Mehr oder weniger aufmerksam folgte Flockenwind der Versammlung. Froststern hatte wirklich viel zu erzählen, und obwohl die Kätzin versuchte, aufmerksam zu zu hören, fiel es ihr doch schwer, sich zu konzentrieren und musste sich zwingen, nicht langsam weg zu dösen. Zu allererst berichtete ihr Anführer davon, dass sie mehr über den sogenannten WolkenClan erfahren hatten. Die fremden Katzen, die im letzten Mond einfach bei der Großen Versammlung aufgetaucht waren, waren anscheinend vom SternenClan akzeptiert worden. Es scheint, als hätte ihr Anführer Kreuzstern recht gehabt und wir müssen sie nun tolerieren. Nun, solange sie keinen Ärger machen, ist mir das egal. Ehrlich gesagt könnte das sogar positiv sein - vielleicht gewinnen wir einen neuen Verbündeten im Kampf gegen den WindClan. Apropos WindClan, dieser schien der nächste Punkt auf Froststerns Liste zu sein. Der Anführer schien sich für eine Grenzerweiterung entschieden haben, was Flockenwind für eine gute Idee hielt. Mehr Territorium bedeutete mehr Beute, und außerdem mussten sie sich noch für den hinterlistigen Angriff des WindClans auf das Lager rächen - der SchattenClan ließ sich nichts gefallen! Weiterhin teilte Froststern mit, dass Mamorschwinge, die Heilerkatze neben Eulenfeder, sich nun zu den Ältesten begeben würde. Verwundert blinzelte Flockenwind. Die Kätzin war doch noch gar nicht so alt gewesen, oder? Für Flockenwind war sie immer dieselbe Mamorschwinge gewesen. Nun gut, wenn sich eine Katze den Ruhestand verdient hatte, dann vermutlich sie. "Mamorschwinge!", rief Flockenwind laut mit ihren Clangefährten, um der Ex-Heilerin noch einmal Ehre zu erweisen. Desweiteren ernannte Froststern einige Schüler zu Kriegern - auch das wunderte Flockenwind. Wieso hatte der Kater sie nicht schon vorgestern mit ihr zu Kriegern ernannt? Der Anführer musste seine Gründe haben. Auch die Namen der neuen Krieger rief sie laut. Doch nicht nur Krieger wurden ernannt, sondern auch Schüler. Ein wenig gelangweilt blinzelte die Weiße. Natürlich war frisches Blut immer gut, doch eigentlich sehnte sie sich nur nach ihrem Nest und einem langen Schlaf. Recht unbeteiligt hörte Flockenwind zu, bis ihr Name fiel. Moment, was? "Flockenwind, du bist zwar selbst erst Kriegerin geworden, doch du hast dich mehr als einmal bewiesen, und du hast dich Finsterwolke mutig gegenüber gestellt. Du verdienst deinen ersten Schüler: du wirst Lindenjunges ausbilden." Verzweifelt versuchte Flockenwind, nicht zu verblüfft auszusehen, als sie sich schnell auf alle Viere erhob und mit einer Mischung aus Schock, Freude und Verwirrtheit zu Froststern hinauf sah. Sie würde Lindenpfote ausbilden! Sie war eine Mentorin, wo sie sich doch immer noch nicht daran gewöhnt hatte Eismond nicht mehr als den ihrigen anzusehen. Suchend ließ Flockenwind ihren Blick über die Menge schweifen, doch sie konnte ihren neuen Schüler nicht auf Anhieb entdecken. Nebenbei bekam sie noch mit, dass sie nicht mit zur Großen Versammlung durfte, doch das störte sie im Moment nicht großartig. Auf einmal vernahm sie die wohlbekannte Stimme ihres Ziehvaters, der sie stolz beglückwünschte. "Dein erster Schüler. Ich bin mir sicher, dass du der Herausforderung gewachsen bist." Graunebel berührte sie mit der Nase und Flockenwind grinste, immer noch überrascht, zu ihm hinauf. "Das hoffe ich. Es ist recht früh, aber ich werde es schaffen", erwiderte sie, wobei sie versuchte, stark und zuversichtlich zu klingen. In Wirklichkeit nämlich fühlte sie sich recht überfordert. Vielleicht konnte sie sich ja ein paar Tipps bei ihrem Vater oder bei Eismond abholen. Wobei, ob letzteres so eine gute Idee war? Mal sehen. "Viel Spaß bei der Großen Versammlung, und komm gut heim", wünschte sie Graunebel noch, der sich bereits in Richtung Lagerausgang bewegte. Jetzt würde sie erstmal Lindenpfote auftreiben müssen, schließlich stand morgen vermutlich Training an. Mit den Augen suchte die Weiße das Lager nach dem jungen Kater ab. Was hatte Eismond am ersten Tag mit ihr gemacht? Flockenwind versuchte, sich zurück zu erinnern, und es fiel ihr erstaunlicherweise nicht schwer. Sie waren das Territorium besichtigen gewesen. Das würde sie vielleicht auch mit Lindenpfote morgen machen, sofern dieser schon langsam nervige Dauerregen bald mal aufhören würde.

Plump versuchte Missy den Kater zu überzeugen, dass sie einen Namen habe und er das Weibchen doch so nennen solle. Den Rest überhörte Infernotanz geflissentlich. Als Reaktion zeigte sich lediglich ein zynisches Lächeln. Bei solchen Sachen war der Kater äußerst stur. Blieb mal eine Vorstellung in seinem Schädel, war es gar nicht so leicht mehr diese zu ändern. "Du bist es mir nicht wert.", gab er erstaunlich leise zurück und sah einige Sekunden über das Miststück hinweg. Du besitzt keine Präsenz, gar nichts. Wie eine eine ertrinkende Kröte gehst du in der Masse unter. Also weshalb sollte ich? Auf die letzten Phrasen ging der Koloss nicht mehr ein. So ging die eskalierende Konversation weiter, wechselte zwischen immer heftigeren Wutausbrüchen seitens Infernotanz und endete schließlich darin, dass er angewidert das Schlachtfeld räumte. Ungewöhnlich für ihn. Nun lag der Fuchsfarbende in einen der hintersten Nester, vollkommen im Krieg mit sich selber. In der rötlichen Dunkelheit fand der Krieger jedoch keine Ruhe. Immer wieder huschten aufgeregte Gedanken in seinem Kopf umher, wollten keine Ruhe geben. Verwirrung und Wut fraßen sich in dessen Gesichtszüge. Irgendwas war gewaltig schief gelaufen. Hoffentlich blieb sie ihm endlich fern. Es gab nichts was beide Katzen band und alles endete nur in Missverständnissen. Ich soll mich nicht angegriffen fühlen? Dann merkst du es wahrscheinlich selber nicht mal. Alles was aus deinem verdammten Maul kommt ist ein Angriff, diese Sticheleien, diese Versuche mir verbal ebenbürtig sein zu wollen...Abartig.Geh am besten deine eigenen Wege, weshalb nur tauchst immer wieder auf?! Frustriert knurrte er in seinen dichten Schweif. Noch nie hatte Infernotanz nachgegeben, also warum jetzt? Ich versteh' mich selbst nicht mehr. Plötzlich hörte der Krieger leise Schritte, jene schnell lauter wurden. Sie wird es nicht wa- Schon setzte Missy an. Er gab keinerlei Reaktion von sich, richtete lediglich die Ohren in die Richtung, wo das Weibchen vermutet wurde. Die Stimme fragte ihn, ob er nicht verstehen würde, dass sie dem Kater nichts wollte. Eben hätte sie noch gesagt, vor hätte es die Kätzin nicht gehabt, deshalb sollte der Koloss nicht jedes Wort als Angriff auffassen. Weiter ging es mit der Bemerkung seines Schweifs. Eine Ahnung hätte Missy soweit nicht gehabt, sondern gegrübelt und erst gemerkt, als er die Aufmerksamkeit darauf lenkte. Diese Aktion wurde als dummes Versehen betitelt und nahe treten wollte sie ihm ja eigentlich auch nicht. Ach nein? Dann habe ich aber was falsches verstanden, tut mir ja schrecklich leid. Du hast nur wieder eine Bruchstelle gesucht, wodurch du mich treffen könntest. Offen gab sie zu, dass das Weibchen dem Kater verbal unterlegen sei, allerdings nicht ganz wehrlos. Etwas überrascht hob Infernotanz den Blick, was jedoch nicht viel brachte, da immer noch der Schweif sein Gesicht verdeckte. Missy selber habe gedacht er wäre in Ordnung, doch die Aggressivität spielte eine Rolle. Zum Ende hin meinte der Krieger leichte Schwankungen in der Stimme ausmachen zu können. Jetzt solle der Koloss es vergessen, anwidern würde sie ihn ja sowieso. Wenn es nur ginge würde das Weibchen weichen, aber beide waren halt Clangefährten, also warum nicht vertragen? Du widersprichst dir etwas. Final bat die Kriegerin darum ihn endlich bei deren richtigen Namen zu nennen. Harte Arbeit stecke dahinter und er war nicht dafür da um in den Dreck gezogen zu werden. Vor allem nicht weil sie mal eine Streunerin war und dadurch nicht solch einen Titel verdient habe. Danach herrschte Stille. Etwas viel auf einmal, das der Kater nicht mit einem Schlag verdauen konnte, was relativ untypisch für ihn war. War es klug nachzugeben? Ach scheiß drauf. Ein Zittern ging durch den einst bewegungslosen Fellhaufen. Unendlich langsam richtete sich der Kater auf. In seinem Blick standen noch Reste von Frust, aber auch etwas anderem. Mit schmalen Augen inspizierte er das Weibchen eine Weile, sah dabei nur ihren Körper an, jedoch nicht das Gesicht. In seinem Inneren herrschte Leere, alles schien verstummt. Geformte Worte wollte allerdings an die Oberfläche und dem wollte der Krieger nur allzu gerne nachgeben. Vor allem brannte ihn eine gewisse Frage auf den Lippen. "Warum? Weshalb haust mir diese ewig langen Sätze hin? Ich verstehe das nicht. Ich kann dir nichts bedeuten, also ist mir das ein Rätsel. Was bewägt dich zu solch...imposanten Reden? Warum gibt's du dir derart Mühe? Ich bin ein Arschloch, das will ich gar nicht bestreiten. War ich schon immer. Und trotzdem stehst du hier und versuchst es immer noch, obwohl ich mein Pulver verschieße. Du machst mich fertig." Trotz der Ernsthaftigkeit der Situation schob sich ein schiefes Lächeln auf seine verkrampften Lippen. "Ich glaub du bist die Erste, die mich so verdammt viele Nerven gekostet hat. Aber um auf das Thema zurückzukommen. Unfassbar, das ich es jetzt sage: Du hast mich wohl oder übel in die Enge gedrängt." Seufzend drückte Infernotanz die Schulterblätter durch und konnte nicht fassen was gerade passierte. "Weshalb ich mich ständig angegriffen fühle? Weil du mir verdammt nochmal zu sehr in meine Emotionen reinpfuscht und Dinge bemerkst, die dich nichts angehen. Ich bin ein Typ der Verschlossen ist. Ich lasse keine Gefühle an mich ran oder raus. Deshalb hasse ich es, wenn es jemand schafft oder versucht hinter die Kulissen zu sehen, sei es auch nur ein bisschen." Angestrengt zog er eine Grimasse. Man sah ihm deutlich an wie unangenehm es war. "Vertragen ist ein weiter Begriff. Man kann in einigermaßen Guten auseinander gehen. Wir kleben trotz allem nicht Pelz an Pelz sondern haben gewissen Freiraum." Es versetzte dem Koloss wirklich ein leichter Stich ins Herz diese Worte zu sagen. Warum eigentlich? "Heh, dann hast du die ganze Zeit was missverstanden. Missy soll nicht an dein Streunerdasein angelehnt sein. Wäre zwar ein interessanter Gedanke, hätte auch durchaus von mir stammen können, aber ausnahmsweise steckt nichts bösartiges dahinter. In der Hinsicht kann ich dich nennen wie ich will. Verdien dir meinen Respekt, dann können wir darüber Reden. Ansonsten lass es." Jetzt war alles gesagt. Am liebsten hätte Infernotanz direkt wieder kehrtgemacht, doch wahrscheinlich ließ Wolfs-Missy nicht locker und konfrontierte ihn mit noch mehr. Vollkommen ruhig war alles von statten gegangen, jedoch war wieder mal das Arschloch rausgekommen. Ja eigentlich nichts neues und trotzdem war da dieses merkwürdige Herzklopfen. Heiliger Sternenclan. Ich habe grad kleinbeigegeben. Einer niedrigen Kreatur...Ich versteh die Welt nicht mehr.

Nach dem Geschmack des Katers war etwas zu viel preisgegeben worden. Die Nachsicht in seiner Stimme, beinahe Weichlichkeit, brannte scharf auf seiner Zunge. Im Grunde hatte er alles abrupt über den Haufen geworfen. Jedes Vorhaben, jede Grenze der intimen Zone. Frustriert schloss der Koloss für einen Moment die Augen, gab sich imaginär Zeit um das eben Geschehene zu realisieren. Betrachtete man die Situation von der Seite des Kriegers schien dies ein herber Rückschlag im verbalen Kampf gegen das Weibchen gewesen zu sein. Missmutig hob Infernotanz die Lefzen, so als ob ein schlechter Geruch in seine Nase gestiegen wäre. Gedankenverloren schlang er erneut den buschigen Schweif um eines der stämmigen Vorderbeine. Hm, mich permanent in Ungläubigkeit zu baden bringt mir jetzt eh nicht mehr weiter. Ich muss vorausschauen, da ich eh schon meine Fassade verloren habe. Anmerken lasse ich es mir nicht, soweit kommt es noch! Erst jetzt bemerkte der Krieger den gesunden Abstand, die ihn von der Kätzin trennte. Kurz hob er eine Augenbraue, beließ es allerdings beim Schweigen. Scheinbar hatte der Koloss irgendwo einen bleibenden Eindruck hinterlassen, ansonsten würde die, doch so schlagfertige, Dame keine Distanz wahren, oder? Bevor sich der Krieger jedoch noch mehr in seinem Stolz suhlen konnte, hielt ihn die Stimme von Missy davon ab. Ruhig gab sie dem Kater die gewünschten Antworten. Die Mühe hatte sich das Weibchen gegeben, da es nicht schön war rund um die Uhr einen Feind zu haben. Vielleicht mochte er ja ein Arschloch sein, es gab schlimmeres. Eines hätte die Kätzin gelernt, es galt nicht aufzugeben, egal wie viel Pulver der Krieger dabei selber verschoss. Das habe sie bei ihm auch nicht vor. Endlich schien es dem Langhaarkater zu gelingen erneut direkten Blickkontakt aufzubauen. Nichts als Ruhe und Gelassenheit fand sich in ihren Augen wieder, was Infernotanz insgeheim ärgerte, da sich bei jenem noch immer leichter Frust spiegelte. Weiter ging es im Text. Freuen würde es sie, wenn er in seiner Erinnerung geblieben sei, ob als größte Nervensäge, gleichwertiger Gegner oder Missy. Die Augenbraue wanderte noch einige Zentimeter nach oben. Woher der plötzliche Sinneswandel? Vielleicht hast du es nicht gemerkt, aber du bist genauso unberechenbar wie ich...Im nächsten Abschnitt entschuldigte sich die Kätzin, gab zu nicht gewusst zu haben, dass sie ihm mit den ganzen Scherzen zu nahe getreten sei und wollte ihm lediglich ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Überrascht hielt der Koloss den Kopf schief und starrte sie an. Hatte er richtig gehört? Was zum... Bevor der Krieger die Entschuldigung richtig verdauen konnte sprang Missy zum nächsten Thema. Gab ihm recht das Vertragen ein weitreichender Begriff war, fand es allerdings recht angenehm mal normal mit ihm Sprechen zu können, ohne diese stetigen Angriffe. Weiter brachte es beide nicht oder hatte er irgendwas davon? Ja, meinen Spaß, Amüsement...ist alles eine Frage der Unterhaltung. Bisher war die Kätzin auf jedes einzelne Wort seiner Sätze eingegangen und ließ natürlich seine Entschuldigung nicht aus. Ich kann es immer noch nicht glauben, das ich mich tatsächlich entschuldigt habe... Irgendwo war es klar, dass es nicht angenehm war so genannt zu werden, jedoch sah Infernotanz keinerlei Probleme darin. Danach meinte Missy, wenn sie erst seinen Respekt verdienen müsse solle er mitkommen. Raus aus dem Lager zum Jagen oder sogar einen Kampf auszuführen. Sie würde ihm beweisen, dass ihr der Name Wolfsregen ernst sei. Mittlerweile war die Augenbraue des Langhaarkaters sonst wohin verschwunden. Gewisse Sprachlosigkeit machte sich in dem Krieger breit. So weit würde sie also gehen? Ein Duell mit ihr? Klang eigentlich ganz verlockend. Zu allererst musste auf die ganzen Passagen geantwortet werden, zwar war sie es der Kriegerin nicht schuldig, aber es fühlte sich irgendwie richtig an. "Jedem seine eigene Interpretation würde ich sagen. Schön zu hören, dass du dich dermaßen hartnäckig gibst. Könnte bei mir schwer werden. Ich bin es nicht anders gewöhnt als Feinde zu haben. Mit meiner Art trifft man wohl oder übel auf harte Kanten, aber das hält mich nicht weiter auf. Dann wünsche ich dir viel Glück, wenn du schon so motiviert bist, leicht mache ich es niemanden, dazu gehörst auch du." Demonstrativ begann der Kater zu Gähnen und versteckte seine Überraschung für einige Sekunden dahinter. Keiner hat sich dermaßen um mich bemüht...Irgendwie kann ich nicht so recht damit umgehen. "Darüber freust du dich? Dann bist du die erste die sich freut in meinem Gedächtnis zu bleiben. Herzlichen Glückwunsch. Als Nervensäge bleibst du mir sicherlich erhalten, da brauchst du dir keine Sorgen machen." Wieder dieses schiefe Lächeln, welche jeglichen Sticheleien irgendwie abmilderte. "Entschuldigung angenommen. Hast mich an nen üblen Tag erwischt, wo ich gegenüber jeglichen Sarkasmus abgestumpft war. Vor allem nicht wenn tiefste Nacht ist. Da ist selbst so eine Perfektion wie ich mal müde, kaum zu glauben, ich weiß.", brummte Infernotanz. Irgendwie war aus dem flammenden Gefecht ein normales Gespräch geworden. Kaum zu glauben, aber wahr. Wie nicht wenige Minuten zuvor war der Krieger nun viel komparativer und gewillt zu Sprechen. Dinge, die bei ihm nur äußerst selten passierten. "Ich hätte einige Sachen davon, hauptsächlich egoistische Hintergründe, doch die bleiben besser im Dunklen. Ich hege eine leichte Zuneigung zur Provokation anderer Katzen, verzeih mir diesen kleinen Makel." Etwas Überhebliches schlich sich auf sein Gesicht, verschwand jedoch sogleich wieder. Zuletzt ging er auf die Aufforderung des Weibchens ein. Betont langsam stand der Koloss auf, schritt auf sie zu und sah die Kätzin mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen von oben herab an. "Ist es dir so dringend mit dem Respekt? Das du dich sogar in das Dreckswetter rausschlagen willst? Gegen einen kleinen Kampf hätte ich ja nichts einzuwenden, auch wenn ich dich nicht unterschätze. Na dann Prinzessin, sag an wo's langgeht, wenn du dir unbedingt meinen Respekt erarbeiten willst. Ich bin gespannt." Mit einem boshaften Lächeln auf den Lippen wandte sich der Kater um und stellte sich voller Wonne einen Kampf beider Katzen vor. Wie würde wohl solch ein Duell ausgehen? Zwar reizte ihn der Gedanke vom Kämpfen mehr, doch hing es letztendlich an der Entscheidung der Kätzin. Sie hatte schließlich das Ganze losgetreten. Schweigsam trat Infernotanz aus dem Bau heraus, erneut hinaus in das elendige Regenwetter und stampfte über das Lager. Innerhalb weniger Sekunden klebte ihm wieder das Fell am Körper. Allerdings bereute er es nicht wieder hinausgegangen zu sein, mehr noch brannte der Koloss darauf, was die Kriegerin sich einbildete beziehungsweise ausdachte. Dann zeig mir was du drauf hast, wenn es dir so ernst ist... Insgeheim verwunderte es ihn immer noch das Missy dermaßen um seine Gunst kämpfte. Dabei hatten beide nie viel miteinander zu tun gehabt, steckte da vielleicht mehr dahinter? Trotz der Kälte schlich sich schwach die Wärme unter dem tropfnassen Pelz hervor. Irgendwas lief hier doch gewaltig schief...

Noch im Umdrehen vernahm der Kater die Worte des Weibchens. Es schien ihr wirklich dringend, egal ob es dafür erneut in das miese Wetter nach draußen ging. Sogar hörte er so etwas wie Freude aus ihrer Stimme bezüglich des Kampfes heraus. Du magst vielleicht mit Schnelligkeit punkten, aber ich bin äußerst widerstandsfähig. Grinsend durchschritt der Krieger den Eingang des Baus und spürte wie der Regen unfassbar schnell seinen Pelz durchweichte. Das war auch wieder eine seiner wenigen Schwachpunkte, dieses verdammte Fell. Wofür hab ich eigentlich so viel davon wenn es nicht mal die kleinste Menge an Wasser abweist? Missmutig knurrte Infernotanz den Frust leise heraus und wollte schon gar nicht wissen, was er für ein lächerliches Bild abgab. Die Luft war nur so von Nässe durchdrungen und ließ keine anderen Gerüche zu. Aus dem Augenwinkel sah jener wie Missy kurz mit den Schweif wedelte und Richtung Froststern davonschoss. Kurz sah der Koloss ihr hinterher, wandte den Blick jedoch rasch wieder ab. Schließlich mussten ihn nicht die Privatangelegenheit einer anderen Katze interessieren, hatte es noch nie. Trotzdem rumorte etwas in ihm, war es auch nur schwach. Solange sie sich beeilt. Ist mir alles egal. Wie auf den Plan gerufen kam das Weibchen wieder zu dem Kater herüber. Gespannt sei sie, ob er mit jenen nassen Pelz noch so schnell laufen könne. Bevor Infernotanz richtig schalten konnte war die Kätzin auch schon aus dem Lager geschossen. Stöhnend verdrehte er die Augen. Alte Erinnerungen drangen hoch als jener sich in den Dornen verheddert hatte und das alles nur aus reiner Unachtsamkeit. Das zeigt doch schon das ich nicht fürs Sprinten gemacht bin...Aber gut wenn sie es so haben will. Wenn ich Glück habe begegne ich ihr die nächsten Tage. Seufzend tat der Krieger einen gewaltigen Satz nach vorne und ignorierte den aufspritzenden Schlamm. Zwischen den Zehen quoll er auch hervor. Schon allein der Gedanke daran, dass der Krieger höchstwahrscheinlich Jahre dafür brauchen würde das Fell wieder sauber zu bekommen, grauste ihm dezent. Augen zu und durch. Besser ich folge ihr. Im Nassen ist es nicht leicht Gerüchen zu folgen...So gut es ging setzte er der Kätzin nach, auch wenn der Pelz wie ein zweiter, fremder Körper an seinem eigenen hing. Gutes Krafttraining..Mehr aber auch nicht. Mit gequälten Blick rannte Infernotanz den Weg entlang, dabei den aufspritzenden Schlamm, sowie das Wetter verfluchend immer Missy hinterher.
<---Windclangrenze