Ich ließ der Ältesten bei der Wahl der Beute vorrang. Während sie sich für ein Fisch etschied, stand ich noch vor dem Frischbeutehaufen und beäugte die Leckerrein. Fisch hatte ich gestern, als vielleicht heute ein Maus? Oder doch einen Fisch? Ach ich konnte mich nicht entscheiden, doch etwas essen sollte ich schon, bevor Akazienherz mit mir losging zum Moos holen. Da ich mich nicht entscheiden konnte, schloss ich die Augen und ließ meine Pfoten blind eine Beute aussuchen. Als ich den leblosen Körper ertastete, öffnete ich die Augen langsam und entdeckte einen Fisch. gut... dann nochmal Fisch! Ich nahm die Beute und gesellte mich zu der Ältesten. Ich kann irgendwie nicht verstehen, wieso viele Schüler immer Probleme mit den aten Katzen haben? Sie waren doch ganz nett und freundlich.

Während ich weiter aß, bemerkte ich aus dem Augenwinkel, wie Moosstern zum Hochstein ging. Wollte er etwas ansagen? Fragend sah ich Glanzfrost an, aber auch nach den Reaktionen der anderen Katzen hielt ich ausschau. Was könnte denn wichtiges sein für den Clan? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Schüler bereit war zum Krieger ernannt zu werden. Feuerschweif's Verhalten wirkte auf mich sehr rätselhaft. War etwas mit Skorpionpfote? Ich hoffe nicht... Ich könnte es nicht niemals ertragen, wenn es meinem Kumpel schlecht ging. Ausmerksam beobachte ich alles, denn hören konnte ich es eh nicht. Hoffentlich würde es mit Akazienherz dann erklären. Ich möchte nicht als Einzigster ahnungslos sein.

 

Beobachtet das Geschehen

Durch den Ruf von Moosstern wurde Sonnenwind wach. Ihr Kopf schmerzte noch von der Müdigkeit und eine seltsame Übelkeit machte sich in ihren Magen breit. Eigentlich hatte sie keine Lust aufzustehen, doch rief die Pflicht sie. Ich kann mich nachher nochmal hinlegen, dachte sie sich und entfernte erstmal die Moosfetzen aus ihrem Fell. Nachdem sie fertig war begab sie sich aus dem Kriegerbau. Ihre Pfotenschritte waren unsicher und sehr wackelig. Wieso musste man sie jetzt wecken? Sonnenwind wollte so gerne schlafen, nachdem sie die ganze Nacht weg war. Auf dem Weg zum Hochstein meidete sie jeden Kontakt zu anderen Katzen. Die rote Kätzin wollte die Frage, wo sie letzte Nacht war, vermeiden. Stillschweigend setzte sie sich auf ihrem Platz vor dem Hochstein und lauschte den Worten von Moosstern zu. Alles andere in ihrem umfeld hatte sie ignoriert.

Wird wach und wartet nun vor dem Hochstein

Ich beäugte Glanzforst, die mir versuchte Moossterns Ansprach zu erklären, doch vergass sie wohl, das ich nichts verstand. Doch ich legte die Ohren nicht traurig an, sondern lächselte die Älteste an, und miaute dankend auf. Erst wollte sie, dass ihr folge und ich war auch schon kurz davor ihr hinterher zu rennen, doch dann erblickte ich meine Ziehmutter, die mir sofort die Versammlung übersetzte. Skorpionpfote wurde also zum Heiler... Cool. Darüber sollte sich der ganze Clan freuen und ich suchte sofort das Fell des Katers, aber irgendwie konnte ich ihn nicht erblicken. Erstrecht nicht, als Akazienherz mich prompt zu sich zog und erdrückte. Warum tat sie das? War etwas mit mir? Hat Moosstern über mich gemeckert? Ich habe doch gar nichts gemacht, außer mich um Glanzfrost gekümmert... oder war dies verboten? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Vielleicht... weil ich taub war und vielelicht gefiel es dem Anführer nicht. Meine Stimmung sank spontan in den Erdboden. War es so schlimm, dass ich taub war? Ich bin doch trotzdem so loyal, wie einer der hören kann. Und wieso 'sagte' Akazienherz nichts?

 

'Hört' Akazienherz zu

Die rote Kätzin vernahm die Worte des Anführers und machte keine Mimik. Nicht als er die gute Kunde über den Heilerschüler machte, aber auch nicht über die Sorge um die Katzenminze. Es war nicht nur die Müdigkeit, die Sonnenwind so abschrimte. Eine seltame Leere herrschte in ihr. Emotionslos blickte sie vorraus und sah sich dann um. Jede Katze hatte ein ähnliches Verhalten gezeigt, doch störte es Sonnenwind nicht. Sie wollte nach der Rede wieder zurück zum Kriegerbau und weiter schlafen, doch als sie nur einen Pfotenschritt machen, wurde ihr ganz schwindelig. Ich habe bestimmt nur hunger und durst, sprach sie sich ein. An eine Krankheit konnte sie nicht denken, dafür ging es ihr noch zu gut und sie hatte heute noch nicht zu sich genommen. Aber so wirklich appetit hatte die rote Kätzin auch nicht. Um etwas zu trinken musste sie zum nächsten Wasserquelle im Lager. Gerade als sie dorthin wollte, sprach ihre Ziehmutter sie an. Etwas erschöpft verbeute sich Sonnenwind vor der Ältesten und miaute kleinlaut: „I-Ich... war gestern... auf der Suche. Nach einem... Kraut... für Bengaljunges..." Sie wusste noch gar nicht, dass dieser Kater zum Schüler ernannt wurde. woher auch. Sie war vor der Versammlung ja schon weggewesen. Und jetzt wo sie wieder da war und geschlafen hatte, fühlte sich die Kätzin nicht besser. Vielleicht fühle ich mich so schlecht, weil ich für ihn das Kraut nicht bringen konnte, dachte sie sich. Denn eigentlich wollte sie beweisen, dass sie auch etwas für den Clan tun konnte.

Spricht mit Glanzfrost