Alphastern

 
Alphastern sah Abendblut nach, wie sie in den Heilerbau ging und nach Mausblüte und Rostpfote rief. Auch Dornenfrost und Schneegöttin kümmerten sich um Benny. Der Anführer kam endlich wieder etwas zu ruhe, doch speichert er sich in seinen Hinterkopf, dass er mit Tigersprung oder Krähenschrei schrechen musste. Ihre Jungen warn eindeutig zu ungehörsam. Der Eine wollte jagen gehen und die anderen stellte sich zwischen zwei Katzen, die fünfmal stärker waren als sie. Federteich's Jungen waren dagegen vorbildlich. Alphastern beobachtete, wie Rostpfote zu Schneepfote rannte und diesen versorgte. Die Heilerschülerin machte ihren Job gut, obwohl sie blind war. Langsam ging der Anführer in die Richtung des Heilerbau's und sah dort hinein. „Und hat sie dein Maul auch verbunden?", fragte er Abendblut frech, doch wollte er sicher gehen, dass es der roten Kriegerin gut ging, auch wenn er sich nicht wirklich leiden konnte.

ABENDBLUT

Abendblut fluchte fast durchgehend leise vor sich hin und fraß sie Mohnsamen dann.
Rostpfote würde letzendlich ja sowieso nicht Ruhe geben, ehe die Samen weg waren.
Sie schluckte die braunschwarzen, kleinen Dinger und brummte dann nur, wissend das Rostpfote ein Nicken nicht sehen würde.
Dann kam Alphastern auf die Kätzin zu. Sie merkte es ohne ihn zu hören oder zu sehen, sein Geruch bzw sein Gestank verriet es ihr.
Klar, an ihm haftete der typische Donnerclan Geruch, aber auch ein Hauch seiner eigenen Note und die empfand die Kätzin als stinkend.

,,Halt die Schnauze" knurrte Abendblut.
,,WAS WAR DAS VORHIN EIGENDLICH?!" ihre Stimme war rau vom knurren.
,,Was fällt dir ein meinen Kampf zu unterbrechen?! Warum hast du mich ihn nicht umbringen lassen?" fuhr sie ihren Anführer an und kam mit jedem Wort einen Schritt auf ihn zu. Ihre Ohren legten sich automatisch an, in ihr brodelte unheimliche Wut.
Natürlich, als Anführer musste Alphastern darauf achten dass Ruhe im Clan herrschte, aber er wusste dass er es zu sein lassen hatte, Abendblut in einem Kampf zu unterbrechen und doch hatte er es getan.
Ihr Schweif peitschte aggressiv durch die Luft.
Ein rollendes knurren drang aus ihrer Kehle während sie Alphastern mit ihrem giftigem Blick fixierte.

Alphastern

 
Diese Aggressivtät von Abendblut steckte ihn förmlich an und sofort wurde seine Stimme auch bissiger: „Sieh dich nur an! Wäre ich nicht dazwischen gegangen, hättest du deine Hässlichkeit verloren und das darf ich doch nicht zulassen." Alphastern nahm vor ihr paltz und legte seinen Schweif ordentlich um seine Pfoten. Herablassend blickte er auf sie und sprach dann ernster weiter: „Ich habe dir auch nicht den Befehl geben ihn anzugreifen. Spinnenpfote war sowieso auf den Weg zu seinen Zweibeiner." Bei diesen Namen stellten sich alle seine Haare auf und erst recht, wenn der Anführer sich vorstellte, dass sein Bruder bei Zweibeinern lebte. Hatte dieser wirklich keinen Stolz mehr? Seine Mimik wurde wütender und ein Knurren entfloh ihm. „Noch etwas", fing er an und beugte sich zu der Kätzin vor: „Sollte ich noch einmal mitbekommen, dass du schlecht über Farnherz redest, dann verpasse ich dir eine schöne Narbe ins Gesicht!" Er persönlich war der Meinung, dass selbst eine Narbe ihre Hässlichkeit nicht schaden würde und unterdrücke den Drang in seinen Pfoten. Der Kater lehte sich wieder zurück und entschied sich seine Wortwahl zu ändern. „Wer weiß, ob du diesen Kampf gewonnen hättest, wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre." 

ABENDBLUT

Sie fuhr die Krallen aus und ein energiegeladenes Zittern wanderte durch ihren Körper.
Sie musste das Verlangen, ihm seine Männlichkeit abzureißen, mit aller Kraft unterdrücken.
Ihr Knurren wurde nocheinmal laut und schrill wie es bei der Kätzin gewohnt war, ehe es in ihrer Kehle erstickte.
Ihr Schweif peitschte nach wie vor, immernoch war sie keinen Schritt zurück gegangen.
,,Geh mir aus den Augen, ehe ich dafür Sorge dass du nie Nachkommen zeugen wirst."
Ihre Schnurrhaare zuckten, ehe sie ihm vor die Pfoten spuckte und an ihm vorbei ging.
Ihre Schritte führten sie zu einem dunklen Schattenplatz indem sie sich dann niederließ.
Man konnte ihre Konturen nur schwach erkennen und mit dem schließen ihrer Augen war sie wie verschwunden.
Dennoch hatte sie ihre Ohren aufmerksam aufgestellt, wenn Alphastern wütend war war er unberechenbar.
Nicht unbesiegbar, aber unberechenbar allemal.

,,Und wie ich gewonnen hätte. Wärst du Bastard nicht dazwischen gegangen, hättest du gesehen, wie ich gewonnen hätte.
Dann wäre dein Bruder gestorben und irgendwann nach ihm auch du ~" beantwortete sie seinen letzten Satz in Gedanken und ließ ihren Atem wieder gleichmäßig ziehen. Alphastern war eine verdammte Nervensäge. Im Grunde schon ein Nerventöter.
Er mischte sich in Sachen ein, die ihn nichts angingen, weil er dachte, dass es seine Aufgabe als Anführer war. Aber das war sie nicht.
„Geht es? Du solltest du Mausblüte und Rostpfote gehen." schallten die Worte Alphasterns in ihrem Kopf wieder.
,,Tu nicht so, als würde es dich interessieren wie es mir geht!" hatte sie ihm zurück geknurrt.
Wenn es ihn interessieren würde, wie es ihr geht, wäre er früher auf sie Aufmerksam geworden.
Immer dann, wenn sie von ihrem Nichtsnutz-vater ignoriert oder beleidigt wurde, weil sie ihm nicht gut genug war.

Wieder peitschte Abendblut's Schweif über den Boden.
Sie bemerkte es selber nicht wirklich, weshalb das peitschen fortgeführt wurde.

Alphastern

 
Ihre Reaktion fand Alphastern zu unnötig. Konnte sie nicht einmal dankbar sein? Vielleicht sollte er sie auch auf dem Clan werfen. Damit würde er nicht sich selbst was gutes tun, sondern auch ihrem Vater und anderen Katzen. Naja... oder nur ihrem Vater und sich. Alphastern ist nie aufgefallen, dass Abendblut auch zu anderen Katzen aggressiv war, aber ihm fiel auch nicht auf, dass sie hier im Clan Freunde hatte. Bei diesem Gedanken, tat sie ihm etwas leid. Selbst Schuld, redete er sich ein und sah ihr nur nach. Ihr Ruf machte ihn wieder wütend. Dachte sie ernsthaft, er würde einfach zu sehen, wie eine Katze aus seinem Clan verletzt werden würde? Hielt sie ihn für so kaltherzig. Mit peischenen Schweif stand er auf und lief zu ihr. „Hat Rostpfote dir nicht gesagt, dass du im Heilerbau bleiben sollst?", fragte er sie pampig und setzt sich wieder vor ihr hin. „Gut... dann bleibe hier! Aber wehe du bewegst dich nochmal, dann verpasse ich dir ein Mond lang Schüleraufgaben", drohte er ihr, sah sie aber nicht wütend an. Ehr ein besorgter Blick. Sie ist so mäusehirnig... Bei ihren Verletzungen sollte sie sich ausruhen.

ABENDBLUT

Abendblut legte die Ohren genervt an.
,,Rostpfote mag zwar die Heilerschülerin sein, aber ich weiß ja wohl selbst am besten was ich mir noch zumuten kann und was nicht, oder?"
Ihre Augen blieben vorerst noch geschlossen, öffneten sich dann jedoch ruckartig und funkelten ihn an.
,,Du bist ein schlechter Anführer, Alphastern" murmelte sie und blieb liegen.
Seine Drohung war ihr recht egal, sie blieb liegen weil sie liegen bleiben wollte.

,,Ja ich bleibe hier" mit diesen Worten drehte sie sich von dem Kater weg und seufzte leise aber hörbar.
Es war ihr ausversehen rausgerutscht und wirklich mitbekommen hatte sie es wirklich nicht.
Warum ist es ihm so wichtig, dass ich mich nicht bewege? Macht er sich ernsthaft Sorgen um mich...?
Sie seufzte erneut, diesesmal bemerkte sie es und legte leicht peinlich berührt die Ohren an.
Mein Vater hätte sich damals Sorgen machen müssen! Immer... immer wenn ich mir weh getan hatte, immer wenn ich ich traurig wra, vorallem nach dem Tod meiner Mutter, aber er hat sich nie Sorgen gemacht. Verdammt nochmal, mein Vater soll sich Sorgen machen, nicht Alphastern & doch macht er sich Sorgen...Warum? Die Gedanken schwirrten durch ihren schmerzenden Kopf und plötzlich musste Abendblut zugeben, dass Alphastern doch nicht so dumm war wie sie es immer meinte.

,,Und... wie geht es dir so?" fragte sie dann plötzlich, drehte sich dem Kater aber nicht zu.
Ihre Stimme klang das erste mal seit langem nicht so angespannt und gehässig wie sonst.
Sie wusste auch nicht wieso sie das fragte, aber sie hatte den Drang dazu gehabt.
Vielleicht würde sich ein nettes Gespräch daraus ergeben.

Alphastern

 
Klar war Rostpfote nur die Heilerschülerin und blind dazu, aber irgendwann würde sie Heilerin werden und noch mehr Einfluss auf den Clan haben. Selbst Alphastern lauschte ihre Worte, nur die von Abendblut trafen ihm etwas unsanft. War er wirklich so ein schlechter Anführer? Die Ältesten damlas erzählten ihm, dass die Anführer früher nicht so dickköpfig waren wie er und dass der DonnerClan den Ruf hatte jede Katze aufzunehmen. Egal ob Hauskätzchen, Streuner oder eine andere Clankatze. Hätte er sich ein Beispiel an ihnen nehmen sollen? Die Vorstellung über so einen Clan ekelte ihn an. Er wollte kein Clan voller Fremde und vielleicht auch nichtsnutzigen Katzen. Er wollte einen starken Clan, der selbstständig war und sich verteidigen konnte. Alphastern hatte nicht gegen andere katzen außerhalb, nur nahm er diese nur auf, wenn es sich für den Clan lohn und diese sich auch als würdig erwiesen. Nicht wie sein Bruder, der nach Monden auftaucht und eigentlich nur wegen Time wieder ein Clanleben führen wollte und diese hatte selbst zwei Clan verraten. Solche wollte er nicht. Eine ClanKatze musste vor allem treu sein, fand er und blickte dabei Abendblut an. Sie hatte jeden Grund auch den Clan zu verlassen. Ihre Mutter weilte nun beim SternenClan und nichts hielt sie hier. Ihren Vater hasste sie und Freunde hatte sie hier auch keine. Alphastern verstand diese nicht so genau und konnte ihre Gedanken auch vervollständigen, erst recht nicht, als sie dauernd aufseufzte. Hat sie schmerzen oder liegt ihr irgendwas auf dem Herzen? Fragte er sich und war noch mehr von ihrer Frage erstaunt. Er riss die Augen auf und saß mit offenen Maul da. Hatte sie tatsächlich nach seinem Empfinden gefragt? Abendblut?! Alphastern zuckte verwirrt mit den Schnurrhaaren, bevor er zu Wort kam, die etwas stottert waren: „Äh... g-gut?" Er wusste nicht genau was er sagen sollte und sah sich verdattert um. Er schliete immer wieder zu der verletzten Kätzin und räusperte sich. „Besser... jetzt wo ich weiß, dass du nicht so schwer verletzt bist...", flüsterte er leise und knete die Ere unter seinen Pfoten.

ABENDBLUT

,,Das ist schön" mauzte sie und setzte sich auf.
,,Wirst du mir jetzt eine verpassen?" fragte sie ihn mit einer gleichgültigen Miene und sah ihn lange aus ruhigen Augen an.
Immerhin hatte er ihr gesagt, dass sie LIEGEN sollte.
Obwohl man die Frage so verstehen könnte, als wäre es ein Vorwurf, erkannte man an der Betonung das es keiner war.
Ihre Schulter schmerzte und sie merkte, wie müde sie eigendlich war weshalb sie sich doch wieder hinlegte.
Allerdings hatte sie nicht vor zu schlafen, noch nicht jedenfalls.

,,Wenn ich nicht ach so schlimm verletzt wäre, würde ich dich jetzt noch zur Jagd einladen, aber naja... wie gesagt, ich bin ja aufs brutalste verletzt" mauzte sie mit einem ironischem Unterton. Ihren massigen Kopf legte die burschikose Kätzin auf den Boden und faltete ihre Pfoten unter ihre Brust, so dass diese gewärmt wurden. Ihr Blick wanderte durch das Lager und haftete hier und da an Katzen, dann irgendwann an den Blutflecken und Fellfetzen die noch auf dem Boden zu finden waren.

,,Du denkst doch wohl nicht wirklich, dass ich den Kampf verloren hätte, hm?" fragte sie dann, diesesmal leicht vorwurftsvoll und deutete mit einem Ohrzucken auf die größten Teils weißen Fellfetzen. Abendblut jedenfalls hatte rein rostrotes Fell, weshalb sie nicht von ihr stammen konnten. Geduldig wartete sie auf eine Antwort.

Alphastern

 
Alphastern sammelte sich wieder und schmuzelte die Kätzin an. „Meine Worte waren, dass ich dir Schüleraufgaben geben, wenn du dich bewegst. Aber jetzt kannst du nicht viel machen", erinnerte er sie und leckte sich über die Brust. Es beruhigte ihn etwas, dass Abendblut ihr Humor nicht verlor und ihn sogar zum Jagen einladen wollte. Ob sie vielleicht hunger hatte? Ich sollte Wellenpfote nachher sagen, dass sie Abendblut, Mausblüte und Rostpfote etwas zu fressen bringen soll, dachte er sich und blickte sie an. Mit einem Ohrenzucken deutete sie auf die Fellfetzen im Lager und automatisch blickte Alphastern dorthin. „Natürlich...", anwortete er, machte dann eine kurze Pause, um ein Lachen zu unterdrücken.  „... hättest du diesen Kampf nicht verloren. Eine starke DonnerClan-Katze verliert nicht gegen ein dummes Hauskätzchen, auch nicht... wenn dieser selbst mal ein DonnerClan-Mitglied war", miaute er und blickte auf die hellen Fellbüsches von seinem Bruder. Andere Katzen, die jetzt nicht da waren, könnten glatt den Eindruck bekommen, dass Abendblut mich zerfetzt hätte, fiel ihm auf und schluckte etwas.

ABENDBLUT

Augenverdrehend zuckte Abendblut mit einem ihrer Ohren und grinste dann.
,,Dein Bruder sieht dir sher ähnlich... mit dem Unterschied dass er noch ein stück hässlicher ist.
Liegt wohl an dem Hauskatzenfraß, welches er zu sich nimmt" mauzte sie so selbstbewusst wie immer.

Ihr Blick wanderte zur Kinderstube.
,,Du solltest Robbenjunges im Auge behalten.
Jemand der sich auf die Seite eines Hauskätzchen stellt kann eine Gefahr für den Clan werden.
Vorallem weil sie nicht weiß, dass er mal Teil des Clan's war."
Ihr Blick wanderte weiter und richtete sich wieder auf den Kater dre bei ihr saß.
,,Warum machst du dir eigendlich so viele Sorgen um mich? Gefall ich dir?" mauzte sie grinsend und mit einem neckendem Unterton.
Es war eine 3/4 Ewigkeit her, dass sie so ruhig und freundlich mit Alphastern sprach.
Vielleicht waren sie ja krank? Bestimmt hatte sich Alphastern irgendwo angesteckt und Abendblut dann bei ihm.

Sie bewegte sich wieder und ein stechender Schmerz zog sich von ihrer Schulter aus durch den muskulösen Körper.
Äußerlich zeigte sie nichts, doch innerlich fauchte sie verärgert auf. Allerdings war ihr klar, dass sie Benny viel übler zugerichtet hatte und wollte sich garnicht vorstellen, was für Schmerzen er haben musste. Brummend legte sie ihren Kopf wieder zu boden, behielt jedoch nach wie vor den listigen Blick, der sich gebildet hatte als sie die letzte Frage gestellt hatte.

Alphastern

 
Alphastern hatte sich frühzeitig damit abgefunden, dass sein Bruder für ihn gestorben, deshalb störte es ihm auch nicht, wenn eine Katze ihn zu Krähenfraß verarbeitete. Vielleich wäre Spinnenpfote im Clan geblieben, wenn er als Junges nicht diesen Unfall gehabt hätte. Wie dumm ich als Junges war, fiel Alphastern auf und zuckte auf, als Abendblut Robbenjunges ansprach. „Ja... Es würde dem Clan schaden, wenn sie sich später immer zwischen Hauskätzchen wirft. Die Jungen von Tigersprung haben es wohl nicht so mit der treue, wie er. Naja... vielleicht wird es ja noch, aber dafür bräuchte Robbenjunges einen guten Mentor", sprach er vor sich und machte sich in diesem Moment das erste Mal Gedanken, wer als Mentoren für die Jungen in fragen kämen. Nicht nur die Kinder von Krähenschrei und Tigersprung, sondern auch für die Jungen für Federteich. Ob er für jeden Schüler einen Mentor finden würde? Also Brombeerblüte bekäme auf keinen Fall Robbenjunges. Die würde ihre Enkelin nur verwöhnen, war der Kater der Meinung und legte die Sache mit den Schüler-Mentor bei Seite. Vielleicht hätte er bei diesen Gedanken bleiben sollen, denn die nächste Frage der Kätzin schlug ein, wie ein Blitz. SIE? mir gefallen?! Alphastern musste sich ein Würggeräusch unterdrücken. Warum sollte er eine so dickköpfige Katze mögen? Erst recht eine, die ihn immer anfuhr und als hässlich betitelte und zu guter letzt der Meinung war, er wäre ein schlechter Anführer. Aber eins musste er zugeben, auch fragen: Wieso? Wieso bleibe ich eigentlich hier? Ich wollte doch nur gucken, ob Rostpfote ihr das Maul mit verbunden hat. Natürlich konnte er dies nicht einfach sagen, ohne gleich einpaar Krallen in der Flanke zu spüren. „Darf... ich mir keine Sorgen machen? Jede einzelne Katze im Clan ist wichtig und ich würde mir auch sorgen um Tigersprung machen oder Brombeerblüte und um Siebenschläfer auch." Wohl eine typische Antwort eines Anführers, dachte er und seufzte auf. „Erhol dich gut. Ich werde Wellenpfote bescheid sagen, dass sie dir nachher etwas vom Frischbeutehaufen bringen soll. Irgendeinen besonderen Wunsch auf was du hunger hättest?", miaute er etwas abwesend, weil er schon wieder am Planen war. Er müsste noch mit Schneegöttin reden, um zu fragen, ob es etwas ungewöhnlich an den Grenzen gab. „Wenn etwas sein sollte, schick einfach  Wellenpfote zu mir, okay?" Nach diesen Worten sah er die Kätzin mit einem Lächeln an und verließ sie dann. Er entfernte sich nicht weit von Abendblut, nur einige Fuchslängen und rief dann nach Wellenpfote.

ABENDBLUT

Lachend zuckte Abendblut mit den Ohren.
,,Natürlich" antwortete sie dem Kater, wartete bis sich dieser entfernt hatte und schloss ihre grünen Augen dann.
Der Sog der Müdigkeit riss sie in ein tiefes Loch gefüllt mit Schlaf und brachte sie zu einem Traum der in ihrem Kopf spielte.

,,Mama! Mama, Alphajunges hat mir weh getan! Guck mal, ich blute!" ein kleines, rostfarbenes Kätzchen sprang auf tapsigen Pfoten zu einer graubraunen Kätzin. ,,Zeig mal" mauzte diese mit sanfter Stimme und leckte ihrer rotfelligen Tochter über den Kopf.
,,Ach Abendjunges, dass ist nicht dein Blut, sondern das von einem Raben. Anscheinend hat Alphajunges noch was gegessen, bevor ihr gerauft habt" ihre Stimme klang beruhigend. ,,Ich mag ihn trotzdem nicht!" mit einem arrogantem Kopfschwung setzte sie sich neben ihre Mutter. Ein braungetigerter Kater kam zu den Beiden und begrüßte Abendjunge's Mutter freundlich. ,,Schau mal Papa! Ich habe eine richtige Kampfverletzung!" stolz streckte sie ihrem Vater den blutigen Kopf entgegen. Dieser jedoch zischte und antwortete so herzlos wie er war ,,Ein richtiger Krieger, bekommt keine Kampfverletzungen! Er tötet den Gegner, noch ehe er verletzt werden kann!"
Mit Enttäuschtem Gesicht kauerte sich die Kätzin hin, den Blick auf den Boden gerichtet. Sie hatte schonwieder etwas falsch gemacht...

Sie hob ihren breiten Kopf und blinzelte in das Licht des Sonnenhochs.
Ihre Flanken zitterten vom ungleichmäßigen atmen. Es war nur ein Traum, stellte sie fest und legte ihren Kopf wieder zu Boden.
Ein seufzen entglitt ihr. Sie vermisste ihre Mutter.

Welches brutales Aufeinandertreffen, fand Siebenschläfer über den Kampf zwischen Abendblut und Spinnenpfote, und wäre fast selbst dazwischen gegangen, gerade dann als Robbenjunges in der Gefahrenzone war. Für ihn blieb das Herz gefühlte sechs Monde lang still, doch beruhigte sich der alte Kater, als der Anführer dazwischen ging und das Junge zur Kinderstube schickte. Siebenschläfer bekam auch den Ärger mit, denn Robbenjunges bekam und musste den Anderen zustimmen. Es war sehr gefährlich. Der Älteste verblieb an der Kinderstube und sah von draußen hinein. Luchsjunges und Robbenjunges wirkten auf ihm nicht gerade sehr glücklich. Dies weichte sein altes Herz auf und zwang ihn in die Kinderstube. Drinnen grüßte er seine beiden Enkelinnen Federteich und Krähenschrei, bevor er sich zu Luchsjunges gesellte.  „Wie geht es dir, Mäuslein?", erkundigte er sich und strich dem Jungen sanft mit dem Schweif. Dann blickte Siebenschläfer zu Robbenjunges, bevor er sich räusperte und sprach: „Ich hatte euch doch eine Geschichte versprochen. Soll ich sie euch erzählen?" Er sah abwechselnd zu den Beiden und wartete geduldig auf eine Antwort. Er wusste, dass beide Jungen gerade sehr mies gelaunt waren, aber hoffte darauf dass sie ihm zuhören wollten. Vielleicht sollte ich eine witzige Geschichte erzählen.