Feuervogel

cf: Jagdgebiet

Nach unzähligen Zwischenstopps, bei denen sie beinahe zusammen gebrochen wäre, kam sie endlich im Lager an. Sie lief stetig voran, auch wenn ihr Gesicht vor Schmerzen verzerrt war. Ihr Atem war schwer, doch bis auf ihr Gesicht deutete wirklich nichts auf den Schmerz hin, den sie gerade verspürte. Denn das war eines der wenigen Dinge, die sie jetzt absolut nicht brauchte: Aufmerksamkeit. Doch die würde sie nun so oder so haben, denn auf der Lichtung war jede menge los, anscheinend hatte Polarstern gerade eine Versammlung einberufen. Wahrscheinlich würden schon einige Katzen auf sie zu stürmen, doch Feuervogels Aufmerksamkeit und Blick galten einzig und allein der Kinderstube. Die ganze Sache mit Kastanienpelz und Windsturm hatte sie schon genug aufgewühlt, sie brauchte nicht noch Katzen, die sich um sie sorgen machen würde. Ihr Blick war starr auf die Kinderstube gerichtet. Keine zehn Dachse würden sie in den Heilerbau bekommen. Dort drin hatte sie immer das Gefühl den Schmerz der Verletzten Katzen in sich aufzusaugen, egal ob es derzeit welche gab oder nicht. Schien wirklich an der Luft dort zu liegen. Sanft rollte ihr eine Träne über die Wange, als sie erneut eine Welle des Schmerzes durchfuhr. Und dabei hatte sie die Kinderstube schon fast erreicht! Ein Schritt trennte sie von der warmen höhle geformt aus Brombeergestrüpp und Unkraut. Und von ihrem weichen Bett, dass sie mithilfe von Kastanienpelz gestern noch geformt hatte. Als wollte irgendjemand sie bestrafen durchfuhr sie erneut ein noch stärkerer Schmerz, als sie auch nur an das Gesicht ihres Gefährten... ok ehemaligen Gefährten dachte. Etwas zitternd und schwer außer Atem betrat sie die Kinderstube. Ein vertrautes Gefühl überschwemmte sie und nahm ihr für einige Momente alle sorgen, für einen Moment fühlte sie sich wieder wie eine Kriegern... aber eben nur für einen Moment. Eine weitere Wehe erschütterte ihren Körper, also war es wohl Zeit, der Wahrheit ins Auge zu blicken. Zu ihrem Pech waren Schneegöttin und Pantherstolz in der Kinderstube. Am liebsten wäre die Kätzin allein gewesen, aber sie hatte damit rechnen müssen. Hätte sie ganz allein bleiben wollen, hätte sie sich in ihre Höhle von damals verkrochen. Trotz ihrer derzeitigen Lager und der Wehen, die immer heftiger zu werden schienen, bemerkte die Kätzin die kleinen Fellbündel an Schneegöttins Bauch. Sie hatte es also schon hinter sich gebracht. Es freute Feuervogel, doch auf der anderen Seite machte es sie auch traurig. Schneegöttin hatte Pantherstolz sicher von keinem Geheimnis erzählen müssen, welches ihre Beziehung gefährden würde. Und so lag der Kater neben ihr, sein liebevoller Blick wanderte stets wachsam über seine kleine Familie. Etwas, das Feuervogel bei Kastanienpelz sicher nie sehen würde. Erleichtert erreichtet sie ihr Nest, vollkommen fertig ließ sie sich in ihrem Nest nieder, nur um erneut von einer Welle des Schmerzes gepackt zu werden. Zwar hatte die Königin das alles schon einmal durchgemacht, doch dieses Mal schien es wirklich schlimmer zu sein. Als wolle jemand sie bestrafen. Innerlich fluchend stöhnte sie leicht, der Geruch des Blutes, den sie schon beim betreten des Lagers wahrgenommen hatte, machte sich nun deutlicher bemerkbar. Irgendetwas lief hier absolut schief. Und dennoch hatte sie sich geweigert zu einem der Heiler zu gehen. Das hätte sie nun wirklich nicht ertragen können. Der leere blick von Rostsplitter bohrte sich gerade durch ihre Gedanken, als sie ihr mitgeteilt hatte, das vermutlich mindestens eines der Jungen sterben würde. Allein das hatte bei Feuervogel schon gereicht, nicht zu den Heilern zu gen. Würden sie sich denn bemühen, ihre Jungen zu retten, wenn sie wussten, dass die Chance eh klein war?
Erschöpft von dem langen Weg und den Schmerzen, emotional sowie körperlich, legte sie den Kopf auf den Rand des Nestes ab. Worte hatte sie für Schneegöttin keine, beglückwünschen konnte sie sie auch noch später. Jetzt hieß es erst einmal: überleben!

Eulenschrei

cf: Das Jagdgebiet

Zügigen Tempos kam Eulenschrei ins Lager gelaufen, in kurzen Abständen Atem holend. In Ordnung, jetzt dürfte er sich nicht ablenken lassen, bevor seine neuerdings sehr präsente eifersüchtige und Zwietracht sähende Art wieder Besitz von ihm ergreifen konnte. Aus eben diesem Grunde vermied Eulenschrei es auch nur irgendeine Katze anzusehen, und schlängelte sich durchs Lager zum Frischbeutehaufen. Dort warf er das Eichhörnchen auf den sehr spärlichen Haufen und dankte den SternenClan nochmal kurz für die Beute. Dann holte er tief Luft, sah auf und versuchte, seinen Bruder zu entdecken. Doch erstmal fiel ihm Polarstern ins Auge, der auf dem Hochstein stand, und wohl eine Versammlung einberufen hatte. Gerade noch schnappte er auf, dass sein Name nicht fiel, ergo er nicht bei der Großen Versammlung, die heute Nacht stattfinden würde, dabei sein würde. Kurz schloss er die Augen, und versuchte, die aufwallende Wut in ihm zu unterdrücken. Wieso durfte er nicht mit? Erst ein Mal war er seit seiner Kriegerernennung bei einer Großen Versammlung dabei gewesen. Er wollte doch immer mit seinem Bruder zusammen zur Versammlung gehen!
Egal, jetzt durfte er sich nicht ablenken lassen. Es wurden diverse Krieger ernannt, ebenfalls wurden Federschwinge und - noch eine Überraschung - Lichtfleck zu Mentoren von zwei neuen Schülern gemacht. Komisch, sein Bruder hatte gar nicht erwähnt, dass Polarstern ihn auserkoren hatte, einen Schüler zu unterrichten. Nunja, das lag vermutlich auch an Eulenschrei selbst. Peinlich berührt musste er sich eingestehen, dass Lichtfleck dies vermutlich hatte erwähnen können, ohne dass es Eulenschrei in seiner Wut registriert hätte.
Mit einem Ohrenzucken wand er sich aus seinen Gedankengängen und suchte das Lager weiter nach dem Gefleckten ab. Polarstern beendete gerade die Versammlung, also rief der Kater noch schnell die neuen Namen der Ernannten, bevor er Lichtfleck entdeckte. Dieser stand schon bei seiner neuen Schülerin, Blütenpfote. Sollte er jetzt einfach so hineinplatzen, während die Beiden sich kennenlernten? Nun, das wäre schon wirklich sehr unhöflich, jedoch würde er seinen Bruder jetzt ansprechen müssen, damit sie die Angelegenheit noch vor Lichtflecks Aufbruch zur Großen Versammlung klären konnten.
Langsam näherte Eulenschrei sich seinem Bruder. Als er die beiden Katzen erreicht hatte, räusperte er sich vorsichtig, um sich bemerkbar zu machen. Die kleine Kätzin beachtete er nicht wirklich, aber dies war auch gar nicht seine Art. Sie erntete von ihm nur ein kurzes Nicken. Auch Blütenpfote würde Eulenschrei erst überzeugen müssen, da machte er bei der Schülerin seines Bruders keine Ausnahmen. Seine Konzentration jedoch lag klar auf Lichtfleck. Demütig senkte er den Kopf vor dem Gefleckten. Zuerst wusste er nicht, was er sagen sollte, und wollte schon fast wieder gehen, als er plötzlich ahnte, wie er sich ausdrücken sollte. Bittend blickte er in die gelben, bekannten Augen seines Bruders und hob an. "Entschuldigt bitte, dürfte ich dich kurz sprechen, Lichtfleck?", fragte er, ohne irgendwelche Andeutungen zu machen. Allerdings war ihm, unbewusst, die zuletzt fast immer vorhandene Kälte in seiner Stimme, um einiges entwichen. Mit einem kurzen, neutralen Blick auf Blütenpfote fügte er noch hinzu: "Unter vier Augen."
Angespannt wartete Eulenschrei auf Lichtflecks Reaktion, während er die Krallen ein- und ausfuhr. Würde der Gefleckte überhaupt mit ihm reden wollen, nach allem, wie er sich verhalten hatte? Hatte Eulenschrei überhaupt das Recht, die Geduld und Aufmerksamkeit seines Bruders weiter zu beanspruchen? Noch nie hatte er eine solche Demut gespürt. Lichtfleck, und die ganze Situation, kam ihm gleichzeitig so fremd und so bekannt vor.

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betritt Lager | legt Eichhörnchen ab | spricht Lichtfleck an

Eulenschrei

Dem SternenClan sei Dank hörte Lichtfleck ihn an. Fast konnte Eulenschrei es nicht glauben, denn an seiner Stelle wäre er ganz schön eingeschnappt gewesen, weil er sich so mies verhalten hatte. Angespannt wartete der Krieger bis sein Bruder sich von Blütenpfote verabschiedetet hatte, und folgte ihm dann in eine kleine Nische im DonnerClan Lager, und ließ sich neben ihm nieder. Als ihm bewusst wurde, wie stark von diesem Ort Lichtflecks und Wolfpelz' Gerüche ausgingen, wischte er den Gedanken bewusst beiseite. Nein, jetzt wollte er nicht darüber nachdenken, dass würde eindeutig seine Absichten behindern und die Vernunft wieder von Eifersucht ablösen.
Also hob Eulenschrei den Kopf und sah schweigend in Lichtflecks gelbe Augen. In seinem Kopf legte er sich die Sätze zurecht, und überlegte, wie er seine Gedanken am besten rüberbringen konnte. Er wollte gerade zu einem ausschweifenden Monolog anheben, als sein Bruder ihm zuvor kam.
"Eulenschrei, es tut mir Leid was zwischen uns passiert ist."
Ungläubig klappte Eulenschreis Maul leicht auf. Was? Wieso? Weshalb entschuldigte Lichtfleck sich jetzt bei ihm? Er konnte doch für das meiste nichts dafür! "Moment, warte, ich wollte mich entschuldigen!", stieß der Graue aus. "Mir tut es Leid, und es ist meine Schuld. Es ist meine Schuld, dass wir uns gestritten haben und meine Schuld, dass du dich schlecht wegen mir gefühlt hast." Tief atmete er ein, und sah noch fester in die Augen seines Bruders. "Bitte verzeih mir."
Schuldbewusst biss Eulenschrei sich auf die Unterlippe. Würde Lichtfleck ihm einfach so verzeihen können? Als wäre nichts gewesen? Als hätte Eulenschrei nicht einige seiner schlimmsten Fehler seines Lebens ihm gegenüber begangen? Als wäre er nicht ein gemeines und selbstsüchtiges Fuchsherz gewesen? Nein, vermutlich nicht. Irgendwie würde er sein Verhalten erklären müssen, oder es zumindest versuchen. Vielleicht konnte Lichtfleck es dann nachvollziehen. Natürlich waren dies keine Begründungen, sich gegenüber seines Wurfgefährten so zu verhalten, das wusste Eulenschrei selber, aber trotzdem hoffte er, dass es seinem Bruder helfen würde, ihm zu verzeihen. "Lichtfleck, bitte hör mir zu. Ich war eifersüchtig und selbstgerecht, als ich dich immerzu mit Wolfpelz gesehen habe. Ich war es nicht gewohnt, dass deine Aufmerksamkeit so sehr einer anderen Katze galt, und nicht mir. Das war neu für mich, und ich komme mit Veränderungen nicht so gut klar. Aber dies ist keine Entschuldigung für mein Verhalten. Es tut mir Leid, dich enttäuscht zu haben, als dein Bruder, und als ein DonnerClan Krieger", erklärte Eulenschrei mehr oder weniger verzweifelt. Hilflos blickte er erneut in die Augen des Gefleckten. Würde Lichtfleck ihn verstehen?

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redet mit Lichtfleck

Eulenschrei

Lichtfleck hörte Eulenschrei gut zu, wenn er auch dabei den Kopf schüttelte. Hieß das, er könnte Eulenschrei nicht verzeihen? Wahrscheinlich hatte er das verdient - wahrscheinlich billigte der SternenClan das auch, da er sich wirklich wie der letzte Fuchsdreck benommen hatte. Als sein Bruder ihn aber mit der Schweifspitze an der Schulter berrührte, und meinte, dass er ihm immer verzeihen werde, weil sie Brüder waren, fiel Eulenschrei ein Stein vom Herzen. Er hatte schon gedacht, jetzt wäre alles vorbei gewesen, und er würde alleine sein, alleine, ohne jegliche Art von Familie.
Weiterhin fügte Lichtfleck hinzu, dass auch er Schuld trage, und hoffe, dass Eulenschrei auch ihm verzeihen konnte. Sanft lächelte der Graue. Ja, womöglich hatte sein Bruder auch einen gewissen, wenn auch sehr kleinen Anteil an der Schuld für diesen Streit. Aber auch diese winzige Schuld würde Eulenschrei ihm verzeihen, wie auch jede Art von Schuld, egal, wie groß diese wäre. "Lichtfleck, wir sind Brüder. Ich würde dir alles verzeihen. Du bist so ziemlich alles, was ich noch habe, und ich hoffe, du weißt das auch", sagte er langsam, während er in die gelben Augen seines Bruders blickte. Aber das war noch nicht alles, was er sagen wollte, denn etwas lag ihm noch auf dem Herzen. Tief atmete er ein. "Ich möchte auch, dass du weißt, dass ich damit klar komme, wenn du Wolfpelz lieber magst als mich. Ich möchte nur, dass du glücklich bist, und in letzter Zeit konnte sie dich mehr glücklich machen als mich", miaute er, mit leicht von Schmerz belegter Stimme.
Es fühlte sich an, als würde Eulenschrei seinen Bruder verlieren, aber irgendetwas sagte ihm, dass er das sagen musste. Immer noch nagte ein kleiner Teil seines Gewissens an ihm, der ihm das Gefühl von Versagen gab. Ja, er hatte versagt. Er hatte Lichtfleck enttäuscht, und ihn an eine Kätzin verloren. Aber wenn der Gefleckte glücklich war, dann war das okay. Dann würde es okay sein müssen.
Sollte ich je eine Gefährtin haben, werde ich sie nicht höher stellen als Lichtfleck. Niemals. So etwas will ich nicht nochmal erleben, dachte er mit Gedanken an vorhin, beim Jagdgebiet. Abwartend, und mit den gemischten Gefühlen von Erleichterung und Schmerz, wartete Eulenschrei auf die Antwort seines Wurfgefährten.

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redet mit Lichtfleck

Feuervogel

Es war wirklich schwer sich jetzt noch auf irgendetwas zu reagieren oder generell irgend etwas anderes wahrzunehmen, als den Schmerz, der ihr immer mehr Kraft nahm. Schon jetzt, w die eigentliche Geburt noch nicht einmal richtig angefangen hatte, fühlte sie sich bereits, als hätte sie Misteljunges und Blattjunges schon vier mal bekommen... hintereinander. Das konnte nicht normal sein. Aber vielleicht sorgte ihre emotionale Erschöpfung zusätzlich für Stress, welchen sie gerade so absolut nicht gebrauchen konnte. Zunehmend versuchte sie sich auf die Wehen zu konzentrieren, doch das einzige, was ihr jetzt in den Sinn kam, war Kastanienpelz. Sie konnte seine Stimme hören. Er sagte ihren Namen... in Sorge. Wann hatte sie ihn ihren Namen das letzte Mal sagen hören? Die Worte wurden immer lauter, bis Feuervogel realisierte, dass der Kater gerade bei ihr war. Träumte sie? War sie schon im SternenClan? Aber warum sollte Kastanienpelz dann hier sein? Etwas kraftlos hob sie den Kopf und sah dem Kater direkt in seinen gelben Augen. Er war zurück gekehrt. Und das nicht weil er sie noch länger Leiden sehen wollte. Nein, er kam um ihr zu helfen, das alles durchzustehen, bei ihr zu bleiben und als Stütze für sie da zu sein. Sie konnte seine Worte nicht ganz verstehen, lediglich ein leichtes Lächeln erschien auf ihren Lippen, welches ab und zu durch Wellen des Schmerzes verzerrt wurde. „Du... bist zurückgekommen!“ miaute sie leise, aber sichtlich erleichtert. Erneut durchfuhr sie ein Starker Schmerz, sodass sie ihre Krallen ausfuhr und im weichen Moosnest versank. Kastanienpelz schien wirklich in Sorge zu sein, er rannte aus der Kinderstube. Dass er die Heiler holte, konnte sie nicht wissen, immer mal wieder bemerkte sie, wie ihre Sinne für einen kurzen Augenblick aussetzten. „Geh... nicht!“ miaute sie leise, doch da war schon die nächste Wehe, die sie ablenkte. Sekunden, die ihr wie Stunden, ja gar Tage vorkamen, vergingen, bis Kastanienpelz endlich wieder auftauchte und sich neben sie legte. Allein seine Anwesenheit beruhigte sie. Sie hatte seine Worte nicht wirklich wahrgenommen, doch allein die Tatsache, dass er hier war und sich um sie sorgte, und allein der Fakt, dass er keinerlei Anspannung ihr gegenüber zeigte, mal abgesehen von der Anspannung durch die Sorge um die Jungen und sie, zeigte ihr, dass er zumindest bei ihr bleiben wollte. Dankbar für diese Liebe, die er ihr entgegen brachte, versuchte sie sich etwas enger an ihn zu drücken, um vielleicht dadurch die Schmerzen zu vertreiben. Kurzerhand standen auch Rostsplitter und Eulenpfote bei ihr. Doch Feuervogel war alles egal: sie presste. Den Stock von Rostsplitter hatte sie getrost liegen gelassen, damals, als sie allein gewesen war, hatte sie so etwas auch nicht gebraucht. Zwar waren es hier andere Zustände, doch vom drauf beißen auf einen Stock würden ihre Jungen nicht wirklich profitieren. Und es ging jetzt nur um sie. Die Wehe kam und Feuervogel reagierte. Das Resultat: eines der Jungen war da. Es lag dort, für Feuervogel schien es bewegungslos zu sein, doch sie konnte sich auch jetzt auf nichts konzentrieren. Ihr Instinkt sagte ihr eigentlich, sie müsse das Junge von seiner Fruchtblase befreien, damit es seinen erste Atemzug machen konnte, doch sobald sie ihren Kopf hob, erbebte ihr Körper erneut. Waren die Wehen beim letzten Mal wirklich so schlimm gewesen? Eines stand auf jeden Fall fest: Jungen? Nie wieder. Am liebsten hätte Feuervogel geflucht, doch dass konnte sie nicht, zu erschöpft war sie. Doch allein der Anblick ihres Gefährten gab ihr neue Kraft. Erneut mobilisierte sie all ihre Kraft, bis ein weiteres Fellbündel dort war. Schwer atmend versuchte die Königin erneut an ihr Junges zu kommen, doch mehr als einen Blick erhaschen konnte sie erneut nicht. Einmal noch... ein einziges Mal noch und sie hatte es geschafft. Und noch immer hatte sie keine Gewissheit darüber, ob Rostsplitters Einschätzung richtig gewesen war. Die rote Kätzin war zu beschäftigt, als das sie irgendetwas mitbekam. Weder eine Bewegung der Heiler, noch ein Wort nahm sie wahr. Stattdessen sammelte sie erneut alle Kraft die sie hatte. Und dann war es geschafft. Drei Jungen wurden es, doch wie viele hatten überlebt? Sie musste es wissen! Mit letzten Kräften drehte sie sich zu den Jungen um. Etwas verschwommen konnte sie die drei Fellbündel sehen: eines von ihnen, das größte aus dem Wurf, hatte dunkelbraunes Fell mit eher helleren Streifen. Es erinnerte sie etwas an seinen Vater, nur mit den weißen Streifen, die ihren Rücken zierten. Ein anderes war schneeweiß, natürlich waren alle noch etwas blutverschmiert und aufgrund der Dunkelheit, die nun langsam in der Kinderstube herrschte, konnte sie keine genaueren Details erkennen. Das letzte Bündel erweckte ihre Aufmerksamkeit. Es hatte weißes Fell mit hell und dunkelbraunen Flecken überall am Körper... und es regte sich nicht. Schwer atmend und hilfesuchend sah sie von einem heiler zum anderen. Mit einer Pfote versuchte sie es zu erreichen, um es zu sich zu ziehen. Doch ihr Körper reagierte nur schwer auf ihre Befehle, die Erschöpfung war zu groß. „Bitte, SternenClan!“ flüsterte sie leise.

// so, da mein letzter Post ja etwas länger her ist, nochmal die Abfolge der geborenen Jungen: Felsenjunges, Rubinjunges, totes Junges :3


Waldpfote

Mit nur einem Ohr hörte sie Polarstern weiter zu. Wieselpfote hatte ihr gerade erklärt was eine große Versammlung war, nickend versuchte sie zu begreifen. Polarstern hatte ihren Namen nicht gesagt, also würde sie nicht mit zur großen Versammlung gehen. Einerseits war sie etwas enttäuscht, da sie gern die Katzen der anderen Clans kennengelernt hätte. Es interessierte sie nun mal, wie Katzen aus anderen Clans redeten, wie sie lebten und wie ihr Alltag aussah. Aber wahrscheinlich sah ihr Alltag genauso aus wie der einer DonnerClan Katze. Andererseits war sie auch erleichtert. Sie hatte schließlich ihre eigenen kleine Mission, die sie zu erfüllen hatte und die hieß: finde Vanillenduft. Die weiße Kriegerin war während der gesamten Versammlung nicht im Lager gewesen und auch heute früh war sie weder in ihrem Nest noch im Lager zu finden gewesen. Und das knabberte an Waldpfotes Nerven. Doch nun wurde sie erst einmal durch die Ernennung von Wieselpfote abgelenkt. Mit einem fetten grinsen hatte sie ihm Gratuliert und nun, da die Vesammlung vorbei zu sein schien, kamen auch andere Katzen, um dem jungen Krieger zu gratulieren. Eine Kätzin, wahrscheinlich so im Schüleralter, wie Waldpfote vermutete, kam auf die beide zu und entschuldigte sich bei Waldpfote und Wieselschweif, dass sie das Gespräch unterbrach. Verwirrt blinzelnd sah sie die Kätzin, an, bevor sie leicht grinste. „Kein Problem!“ miaute sie knapp, bevor sie sich zu Wieselschweif umdrehte. „Ich geh die Maus holen, ehrenwerter Krieger!“ miaute sie gespielt sarkastisch und noch immer mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Mit einem Zucken ihres Schweifs verabschiedete sie sich kurz von Wiesel und bahnte sich den Weg durch die Katzenmenge. Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie beobachtet wurde. Kurz blieb sie stehen und schaute sich um. Ihr Blick fiel auf einen weiteren Schüler, schulterzuckend drehte sie sich wieder um und lief zum Beutehaufen. Vielleicht hatte sie sich das ja auch nur eingebildet. Doch sie blieb erneut stehen, als sie bei Luchszahn ankam. Auch er wurde ernannt, vielleicht war es unhöflich, einfach an ihm vorbei zu gehen. „Herzlichen Glückwunsch Luchszahn!“ miaute sie höflich und schenkte ihm ebenfalls ein grinsen, bevor sie ihm dann zunickte und ihn wieder in Ruhe ließ. Nun hatte sie den Frischbeutehaufen erreicht. Dadurch, dass er nicht allzu groß war, konnte sie seine gefangen Maus leicht identifizieren, mit dem toten Tier im Maul trabte sie zurück. Sie ließ de Katzen, die Wieselschweif gratulieren wollten, etwas platz, bevor sie sich setzte und auf den frisch ernannten Krieger wartete. Aber sobald er und sie die Maus gegessen hatten, würde sie sich aus dem Lager schleichen. Sie wollte nicht, das ihr irgendwer folgte und sie womöglich noch von ihrem Vorhaben abhielt. Das galt auch für Wieselschweif, auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass er ihr das ausreden würde, eher gering war. Lächelnd wartete sie auf ihn, bis er schließlich fertig war mit all den Glückwünschen. „Und? Was haben sie nun geplant? Was wird ihre nächste Handlung sein, ehrenwerter Krieger?“ fragte sie gespielt seriös, als würde sie es wirklich brennend interessieren. Das tat es auch, aber eher, weil sie keine Ahnung hatte, was ein frisch ernannter Krieger so tat. So wie sie die Clan-Katzen kannte, gab es auch dort irgendeine Tradition, die es einzuhalten gab.

Eulenschrei

Geduldig hörte Eulenschrei seinem Bruder zu, ohne irgendeine Reaktion nach außen zu zeigen. Immerhin hatte Lichtfleck ihm nun erzählt, was vorgefallen war. Nachdenklich nickte er. Dann war es also wahr. Sein Bruder mochte eine ziemlich fremde Kätzin lieber als seinen Bruder. Gut, er hatte gesagt, er würde damit klarkommen, also würde er dies jetzt auch durchziehen müssen. Trotzdem traf ihn die Antwort härter als vermutlich beabsichtigt, aber Eulenschrei war entschlossen, nicht wieder in so starke negative Gefühle umzuschwenken.
Also gut. Nachdenklich ließ der Graue sich nochmal Lichtflecks Worte durch den Kopf gehen. Der Kater war anscheinend tatsächlich verliebt, auch wenn er selbst es nicht wirklich wahr haben wollte. Eulenschrei hingegen war sich ziemlich sicher, und war zum ersten Mal froh, eine objektive Sicht zu haben. "Also. Erstmal finde ich es gut, dass du ehrlich zu ihr gewesen bist. Meiner Meinung nach hast du nichts falsch gemacht, du hast ihr jedeglich deinen Eindruch geschildert. Wenn Wolfpelz damit nicht gut zurechtkommt, ist das nicht deine Schuld, das sollte dir klar sein. Gib ihr einfach Zeit und nähere dich ihr langsam,", riet ihm Eulenschrei, "falls du überhaupt meinen Rat hören möchtest. Schließlich bin ich ja mit Kätzinnen nicht sehr erfahren." Schmunzelnd blickte er in die Augen des Gefleckten. Eulenschrei wirkte auf andere Katzen zwar oft älter und reifer, als er eigentlich war, jedoch hatte er mit Kätzinnen noch nicht viel am Hut gemacht. Er hatte schon die ein- oder andere attraktiv gefunden, aber nie hatte eine Katze ihn so verzaubert wie Wolfpelz seinen Bruder.
"Und für mich sieht es sehr danach aus, dass du sie so magst,", fügte Eulenschrei noch hinzu, "und ich denke auch, dass sie dich sehr mag. Für mich macht es den Eindruck, als würde sie dich auch so mögen, aber ich denke, du solltest einfach noch weiter mit ihr Zeit verbringen. Dann stellt sich das schon noch heraus."
Etwas unsicher lächelte der Graue Lichtfleck an. Komisch, dass er nun Rat gab, über eine Beziehung, mit der er noch bis heute Morgen Probleme gehabt hatte, während er nun wirklich nicht der größte Frauenheld der Geschichte war.

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redet mit Lichtfleck