Trainiert? Oder gekämpft?

»Leopardenwind sah, wie Eismond auf sie zukam und sich mit einem stummen Nicken neben sie setzte. Sie schenkte ihm ein kleines, kaum sichtbares lächeln, bevor sie wieder zu Froststern sah. Doch in diesem, wenn auch kurzen Moment, in dem sie den Kater gesehen hatte, wie er auf sie zukam und sich neben sie gesetzt hatte, waren ihr die kleinen Wunden aufgefallen, die der Kater an sich trug. Sie sahen nicht schlimm aus, aber sie waren auf jeden Fall frisch. Hatte er gekämpft? Ohne ihn anzusehen öffnete sie ihr Maul. „Training?“ fragte sie leise, bevor sie ihn erneut ansah und auf seine Wunden zeigte. Sie riet einfach mal und hoffte, dass er nicht gegen irgendeinen Fuchs gekämpft hatte, mit diesen Viechern hatte der SchattenClan schon oft genug zu tun. Ihr Blick richtete sich weder auf den Anführer, der immer noch nicht mit seiner Rede angefangen hatte. Mittlerweile füllte sich die Lichtung, auch der Stellvertreter des SchattenClans, Finsterwolke, trabte aus dem Bau. Sie beobachtete ihn aus den Augenwinkeln und sah, wie er sich zu ihrer Halbschwester gesellte. In letzter Zeit sah Leopardenwind die beiden öfters zusammen, ob sich dort etwas anbahnte? Aber die Kriegerin war kein Fan von Klatsch und Tratsch, dennoch zeigte sich ein leichtes schmunzeln auf ihren Lippen, Sie war Gepardenpfote einen kurzen Blick zu. Die Schülerin hatte es irgendwie verdient, endlich zur Kriegerin ernannt zu werden. So oft hatte sie schon Pech gehabt. Seufzend sah sie wieder zu ihrem Anführer und überlegte, ob das vielleicht das einzige sein könnte, dass er anzukündigen hatte. Egal was es war, sie hoffte, dass sie keinen Schüler bekam. Um sich von diesen Gedanken abzubringen, sah sie wieder zu dem grauen, etwas größeren Kater rüber. Vielleicht war das aber auch nicht so gut, hatte sie sich nicht eigentlich vorgenommen, sich von ihm fern zu halten? Aber wie sollte sie das bitte anstellen, wenn er zu IHR kam? Unauffällig ließ sie den Blick über seinen Körper gleiten. Er hatte Ähnlichkeiten mit seinem Bruder, doch die Charaktere waren fast so unterschiedlich wie Tag und Nacht und doch ähnelten auch sie sich. Aber das gefiel ihr auch. Innerlich schlug sie sich schon wieder, dass ihre Gedanken schon wieder bei dem Kater weilten. Was sollte das nur? «

Scars will never heal... not in my heart.

© Hel

Was knurrst du so?!

»Nun wurde Leopardenwinds Lächeln offensichtlicher, auch wenn sie wirklich eisern versucht hatte, sich davon ab zu halten. Er wirkte etwas überrumpelt, seine Antwort kam etwas überrascht, was sie schmunzeln ließ. Ihr Blick wanderte zu seiner Schülerin. Sie war mittlerweile auch schon alt genug, um Kriegerin zu werden, oder? So, wie der Krieger aussah, hatte sie bei ihrem Kampftraining auf jeden Fall Fortschritte gemacht. „Sie schien auf jeden Fall eine gute Kämpferin zu sein!“ sagte sie etwas leiser, ihr Blick war fest, sie bewunderte den Kater etwas, was sich aber in ihren Augen kaum zeigte. Er schien ein wirklich guter Lehrer zu sein, etwas dass Leopardenwind eigentlich niemals werden wollte. Niemals würde sie sich durch einen Schüler einschränken lassen, Eismond dagegen schien seine Aufgabe wirklich gut zu meistern, wenn sie sich der Wunden so besah. Doch die Kätzin wusste, dass der Kater neben ihr nie zugeben würde, wie gut sie war, geschweige denn, wie stark diese Wunden schmerzten, daher ließ sie ihn erst einmal in Ruhe. Doch ein kleiner Funken der Besorgnis blitzte dennoch in ihren Augen auf. Sie konzentrierte sich wieder auf die Versammlung, doch als der Kater neben ihr Knurrte, schreckte sie kurz zusammen, bevor sie ihn verwirrt und gleichzeitig etwas kalt ansah. Hatte sie etwas falsches gesagt? Ihr Ohr zuckte, der Kater war doch irgendwie seltsam. Sie versuchte ihren Blick von seinem Körper zu nehmen, doch das Knurren von eben ließ auch ihre Krallen immer wieder ihren Weg ins Freie suchen. Es machte sie etwas nervös, was sie sich allerdings kaum ansehen ließ. Aus ihre Augenwinkeln sah sie ihn an,in die Augen wollte sie ihm jetzt nicht sehen. Das hatte allerdings eher nichts mit Angst zu tun. Sie wollte sich selber eher vorgaukeln, dass er sie nicht im Geringsten interessierte. „Alles ok?“ fragte sie leise, fast ohne jegliche Emotionen. Sie durfte sich ihre Verwirrung nicht anmerken lassen, wer wusste schon, wie er darauf reagierte. Außerdem durfte sie nicht so wirken, als wäre sie unterwürfig und würde sich um ihn sorgen. Nur Schwächlinge taten das... oder? Kurz schloss die Kriegerin die Augen und atmete tief durch. Wann würde Froststern endlich anfangen zu reden? Ihr Blick ging nun gen Himmel. Die Wolken sammelten sich und schienen wirklich schwer zu sein, würde es bald anfangen zu regnen? Wenn ja, wollte sie hier nicht länger warten. «

Scars will never heal... not in my heart.

© Hel

Gepardenfrost, Todesbiss!

»Leopardenwind sah zu Froststern hinauf, als dieser zu sprechen begann. Also hatte sie mit ihrer Vermutung recht gehabt. Erfreut darüber, dass ihre Halbschwester nun endlich Kriegerin werden würde, begann sie zu lächeln, mit ihrem Blick suchte sie nach Gepardenpfote, die noch immer bei Finsterwolke saß. Etwas Stolz spiegelte sich in ihren Augen, als Froststern mit Rauchblüte den typischen Zeremonienkram abhielt. Als er dann endlich ihren Kriegernamen verkündete, sah sie kurz überrascht zu Froststern, doch dann wurde ihr Blick wieder weich und wanderte zurück zu ihrer Halbschwester. Auch Eismonds Schülerin bekam ihren Namen, mit einem leichten Lächeln sah sie zu dem Krieger neben sich. „Glückwunsch!“ miaute sie leise, doch ob er sie gehört hatte, war eine andere Sache. Todespfote bekam den Namen Todesbiss, was die Kriegerin mehr als nur passend fand, wenn sie sich so Eismond ansah. „Wie treffen!“ sagte sie amüsiert, allerdings sehr, sehr leise. Als es dann zeit war, die neuen Krieger zu ehren, erhob Leopardenwind als eine der ersten ihre Stimme. Laut rief sie den neuen Namen ihrer Halbschwester: „Gepardenfrost, Gepardenfrost!“ im Chor war sie wahrscheinlich die lauteste, aber konnte man es ihr verübeln? Auch wenn sie sonst kaum etwas mit ihr zu tun hatte, so war sie dennoch Stolz. Die beiden teilten die gleiche Mutter, durfte man dann nicht stolz sein? Natürlich rief sie auch Todesbiss Namen, doch dort zügelte sie sich doch.
Schließlich antwortet der Krieger neben ihr ihren Worten. Sie sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, als er meinte, er ließ sich angreifen. Sie unterdrückte sichtbar ein Schmunzeln. „Ja, klar!“ sagte sie, ihre Schnurrhaare zuckten leicht amüsiert. Die Kälte in seiner Stimme störte ihn überhaupt nicht. Doch der Kater neben ihr schien sich gar nicht mehr beruhige zu wollen. Als er dann doch etwas aggressiver wurde, stand sie auf, ihr kalter Blick traf ihn, doch innerlich verletzte es sie schon was er sagte. „Wie bitte?“ fauchte sie, als hätte sie sich verhört. „Wer ist hier eine Tusse? Dumm wie Stroh? Wer hat sich denn den halben Pelz durchlöchern lassen?“ fauchte sie eher still es war ihr egal, ob er sie hörte oder nicht. Was war sein Problem? Erst kam er zu ihr und dann machte er sie so an? Verstand er denn nun gar kein Spaß? Wo war der Kater von gestern hin? Aber wahrscheinlich war der Kater von Gestern eher die Ausnahme gewesen. Wütend fuhr sie ihre Krallen aus. Sie ließ die Wörter von ihm auf sich einprasseln wie Hagel, doch sie bliebt standhaft wie ein Berg. Er wollte seinen Satz gerade beenden, doch das gönnte sie ihm nicht. Da sie aber auch keine Katze war, die einfach weglief, wenn es ihr nicht gefiel, sah sie ihn kalt und verärgert an. „Eine Was? Was hat denn dein Bruder damit zu tun? Ah, ich verstehe!“ den letzte Teil eben hatte sie so gesagt, als sei ihr wirklich gerade der Groschen gefallen, jedoch viel übertriebener, als es eigentlich nötig war. „Du versteckst dich hinter deinem Bruder! Du tust immer so als wärst du der stärkste, der tollste, der beste. Aber im Grunde bist du nur ein kleines, ...“ Sie machte einen Schritt auf ihn zu. „... verängstigtes...“ wieder ein Schritt,“ schwaches..“ noch ein Schritt, ehe sie schrie: “Junges!“ das Wort spuckte sie au, als wäre es eine faule Maus. Wütend schnaubte sie, ihr Blick war kalt. Wie konnte er nur auf einmal behaupten, sie sei nichts wert? Aber Moment, wenn er sagte er dachte sie wäre anders... Nein! Das konnte nicht sein. Sie legte die Ohren an, doch ihre Verwirrung, die in diesem Augenblick eingesetzt hatte, hatte sie deutlich ins straucheln gebracht. Sie sah sich verletzt um, erst jetzt merkte sie, was hier gerade vor sich gegangen war. Daher wollte sie sich von hm fernhalten! Die alten Wunden rissen wieder auf, ihr Herz begann zu Bluten. Sie hatte schon einmal ihr Herzblut, ihre bessere Hälfte verloren, aber Eismond war nie soweit gekommen wie Rindenschweif... oder? Sie zitterte leicht, als sie an ihn dachte. Doch sie musste jetzt stark sein. Der Clan brauchte sie. Sie atmete tief durch. „Ich brauche dich nicht!“ sagte sie leise. Er würde sie schon verstehen, wenn sie seine Worte richtig interpretiert hatte. Wenn nicht... nicht ihr Problem. Mit einem ordentlichen Satz und einen letzten Entschuldigenden Blick zu Gepardenfrost und ihrem Anführer, rannte sie aus dem Lager. Sie musste sich bewegen, musste jagen...musste töten!

gt: Sternenbaum«

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Löwenmähne

Löwenmähne fand Gepardenpfotes Reaktion überzogen, und das sollte etwas bedeuten, schließlich war er damit aufgewachsen, dass sie, nun ja, anders war, und war oft genug gut damit zurecht gekommen. Aber genauso kannte sie ihn schon lange und sollte erkennen, wann er Scherze machte und wann nicht. Daher sollte sie nicht so reagieren, wenn er sie nicht mal beleidigt hatte.
'Ja, ich weiß nicht, wie das ist', flüsterte er zischend zurück, 'daher musst du mir ja auch die Möglichkeit geben, dich zu verstehen.'
Er schüttelte den Kopf, als sie weg ging; offensichtlich war sie sich zu fein, mit ihm darüber zu sprechen. Und er verstand gerade, wieso andere mit ihr schlecht zurecht kamen, wenn sie so kam.
Vielleicht würde sie sich wieder einkriegen und sich entschuldigen, er auf jeden Fall nicht. Denn er war sich keiner Schuld bewusst. Er wollte sie nicht als beste Freundin verlieren, aber um einen nicht vorhandenen Schatten zu springen, wegen nichts, das war ihm die Situation nicht wert. Sie eigentlich schon, aber gerade auch nicht.
Er stellte sie Ohren auf, schaute hoch zu Froststern, der endlich begann, zu sprechen.
Wenigstens Ablenkung. Aber auch nicht so wirklich lange, denn er ernannte, wen wohl, Gepardenpfote.
So viel dazu, dass jeder sie hasste und sie nie ernannt wurde.
Er hatte gerade Hass auf sie. Aber es war doch ihre eigene Schuld.
Trotzdem rief er ihren und Todespfotes neuen Namen, auch einiger Maßen laut: 'Gepardenfrost! Todesbiss! Gepardenfrost! Gepardenfrost! Gepardenfrost!'