Eulenschrei

Eulenschrei saß still da und beobachtete weiter Wolfpelz und Lichtfleck. Ihm war es egal, ob das irgendeine Katze störte, denn ihn beschäftigte etwas wesentlich wichtigeres. Sein Bruder war anders. Er verhielt sich so... abgelenkt. Der Kater sah das Funkeln in Lichtflecks Augen, was ihn nur noch mehr beunruhigte. Was war da los? Umso mehr störte ihn, dass auch Wolfpelz sich äußerst freundlich verhielt. Als die beiden sich auch noch ein Eichhörnchen teilten, stellten sich ein paar Nackenhaare in ihm auf. Das könnte sein Eichhörnchen gewesen sein!
Aber was war los mit Eulenschrei selbst? Auch er verhielt sich anders als sonst! Ärgerlich zuckte er mit der Schwanzspitze. Ihm war doch sonst egal, was mit seiner gefangenen Beute passierte. Doch dieses Mal.. irgendwas störte ihn. Als sein Bruder ihn einmal auch noch kurz anlächelte, grummelte Eulenschreis Magen. Ob vor Hunger oder vor Ärger, wusste er nicht. Emotionslos lächelte der Krieger zurück. Wollte Lichtfleck ihn mit seinen Verhalten und seinem Lächeln provozieren? Das stand ihm doch sonst gar nicht ähnlich!
Tief in seinem Inneren wunderte sich Eulenschrei. Diese Situation war einfach zu komisch. Wie schnell Nebelreif und dessen Tod vergessen war. War es Wolfpelz, die ihn und seinen Bruder so handeln lies? Nein, wohl nicht, wie sollte sie das können? Gerade Eulenschrei und auch sein Bruder ließen sich doch sonst nicht ablenken. Egal, genug beobachtet. Irgendwie wollte er auch gar nichts mehr sehen. Also wandte er den Blick ab und lief an den beiden vorbei zum Frischbeutehaufen, um sich ebenso zu bedienen. Da kam ihm eine Idee. Demonstrativ nahm er Lichtflecks gefangene Wühlmaus vom Haufen und schleppte sie in ein entlegenes Eck des Lagers, das im Schatten lag. Dort beschloss er, sich nicht mehr um Wolfpelz und Lichtfleck zu kümmern, und ließ die beiden das machen was sie eben taten. Es würde ihn nicht kümmern! Betont abweisend nahm er einen Bissen der leckeren Maus und sah in eine andere Richtung. Nach außenhin möge er kühl wirken, aber er brauchte jetzt erstmal seine Zeit, um innerlich ruhig zu wirken.

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Beobachtet Wolfpelz & Lichtfleck -> Geht was essen

Eulenschrei

Als Eulenschrei mit der Wühlmaus fertig war, fuhr er sich mit der Schwanzspitze über die Lippen und miaute zufrieden. Sie hatte wirklich gut geschmeckt! Auch innerlich hatte er sich wieder abgeregt, obwohl er nicht genau wusste, wovon überhaupt. Sicherlich, irgendetwas an Wolfpelz und Lichtfleck zusammen hatte ihn gestört, aber was, konnte er nicht genau sagen. Das alles verwirrte ihn nur noch mehr, gerade weil er sowohl seinen Bruder als auch Wolfpelz als einzelne sehr gerne hatte. Doch nun hatte er sich wieder beruhigt, und solange er auch nicht hinsah, wie sie miteinander redeten, fühlte es sich auch so an, als sei nichts geschehen. Trotzdem konnte Eulenschrei es nicht lassen und blickte trotzdem zu den beiden Kriegern hinüber, aber dieses Mal unauffälliger. In seinem Blick lag neutrale Interesse, und nicht wie gerade eben impulsive Neugier.
Zurück zu Wolfpelz und Lichtfleck. Offensichtlich unterhielten sie sich immernoch. Eulenschrei blinzelte. Sein Bruder schien nervös, doch warum? Ein Ohrenzucken Lichtflecks, kurz darauf wedelte dieser mit dem Schweif. Die Gefahr durch die Streuner und den Fuchs war doch vorüber, wieso verhielt sich sein Bruder dennoch so? Ratlos grub der Kater die Krallen in den Boden. Heute war ein aufregender und komischer Tag gewesen, vielleicht war es normal, dass sie beide so reagierten. Er beschloss, die Sache Sache sein zu lassen und sich abzulenken. Später am Abend würde sicher alles wieder normal sein.
Eulenschrei blickte zum Himmel, über den Rand der Bäume um das Lager hinaus. Es dämmerte bereits, und mit dem Licht der Sonne schwand auch die Wärme. Fröstelnd senkte er den Blick wieder. Ohne seinen Bruder an der Seite fehlte etwas. Eulenschrei war nie gerne in Gesellschaft anderer gewesen und war auch sonst lieber alleine, aber Lichtflecks Nähe hatte er immer genossen. In Situationen wie dieser wünschte er sich unwillkürlich seine Schwester Haselnusspfote herbei. Diese war in einem Kampf gegen Dachse umgekommen, ebenso wie seine Mutter. Seine Mutter vermisste er jedoch nicht besonders, aber Haselnusspfote war immer fröhlich und aufheiternd zu ihm gewesen, auch wenn er sich noch so kühl und abweisend verhalten hatte. Grimmig starrte Eulenschrei auf dem Boden. Sie hatte es nicht verdient, so zu sterben. Dem SternenClan sei Dank war ihm Lichtfleck geblieben. Eulenschrei und sein Bruder standen sich seit frühester Kindheit nahe und verbrachten viel Zeit gemeinsam.
Deswegen war es ungewohnt, dass Lichtfleck die Gesellschaft einer anderen Katze so genoss. Eulenschrei fühlte sich abgewiesen. Bei jeder anderen Katze wäre ihm das egal. Mit einem unwohlen Gefühl drehte er den Kopf, und beobachtete das Lager, um auf andere Gedanken zu kommen. Er sah Nebeljunges und Wieselpfote miteinander reden, ebenso Eulenpfote und wie diese gemeinsam mit ihrer Mentorin Rostsplitter das Lager verließ, um zum Mondsee zu reisen.

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Beobachtet das Lager alleine

Lichtfleck

Sein Blick schweifte wieder zu Eulenschrei, der da seelenruhig saß. Ob er aber auch im inneren so ruhig war, wie er äußerlich aussah, wusste der Gefleckte nicht. Sein Bruder verspeiste seine Maus und man sah ihm an, dass er den Geschmack genoss. Danach huschte sein Blick einfach durchs Lager, als ob er etwas suchen würde. Oder, als ob er einfach alle beobachtete.
Wolfpelz hob ihren Kopf wieder, die ganze Zeit hatte sie auf ihre Pfoten gestarrt und Lichtfleck war nicht entgangen, dass ihr Schweif ganz nervös hin und her gezuckt hatte. Warum dieser aber so zuckte, wusste er nicht. Er vermutete, dass sie irgendetwas nervös machte. Was ist, wenn sie ihm aber auch etwas sagen wollte, sowas wie: 'Geh weg' und nun nervös wurde, bevor sie es ihm sagte? Doch nun hatte das Zucken aufgehört und sie schaute ihn an. Er erwiderte ihren Blick, verlor sich sogar kurz in ihren Augen, was ihn für kurze Zeit verwirrte, sodass sein rechtes Ohr zuckte. Dann meinte Wolfpelz, dass sie das auch schon die ganze Zeit gedacht hatte. Nun entstand eine Pause des Gespräches.
Eine Stimme schrie in ihm, er solle doch irgendetwas sagen, doch er brachte einfach nichts heraus. Er saß einfach nur da und schaute in diese Augen, diese wunderschönen Augen.
Wolfpelz senkte ihren Kopf wieder und nahm einen Bissen von dem Eichhörnchen, dass nun fast ganz verzehrt war. Er beobachtete sie dabei. Die Kätzin hob ihren Blick wieder und sah ihn wieder an. Sein Pelz fing an zu kribbeln und bevor er richtig darüber nachdachte, maunzte er:>>Du..<<
Lichtfleck zuckte zusammen als er seinen Namen hörte. Seine Ohren zuckten in diese Richtung, kurz danach drehte sich sein ganzer Kopf. Orangenpfote, seine Schülerin stand vor ihm. >>Hallo Orangenpfote.<<, erwiderte der Gefleckte den Gruß und nickte ihr zu. >>Tut mir leid, dass wir heute nicht viel zusammen gemacht haben.. wie wäre es mit Kampftraining morgen?<<, maunzte Lichtfleck weiter und er zwang sich damit aufzuhören zu Zittern. Bestimmt hatte es angefangen, als er Wolfpelz nun endlich ein Kompliment machen wollte.. Aber jetzt war dieser Moment vorbei. >>Ist schon eine Grenzpatroullie aufgebrochen? Ich kann Schneegöttin einmal fragen, ob wir die Patroullie übernehmen können, Orangenpfote.<<, miaute Lichtfleck weiter und ignorierte dieses unwohle Gefühl, dass in ihm Aufstieg. Fragend sah er seine Schülerin an.