Sonnenwind

Die rote Kriegerin wusste nicht so genau, ob sie auch den Heilerbau betreten sollte. Sie wollte Kranichfeder nicht stören, und auch nicht ihrer Schwester und dessen Schüler. Zögerlich blieb sie am Eingang und sah ängstlich hinein. Sie schluckte schwer und holte sich Kupferhauch's Worte ins Gedächnis zurück. Sei einfach du selbst. Sie schloss die augen und betragt mit einer Pfote den Bau. Du brauchst keine Angst haben, Sonnenwind. Sie sprach sich selbst mutige Worte zu sich und öffnete die Augen. Kupferhauch war bei ihr und stand bei der verletzten Kriegerin. „Wie geht es ihr?", fragte Sonnenwind den Heilerschüler, denn er hatte Kranichfeder versorgt.

Bengaljunges

~First Post~

Die Sonnenstrahlen schienen in die Kinderstube, direkt auf meine Augenlieder. Müde legte ich meine rechte Pfote auf meine Schnauze, dabei wühlt ich etwas Staub auf, der auch sofort in meiner Nase kitzelte. Mit einem kräftigen Niesen saß ich prompt auf meinem Hintern. Mein Schweif wedelte noch etwas schlapp umher. Ich blinzelte auf und suchte mit müden Augen meine Baugefährten, aber die Kinderstube war vollkommend leer. Gähnend verließ ich den Bau, um nach zu sehen was im Lager los war. Wow, es war schon Sonnehoch. Ich hatte wohl sehr lange geschlafen. Mit Nase und Augen suchte ich meine Ziehmutter. Wo sie wohl war? Vielleicht Jagen?

Ich setzte die Pfote in Richtung des Kriegerbaus. Eigentlich darf ich dort nicht hin, aber ich suchte doch sowieso nur Akazienherz und wollte ja nicht dort toben, wie die anderen Jungen. Immerhin... war ich bald im Schüleralt. Gerade als ich anfangen wollte vom Schülerdasein zu träumen, erkannte ich federpfote am Boden. Was macht sie denn dort? Sie hatte doch ein Nest zum Schlafen. Fröhlich und leichfüßig ging ich auf sie zu und verlangsamerte meine Schritte, als ich die hastige Atmung bei ihr merkte. Besorgt trat ich zu ihr und rüttelte die Schülerin an der Flanke. Ich wollte auf eine Reaktion warten, aber ich wusste nicht was ich tun sollte. Nervös lass ich von ihr ab und suchte den Heilerbau. Aber was wäre, wenn Feuerschweif und Skorpionpfote nicht da waren? Hilflos blieb ich bei Federpfote. Ach wenn nur Akazienherz hier wäre.

Bengaljunges

Zum Glück erschien Akazienherz, wie aus dem nichts und gestikulierte nach dem Geschehen, doch ich konnte nur mit einem Schulterzucken anworten. Meine Ziehmami hob sofort Federpfote auf und rannte mit ihr zum Heilerbau und ich... immer hinterher! Ich machte mir schließlich auch Sorgen um die Schülerin. Während wir am Eingang warteten, kuschelte ich mich an die Flanke von Akazienherz. Sie roh nach Wasser. Sie musste also am Bach jagen gewesen sein. Fragend sah ich zu ihr auf und erkundigte mich nach ihrem Fang. Ob die Jagd gut lief?

SKORPIONPFOTE

Hektik. Immer diese Hektik. Kaum Ruhe.
Diese Art des Hilerschülerlebens musste Skorpionpfote ein erneutes mal erleben.
Akazienherz' Stimme drang laut vom Eingang in den Heilerbau worauf Skorpionpfote fauchend zu ihr hin sprang.
,,Leiser verdammt nochmal!" brummte er und sah auf Federpfote. ,,Bring sie in den Bau, gegenüber von Kranichfeder ist noch ein freies Nest, leg sie dort ab."

Dann trat der Kater wieder in den Heilerbau. Er sah Kupferhauch kurz an ,,Ihr geht es besser, jetzt verlass bitte wieder den Bau"
sein Blick wanderte zu Sonnenwind und zuckte mit dem Ohr ,,Du bitte auch."
Nun musste er warten, dass Akazienherz die Schülerin rein bringen würde.
Er überlegte schon im Vorraus, welche Kräuter er gebrauchen könnte und sicherte damit, dass er sie schnell nehmen konnte ohne lange zu überlegen wofür sie nochmal waren. Auf dem ersten Blick war die Kätzin ohnmächtig gewesen, also würde er Greiskrautblätter auf jedenfall gebrauchen. Er nahm die Kräuter schonmal zur Pfote und wartete erneut.

Einer nach dem anderen kippen sie um... Es machte dem Heilerschüler Sorgen, dass es in letzter Zeit so viele Katzen gaben die versorgt werden mussten. Oft kamen sie wegen Kleinigkeiten zu den Heilerkatzen was Skorpionpfote trotz seines so tolleranten Charakters etwas aufregte. Anscheinend konnte der Flussclan nichteinmal mehr die Zähne zusammenbeißen wenn es ein kleiner Kratzer war.
Bei Entzündungen oder sonstigen ernsten Fällen war es ihm mehr als recht dass sie zu ihm kamen, aber doch nicht wegen einem kleinem Kratzer der sonst von alleine und ohne Hilfe verheilen würde.

Sonnenwind

Sonnenwind nickte und ihre Gesichtsausdruck wurde trauriger.  „N-Natürlich...", flüsterte sie ängstlich und berührte Kupferhauch's Ohr mit der Nase. „Komm lass uns gehen", miaute sie leise und setzte dann ihre Poten in Richtung Ausgang. Sie blickt kurz zu Akazienherz, Bengaljunges und Federpfote. Was die Schülerin wohl hatte? Sonnenwind hätte es gerne erfahren, aber wollte sie Skorpionpfote nicht weiter stören. Der Heilerschüler hatte schon viel zu tun. Wo war nur Feuerschweif? Sollte sie ihrem Schüler nicht helfen? Sonnenwind selbst hatte keinen Schüler. Sie selbst vermutete, dass Moosstern ihr keinen Schüler gab, weil sie zu ängstlich war. Vielleicht würde sie irgendwann einen Schüler bekommen, aber die Kinderstube sah sehr leer aus. Dem FlussClan mangelte es an Jungen.

Bengaljunges

Sofort kam der Heilerschüler zu uns und sagte irgendwas zu Akazienherz. Ich wollte gerne erfahren was und verfolgte Skorpionpfote in den Bau. Dring war es dunkel und der starke Geruch von Kräutern lag in der Luft. Meine Augen gewöhnten sich aber zum Glück schnell an die Dunkelheit. Auf einem Nest lag eine Katze. Bei genaueren Hinsehen erkannte ich Kranichfeder. Ich vernahm den leichten Geruch von Blut. Die Kriegerin musste also verletzt sein. Doch hatte ich keine Zeit genauer nach zu sehn und tappste eilig dem Heilerschüler hinter her zu dem Ort, wo er und Feuerschweif die Kräuter hatten. Er nahm rutenartigen grüne Zweigen mit gelbgolden Blüten aus dem lager und ging wieder zu den anderen Katzen. Neugierig und vor Vorfreude lief ich vor und nahm neben meiner Ziehmutter platz. Ich wollte alles genau sehen aus der ersten Reihe. Ungeduldig wendete ich mit meinem Schweif. Das Leben der Heilerkatzen war so spannend!

SKORPIONPFOTE

Ein kleines, leicht schmächtiges etwas kam in den Heilerbau getrottet.
Skorpionpfote schluckte als er sah, wie das Junge einfach zu den anderen tapste und sich setzte.
Der Heilerschüler wollte schon losbrüllen, dann merkte er jedoch dass es Bengaljunges war.
Schreien würde bei dem tauben Jungem nichts bringen.
Er seufzte und nickte. Er würde ihn schon nicht sonderlich stören, mit einem schwanzzeichen jedoch deutete er dem kleinem Kater dass er leise sein sollte.

Nachdem sich Skorpionpfote wieder hingesetzt hatte musste er wieder warten.
Sein Blick glitt über Kranichfeder die links von ihm in ihrem Nest lag und in die Leere starrte.
Er war gespannt darauf, wie die Kätzin auf ihr entstelltes Gesicht reagieren würde. Wahrscheinlich nicht besonders gut.
Er müsste also immer genügend Kräuter zur beruhigung da haben.
Er sah zu dem Krautlager und nickte bei sich. Es waren genügend beruhigend wirkende Kräuter vorhanden.

Nun musterte Skorpionpfote Bengaljunges.
Es wusste nicht viel von dem kleinem, im Grunde nur, dass er taub war.
Zum ersten mal stellte sich der Schüler die Frage, ob Bengaljunges jemals Krieger werden würde.
Es war zwar aufwendig einen tauben Kater auszubilden, doch war es unmöglich?
Man sollte ihm zumindest eine Chance geben... und einen guten Mentor.
Hierbei fiel Skorpionpfote nur Akazienherz ein. Sie war seines Wissens nach die Ziehmutter des Katers und war mit seiner Taubheit am meisten vertraut und wusste auch am besten wie man damit umgehen soll.
Da sie nur die Ziehmutter war, wäre eine Ausbildung des Katers garnicht mal verboten. Er würde aufjedenfall mit Moosstern darüber reden was er davon hielt.

Sonnenwind

Kupferhauch und Sonnenwind verließen gemeinsam den Bau und die rote Kriegerin überlegte sich, was sie nun tun könnte. Irgendwie wollte sie ihrem Clan helfen, aber wie? Sie sah zum Frischbeutehaufen. Dieser war in ihren Augen gut gefüllt. Das größte Übel war, dass der FlussClan kaum Kräuter hatte. Irgendwo muss es doch welche geben. Während sie scharf nachdachte, näherte sich Schattenfell und legte vor Kupferhauch einen Fisch nieder. Anscheinend sah er nur diese Kriegerin und darauf musste Sonnenwind die Augen verdrehen. Sie war vielleicht ein Angsthase und deshalb nicht gerade beliebt, aber er musste sie ja nicht gleich unsichtbar machen, wie die Meisten es bei Engelsschwinge taten. War es so schwer auch zu ihr hallo zu sagen? Aber sich beschweren oder stören wollte Sonnenwind auch nicht. AHHH was soll ich nur machen? Fragte sie sich und wendte sich von den beiden Katzen ab. Gedankenversunken begann die rote Kätzin wieder im Lager rum zu laufen.

Bengaljunges

Skorpionpfote war einfach toll. Er gab mir das Zeichen, dass ich still sein sollte und sofort legte ich brav meinen Schweif um mich rum. Dieser war so lang, dass ich den fast einmal ganz um mich wickeln konnte. Ich beobachtete genau was der Heilerschüler dort tat und auch wie es Federpfote gerade erging. Ihre Atmung wurde zum Husten und dann wieder sehr schnell. Ich bemerkte ihr zittern und wollte Skorpionpfote darauf aufmerksam machen, aber da erschein auch schon die Heilerin persönlich. Sie sagte irgendetwas und ich glaube, es war für mich bestimmt. Fragend sah ich Akazienherz an, was Feuerschweif zu mir gesagt hatte. Wahrscheinlich war die Heilerin gerade zu genervt und vergaß in diesem Moment, dass ich taub war. Und ich fragte mich, ob sich je eine Katze daran gewöhnen würde, dass es mich im FlussClan gab. Einen tauben Kater...  Ob andere Clans auch solche Problemkatzen hatten?

SKORPIONPFOTE

Skorpionpfote sah Feuerschweif aus großen, runden Augen an.
,,Feuerschweif... Bengaljunges ist taub... das-das solltest du doch wissen..." stotterte er.
Er wusste nicht wieso, aber es verletzte ihn im Moment dass Feuerschweif vergessen hatte das der kleine taub war und sie nicht verstand.
Er sah auf Bengaljunges und ließ die Ohren ein wenig hängen.
Mit ein paar Gesten zeigte er dem Jungen dass er raus sollte, auch wenn es ihm leid tat.
Er würde die Heilerkatzen wohl kaum irgendwie stören, oder?

Nun hatte er den Blick auf Federpfote gerichtet. Sie zitterte unkontrolliert und Skorpionpfote drückte ihr das Kraut zur Stärkung ins Maul.
Leicht hilflos sah er zu seiner Mentorin, solche Hustenkrämpfe hatte er noch nie gesehen und wusste nicht wie er vorgehen sollte.
Ja, es stimmte, Skorpionpfote wusste schon viel, aber noch nicht alles und weniger als seine Mentorin.
Auch wenn er Feuerschweif eine manchmal zu große Hilfe war, brauchte auch er mal ihre Hilfe.
Er trat ein paar Schritte zurück und machte seiner Mentorin platz, damit diese ungehindert an Federpfote konnte.

Mitlerweile wechselte sein Blick zwischen Akazienherz und Bengaljunges hin und her.
Wie war es eigendlich dazu gekommen, dass sie seine Ziehmutter war? Es interessierte ihn und doch musste er feststellen,
dass er unheimlich wenig über die beiden wusste. Wenn die Hektik vorbei war würde Skorpionpfote definitiv mal nachfragen.
Je mehr er darüber nachdachte umso mehr interessierte es ihn.

Bengaljunges

Ich war schon sichtlich enttäuscht, dass ich doch den Heilerbau verlassen musste, und dabei hatte ich mich schon so darauf gefreut mit anzusehen, wie sie Federpfote gesund machen. Mit hängenem Kopf lief ich an der Seite von meiner Ziehmama und blieb einige Schritte vor dem Heilerbau. ich atmete tief aus und setzt mich. Als ich aufsah, bemerkte ich, dass Akazienherz verschwand. Wo sie wohl hin wollte? Es dauerte nicht lang und sie kam mit einem Fisch wieder. Sie liegte diesen bei mir ab und liebkoste mich. Ein Lächeln huschte mir wieder ins Gesicht. Ach wie lieb sie doch zu mir war! Mit strahlenen Augen sah ich sie an und wedelte freutig mit meinem schwanz, bevor ich mich zum Fisch wandte, den Hunger hatte ich schon. Ich biss ein Maulvoll von der Beute, die sie nur für mich gefagen hatte. Ich schluckte den Happen runter und bot Akazienherz auch einen Bissen an. Die Sache im Heilerbau hatte ich dabei schon wieder ganz vergessen.

Sonnenwind

Sonnenwind ließ ihre Gedanken ruhen und suchte nach einer Aufgabe für sich, aber der FlussClan brauchte gerade nichts, außer Kräuter. Aber da konnte sie nicht viel machen. Sie blickte zum Heilerbau zurück und erkannte Akazienherz mit Bengaljunges. Wieso hingen beide eigenlich immer zusammen, fragte sich die rote Kriegerin, denn beide Katzen waren gar nicht verwandt. Neugierig nährerte sie sich den Beiden. Innerlich hatte sie angst, dass Akazienherz sie abweisen würde, aber sie nahm ihren Mut zusammen und sprach die Kätzin an. Den Jungen zu grüßen war etwas sinnlos, weil er nichts hörte. Wie es wohl war taub zu sein, fragte sich Sonnenwind und grüßte die andere Kriegerin: „Hallo ihr Beiden." Ihr fiel der Fisch auf, den Bengaljunges aß und erkundigte sich bei Akazienherz: „Warst du jagen? Ich habe gar nicht mitbekommen, dass du das Lager verlassen hast. Gab es noch Spüren vom Fuchs?" Sie war dabei, als der Fuchs in den Bach fiel und war immer noch besorgt, ob dieses Tier wieder kommen würde. „Wie schaffst du es eigentlich, dass Bengaljunges so gut auf dich hört... äh... also... du weißt schon... ", wollte sie wissen und fing an zu stottern, weil es ihr peinlich war 'hört' gesagt zu haben, obwohl der Kater taub war. Hoffentlich nahm die andere Kriegerin es ihr nicht übel.