// Steinpelz, Fliederfell ist eine Älteste, keine Kriegerin :D

Fliederfell

Sandjunges meinte also, sie wüsste nicht viel mehr, also erzählte Steinpfote Fliederfell was geschehen war. Bestürzt weiteten sich die Augen der alten Kätzin. Es hatte einen Kampf gegen Streuner gegeben! Doch wieso sollten Streuner den DonnerClan angreifen? Soweit sie wusste hatte es in den letzten Monden und Blattwechseln keine Auseinandersetzungen mit Einzelläufern gegeben. Weshalb also sollten Katzen Groll gegen ihren Clan hegen? Fliederfell fiel keine nachvollziehbare Erklärung dazu ein. Ratlos zuckte sie mit einem Ohr. "Danke, Steinpfote", miaute die Älteste dankbar, dass ihr jemand erklärt hatte, was überhaupt los war. "Du wirst sicherlich ein starker Krieger", fügte sie noch wohlwollend hinzu. Auch Sandjunges blinzelte sie lächelnd an. Wer wohl der Mentor der kleinen Sandjunges und Nebeljunges sein würde? Die beiden waren die Jungen von Rußkralle, ihrem Sohn. Deshalb interessierte Fliederfell sich natürlich für die Ausbildung der Kleinen! Fast wünschte sie sich, sie könnte nochmal Kriegerin sein und Schüler ausbilden. Das Mentorsein fand sie schon immer toll, nämlich wie man Erfahrungen und Tricks an die kommende Kriegergeneration weitergeben konnte.
Da fiel ihr wieder ein, dass sie noch nicht gegessen hatte. Mit einem Nicken verabschiedete die Kätzin sich von Sandjunges und Steinpfote und ging gemächlich Richtung Beutehaufen. Da nahm sie eine große Maus vom Haufen und schleppte sie ein paar Katzenlängen entfernt zu einem kleinen Grasfleck. Dort setzte sie sich vorsichtig und dehnte erstmal ihre Vorderbeine, die schon wieder im Begriff waren, einzuschlafen. Siebenschläfer unterhielt sich anscheinend gerade mit Ozelotsprung, ein Krieger, der dabei war, seine Wunden zu pflegen. Offentsichtlich war auch er bei der Streunerpatrouille dabei gewesen. Fliederfell beugte sich hinunter zu ihrer Maus. Zwar hatte sie ordentlich Appetit, aber ihr war nicht danach, ihr Mahl allein zu sich zu nehmen. Siebenschläfer war ja zur Zeit beschäftigt, also nahm die Älteste die Maus ins Maul und stand auf. Wolfpelz saß ziemlich allein da, so entschloss sich Fliederfell ihr Gesellschaft zu leisten. Als sie neben der Kriegerin ankam, näherte sie sich vorsichtig, um die junge Kätzin nicht zu erschrecken. "Hallo Wolfpelz", miaute sie freundlich. Da fiel mir die Wunde der Kriegerin auf, die eine Heilerin aber schon versorgt hatte. "Wie ich sehe warst du auch im Kampf gegen die Streuner dabei?", fragte sie höflich. Ihre Maus legte sie dabei vor sich ab und nahm schonmal einen Bissen.

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Spricht Wolfpelz an

Fliederfell

Verdutzt blinzelte Fliederfell zwei Mal. Wolfpelz wirkte nicht gerade einladend! Normalerweise war sie doch auch nicht so, oder hatte die Älteste das falsch in Erinnerung. Jungkatzen; dachte sie; haben einfach keinen Anstand. Doch Fliederfell konnte Wolfpelz' Verhalten nachvollziehen, schließlich war vor kurzer Zeit ein Clangefährte gestorben. Jedenfalls war die Kriegerin nicht gerade gesprächig, dabei wollte die Kätzin sie nur aufmuntern. Schweigend nahm sie einen weiteren Bissen ihrer Maus. Sie schmeckte gut, wenn auch etwas zäh, aber das machte ihr nichts. Währenddessen beobachtete sie Wolfpelz. Die DonnerClan Kriegerin lag am Boden und hatte den Kopf auf die Pfoten gestützt. Worüber sie wohl nachdachte? Dabei blickte Wolfpelz ständig zum Lagereingang, als ob sie auf jemanden oder etwas warten würde. Hatte der Kater Lichtfleck nicht gerade das Lager mit dessen Schülerin verlassen? Ah, das war es also. Sorgen! Wolfpelz machte sich Sorgen über einen Kater. Schmunzelnd sah Fliederfell die DonnerClan Kriegerin an. "Kater?", miaute sie neckend. Sie kannte diesen Gesichtsausdruck gut genug.
Während sie also auf eine Antwort wartete, fraß Fliederfell ihre Maus zuende. Ruckzuck hatte die Älteste das Beutetier verputzt und schloss zufrieden die Augen. Die Sonne war bereits untergegangen und die Kätzin wurde müde. Sie ließ sich ebenfalls nieder, ein Stück von Wolfpelz entfernt, und döste vor sich hin. Noch wollte sie nicht in den Ältestenbau zurückkehren, doch sie wollte sich kurz ausruhen.

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Spricht mit Wolfpelz



Eulenschrei

Eulenschreis Herz schlug unwillkürlich schneller, als Wolfpelz zurücklächelte. Er selbst konnte aus dem Lächeln nichts herauslesen, aber es musste ja heißen, dass Eulenschrei nichts getan hatte und er sich diese ganze Situation nur einbildete. Erleichtert schmunzelte der Kater und betrachtete seine Pfoten. Als er das nächste Mal zu Wolfpelz sah, saß die Älteste Fliederfell bei der Kätzin. Kurz verspürte der Krieger einen Stich in der Brust, da Wolfpelz nun abgelenkt war, aber der legte sich auch wieder. Eulenschrei sah wieder zum Lagereingang. Es war dunkel geworden und die Nacht brach herein, doch Lichtfleck war noch nicht zurück. Normalerweise war sein Bruder doch spätestens zum Sonnenuntergang zurück! Eulenschrei war nicht der Typ, der sich unwillkürlich Sorgen machte, aber er wurde doch etwas unruhig. Er vermisste seinen Bruder ein wenig, doch er wusste, wie stark Lichtfleck war, und dass eigentlich kein Grund zur Sorge bestand.
Müde streckte der attraktive graue Kater sich. Wie gesagt, es war spät, Eulenschrei hatte gegessen, und es gab nichts mehr zu tun. Wieso also nicht zu Bett gehen? Eigentlich hatte er ja noch auf seinen Bruder warten wollten, so würde er halt erst morgen wieder mit ihm sprechen können. Als Polarstern mit einem lauten Heulen seine Worte ankündigte, wandte Eulenschrei seinem Anführer das Gesicht zu. Er fand, dass Polarstern gute Worte gefunden hatte, um Nebelreif zu verabschieden. Zustimmend nickte er. Um dem gefallenen Krieger die letzte Ehre zu erweisen lief er zügig zu der Leiche dessen hin und senkte seine Nase. Du wirst im SternenClan willkommen sein, denn du hast deinem Clan gut gedient. Niemals wirst du hier vergessen, solange Polarstern Anführer ist!; dachte Eulenschrei mit geschlossenen Augen. Nach einer kurzen Zeit des Schweigens hob der Kater den Kopf und sah ein letztes Mal auf den toten Krieger herab, dann drehte er sich um und ging Richtung Kriegerbau. Jedoch nicht ohne Wolfpelz nochmal einen freundlichen Blick zuzuwerfen. Freundliche Blicke bekamen relativ wenig Katzen von Eulenschrei, demnach wunderte er sich, weshalb er nicht von Wolfpelz wegsehen konnte. Als er sein Nest gefunden hatte, legte er sich hin und formte sich zu einer Kugel. Er versteckte die Augen in einem Fellbüschel und senkte die Lider. Hoffentlich kam sein Bruder bald heim, das war sein letzter Gedanke, bevor er einschlief.

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Geht schlafen

Fliederfell

Belustigt beobachtete die Älteste durch die Augenschlitze, die fast geschlossen waren, Wolfpelz' Reaktion auf ihre Frage. Hach, so waren junge Katzen. Blind und doch voller Energie. Sie wollen es nie wahrhaben! Aber Fliederfell hatte gesehen, wie sehnsüchtig die Kriegerin zum Lagerausgang geblickt hatte. Soweit sie wusste, stammte Wolfpelz nicht aus dem Clan, deshalb konnte es keine Verwandschaft sein. Die Kriegerin hatte dieses Funkeln in den Augen, dieses Funkeln, das Fliederfell selbst vor langer Zeit gehabt hatte. Jedoch ruhte der Kater, dem dieses Funkeln galt, längst beim SternenClan. Trauer überschattete Fliederfells Augen, die aber gleich der Erleichterung wich. Da war Morgenschweif, ihr Junges, also war ihm nichts passiert! Beruhigt schloss die Kätzin die Augen. Jetzt hoffte sie nur noch, das auch Rußkralle nichts geschehen war. Doch auch er war ein starker Krieger geworden, der sich wehren konnte.
Fliederfell fand, dass es jetzt Zeit war, schlafen zu gehen. Gerade als Lichtfleck wieder ins Lager kam, war es unschwer zu erkennen, dass die Älteste nur stören würde. Stöhnend erhob sie sich zitternd auf ihre alten Knochen. Eigentlich war sie noch ziemlich fit, aber das aufstehen fiel ihr mittlerweile doch schon recht schwer. Als sie aufrecht stand, schwankte sie kurz schlaftrunken und drohte, umzukippen, hielt sich aber doch dann. Freundlich lächelte sie Lichtfleck an und nickte Wolfpelz als Abschied zu, wobei ihre Augen vielsagend blitzten. "Jungkatzen", murmelte sie leise vor sich hin. Dann ging die Kätzin gemächlich ohne jegliche Eile an den Katzen vorbei und machte sich auf Richtung Ältestenbau. Beim Vorbeigehen lächelte sie Nebeljunges an, ihren Enkel, und auch Wieselpfote und Orangenpfote schenkte sie einen freundlichen Blick. Endlich hatte sie den Bau erreicht und verschwand in dem Geflecht der Äste. Vorsichtig stieg sie in ihr weiches Nest neben dem von Siebenschläfer, der sich noch mit Ozelotsprung unterhielt. Müde lies Fliederfell sich fallen und grub die Nase tief in ihr Brustfell. Ihre Gliedmaßen und auch den Schweif von sich gestreckt, sank sie in einen tiefen Schlaf.

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Geht schlafen