•| Hermelinseele
[geht in den Kriegerbau | spricht mit Rußnebel]

Während meiner Erzählung was geschehen war, leckte mir Rußnebel immer wieder beruhigend über die Wange. Ich war ihr so dankbar, dass sie an meiner Seite war und mir Halt gab. Nachdem ich zu Ende gesprochen hatte überwältigte mich die Trauer wieder und ich vergrub meine Schnauze im Fell meiner Gefährtin. Sie drückte sich eng an mich, während sie Bachfrost, Katniss und Peeta darum bat, mir keine weiteren Fragen zu stellen, ich bräuchte Ruhe. Und damit hatte sie absolut recht. Zwar wollte ich eigentlich sofort mit Buntstern oder Falbenmaske sprechen, jedoch war die Eine gerade nicht im Lager und die Andere in ein Gespräch vertieft. Außerdem war es wirklich schon spät und letzte Nacht hatte ich kein bisschen geschlafen.
Ich hob Rußnebel leicht den Kopf entgegen, als diese mir sehr sanft über die Wange leckte und mit ihrem Schweif über meinen Rücken fuhr. Dann erhob sie sich, was ich ihr natürlich gleich tat, und sie führte mich zum Kriegerbau. Während des Weges schleifte mein Schweif auf dem Scheunenboden und meine Ohren hingen herab - ich war total am Ende. Bevor ich jedoch mit meiner Gefährtin in den Bauch schlüpfte, sah ich noch einmal zum Scheunentor und entdeckte dort meine Schwester Honigglanz. Sie setzte sich zu den beiden Streunern und unterhielt sich mit ihnen. Ich wusste zwar nicht, ob sie mich sah, dennoch winkte ich ihr traurig mit dem Schweif zu und versuchte mich sogar an einem Lächeln. Dann erst schlüpfte ich in den Kriegerbau und legte mich mit Rußnebel in unser Nest.
Sie flüsterte mir zu, dass sie bei mir war, und putzte mir dabei über Kopf und Ohren. Seufzend ließ ich kurz den Kopf hängen und wusste einfach nicht weiter. Es fühlte sich so an, als würde ein riesiges Loch in meinem Herzen klaffen, das selbst die Kätzin, die ich liebte, nicht füllen konnte. Zu Anfang, als Mondblüte die Schlucht hinab gefallen war, war dieses Loch noch relativ klein gewesen. Doch der Zweibeiner, der sie verschleppt hatte, hatte es vergrößert und den Schmerz verschlimmert. "Ich fühle mich so leer ...", murmelte ich und drückte mich fest und eng an Rußnebel. Ich wusste sonst nicht wohin; Honigglanz war noch draußen auf der Lichtung, obwohl ich ihr so gerne beigestanddn hätte. Sie war nun das Einzige, was ich noch an Familie hatte.

[Erwähnt Bachfrost, Katniss, Peeta, Buntstern, Falbenmaske, Honigglanz, Mondblüte]
[Angesprochen Rußnebel]

•| Hermelinseele
[spricht mit Rußnebel | geht zu Honigglanz]

Ich hatte mich eng an Rußnebel geschmiegt, ihr gesagt, dass ich mir so leer fühlte. Mondblüte ein zweites Mal zu verlieren, hatte mir endgültig den Rest gegeben. Beim SternenClan, sie war doch meine Mutter! Wieso wurde sie Honigglanz und mir dann noch einmal weggenommen? Ich verstand das alles nicht mehr und lauschte einfach den Worten meiner Gefährtin, die mir nun von ihrer Mutter erzählte. Auch sagte sie, dass ich nicht aufgeben solle, der WolkenClan, meine Schwester und sie brauchten mich doch. Mit Tränen in den Augen sah ich ihr in die wunderschönen Augen und drückte dann meine Nase an ihre. "Ich bin so froh dich an meiner Seite zu haben.
Ich liebe dich.", hauchte ich ihr zu und schnurrte leise.
Als ich meine Augen wieder öffnete, drang schwaches Licht durch das Scheunentor ins Innere unseres Lagers. Ich hob den Kopf und sah diesem entgegen, der Regen hatte also endlich nachgelassen. Durch die Helligkeit bemerkte ich auch Peeta und Katniss, die sich in unserer Nähe niedergelassen hatten, doch keine Spur von meiner Schwester. Ich stand langsam auf und löste mich somit von Rußnebel. Ich bedeutete ihr mit dem Schweif, dass ich zu Honigglanz gehen würde, sie aber gerne mitkommen könne, wenn sie das wollte. Ich wollte nämlich nur ungern von ihrer Seite weichen, doch mir war meine Schwester eben auch wichtig. Ich trat vorsichtig auf die cremefarbene Kätzin zu und setzte mich wortlos neben sie, legte nur meinen Schweif um sie, jedoch ohne sie richtig zu berühren. Ich drehte Honigglanz den Blick zu und wartete auf ihre Reaktion.

[Erwähnt Mondblüte, Honigglanz, Peeta, Katniss]
[Angesprochen Rußnebel]

•| Hermelinseele
[spricht mit Honigglanz]

Ich stand auf und entdeckte meine Schwester noch immer inmitten der Scheune sitzen. Ich bedeutete Rußnebel mit dem Schweif, dass ich zu ihr gehen, sie mich aber gerne begleiten könne. Diese schüttelte jedoch sanft den Kopf, erwähnt wieder einmal, dass Honigglanz sie nicht besonders mochte. Ich solle ruhig gehen, konnte sie aber jederzeit rufen, wenn etwas wäre. Dankend leckte ich noch über die Wange, dann tappte ich los.
Schweigend und vorsichtig setzte ich mich neben Honigglanz und sah sie von der Seite an, während ich auf eine Reaktion ihrerseits wartete. Einen Moment lang erwiederte sie meinen Blick, dann sah sie sich in unserem Lager um. Eine kurze Zeit lang herrschte Stille zwischen uns, bis Honigglanz mich fragte, was denn sei. Ich müsse nicht bei ihr sein, wenn ich viel lieber bei meiner Gefährtin war. Ein leiser Seufzer entwich mir, ich könnte gut nachvollziehen, warum sie jetzt so reagierte. Ich hatte meine Schwester gestern Abend einfach stehen gelassen und war zusammen mit Rußnebel im Kriegerbau verschwunden. Mit einem traurigen Lächeln sah ich die Kriegerin an und legte dann meinen Kopf an ihre Wange. "Rußnebel ist meine Gefährtin. Aber du Honigglanz, du bist meine Schwester. Ich liebe dich und ertrage den Gedanken nicht dich gekränkt zu haben.", miaute ich und schloss die Augen, während ich hoffte, dass sie mich nicht von sich stieß.

[Erwähnt Rußnebel]
[Angesprochen Honigglanz]