Feuervogel

Wie eine Mutter ihr Junges so beobachtete sie auch Kastanienpelz. Dieser bediente sich gerade an dem Eichhörnchen, was Feuervogel erneut ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Er ah einfach perfekt aus, egal, was er tat. Schließlich rückte er mit der Sprache raus und Feuervogels Blick wurde leicht trüb. Sie hatte nicht gewusst, dass Kastanienpelz noch immer so stark an der Vergangenheit festhielt. Doch, tat sie nicht das gleiche? Seufzend leckte sie ihm über die linke Schulter, während er selbst sich versuchte, durch das Lecken über sein Brustfell und seiner rechten Schulter, zu beruhigen. „Hey, vergangen ist vergangen. Wir können nichts an unserer Vergangenheit ändern. Doch was vor uns liegt, das ist wichtig. Das können wir beeinflussen!" Miaute sie und fuhr ihm erneut über seine Schulter, um ihn etwas aufzumuntern. Das waren die Worte gewesen, die sie sich selbst jedes Mal zuflüsterte, wenn sie an ihre Jungen denken musste. Seufzend nah sie jetzt auch einen Bissen des Eichhörnchens. Das zarte Fleisch zerging ihr förmlich auf der Zunge, genüsslich leckte sie sich über die Lefzen, um den Geschmack vollkommen einfangen zu können. Doch dann kam auch Kastanienpelz wieder auf ein Thema zu sprechen, was sie gehofft hatte, irgendwie abwenden zu können. Sie musste etwas sagen, er merkte, das etwas mit ihr nicht stimmte. Was sollte sie also sagen? Also beschloss sie einfach, einen teil der Wahrheit an ihn weiterzugeben. Immerhin konnte sie dann nicht behaupten, ihn angelogen zu haben. Sie senkte kurz den Blick, auch wenn der Druck von Kastanienpelz Schweif sie etwas beruhigte. „Ich bin mir nur nicht sicher... ob ich bereit wäre, eine Mutter zu sein!“ miaute sie, ehe sie dem Kater wieder in die Augen sah. „Ich habe... etwas Angst davor!“ miaute sie leise. Und das stimmte wirklich. Zwar hatte sie bereits zwei Jungen, doch sie war nie in den Genuss gekommen, ihre Wachstumsphasen mitzuerleben und sie zu erziehen. Im Grunde fühlte sich das alles so an, als sie sie eine schlechte Mutter. Und mit genau diesem Gefühl musste sie tagtäglich leben, ohne jemandem davon erzählen zu können. Nun jedoch hatte sie zumindest einen kleinen teil der Wahrheit hinausgelassen und es tat schon etwas gut. Doch noch stand seine Reaktion auf dieses Thema aus. Ob er Junge haben wollte? Bestimmt. Doch wann? Sie hatte nicht das Gefühl, dass er sie zu irgend etwas drängen wollte. Vorsichtig schob sie das Eichhörnchen wieder zu Kastanienpelz. Irgendwie war ihr der Appetit verloren gegangen. Zumindest für den Augenblick.

Kastanienpelz

Feuervogel seufzte und leckte ihm dann über seine Schulter. Sie versuchte ihn zu beruhigen mit dem Satz, was vergangen ist, ist vergangen und das dass, was vor uns liegt wir beeinflussen können. Danach fuhr sie ihm erneut über die Schulter. Er fing langsam an zu Lächeln und das Lächeln wurde immer breiter. Mal wieder hatte Feuervogel Recht. Er sollte vielleicht nicht mehr so oft an die Vergangenheit denken, vielleicht ging es ihm dann besser. Kastanienpelz beschloss sich dies vorzunehmen, auch wenn er schon ahnte, dass das bestimmt nicht klappen würde.
Seine Gefährtin nahm einen Bissen vom Eichhörnchen, ihre Zunge kam zum Vorschein, als sie sich über die Lippen leckte. Alles war so süß an Feuervogel. So perfekt..
Eine kurze Stille lag über den beiden. Hatte er vielleicht etwas falsches gesagt? Hätte er sie nicht darauf ansprechen sollen? Der Hellbraune wollte gerade sagen, dass es ihm Leid tat und sie es ihm nicht sagen müsste, doch da sagte die Hübsche etwas. Sie meinte, dass sie nicht wüsste, ob sie bereit sei Mutter zu werden. Kastanienpelz musste Schnurren und grinste sie breit an. Es war so süß, dass sie Angst davor hatte. Er rückte ganz nahe zu ihr, drückte seine Flanke an ihre und schnurrte ein paar Herzschläge lang einfach nur. Dann berührte er sanft ihre Wange, schmiegte sich ganz eng an sie. >>Du wärst mit Sicherheit die beste Mutter auf der ganzen Welt!!<<, schnurrte Kastanienpelz und leckte ihr nochmals über die Wange. >>Du braucht keine Angst zu haben.<<, miaute er und sah ihr in ihre wunderschönen grünen Augen. >>Aber es ist in Ordnung, jeder hat vor irgendetwas Angst..<<
Wie zum Beispiel er gerade, dass Federschwinge genauso wie Wieselkralle verschwand.. stopp, wollte er nicht aufhören damit in der Vergangenheit zu leben?

Nebelreif

Erste Sonnenstrahlen bahnten sich ihre Weg durch das Dach des Kriegerbaus und wärmten den Kater sanft. Nebelreif hob den Kopf und gähnte einmal herzhaft, bevor er sich im Dämmerlicht des Morgens im Bau umsah. Viele Katzen schliefen noch, wahrscheinlich hatte die ein oder andere Katze zu viel gefeiert nach den beiden Zeremonien gestern. Vorsichtig stand der junge Kater auf, doch ein knacken seiner Gelenke ließ sich kaum unterdrücken. Er hatte gestern kaum etwas getan, weshalb er beschloss, sich nun etwas intensiver um die Geschäfte des Clans zu kümmern. Vielleicht würde er gleich jagen gehen, wenn er nicht in irgendeine Patrouille eingeteilt wurde. Leise tappte er aus dem Bau hinaus und trat hinaus auf die Lichtung, wo ihn das fahle Licht des Morgens begrüßte. Einige Vögel sangen ihre Lieder , als würden sie ihn auch begrüßen wollen, was dem Kater ein leichtes Lächeln aufs Gesicht zauberte. Vor dem Kriegerbau war ein optimaler Platz, um sich zu putzen, also ließ er sich dort nieder. Kurz streckte er sich noch und machte den berühmt berüchtigten Katzenbuckel, ehe er damit begann sein Fell zu glätten. Ob sein Bruder schon wach war?

// wenn ich einen Wunsch äußern dürfte, dann hätte ich gern, dass Nebel in eine Jagdpatrouille eingeteilt wird :D

Nebelreif

Der Kater fuhr sich gerade mit der Zunge über seinen rechten Oberschenkel und machte damit eine Art Spagat, als er eine vertraute Stimme neben sich wahrnahm. Es war Rußkralle, der anscheinend auch gerade aufgestanden war. Kurz unterbrach er seine Putzerei und schenkte dem Kater neben sich ein Lächeln. „Oh habe ich dich geweckt?“ fragte er leicht nervös. Doch Rußkralle war scheinbar nicht böse auf ihn und fing gleich an vom Wetter zu sprechen. Nebelreif sah in den Himmel, der langsam immer heller wurde. „Du hast recht. Bald beginnt die harte Zeit erneut!“ miaute er nachdenklich, als schließlich der Magen seines Cousins anfing zu knurren. Der junge Krieger musste sich ein Kichern wirklich verkneifen, auch wenn das eben sein Magen hätte sein können. Als Rußkralle vorschlug, etwas für die Beiden vom Frischbeutehaufen zu holen, nickte Nebelreif. „Das wäre sehr nett von dir!“ miaute er dankbar und setzte sich wieder ordentlich hin. Mit dem Putzen war er ja so gut wie durch, also beobachtete er Rußkralle und seinen Gang zum Frischbeutehaufen. Heute würde ein schöner Tag werden, da war er sich sicher. Auch wenn ihm sein Gefühl etwas anderes sagte, aber er versuchte diese leise, unangenehme Stimme aus seinem Sinn zu vertreiben.

Nebelreif

Glücklich darüber, dass er Rußkralle nicht geweckt hatte, entspannte er sich und lauschte seinen Worten. Auch Nebelreif hoffte, dass die kommende Blattleere nicht allzu hart werden würde. Sie konnten es wirklich nicht gebrauchen, wenn die Beute noch rarer war, als in den Blattleeren zuvor. Schließlich trabte Rußkralle zum Frischbeutehaufen und ließ Nebelreif an dem Punkt sitzen, an dem er die Sonne genießen konnte. Doch allein blieb er nicht lang, denn Schmetterlingsflügel kam auf ihn zu und fragte ihn, ob sie sich setzen durfte Der Kater nickte ihr mit einem Grinsen zu. „Schön geschlafen?“ fragte er, denn ein anderes Gesprächsthema fiel ihm gerade nicht wirklich ein. Zudem kam nun auch Lichtfleck dazu und auch dieser wurde von Nebelreif mit einem Grinsen begrüßt. „Guten Morgen!“ Kurz darauf kam auch Morgenschweif aus dem Bau und gesellte sich zu der Gruppe Katzen, die sich langsam hier auf der Lichtung bildete. „Auch dir wünsche ich einen angenehmen Morgen!“ miaute er lächelnd. Der Geruch von leckerer Frischbeute wehte ihm in die Nase und der junge Krieger drehte sich um. Sein Cousin hatte ihm etwas beute mitgebracht und hatte ihn gefragt, was er gern haben wollen würde. „Ähm... Ich nehme den Specht, wenn es dir nichts ausmacht!“ miaute er freundlich und nickte dem Kater erneut dankbar zu. Anschließend nahm er sich das Beutetier und begann es zu rupfen. „Wisst ihr? Ich weiß gar nicht, wie lange es her ist, dass ich die Ehre hatte, mit so vielen Kriegern zu frühstücken!“ miaute er, während er einen Bissen nahm. Das Fleisch zerging ihm praktisch auf der Zunge und das warme Blut rann seine Kehle hinunter. Dieser Tag hätte gar nicht besser anfangen können! Alles schien perfekt, als wäre der SternenClan äußerst zufrieden mit den ClanKatzen.