#Eschenschlag
Dankbar registrierte ich, dass meine Schülerin nach der zweiten Aufforderung reagierte und mit mir zu Ahornsplitter ging. Unterwegs fragte sie mich nach den Geschehnissen der Großen Versammlung und ich entschied ihr zu vertrauen und ihr meine wahre Meinung zu verraten. Sie reagierte gut darauf, schien aber keine Ahnung zu haben von welchem Konflikt ich da sprach, was mich aufmerksam die Ohren spitzen ließ. "Echt? Du hast noch nie davon gehört? Das überrascht mich", miaute ich erstaunt, und fuhr dann fort, "Also alle Details kenne ich auch nicht, aber es gab vor etlichen Monden einige Kämpfe zwischen dem Wind- und Schattenclan, an denen meines Wissens nach auch Froststern beteiligt war." Ich versuchte die letzte Reste meiner Erinnerungen aus zu graben, stieß dabei aber nur auf einen eigenen Konflikt den ich mit einer Windclanerin hatte. Ob Schwalbentanz wohl heute ach auf der Großen Versammlung war?, fragte ich mich still, schob den Gedanken dann aber gleich wieder beiseite. Als ob das irgendeine Relevanz hatte. Die Kätzin hätte vermutlich eh nur wieder Anmerkungen über mich und den Schattenclan gemacht und das konnte ich mir echt sparen. Meine Schülerin redete nun darüber, dass ich ja eine gute zweite Anführerin abgeben würde, was mich doch sehr an ihrem Urteilsvermögen zweifeln ließ. Klar verstand ich mich gut mit Goldvogel, aber das machte keinen Unterschied, wenn der Clan mich nicht akzeptierte. Und ich war mir echt nicht sicher, wie ich auf einer solchen Ebene abschneiden würde. Ich war definitiv keine schlechte Kriegerin, aber dafür hatte ich auch kaum Freunde. Ich zweifelte aber, dass ich Wacholderpfote in ihrer Meinung würde umstimmen können, vor allem wo ihr letztes Argument doch so überzeugend war. Ich verdrehte die Augen darüber, dass sie einen Stellvertreter als Mentor cool finden würde.

Ich war fast erleichtert als wir zu Ahornsplitter stießen, vielleicht würde Wacholderpfote jetzt mit dem vielen Plappern aufhören. Doch meine Schülerin sprach jetzt auch noch davon, dass sie mir schon beweisen würde, dass sie sich als Kriegerin eignete. "Wir werden sehen.", murrte ich, am Ende meiner Kräfte angelangt. Wacholderpfote sag sich indessen ungeduldig um, ganz scharf darauf endlich zur Jagd aufzubrechen. Sie wollte wissen wo der Rest der Patrouille blieb, das interessierte mich eigentlich auch, aber jetzt musste ich ja nicht mehr fragen. Ahornsplitter meinte, dass Rabenfeder gleich kommen würde, worauf ich mit einem Nicken reagierte. Dann fehlte nur noch Holunderpfote, es würde bestimmt nicht mehr lange dauern.

Angesprochen: Wacholderpfote (@Saphirfluss), Ahornsplitter (@Wirbelherz)  
Erwähnt: Schwalbentanz (@Sternenteich), Rabenfeder (@Federschwinge), Holunderpfote (@Luzifer)
Ort:SC-Lager

#Eschenschlag
Ich hatte Wacholderpfote vom Konflikt zwischen dem Schatten- und Windclan erzählt und sie war eifrig daran Fragen zu stellen. Jetzt wollte sie auch noch mit dem Windclan kämpfen! Womit hatte ich eine Schülerin verdient die durchgängig mäusehirnige Ideen hatte?! Ich antwortete ihr ziemlich energisch: "Also solange ich ein Auge auf dich habe wirst du dich nicht mit dem Windclan anlegen! In letzter Zeit war es relativ friedlich, ich hoffe das bleibt so." Zu Ende hin wurde ich leiser, das musste nun nicht wirklich jeder hören. "Und ich hätte dir schon viel mehr beibringen können, wenn du nicht zum Sternenbaum abgehauen wärst.", murrte ich. Meine Schülerin sah verdammt stolz aus, dafür, dass sie bis jetzt nur bewiesen hatte, dass sie keinen Anweisungen folgen konnte. Unser Gespräch drehte sich anschließend auch eine Weile um den Posten des zweiten Anführers. Als wir endlich bei Ahornsplitter ankamen hoffte ich, dass ich nun etwas Ruhe haben würde. Doch Wacholderpfote quatschte einfach weiter und hüpfte jetzt auch noch wie ein Floh hin und her. Dann begann sie auch noch damit um mich herum zu rennen und darum zu betteln, dass wir endlich aufbrechen würden. Mein Gesicht musste unglaublich genervt aussehen. Meine Ohren waren angelegt und ein blick in meine Augen offenbarte wie sehr ich mich von meiner Schülerin wegwünschte. "Kannst du einfach mal kurz still bleiben?", knurrte ich entnervt aus zusammengebissenen Zähnen hervor.  Endlich blieb sie kurz stehen, allerdings nicht lange, denn da erblickte sie Holunderpfote, sie wohl gerade von der großen Versammlung aufgetaucht war. Sie sah erschöpft aus, doch das schien Wacholderpfote gar nicht mitzubekommen. Ich war kurz davor mir mit der Pfote gegen die Stirn zu schlagen. Wenigstens war meine Schülerin kurz von mir abgelenkt, was mir einige Momente zum durchatmen ließ. Doch dann widmete sie auch gleich wieder mir ihre Aufmerksamkeit. Ich sah flehend zum Himmel hoch und schaute mich dann nach Rabenfeder um. Die ältere Kätzin schien aber noch sehr mit der Beerdigung beschäftigt. Ich wandte mich an den Rest der Patrouille und miaute: "Ich würde sagen wir brechen schon einmal auf.". Um mein Anliegen zu verdeutlichen blickte ich einmal dezent zu Wacholderpfote. Noch einen Moment länger im Lager mit dem energetischen Fellball würde mich um den Verstand bringen. Ich rief über das Lager hinweg zu Rabenfeder: "Wir brechen schonmal auf! Du kannst uns am Sumpf finden!" Mit diesen Worten trottete ich zum Lagereingang. Vielleicht würden wir ja einige Vögel finden die am Sumpf ebenfalls nach Nahrung suchten? Nur sollten die Schüler vermutlich vorsichtig sein, der Ort war nicht ungefährlich. Ich drehte mich also noch einmal kurz zu Wacholderpfote und Holunderpfote um und miaute ernst: "Bleibt dicht bei uns, mit dem Sumpfgebiet ist nicht zu spaßen!" Ich blickte besonders meine Schülerin nochmal eindringlich an, dann trabte ich aus dem Lager und in die Richtung unserer geplanten Jagdstätte.
->gt Das Sumpfgebiet

Angesprochen: Wacholderpfote (@Saphirfluss), Ahornsplitter (@Wirbelherz), Holunderpfote (@Luzifer), Rabenfeder (@Federschwinge)
Erwähnt: -
Ort:SC-Lager

Eispfote

Ich konnte wie so oft nicht beschreiben, was eigentlich in mir vor ging. Dieser ganze Gefühlskram war einfach nicht wirklich etwas mit dem ich mich auskannte. Fakt war, dass sich nach und nach eine gewisse Wut in mir anstaute und das, obwohl ich mich doch so schön hatte beruhigen können, nachdem Espenpfote mit mir gesprochen hatte. Ich wusste nicht genau warum, aber Goldvogel, die vermutlich bald den Namen Goldstern tragen würde, strapazierte meine Nerven aufs Äußerste. Erst hatte sie die Toten vollkommen ignoriert und andere Sachen für wichtiger gehalten und dann sprach sie noch nicht einmal mich oder Fuchspfote zuerst auf den Tod unserer Eltern an, nein, sie hielt es für wichtiger mit Kreuztal darüber zu sprechen. Natürlich hatte ich als Schüler gelernt, dass Älteste meist den Hauptanteil an Beerdigungen hatte, aber bei den Leichnamen ging es immer noch um meine Eltern! Und ich hatte sie zusammen mit meiner Schwester mühsam durch den Schneesturm ins Lager gebracht und dann die ganze Nacht Totenwache gehalten, WIR waren die nächsten Verwandten und trauerten mit Sicherheit am meisten und nicht Kreuztal! Also war es doch wohl nicht zu viel verlangt, erst mit uns zu reden, uns mehr in die Beerdigung einzubeziehen, anstatt einfach mit anzuhängen, dass wir ja Kreuztal begleiten könnten. Andersherum hätte es sein müssen!
Ich wusste nicht ganz wohin mit meiner Wut, hatte nun mal den hitzigen Kopf meines Vaters geerbt, doch wusste natürlich mich zu beherrschen. Auch wenn ich nur äußerst ungern den Mund hielt, nicht direkt aussprach, was ich dachte, merkte man mir den Unmut natürlich an und eigentlich war ich auch froh darüber. Die baldige Anführerin sollte meinetwegen gern merken, dass ich unzufrieden mit ihrem Handeln war und kein kleiner Schüler mehr war, der keine eigenen Wertvorstellungen hatte. Meine Ernennung war sowieso schon lange überflüssig und jetzt würde sie nicht nur ohne meine Eltern stattfinden sondern auch ohne Froststern, den ich respektiert hatte. Er war der beste Freund meiner Mutter gewesen, also lag es nahe dass ich seine Ansichten in erster Linie vertrat und deutlich lieber von ihm ernannt worden wäre. Für den Moment war ich aber machtlos gegen den Zustand, der auf uns wartete. Goldvogel würde Anführerin werden und ich wusste, dass ich das zu respektieren hatte. Ich hoffte nur sehnlichst, dass sie sich zu einer besseren Persönlichkeit entwickeln würde oder dass einfach die normalen Krieger die Stärke des SchattenClans weitertragen würden, egal wie schwach unsere Anführerin sein würde.
Erst als die goldene Kätzin verschwand legte sich meine Aufregung wieder etwas und doch suchte ich den Blick meiner Schwester. Sehr hoffte ich auf Zustimmung, auf irgendetwas in ihren Augen, das mir sagte, dass sie mich unterstützte und mich in meiner Wut verstand. Tatsächlich konnte ich auch so etwas ähnliches sehen, nur deutlich abgeschwächter. Bald darauf wurde jedoch auch ihr Blick böse, doch diesmal galt er allein mir und meinem Verhalten. Nachdem Rabenfeder nach einem Ort für die Beerdigung fragte, konnte ich mich nicht zurückhalten und reagierte wie es für mich in solch einer Reaktion üblich war mehr als trotzig. Ich war immer noch wütend über Goldvogel und irgendwie ließ ich diese Wut nun an Kreuztal aus. Warum wurde er auch wie der engste Vertraute meiner Eltern behandelt. Ja, er hatte vielleicht schon Erfahrung mit Beerdigungen gehabt, aber das hieß doch noch lange nicht, dass er alles bestimmen musste... Wie auch immer, in dem Moment war mir so ziemlich alles egal. Der Tag war schon seit dem Beginn zum Scheitern verurteilt gewesen. Wie sollte ich auch gute Laune haben, wenn mir von einem Moment auf den anderen die wichtigsten Katzen in meinem Leben weggerissen wurden und ich dann noch so behandelt wurde, als wäre ich eine Außenstehende Katze, die kein Mitspracherecht hat, weil sie nicht an dem Unglück beteiligt ist und nicht zum Clan gehört? Der Missbilligende Blick meiner Schwester half mir da auch nicht, im Gegenteil. Ich dachte wenigstens sie wäre auf meiner Seite, aber anscheinend sah sie das alles doch nicht so schlimm wie ich. Und das obwohl sie diejenige war, die die ganze Nacht am Boden zerstört war.
Polarbär, der uns zwischendurch noch sein Beileid bekundete und dann mit Goldvogel zum Mondsee aufbrechen wollte, hatte in dem ganzen Trubel gar keinen Platz für meine Aufmerksamkeit. In einem anderen Moment hätte ich Sympathie für ihn in diesem Moment empfunden, doch es tanzten noch immer Gewitterwolken über meinem rauchenden Kopf. Längst war ich nicht mehr von rasender Wut erfüllt, viel eher blieb verpuffender Rauch und triste Stimmung zurück. Schon immer hatten ich und Fuchspfote uns gestritten, waren mit unserem Temperament aneinander geraten oder die ganze Zeit damit verbracht, schneller und stärker als der andere zu sein. Ständig wurden Streiche gespielt, Beine gestellt und ich konnte bei weitem nicht zählen wie viele sarkastische, böse angehauchte Sprüche wir uns gegenseitig um die Ohren gejagt hatten. Mit dem Tod von Wolfsregen und Infernotanz hatte ich zum ersten Mal das Gefühl gehabt, nicht den nächsten Schachzug von ihr erwarten zu müssen. Endlich hatte es sich so angefühlt, als würden wir endlich auf einer Seite gemeinsam kämpfen, anstatt gegeneinander oder jeder für sich. Ich fühlte mich von ihr verstanden und ihr besonders nah, ich wollte sie unterstützen in ihrer Trauer und bei all den anderen Sorgen, die vielleicht auf uns zukommen würden. Jetzt fühlte es sich so an, als würde sie sich erneut von mir entfernen. Egal was ich tat, Immer verstand sie es falsch, hatte doch eine andere Meinung als ich. So langsam wurde ich müde von dem ganzen Stress. Deshalb sagte ich jetzt nichts mehr. Es war mir egal, wo wir unsere Eltern begraben würden, wer wen tragen würde, wie weit wir durch den Schneesturm laufen müssten. Ich wollte einfach nur weg, alleine sein. Fast wünschte ich mir, einfach auf Patrouille zu gehen und der Beerdigung nicht beizuwohnen. Aber das wäre natürlich Blödsinn gewesen. Natürlich wollte ich meine Eltern auf diesem Weg begleiten, auch wenn sie hoffentlich schon längst im SternenClan angekommen waren. Ich war nicht egoistisch genug, um die Beerdigung komplett anderen zu überlassen, doch hatte ich die Lust verloren. Sollten die anderen doch machen, was sie für richtig hielten. Am ende wurde ich immer wieder aufs Neue belehrt. Ich war komplett allein auf mich selbstgestellt in dieser Welt und niemand würde mich, meine Gedanken, Werte und Gefühle je verstehen. Ich hatte ja selbst oft Probleme sie zu verstehen und anscheinend gelang es noch nicht mal der letzten Katze, der ich das zugetraut hätte, Fuchspfote.
Rabenfeder und Kreuztal dagegen dankte ich im Stillen für ihre Nachsicht mit mir. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn ich eine Ermahnung bekommen hätte, doch anscheinend wollten sie den Frieden wahren. Wäre Fuchspfote nicht da gewesen hätte ich mich womöglich sogar für mein Verhalten entschuldigt, doch der Blick meiner Schwester saß mir noch tief im Nacken und legte sich als bitterer Geschmack auf meine Zunge, sodass ich es nicht wagte, Blickkontakt herzustellen oder gar etwas zu sagen. Ich hatte keine Lust darauf ständig missverstanden zu werden und als gereizter Griesgram zu gelten. Ich war nicht dumm und auch nicht taub. Ich wusste, dass ich von vielen Katzen gemieden wurde und sich viele über meine Art beschwerten, die gerne auch mal für kindisch gehalten wurde. Sollten sie doch alle denken was sie wollen. Egal was ich sagte, egal was ich machte. Egal was auch immer ich versuchte, Gutes zu tun, mich zu erklären, andere zu unterstützen. Immer wurde es missverstanden, immer war ich der Böse, der Unreife, der Hitzkopf, dem man lieber nicht zu nahe kam. Am Ende würden sie eh alle immer über mich urteilen, egal was ich auch tun würde. Also musste ich mir wohl nicht länger die Mühe machen, irgendwas zu versuchen. Allein war ich immer gut klargekommen. Vielleicht passte ich einfach nicht in diesen Clan, in diese Gruppe von Katzen, die eine so andere Denkweise zu haben schienen als ich.

Erwähnt:
Fuchspfote, Rabenfeder, Kreuztal, Polarbär, Goldvogel, Froststern, Espenpfote, Wolfsregen, Infernotanz

Angesprochen:
nobody

Postpartner:
@Irrlicht @Tonklang @Federschwinge

Ort:Lagermitte