Der Anführer wartete immer noch auf seine Schüler. Unpünklichkeit war eine schlechte Angewohnheit von vielen Schülern. Wenn sie nicht bald auftaucht, verdonnerne ich, dass sie die Nacht bei Abendblut bleibt, dachte sich der Kater und hatte etwas schlechte Laune wegen Wellenpfote. Diese Schülerin sollte irgendwann Kriegerin werden. Sein Blick fiel zum Lagereingang wo auch Flammenpfote schon verschwand. Dieser Kater hing wohl sehr an seinen Mentor. Wo blieben sie eigentlich? Tigersprung, Schneegöttin und Dornenfrost wollten nur die Grenze kontrollieren, falls Benny und Time noch da waren. Hatten sie diese gefunden? Seine Gedankengänge wurden unterbrochen, als Rostpfote ihn ansprach. „Das hört man gern. Wann kann er sein Training fortsetzen?", erkundigte sich der weiß-cremfarbene Kater und wartete auf die Antwort der Heilerschülerin. Sie war sehr wertvoll für den DonnerClan, obwohl sie blind war, aber dies störte Alphastern nicht.

Er nickte ihr zu. Das wird Tigersprung freuen, dachte er sich und begann sich zu putzen. Doch aus dem Augenwinkel erkannte er seine Schülerin auf ihm zurennen und so unterbrach er das Säubern seines Fells. „Du bist spät dran. Hast du das Moos bei Siebenschläfer ausgewechselt?", erkundige er sich bei ihn und antwortete dann auf ihre Frage: „Ich wollte heute mit dir, Satinpfote und Feuervogel trainieren gehen, aber die Beiden sind immer noch nicht zurück." Es macht ihn etwas unruhig, dass die junge Mentorin mit ihrem Schüler noch nicht zurück war.  „Daher... muss dies wohl auf morgen verschoben werden und wir gehen jetzt noch etwas jagen, okay?. Unsere Beute kannst du dann heute abend Abendblut, Schneepfote und den Heilern bringen und bring den Königinnen auch etwas zu essen", miaute er zu ihr und wartete auf ihr Einverständnis. 

Es freute den Ältesten, dass die beiden Jungen wieder etwas munterer waren. „Gut, dann erzähle ich euch eine Geschichte", sprach er zu ihnen und legte sich hin. „Wusstet ihr dass es damals drei andere Clans in diesem Wald gelebt haben. Der LöwenClan, der TigerClan und der LeopardenClan. Wollt ihr mehr über diese Drei erfahren?", fragte er die Jungen dann. Er selbst kannte diese Geschichte auch nur von seinem Großvater. Damals war Siebenschläfer selbst noch ein Junges gewesen, wie Luchsjunges und Robbenjunges. „Oder soll ich euch lieber noch mehr über Clanleben erzählen?", fragte er dann, denn seine Urenkel kannten das Clanleben noch nicht so gut.

Siebenschläfer schnurrte auf, als beide Jungen verwirrt waren. Der Älteste beugte sich vor und find dann an zu reden: „Die drei großen Clans lebten vor unseren vier Clans hier. Sie jagend, wie wir. Sie kämpften, wie wir. Und waren unglaublich mutig. Im LöwenClan gabe es riesige Katzen mit langer Mähne. Sie waren die Mutigsten. Ihr wollte doch auch mal so mutig sein, wie sie, oder?" Er sah Robbenjunges und Luchsjunges fragen an, doch bevor sie antworten konnten erzählte er weiter: „Im TigerClan gab es auch große Katzen mit orangenen Fell und schwarzer Tigerung. Sie hatten oft einen Streit mit dem LöwenClan gehabt und gewonnen einen Kampf fast immer, denn sie waren unglaublich stark. Ihre Stärkte ist ein Vorbild für alle Clan-Katzen." 

Der alte Kater beobachtete die Reaktion seiner Urenkel und schnurrte freudig.  „Mutig und Stark... ja. Aber auch schnell muss ein Krieger sein, so wie der LepardenClan, wo alle seine Mitglieder goldenes Fell mit braun-schwarzen Punkten hatte. Dank ihrer Schnelligkeit waren sie hervorrangene Jäger!", lobte Siebenschläfer und ging dann auf die Fragen von Luchsjunges ein:  „Sie waren riesige Katzen, größer als der Anführer des FlussClans: Moosstern. Und er ist der größte Kater im Wald. Gegen die LegendenClans wirkt er jedoch nur wie ein Kätzchen, wie ihr." Dabei stubste er sanft den kleinen Kater an. „Ob wir jemals so groß werden, weiß ich nicht. Vielleicht ist die Größe ein Geschenk des SternenClans, aber dafür trägt jeder von uns die Eigenschaften dieser drei Clans ins uns. Manche Katzen werden sogar nach ihnen benannt, weil man hoffte dass sie genauso stark, mutig oder schnell wie diese Clans. Euer Vater zum Beispiel, ist ein Krieger, der seinen Namen bekam, weil man sich wünschte, dass er so stark, wie der TigerClan wird. Seine Stärke habt ihr auch in euch", erzählte Siebenschläfer und sah die Jungen voller Stolz an. Die letzten Fragen war nicht einfach zu beantworten, da Siebenschläfer die Antwort nicht kannte und so blieb ihm nur die Wahrheit zu sagen:  „Ob es die drei Clans noch gibt, weiß ich nicht, aber sie leben in uns weiter, solange man ihre Geschichte als Ältester an die Jungen weiter gibt. Wo wie wir jetzt." 

Alphastern verdrehte die Augen, als seine Schülerin ihm immer noch nicht antwortete. Wo war sie nur mit ihren Gedanken? „HEY! Träume nicht, Wellenpfote!", rief er zu ihr. Vielleicht sollte er besser allein jagen gehen. Bei diesem Gedanken seufzte der Anführer auf und blickte dann zum Lagereingang. Flammenpfote wirkte angespannt und ängstlich, als er das Lager betrat und zum Frischbeutehaufen ging. Der weiß-cremefarbene Kater wendete sich das letzte Mal zu seiner Schülerin wartete auf ihr Antwort. Wellenpfote war sonst nie so schweigsam. Prompt kam Flammenpfote zu ihnen und mischte sich bei ihren Gespräch ein. 

Alphastern sprang urplötzlich auf, als der Schüler ihm seine Nachricht überbrachte. Tigersprung?! Mit aufgerissen Augen sah der Kater zu Eingang und wollte die Worte von Flammenpfote nicht glauben, aber der Schüler hatte keinen Grund zu lügen. Sofort rannte er zum Eingang und rief zu seiner Schüler:  „Wellenpfote! Pass auf Flammenpfote auf. Sollte es ihm schlecht gehen, bringst du ihn zu Mausblüte." Nach diesen Worten verschwand der Anführer eilig aus dem Lager. Fuchsfallen sollte man nicht unterschätzen. Wenn es eine gab, gab es noch mehr. Hoffentlich nicht DonnerClan Territorium, betete Alphastern und machte sich auf dem Weg zur Grenze.


-> DC/SC Grenze 

<- DC/SC Grenze

Gemeinsam mit Dornenfrost trug der Anführer den leblosen Körper von Tigersprung ins Lager. Sein Blick hielt er weiterhin fest und in die Ferne gerichtet. Keine Emotion zierte das Gesicht des Katers. In der Mitte des Lagers ließ er seinen toten Kameraden nieder. Automatisch stellte er sein gehör auf Taub, als er nur sich vorstellte, wie Krähenschrei und ihre Kinder reagieren würden und Schneepfote. Wer sollte diese Trauer lindern, wenn selbst er es nicht konnte als Anführer. Er durfte aber nicht schwach werden. Der Clan brauchte ihn jetzt und sofort ging er zum Hochstein. Vor dem Fels blickte er kurz zu Abendblut, und war etwas erleichtert, dass der DonnerClan nicht auch sie heute verlor, auch wenn sie etwas anstrengend war. Der weiß-cremefarbene Kater stieg auf den Hochstein und sah von dort hinab. Wie sollte er anfangen? Sollte er einfach so herzlos rausschreien, dass Tigersprung tot war? Aber schweigen brachte auch nichts. Alphastern setzte sich auf und nahm eine feste Haltung ein, bevor er in die Lichtung sprach:  „Katzen des DonnerClans. Ich bitte hiermit um eine Versammlung für einen treuen Krieger unseres Clans, der uns verlassen musste wegen einer Fuchsfalle der Zweibeiner. Tigersprung... Nun jagt er beim SternenClan, doch bitte ich hier und jetzt um eine letzte Ehre für ihn. Möge Tigersprung mit unseren Vorfahren reiche Beute fangen im Silbervlies und von dort über uns wachen. Wir werden seine Treue und Warmherzigkeit niemals vergessen." Nach diesen Worten verließ der Anführer den Hochstein und gesellte sich um leblosen und kalten Körper von Tigersprung. Im Stillen betete der Alphastern zum SterneClan. Warum musste er uns so früh verlassen?

Siebenschläfer war gerade gemütlich in seiner Gschichte versucken, doch riss ihn seine Enkelin Krähenschrei aus seinen Gedanken. Sie floh regelrecht aus der Kinderstube und auch Luchsjunges rannte ihr nach. Nachdem Federteich auch weg war, weckte es die Neugier des Ältesten und auch er verließ die Kinderstube. Massen von Katzen standen auf der Lichtung im Kreis und Siebenschläfer schärfte seinen Blick, um den grund zu erkennen. Den Namen den Krähenschrei rief lautete Tigersprung und sofort wurde der graue Kater aktiv. Eilig gesellte er sich zu ihr, blickte auf den bewegungslosen Körper von ihrem Gefährten. Ohne Worte legte sich Siebenschläfer neben der traueren Kätzin, in der Mitte Luchsjunges, und strich mit seinem Schweif langsam den Rücken der Königin. So viele Katzen hatte der Älteste schon sterben sehen, aber immer wieder war es schwer damit klar zu kommen. Öfters waren es Kameraden, manchmal auch Anführer und 2. Anführer, auch bei Schüler hatte Siebenschläfer den Tod miterlebt und auch nicht zu selten ein Junges. Besonders schwer war es immer bei Familienmitgliedern und so wusste er genau, wie verletzt das Herz von Krähenschrei nun sein musste. Von nicht allzulanger zeit hatte auch er seine Gefährtin verloren und nie eine Neue gefunden. Hoffentlich würde dies bei Krähenschrei nicht so sein.