Jaja, eine Diskussion... das sagen sie alle!

»Die Heilerin wurde noch nachdenklicher, als der Kater vor ihr meinte, dass er sich nicht erinnern konnte, dass Staubträne irgendetwas gefressen oder gestochen hätte. Sie war nun vollkommen Harmlos. Als Frostern meinte, er wüsste nicht, was Stress mit der Sache zu tun haben könnte. Eindringlich ah sie den Kater an. „Manchmal kann ein Streit so etwas auslösen. Etwas, dass ein eben sehr stresst. Ein schweres Herz eben!“ miaute sie sanft. Ob Froststern das verstehe würde? Immerhin hatte er etwas von einer Diskussion gesagt, vielleicht war sie doch heftiger geworden, als Marmorschwinge sich das vorstellen konnte. Auf jeden Fall kam die Kriegerin wieder zu sich, gerade als Marmorschwinge lächelte, als der Kater Wasser für Staubträne holte. Er war besorgt, dass konnte selbst ein Junges sehen. Aber war er besorgt wegen der Kriegerin oder wegen Staubträne? Das war nicht das gleiche! Besorgt sah sie Staubträne an, als diese Erwachte. Mit ihren Pfoten hielt sie die Kriegerin am Boden, ruckartige Bewegungen wollte sie bei ihr jetzt vermeiden. „Sh sh, Staubträne, alles ist Gut!“ Ihre Frage nach Froststern verwunderte die Heilerin, aber so langsam ging ihr ein Licht auf. Diese Sorge der beiden Katzen... diese komische Diskussion. All das... Aber den Gedanken konnte sie nicht weiter denken, ebenso konnte sie der Kätzin nicht antworten, denn schon im nächsten Moment übergab sie sich. Marmorschwinge seufzte. Sollte sie ihr jetzt noch etwas zur Stärkung geben? Vielleicht. Aber jetzt brauchte die Arme etwas gegen Übelkeit. „Keine Sorge, er ist auf dem Weg um dir Wasser zu holen! Er war sehr besorgt.“ miaute sie, bevor sie sich wegdrehte um im Bau nach den passenden Kräutern zu suchen. Den letzten Teil ihrer Aussage hatte sie sich einfach nicht verkneifen können, sie musste es einfach sagen. Sie hielt es für das beste für die Beiden. Zurück zum Kräuterlager! Erst neulich hatte sie doch bei Gepardenfrost etwas gebraucht... etwas um den Magen zu beruhigen. Nach ein paar Augenblicken hatte sie endlich die Malve gefunden. Sie nahm ein paar Blätter mit und brachte sie Staubträne. Während sie die Blätter vor der Kriegerin hinlegte und ihr bedeutete, diese zu essen, nutzte sie die Gelegenheit, das Erbrochene der Katze nach dingen abzusuchen. Die da nicht hinein gehörten. Doch es war wirklich rein gar nichts im Erbrochenen, lediglich etwas Schleim und Magensäure. Das war mehr als seltsam. „Staubträne, wann hast du zuletzt etwas gefressen?“ fragte sie zögerlich. Vielleicht war sie ja einfach nur zu schwach, weil sie lange nichts mehr gefressen hatte? «

Führe sie durch Licht und Finsternis, führe sie weise, aber pass auf! Jeder Pfad kann dazu führen, dass selbst du dich verläufst!

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Ein Zeichen oder Zufall?

»Lächelnd sah die Heilerin die Kriegerin an, als diese endlich zu sich gekommen war und Marmorschwinge fragte, ob Froststern sich wirklich sorgen um sie gemacht hatte. Anscheinend glaubte sie ihr nicht, was der Heilerin ein amüsiertes Lächeln auf die Lippen trieb. Gerade wollte sie etwas zu dem Thema sagen, als Froststern wieder ins Lager kam. Wie Marmorschwinge es gesagt hatte, hatte er einen großen Moosfetzen mit Wasser dabei, welchen er vor Staubträne legte. Dankend neigte sie den Kopf. „Sehr gut! Staubträne, du musst jetzt viel trinken, damit es dir bald wieder besser geht!“ miaute sie und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie Froststern sich verdrückte. Marmorschwinges Blick war alles andere als erfreut, er hätte ruhig noch bleiben können. Auf der anderen Seite war er der Anführer, wenn er wichtigeres zu tun hatte, dann bitte. Dennoch rollte Marmorschwinge nur mit den Augen und schnaubte genervt. „Kater, immer wenn man sie mal gebrauchen könnte, verdrücken sie sich!“ brummte sie so leise, dass sie wahrscheinlich nicht einmal Staubträne gehört hatte, bevor sie sich wieder der Kriegerin widmete. Sie beugte sich zu ihr, damit sie nicht s schreien musste und Froststern sie ja nicht hörte. „Du hättest ihn sehen sollen, wie ein kopfloses Junges hat er nach mir gerufen!“ miaute sie, während sie der Kriegerin zuzwinkerte. Aber nun zurück zu ihrer Patienten. Innerhalb einer Sekunde hatte sich ihr Gesichtsausdruck wieder verändert, vor Staubträne stand nun wieder eine ernste Heilerin, die ihren Job machte. „Ok, friss die Malve und dann ruh dich aus! Am besten bleibst du erst mal für eine Nacht bei mir!“ miaute sie ernst, aber auch sanft. Mit dem Schweif zeigte sie auf eines der Nester, die im Heilerbau lagen, um Patienten aufnehmen zu können. „Wenn du selber nicht laufen kannst, helfe ich dir! Um das Missgeschick kümmere ich mich dann!“ miaute sie sanft und deutete mit dem Kopf auf das erbrochene. Das konnte schließlich nicht einfach im Lager rumliegen. Die Worte der Kriegerin machten sie nachdenklich. „Komisch? Vielleicht war das Kaninchen krank?“ Oder vergiftet. Dachte die Heilerin weiter, aber dann schien ihr diese Variante doch sehr unglaubwürdig. Es war Blattwechsel her, dass es im Territorium Fälle von Vergiftungen gab, Marmorschwinge selber war dort nicht mal auf der Welt gewesen. Lediglich ihre Mentorin Salbeiblatt hatte ihr davon erzählt. Damals hatte es viele Schlangen im Territorium gegeben, dem zufolge auch viele Vergiftungen. Daher war es für Marmorschwinge einfach unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher war, dass das Kaninchen krank oder alt war. Vielleicht sogar auch beides. Mehr konnte sie in dem Falle aber auch nicht tun. „Weißt du noch, wo das Kaninchen liegt?“ fragte sie beiläufig. Vielleicht konnte ihr die Beute mehr sagen. Denn irgendwie fuchste sie es, dass da irgendetwas nicht stimmte. Zudem musste sie auch immer und immer wieder an die Prophezeiung denken. War das vielleicht ein Zeichen? «

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Bisschen mehr Respekt, wenn ich bitten darf!

»Marmorschwinge nickte, als die Kriegerin vor ihr mühselig aufstand und zu den Nestern trabte, die im Heilerbau für sie bereitstanden. Sie hatte auch nicht das Bedürfnis, Staubträne zu helfen, denn es sah so aus, als wäre sie stark genug dafür, es selber zu schaffen. Schließlich wollte Marmorschwinge ihr Selbstwertgefühl nicht noch schwächen. Dennoch blieb sie in einem akzeptablen Abstand in der Nähe der Kriegerin, nur für alle Fälle. Während sie der Kriegerin so hinterher trabte musste sie schmunzeln. Scheinbar gab es da zwischen Staubträne und Froststern etwas. Noch vermochte die Heilerin es nicht auszusprechen, was es genau war, auch helfen wollte sie den beiden nicht. Vielleicht einen kleinen Stups geben, aber mehr auch nicht. Sie war schließlich eine Heilerin und keine Kupplerin. Nebenbei machte sie sich auch Gedanken über die Prophezeiung. Könnte Staubtränes Schwächeln ein Zeichen des SternenClans sein? Könnte das alles sogar zusammenhängen? Seufzend sah sie auf Staubträne runter, als diese sich hinlegte. Sie wusste also nicht genau, wo das Kaninchen war. Soweit sich Marmorschwinge daran erinnern konnte, hatte Froststern nichts dabei gehabt, als er ins Lager zurückgekehrt war, außer Staubträne natürlich. Aber er war auch viel zu aufgewühlt, als dass er in diesem Moment daran gedacht haben könnte. Also nickte sie nur. Vielleicht war es besser, wenn das Kaninchen dort blieb, sie würde lediglich Froststern Bescheid geben, dass er jemand schicken sollte, der den Kadaver vergraben sollte. Sie wollte gerade etwas zu Staubträne sagen, als sie ihre Heilerschülerin hörte. Und so wie es sich anhörte, schien sie sich bei Froststern gerade nicht sonderlich beliebt zu machen. Seufzend ließ sie den Kopf hängen, ehe sie ihre Patientin wieder ansah. „Ruh dich aus, entschuldige ich!“ höflich neigte sie den Kopf vor der Kriegerin und trabte dann zum Lager ihrer Kräuter, wo sie die von Krallenpfote geforderten Kräuter aufsammelte. Rattenbiss? Vorsichtshalber nahm sie noch eine der beiden Klettenwurzeln mit. In der Blattgrüne musste sie unbedingt neue heranschaffen. Zusätzlich nahm sie sich noch ein paar Mohnsamen, genügend Spinnweben und den gewünschten Knoblauch, all das, mit den Spinnweben als Ausnahme, verpackte sie notdürftig in einem Eichenblatt, ehe sie sich auf die Lichtung begab. Ihrer Schülerin sollte sie vielleicht etwas mehr Respekt beibringen. In aller Ruhe trabte sie zu der Gruppe von Katzen, die sich dort gebildet hatten. Sie legte das Päckchen, das zwischen ihren Zähnen klemmte, ab und besah sich der Truppe. „Was ist denn hier los?“ fragte sie mit hochgezogener Augenbraue. Erst dann drehte sie sich mit einem strengen Blick zu Krallenpfote um. „Krallenpfote! Zeige etwas mehr Respekt gegenüber deinem Anführer!!“ Zu ersten Mal seit tagen war Marmorschwinges Stimme nicht Höflich und Ruhig wie sonst, sie war endlich etwas bedrohlicher und schärfer als sonst. Ihr Blick war all sagend, daher verzichtete sie auf weitere Kommentare. Sie nahm das Päckchen wieder auf und trabte zu ihrer Schülerin und Gepardenfrost. Die Klettenwurzel nahm sie aus dem Päckchen und legte sie zur Seite. Erst einmal sollte Krallenpfote die anderen Kräuter verenden und die Wurzel nur für einen sehr schlimmen Fall verwenden. Doch so wie sich die Heilerin die Wunde im Nacken der goldenen Kriegerin ansah, wusste sie, dass sie die Wurzel wahrscheinlich doch noch brauchen würde. Ihr Blick wanderte wieder zum Anführer. „Übrigens, Staubträne geht es besser. Aber bitte schicke nachher einen Krieger zur verlassenen Hütte. Der soll dann Staubtränes Kaninchen vergraben.“ Ihr war klar, dass ihre Worte sich bizarr anhören mussten, warum denn bitte auch ein schönes Stück Frischbeute einfach so vergraben? Aber in diesem Moment hoffte sie, dass Froststern es einfach tun würde. «

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