Auf Polarjunges Worte hin schüttelte Staubträne nur den Kopf, was der junge Kater als Erfolg verbuchte. Wenn man nur laut genug war, und für sich einstand, bekam man alles durch! Voller neuer Energie folgte er Tundrajunges, die sich schon niedergelassen hatte und urplötzlich bei dem Rufen mitmachte. Hatte sie ihn zuvor etwa angeknurrt? Das konnte sie haben! Mit einem listigen Funkeln in den Augen streckte er der Grauen die kleine Zunge heraus, blieb ansonsten aber still, weil er es nicht einsah, warum er bei den Rufen mitmachen sollte. Es war ohne ihn schon laut genug, einmal abgesehen davon, dass Polarjunges absolut nicht wusste, was genau hier gerade geschah. Er war lieber still und wartete ab, vielleicht konnte er etwas Nützliches aufschnappen...
Sein Wunsch wurde erfüllt, in dem Tundrajunges auf seine neckenden Worte antwortete, wenngleich sie nebenbei die ganze Zeit auf seine Flanke eintrommelte. SchattenClan? Ja, das klang gut. Woher wusste sie, dass es so etwas wie andere Clans gab? Polarjunges hatte das Gefühl, irgendetwas Wichtiges verpasst zu haben, und machte da auch keinen Hehl daraus. Lieber konzentrierte er sich aber auf die Persona des Froststern, der soeben als großer Krieger betitelt wurde. Kritisch blickte der kleine weiße Kater zum Vorbild seiner Schwester und Vater von ihnen vieren hinauf, ließ den Blick dann von ihm zu Tundrajunges gleiten. "Ihn will ich nicht enttäuschen", gab Polarjunges schließlich ungewöhnlich ernst zu, ehe wieder der gut gelaunte Ausdruck auf sein Gesicht zurückkehrte. Glaubte Tundrajunges wirklich, sie konnte seine Flanke ohne Gegenwehr malträtieren? Ha! Bestimmt nicht!
Unbeholfen versuchte Polarjunges, seine Schwester umzuwerfen, indem er aus dem Sitzen heraus halb auf sie drauf sprang, was sicherlich sehr amüsant ausgesehen haben musste. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte der junge Kater Kupferjunges, die sich ihnen näherte. "Kupferjunges! Hilf mir!", lachte Polarjunges auffordernd, drehte sich dabei halb zu seiner neu dazugekommenen Schwester um, was Tundrajunges neue Angriffsfläche geben konnte. Aber hey - Kupferjunges Vorschlag war echt klasse! Mit leuchtenden Augen blickte Polarjunges zum Hochstein, sein Blick schweifte Froststern dabei nur. Aufgeregt miaute das weiße Junge: "Ich wette alles ist viel größer!", ehe er sich daran machte, den Stein zu inspizieren. Alleine kamen sie da niemals hoch. Aber zusammen konnten sie alles schaffen! Der Kater kugelte sich nahe des Steins zusammen und blickte dann seine Schwestern abwechselnd aus seinen hellen graublauen Augen an. Wenn sie auf ihn kletterten, hatten sie es weniger weit nach ganz oben, bestimmt kamen die beiden dann gut alleine hoch. Darüber, wie er selbst hochkommen konnte, konnte er dann immer noch nachdenken.

Angesprochen: Kupferjunges @Frostblick, Tundrajunges @Efeuherz
Erwähnt: Froststern
Ort: beim Hochstein

 

Flammenwirbel

Silbermond

Tigerpfote

Währende Polarjunges zuvor noch merkwürdig ernst gewesen war, als es um Froststern und dessen, wie Tundrajunges es sah, Großartigkeit ging, zauberten ihm ihre Worte nun ein vergnügtes Lächeln ins Gesicht. Froststern war faszinierend, ja. Polarjunges tendierte zwar in die Richtung, seinem Vater nicht nachfolgen zu wollen, wenngleich er hatte Schwierigkeiten damit, den genauen Grund zu benennen, der ihn zu dieser Schlussfolgerung brachte. Er hatte wohl irgendwie das vage Gefühl, etwas würde ihm nachgeworfen werden, wenn er als Sohn eines Anführers dessen Nachfolger würde. Natürlich weit weniger auf den Punkt genau ausgedrückt - denn wie gesagt, es war nur ein vages Gefühl, wie ein Gedanke, der so flüchtig war, dass er im nächsten Augenblick schon wieder verschwunden war.
Dieser Moment war gekommen, als Kupferjunges zu ihnen stieß, die Polarjunges natürlich prompt in ihre kleine Rauferei einlud, indem er seine Schwester lachend um Hilfe bat. Statt sich allerdings darauf einzulassen, unterbreitete Kupferjunges ihnen schon den nächsten tollen Vorschlag, den Hochstein betreffend. Wie wunderbar es wohl war, oben zu sein? Während Polarjunges das Angebot schon annahm, rief Tundrajunges aus, Kupferjunges und er hätten selbst zu zweit keine Chane gegen die Graue, was Polarjunges zwar nur zu gerne kommentiert hätte, doch in diesem Moment landete Tundrajunges auch schon den alles entscheidenden Treffer, der ihn sehr unerwartet traf und komplett aus der Bahn warf, wortwörtlich. Wir werden sehen - Rache folgt!", rief er Tundrajunges grinsend zu, während er sich aufrappelte und in Richtung Hochstein davonhoppelte.
Die nächste Aufgabe wartete! Polarjunges hatte eigentlich erwartet, seine Schwesern würden sanft auf ihn drauf klettern und sich von dort aus hochhangeln, aber nein: Tundrajunges lief mit Anlauf auf ihn zu und sprang mit voller Wucht au ihn drauf, um ihm dann noch die Hinterläufe in den Rücken zu drücken, mit denen sie sich abstieß, um das obere Ende des Hochsteins zu erreichen. Polarjunges unten hingegen erholte sich immer noch von dem Moment, als der Aufprall ihm die ganze Luft, oder zumindest sehr viel davon, aus den Lungen gedrückt hatte. Sein Atem ging immer noch etwas keuchend, als er Kupferjunges schließlich ansah, die noch abzuwarten schien. "Du schaffst das!", rief er ihr motivierend zu, und ergänzte dann noch lachend: "Tundra hat mich schon erdrückt, viel mehr kannst du nicht kaputt machen."
Kupferjunges lief los, und in Erwartung des Aufpralls spannte der kleine Weiße alles an Muskeln an, was er hatte - was nicht vieles war, aber in jedem Fall reichte, um nicht vollkommen vom Gewicht der Roten überrascht zu werden. In dem Moment, in dem Polarjunges spürte, dass Kupferjunges irgendwo Halt am Stein gefunden haben musste, drehte er sich auf den Rücken und musterte die Bemühungen seiner Schwester fasziniert, und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, als er sah, dass auch Kupferjunges es geschafft hatte, den Stein zu erklimmen.
Beide Schwestern riefen ihm nun aufmunternd zu, dass nun er dran war und sie ihn festhalten würden, damit er nicht abrutschte, aber selbst mit dem Größenwahnsinn, den das Junge sonst an den Tag legte, erschien ihm dieses Unterfangen doch eher unmöglich. Anmerken tat man ihm das aber nicht, denn Polarjunges tigerte nachdenklich um den Hochstein herum, um die niedrigste Stelle zu finden. Er musste da hoch kommen, er wollte es unbedingt schaffen. In diesem Moment landete die muskulöse, graugtigerte Gestalt des Froststern neben ihm, und noch ehe der kleine Weiße sich zu seinem Vater umdrehen konnte, hatte dieser ihn auch schon am Nackenfell gepackt und war geschmeidig - Ich fliege!, war der einzige Gedanke des kleinen Katers - hinaufgesprungen.
Uhh, das hatte Spaß gemacht! Polarjunges Bauch fühlte sich immer noch ganz lustig kribbelig an. Das kribbelige Gefühl blieb auch, als er schließlich Froststerns Stimme an seinem Ohr hatte, die tief und melodiös vom Vertrauen des Katers in seinen Sohn verriet. Frech blickte Polarjunges seinem Vater in die hellen Augen, glaubte tatsächlich so etwas wie Wärme in dessen sonst immer so eisigen Blick zu erkennen. Aber noch bevor er dieses Mysterium näher ergründen konnte, deutete Froststern auch schon ausladend mit dem Schwanz auf die Katzen, die noch langweilig auf dem Boden saßen, und erzählte mit seiner wunderbar tiefen Stimme vom SchattenClan und dessen Mitgliedern. Fasziniert betrachtete Polarjunges die einzelnen Katzen, deren Pelze nur vom Mondlicht beschienen wurden. Sie alle, seine Clanmitglieder waren ihm fremd, nur Staubträne, die bei der Kinderstube saß, und Gletscherjunges, der ganz weit weg am Rand des Lagers saß, kannte und liebte er. "Gletscherjunges! Staubträne! Hallo!", rief er seiner Mutter und seinem blauäugigen Bruder zu, davon überzeugt, dass diese ihn hören würden, wenn Polarjunges nur fest daran glaubte. Ob die graue Katze auch da war? Etwas enttäuscht war er schon, als er ihren Pelz nirgendwo sehen konnte, neben seiner Familie war sie die einzige, die er schon von seinen Clanmitgliedern zu Gesicht bekommen hatte. "Ich sehe das nicht alle da sein können!", maunzte Polarjunges trotzdem aufgeregt, "kennst du die graue Katze aus der Kinderstube?" Seine Frage richtete er direkt an Froststern, aber schließlich wurde die Aufmerksamkeit des Weißen wieder auf seine Schwestern gelenkt, die ebenso wie er selbst nun angesprochen wurden, als ihr Vater ihnen mit nicht zu überhörendem Stolz in der Stimme erklärte, sie alle müssten nur fleißig genug trainieren, und auch sie würden einmal hier oben stehen.
Haha, wir stehen doch schon hier oben, dachte Polarjunges amüsiert, blickte dann aber zu seinen Schwestern, denn insbesondere Tundrajunges müsste vor Stolz und Aufregung gerade platzen. Und wie Kupferjunges wohl dazu stand, irgendwann vielleicht Anführerin zu sein? Interessiert wartete der Weiße auf die Reaktionen seiner Schwestern, wurde dann allerdings von Froststern überrumpelt, der ihn direkt ansprach. Er und Anführer? Zugegeben, 'Polarstern' klang schon mal nicht schlecht. Und Können würde er das ganz sicher auch - gut auf einem Hochstein auszusehen wenn man Katzen neue Namen gab und ihnen damit Arbeit aufhalste, machte sicher mal Spaß. Aber man tat doch noch mehr als Anführer, oder? Hmm. Wer nicht fragt, darf auch nicht auf neues Wissen hoffen. "Was machst du denn den ganzen Tag als Anführer?", stellte Polarjunges die Gegenfrage, "Und wie wird man überhaupt Anführer?"

Angesprochen: Tundrajunges @Efeuherz, Kupferjunges @Frostblick, Froststern @Löwenfeder, Staubträne @Katniss, Gletscherjunges @Fate
Erwähnt: Krallenmond ("die graue Katze")
Ort: auf dem Hochstein :D