Da Hummellied einwilligte, schnurrte Wildblut leise und lief leichten Schrittes voraus. Der Kater hoffte, dass die Kriegerin ihm folgte und führte sie somit zu einem privaten Plätzchen, nahe des Lagers. Er war umgeben von dichtem Schilf und Gestrüpp, so dass die beiden hier vor dem kalten Regen geschützt waren und sich sowohl trocknen als auch aufwärmen konnten. "Hier können wir uns aufwärmen. Und vor allem unser Fell trocknen. Du bist sicherlich auch durchnässt", meinte Wildblut mit freundlicher Stimme und wartete auf die Katze. Angekommen setzte er sich hin und begann damit, rasch über sein Fell zu lecken. Dabei fuhr er mit seiner rauen Zunge entgegen der Haarwuchsrichtung, damit sein Fell schneller trocknen konnte. Dabei hoffte er, dass Hummellied den ausgewählten Platz mochte, damit sie sich wohlfühlen konnte.

Angesprochen: Hummellied (@Federschwinge)

Flutlicht stimmte ihrer Tochter zu. Auch die Kriegerin war der Meinung, dass sie Flammenherz jetzt schon besuchen sollten. Schließlich war sie sehr besorgt um ihren Partner und Lebensgefährten und wollte ihn sehen. Bestimmt ging das Traumregen nicht anders. Mit leisen aber dennoch zittrigen Pfotenschritten folgte sie der jungen Kriegerin zum Heilerbau. Traumregen betrat diesen zuerst, doch während sie drinnen war, blieb Flutlicht noch einen Moment davor stehen.
Ihrer Tochter sprach sie zwar gut zu, doch die Angst breitete sich wie ein dichtes Feuer in einem Laubwald in ihrem Körper aus und ließ sie erzittern.
Die grau-weiße Katze musste sich darum bemühen, die Fassung zu bewahren.
Als sie dann doch den Heilerbau betrat, erstarrte sie regelrecht. Geduckt lief sie auf das Nest zu, in welchem Flammenherz lag und legte sich dazu. "Flammenherz..meine Sonne", wisperte Flutlicht zerfressen von Verzweiflung, während sie hektisch über das Fell ihres Partners leckte. Wieso war ihm das passiert? Was hatten Ratten überhaupt in diesem Terrain zu suchen?
Oh, SternenClan, er wirkte so unendlich schwach und Flutlicht fürchtete aus tiefstem Herzen um das Leben ihres Liebsten. Sie wollte Flammenherz nicht verlieren und sie konnte es nicht. Wie sollte sie das nur verkraften können, wenn er zum SternenClan ging? Er hatte seinen Platz hier, an ihrer Seite, auf der Erde.
SternenClan, bitte hol ihn nicht zu dir. Ich brauche ihn! Ich kann nicht ohne ihn hier bleiben...bitte, nehmt mir meine große Liebe nicht weg!

Angesprochen: Flammenherz (@Efeuherz), Traumregen (indirekt, @Wirbelherz)

"Ein perfekter Ort für ein Versteckspiel der Jüngsten von uns...aber auch für die Älteren hier", sprach Wildblut seine Gedanken laut aus, ohne das unbedingt zu wollen. Er fühlte sich zu der Kätzin hingezogen und dadurch, dass die abseits der anderen verborgen waren, fühlte er sich sicher. Die Nacht über hatten sie zwar nicht geschlafen, doch das machte dem sandfarbenen Kater nichts aus, er fühlte sich hellwach. Dem Rhythmus seines Herzens nach fühlte er sich sogar so, als hätte er gerade den Sprint seines Lebens hinter sich, doch es war eine irgendwie angenehmere Art und Weise von Herzrasen.
Langsam aber sicher schien er zu realisieren, dass es an der Kätzin lag, die vor ihm dasaß. Sie hatte immer zu ihm gehalten und war von Anfang an bei ihm. Sie hatten zusammen trainiert, sich ständig ausgetauscht und sie waren beide erwachsen und zu Kriegern geworden. Erwachsen konnte man den Kater vielleicht noch nicht nennen, da er hier und da trotzdem noch jungenhaft handelte und dafür noch zu verspielt dachte, doch er erkannte in wichtigen Lebenslagen den Ernst des Lebens und er verstand, dass er Hummellied wirklich mochte. Außerdem war die Kätzin so unglaublich schön, dass er seine Augen nicht von ihr abwenden konnte. Dieser Zeitpunkt machte ihm plötzlich klar, dass er den nächsten Schritt machen wollte. Der Kater sehnte sich nach ihrer Nähe und er wollte ihr das auch zeigen, weshalb er sich an die Kätzin drückte und seine Schnauze in ihrem Fell vergrub. "Weißt du...irgendwie hatte ich die ganze Zeit über ein komisches Gefühl und irgendwie auch ein wenig Angst, dir so etwas zu sagen, doch ich denke wir sind beide alt genug dafür. Ich hab dich gern, Hummellied, und du bist eine unglaublich schöne Kätzin. Die Nähe zu dir genieße ich mit jeder Sekunde und ich hoffe du empfindest meine nicht als unangebracht", raunte der Kater in ihr Fell hinein mit gespitzten Ohren.

Angesprochen: Hummellied (@Federschwinge)

Flutlicht lauschte den Worten ihrer beiden Liebsten. Zumindest versuchte sie das.
Das Blut rauschte in ihren Ohren und aufkommende Tränen machten es ihr schwer, ihr Umfeld klar zu erkennen. "Wie könnten wir dich je vergessen, Flammenherz? Du bist ein wundervoller Vater und du wirst immer meine einzig wahre Liebe bleiben", hauchte Flutlicht in das Ohr ihres Partners und drückte sich eng an ihn. Ihr Gesicht vergrub sie im dichten Fell von Flammenherz und atmete hektisch seinen vertrauten Duft ein.
Ihr zierlicher Körper bebte und Flutlicht hatte das Gefühl von ihrer aufkommenden Trauer zerfressen zu werden.
"Ich bin dir für alles so dankbar...meine Sonne...du bist das Licht in meinen dunklen Zeiten gewesen und wirst es immer sein. Es gibt so viel, dass ich dir sagen möchte, aber am meisten möchte ich dir einfach Danke sagen. Und dass ich dich liebe weißt du auch.", gab die Kätzin leise von sich, während sie versuchte nicht an ihren Worten zu ersticken.
Flutlicht wusste, dass sie weiterhin für ihre Jungen da sein wollte und auch musste. Doch auch eine Mutter durfte einmal Schmerz empfinden und schwach sein, nicht? Traumregen war sicherlich genau so traurig wie sie selbst, da war sich Flutlicht sicher.
"Verzeih mir, Flammenherz, dass ich dich nicht vor weiterem Schmerz schützen konnte, obwohl ich es dir versprochen habe. Es tut mir unendlich leid.", schluchzte Flutlicht in das ohnehin schon nasse Fell ihres Partners.
Mit glasigen Augen legte sie sich schließlich so um ihn, dass sie ihm ins Gesicht blicken konnte und legte dabei ihre Nase an die seine.

Angesprochen: Flammenherz (@Efeuherz) und Traumregen (indirekt, @Wirbelherz)