Eulenschrei

Lächelnd sah Eulenschrei auf, während er den letzten Bissen Maus hinunterschluckte. Sein Bruder Lichtfleck war zu ihm gekommen, was ihn sehr freute, und hatte ihn gefragt, ob er gut geschlafen hatte. "Naja, wie immer. Normal", antwortete der Krieger Lichtfleck, morgens war er nie sonderlich gesprächig. Im Grunde war er das eigentlich nie. "Und du?", fragte Eulenschrei weiter.
Während der Kater also mit den Krallen langsam den Boden bearbeitete, ließ er seine Gedanken schweifen. Langsam würde es Blattfall werden, die Sonne schien zwar noch, aber der Wind wurde kühler. Die Beute würde langsam aber sicher aus den Wäldern verschwinden. Dann würde die Blattleere kommen. Eulenschrei betete schon bei dem Gedanken daran zum SternenClan, diese Blattleere würde nicht so hart werden, wie manche die er noch in Erinnerung hatte. Wie jede Katze hoffte er, dass der Clan den Schnee und die Kälte ohne Verluste überleben würde, aber das war nicht einfach. Gerade wenn Junge geboren wurden und es viele hungrige Mäuler zu füttern galt, hieß es für einige doppelte Arbeit, um den Hunger nur halb zu besänftigen.
Zurück in der Realität blickte Eulenschrei seinen Bruder an, mit seltener Wärme in den Augen. Diese absolute Wärme hatte er nur für Lichtfleck übrig, mit keiner anderen Katze verband ihn ein so dickes und intensives Band. Eulenschrei hatte in seinem Leben gelernt, dankbar zu sein, und er dankte dem SternenClan für jeden Mond, den sein Bruder und er gemeinsam erleben durften. Ihre Schwester Haselnusspfote, die er immer noch jeden Tag vermisste, und ihre Mutter Windfell, mit der er nie einen engen Draht hatte, starben recht früh. Der Tod ihres Vaters lag erst kurze Zeit zurück, er hatte sie aufgezogen, und Eulenschrei vermisste auch ihn. Doch er war jeden Tag froh, seinen Bruder zu haben. Diesem lächelte er jetzt zu und wartete auf eine Antwort.

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Redet mit Lichtfeck

Eulenschrei

Als Lichtfleck sagte, er habe ebenso normal geschlafen, schmunzelte Eulenschrei kurz. Er hasste Smalltalk, aber heute Morgen verlief alles so ruhig und normal, dass sogar ihm danach war, mit den anderen Kriegern zu plaudern. Doch langsam wurde er wach und es juckte ihn in den Pfoten, etwas zu tun. Eine weitere Sache, die er nicht leiden konnte. Nutzlos Ewigkeiten im Lager rumzusitzen.
Auf die Bemerkung seines Bruders hin, dass Blattfall wiederkam, nickte er zustimmend. Er hatte gerade wohl über dasselbe nachgedacht. Als Lichtfleck vorschlug, jagen zu gehen, stellten sich Eulenschreis Augen ruckartig auf. Sofort beendete er seine trüben Gedanken über die verstorbene Verwandschaft. Bei der Vorstellung, mal wieder mit seinem Bruder wie zu Schülerzeiten gemeinsam zu jagen, hebte seine Stimmung um einiges. "Nein, ich habe nichts anderes vor. Im Gegenteil, ich würde gerne mal wieder mit dir jagen gehen", antwortete der Krieger erfreut. Er überließ es Lichtfleck, der den Vorschlag geäußert hatte, den Ort für die Jagd auszuwählen. Im Falle des Falles würde er selbst das Jagdgebiet, in dem viel Beute zu finden war, oder die Quelle, bei der man seine Ruhe hatte und wo schon lange nicht mehr gejagt wurde, auswählen. "An der Waldgrenze ist vermutlich schon die Jagdpatroullie unterwegs", bemerkte Eulenschrei, um darauf hinzuweisen, ein anderes Stück Wald zu nehmen.

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Redet mit Lichtfleck

Eulenschrei

Als Lichtfleck vorschlug, bei der Quelle zu jagen, nickte Eulenschrei zustimmend. Er hatte bemerkt, dass die Lippen seines Bruders trocken wirkten und dieser sich dauernd mit der Zunge über die Lippen fuhr. Bei dem Gedanken an Wasser bekam auch er selber Durst. Ihm fiel auf, dass auch er länger nichts mehr getrunken hatte. Jetzt, da es kühler wurde und er nicht mehr so viel schwitzte, fiel ihm das nicht mehr so stark auf. Gestern, nach der anstrengenden Jagd unter warmen Temperaturen hatte er den Durst gar nicht bemerkt.
Voller Energie erhob der Krieger sich auf seine starken Pfoten. Er streckte die müden Pfoten und gähnte noch einmal, um die Müdigkeit des Morgens loszuwerden. Trotz all der Aktionsfreude war es immer noch früh, die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen. Doch Eulenschrei mochte diese Temperaturen. "Auf geht's", murmelte er munter seinem Bruder zu. "Wer zuerst an der Quelle ist!", fügte er noch grinsend hinzu. Wie in Schülerzeiten. Er wusste, dass Lichtfleck ihm sofort folgen würde, also lief er ohne nochmal zu fragen los. Dabei schlug er ein zügiges, aber nicht allzu überhastetes Tempo an, damit die Knochen und Muskeln erstmal warm werden konnten.

tbc: Quelle

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Geht mit Lichtfleck bei der Quelle jagen

Feuervogel

Feuervogel war irgendwie froh, dass sich Wolfpelz für sie freute. Warum auch nicht? War es denn nicht immer schön, wenn man sich für andere mit freute? Feuervogel hoffte ja auch immer für alles und jeden ein gutes Happy End und Wolfpelz schien dort nicht anders zu sein. Auch wenn Feuervogel es vielleicht nicht mochte, wenn Kastanienpelz und sie offen im Lager herum kuschelten, sie musste zugeben, dass sie es mochte, egal wo sie waren. Und um ehrlich zu sein nahm sie sich eh schon immer vor, nicht auf das zu achten, was andere dachten. Doch nun war sie trotzdem peinlich berührt, denn Wolfpelz schien gern einen Gefährten haben zu wollen. Feuervogel fand Wolfpelz als Kriegerin eigentlich wunderschön und auch sehr reizend. Also stupste sie die dunkle Kriegerin leicht mit der Schulter an. „Hey, sieh dich doch um! Der Clan ist voller Kater! Und der Richtige wird schon dabei sein!“ sagte sie scherzend. Dann wurde sie allerdings wieder ernst, nicht dass Wolfpelz sich missverstanden fühlte. „Ich sehe keinen Grund, der gegen einen Gefährten spricht. Du bist wunderschön, klug und eine gute Kriegerin! Was will man mehr!“ In diesem Moment dachte sie gar nicht daran, dass Wolfpelz eigentlich nicht aus dem Clan stammte. Für sie gehörte die Kriegerin einfach zum Clan dazu, für Feuervogel war die Herkunft eh egal. Kastanienpelz stammte auch nicht aus dem Clan, na und? Machte ihn das gleich zu einem schlechteren Kater? Auch ihre Jungen waren zur Hälfte aus einem anderen Clan... aber sie würden das wahrscheinlich nie erfahren.
Plötzlich kam Wolfspelz wieder auf das Thema Junge zusprechen. Wie ein Dorn bohrten sich diese Worte in ihr Herz und sie sah kurz zu Boden, ehe sie der Kriegerin ein zurückhaltendes Lächeln schenkte. „Nun ja.... wir haben zwar schon darüber gesprochen, doch ich weiß nicht so recht.... Ob mir die Aufgabe als Königin nicht zu viel wäre!“ miaute sie etwas leiser. Es musste ja nicht gleich der ganze Clan wissen, dass sie sich für eine schlechte Mutter hielt. Auch wenn sie offiziell noch keine Jungen gehabt hatte...


Waldpfote

Die junge Schülerin saß etwas gelangweilt am Rande des Lagers, das sie nun ihr Zuhause nennen durfte. Was sollte sie jetzt tun? Sie könnte eventuell die anderen Bauten abklappern um zu sehen, was sie waren. Aber nachher störte sie noch jemanden und sie wollte sich nicht unbeliebt machen. Zudem verschwanden nach und Nach Katze aus dem Lager, was Waldpfotes Pfoten irgendwie zum kribbeln brachte. Dann fiel ihr Blick auf den Heilerbau. Sie wollte noch Rostsplitter und ihrer Schülerin danken, dass sie sich so gut um sie gekümmert hatten. Noch immer hatte sie keine Ahnung, wie Rostsplitters Schülerin hieß, aber das konnte sie ja ändern. Zudem konnte sie gleich noch etwas ausprobieren: sie hatte gestern gesehen, wie sich einige Katzen etwas Frischbeute geteilt hatten, was die jeweils andere Katze gefreut hatte. Vielleicht hatten die Heiler ja Hunger? Gerade, als sie losgehen wollte, Kam Vanilleduft zu ihr und begrüßte sie. Etwas ertappt fühlend, obwohl sie nichts getan hatte, drehte sie sich zu ihrer Mentorin um. „Guten Morgen!“ miaute sie fröhlich, auch wenn ihr Schlaf alles andere als angenehm gewesen war. Ihre Ohren zuckten, als ihre Mentorin etwas von einer Patrouille sagte. Stimmt, davon hatte sie gestern schon etwas gehört. „Ähm, ich glaube Schneegöttin hat da vorhin was gesagt! Ich konnte es aber nicht ganz hören, ich war beschäftigt!“ Ein nervöses Lächeln entkam ihr, als sie mit ihrem buschigen Schweif auf den Schmutzplatz deutete. Etwas nervös trat sie von einer Stelle auf die andere. „Du, Vanilleduft? Kann ich den Heilern eben etwas zu fressen bringen? Ich möchte mich bei ihnen bedanken!“ ein sanftes Leuchten entkam ihren Augen. Sie hatte den Heilern eine Menge zu verdanken, weshalb sie hoffte, dass Vanilleduft sie ließ. Klar, sie konnte es auch später noch machen, doch vielleicht waren die beiden nachher nicht mehr dort. Mussten Heilerkatzen im Lager bleiben oder konnten sie sich frei bewegen? So viele Fragen, die sie hatte. Zu viele um sie alle zu stellen.

Waldpfote

Erfreut darüber, dass Vanilleduft es ihr erlaubte, den Heilern eben schnell etwas Beute zu bringen, hüpfte sie quasi durchs Lager zu dem Haufen, auf dem die ganzen toten Tiere lagen. „Ich beeil mich auch!“ rief sie kurz Vanilleduft zu, ehe sie sich eine fette Maus und ein komisches Wesen aussuchte, das sie noch nie gesehen hatte. Ob das überhaupt genießbar war? Sein roter Pelz jedenfalls glänzte wunderbar in der Sonne, was Waldpfote fast schon leidtat. Mit beiden Sachen im Maul trabte sie zu dem Bau hinüber, den sie bereits kannte. Vor besagtem Bau saß bereits eine der Beiden. Mit einem kurzen Nicken begrüßte sie die Kätzin, ehe sie beide Beutetiere vor ihren Pfoten ablegte. „Guten Morgen!“ miaute sie freundlich, ehe sie eines er beiden Tierchen genau vor die Pfoten der Schülerin platzierte. „Die ist für dich. Ich wollte mich noch einmal bei dir und Rostsplitter bedanken!“ miaute sie fröhlich, ihr warmes Grinsen bekam sie dabei nicht aus dem Gesicht. War Rostsplitter überhaupt da? Die Schülerin reckte ihren Kopf, um eventuell an der dunkelbraunen Schülerin vorbei in de Bau zu Lunzen, doch sie war einfach zu klein. „Sag mal, ist Rostsplitter da? Könntest du ihr das andere Tier geben? Ich muss gleich auf Patrouille!“ miaute sie mit einem nervösen Lächeln. Sie hatte gehofft mehr Zeit zu haben, um mit den beiden Heilern zu reden. Sie verdienten wirklich mehr als nur ein knappes 'Hallo' und Danke', selbst die Beute war nicht genug, wie Waldpfote dachte. Immerhin ging es hier um ihr leben, auch wenn es unter manchen Clan-Katzen nicht viel zu zählen schien. Hoffentlich würde die Schülerin vor ihr das verstehen. Doch Waldpfote kannte nicht einmal ihren Namen... was sie etwas peinlich berührte. Ob sie je alle Namen bei sich behalten konnte? Wenn sie daran dachte, dass es noch andere Clans gab... sicher nicht. Eine Stimme riss Waldpfote aus den Gedanken, ein Krieger kam ins Lager gerannt und berichtete von einem Angriff. Ein Angriff? Das alles war noch vollkommenes Neuland für sie, daher schaute sie kurz hilfesuchend zu Vanilleduft, dann zu der Schülerin ihr gegenüber. Wie verhielt man sich nun? Natürlich etwas bedrückt, da einer von ihnen verletzt zu sein schien. Aber wie handelten die Katzen dann? Waldpfote wusste es nicht und wartete auf Polarsterns Wort zu der Sache.


Feuervogel

Feuervogel schmunzelte, als sie Wolfpelz Worte hörte. Natürlich hatte sie Zeit, jede Katze hatte eben Zeit, was so etwas anging Sie hatte auch schon von Ältesten gehört, die im hohen Alter ihren Gefährten gefunden hatten! Nicht, dass Wolf solange brauchen würde, da war sich Feuervogel fast schon sicher. „D hast du recht. Bis man den richtigen Gefährten gefunden hat, kann es dauern. Aber was lange wärt, wird endlich gut, oder?“ miaute sie schmunzelnd, während Wolfpelz wieder auf Junge zu sprechen kam. Sie war der Kätzin dankbar, dass sie so dachte, auch wenn Feuervogel irgendwie nicht nachvollziehen konnte, warum jeder gleich Junge erwartet. Klar, Nachwuchs war für den Clan enorm wichtig, doch musste es immer sofort sein? „Wir werden uns die Zeit nehmen. Erst einmal müssen wir die kommende Blattleere überstehen!“ miaute sie, während sie in den Himmel sah. Es wurde schon kühler, dass konnte sie am Wind merken. Wolfpelz begann dann von dem Jungen zu sprechen, welches aufgenommen wurde „Ich fand es mehr als Richtig. Etwas anderes hätte auch gegen das Gesetz verstoßen. Aber sie gleich zur Schülerin zu machen? Sie sieht noch so jung aus...!“ miaute sie in Gedanken. Sie wirkte auf sie nicht wie 8, geschweige denn 6 Monde. Wahrscheinlich lag das auch an der Größe. Gerade wollte sie noch etwas dazu sagen, als ihr Gefährte hektisch ins Lager gerannt kam und vom Angriff auf Nebelreif berichtete. Sofort sprang sie auf und rannte auf ihren Gefährten zu. „Und wie geht es dir? Bit du verletzt?“ fragte sie in Sorge, während sie seinen Körper nach Wunden absuchte. Gleichzeitig leckte sie ihm über seine Wange um ihn zu beruhigen. „Polarstern wird sicherlich eine Patrouille losschicken. Wir müssen nur daran glauben und zum SternenClan beten, dass Nebelreif... überlebt!“ das letzte Wort hatte sie kaum herausbekommen. Der junge Krieger hatte sein ganzes Leben noch vor sich! Wie konnte so etwas nur geschehen? Feuervogel leckte Kastanienpelz weiter über die Wange, um ihn zu beruhigen. Genauso gut hätte es auch ihn treffen können, was Feuervogels Herz zum Rasen brachte. Und diese Anspannung war deutlich zu spüren.