Dachsklaue

Stimmen weckten den Kater sanft, auch wenn er ziemlich tief geschlafen hatte. Er war wirklich kaputt gewesen, der Mondsee lag nun mal nicht gerade neben an. Er war dadurch später als andere Katzen schlafen gegangen, was ihn noch kaputter wirken ließ, als er eh schon war. Doch diese reise war ziemlich aufschlussreich gewesen. Song war einfach so bewusstlos geworden. Er konnte sich zwar nicht sicher sein, ob sie nicht doch etwas vom SternenClan empfangen hatte, aber sie war eine Streunerin! Was konnte er erwarten? Eben nichts. Müde hob er den Kopf ehe er langsam aufstand. Seine Knochen knackten etwas, aber das war ja normal. Immer wenn es draußen kälter wurde, neigten seine Knochen, es ihm auch nochmal zu sagen was ihn nervte. Aber so war das Leben. Immer noch leicht erschöpft trat er aus dem Bau, dabei gähnte er und dehnte sich, um seine Muskeln etwas zu lockern. Auch wenn er nur kurz geschlafen hatte, so tat es ihm doch auch gut. Kurz sah er sich um, nur um fest zu stellen, dass einige Krieger das Lager gerade verließen, also waren die Patrouillen schon eingeteilt worden. Da ihn aber keiner geweckt hatte, wurde er also nicht eingeteilt. Also trabte er an den Rand des Lagers, um sich dort in Ruhe hinsetzen zu können und sich zu putzen. Sorgfältig zog er seine Pfote über seinen Kopf und fuhr sich mit der Zunge über sein Brustfell, bis er wieder halbwegs korrekt aussah. Nun hatte er also die Zeit, sich im Lager umzusehen. Ob Song schon wach war? Er wusste es nicht, doch am Heilerbau schien schon wieder ein ganz schönes Treiben vor sich zu gehen. Der Krieger sah, wie Zaunkönigfeder in den Heilerbau ging, was ihn etwas wunderte. Hatte sie denn etwas? Er selbst würde ja nur im äußersten Notfall zu Song gehen... und auch nur dann wenn jemand anderes ihre Hilfe brauchen würde. Ansonsten sträubte er sich partout, zu ihr zu gehen. Doch ihn interessierte es, wie Song mit ihrer ersten Patienten, sofern Zaunkönigfeder eine war, umging. Also schlich er zum Heilerbu und setzte sich so daneben hin, dass er gut hören konnte, was darin vor sich ging. Naja, gut war übertrieben. Er musste ganz schön die Ohren spitzen, damit er einzelne Fetzen verstand. Doch anscheinend brauchte die Kriegerin wirklich Hilfe Außer Heilergequatsche konnte er kaum etwas hören, was er eigentlich hören wollte. Doch dann sagte Song etwas, das ihn verwirrte. Woher wusste sie von den Patrouillen? Eine war gerade gegangen, aber scheinbar hatte die Heilerin gerade noch geschlafen! Der Kater zog sich leicht zurück und grübelte. Woher wusste sie das? Mit diesen Gedanken setzte er sich wieder auf die andere Seite des Lagers, damit er ja nicht von der Streunerin entdeckt wurde. Oder war sie vielleicht gar keine Streunerin? Sein Gedanke mit dem Spion kam ihm wieder in den Sinn. Hatte er damit wirklich recht? Zum ersten mal hoffte er, dass er sich täuschte. Denn das würde Wolkensterns Glaubwürdigkeit und Respekt aufs tiefste erschüttern. Und auch wenn er sie gestern geschlagen hatte, so wollte er ihr das nicht antun. Nicht solange er näheres wusste!