Dampf waberte durch die Luft und vernebelte die Sicht, machte es im ersten Moment unmöglich die Umgebung genauer zu betrachten. Doch den Lärm, welcher von vielen Rufen, Kofferrollen und Gekreische einiger Tiere herrührte, konnte der umherziehende Qualm nicht ersticken.
Ein junges Mädchen, dessen bronzefarbene Haare im leichten Kontrast zu seiner sehr blassen Haut standen, weitete seine sowieso schon großen Augen noch mehr, der Anblick, welcher sich ihr erbot, war einfach bezaubernd und wahrlich fantastisch.
Es befand sich auf einem Bahnsteig, an dem sich bereits viele andere Familien tummelten, im Schlepptau hatte jedes Kind einen Wagen mit einem vollgepackten Koffer. Die meisten hatten auch ein Tier bei sich, wie z.B. eine Eule, viele auch eine Katze, einige wenige brachten sogar eine Kröte mit sich.
Aber das war nicht einmal das Erstaunlichste am Bahnsteig. Viel eindrucksvoller wirkte die scharlachrote Dampflok, welche um punkt 11 Uhr abfahren und die Kinder zu ihrem Internat in Schottland bringen würde, Hogwarts.
Für das Mädchen war dies das erste Schuljahr an der magischen Schule für Hexerei und Zauberei, weswegen sie auch sehr aufgeregt war. Sie wusste noch nicht, was sie dort alles erwartete. Keinen Schimmer hatte sie von den Abenteuern, die sie erleben würde.
„Luna! Luna! Hier drüben! Luna!“
Überrascht drehte sich das blasse Mädchen um die eigene Achse, auf der Suche nach der Person, deren Stimme ihr so bekannt vorkam.
„Luna! Hey, bist du auch so aufgeregt wie ich? Ich freue mich schon so sehr! Was meinst du, was uns dort erwarten wird? Was es wohl dort alles zu entdecken gibt?!“
„Untersteh dich, irgendeinen Unfug anzustellen, Sirius. Es ist ein Privileg diese Schule besuchen zu dürfen, gib uns keinen Grund, dich von der Schule zu nehmen. Und blamier uns nicht!“
Ein schwarzgelockter Junge war, über das ganze Gesicht strahlend, zu Luna gerannt und hatte sofort angefangen loszuplappern. Unterbrochen wurde er jedoch von einer großen, stämmigen Frau, die aber sehr edel gekleidet war. Ihre Augen starrten kalt auf ihren Sohn hinunter, funkelten ihn warnend an, wodurch seine Euphorie stark abfiel. Kein Wunder, die Frau hatte auch eine sehr einschüchternde, sowie arrogante Wirkung auf Luna. Aber das kannte sie bereits.
„Guten Tag Tante, hallo Sirius.“, begrüßte sie ihre Familie höflich und lächelte etwas zurückhaltend. Solange es sich vermeiden ließ, sprach sie bloß ungern mit anderen, abgesehen von Freunden. Diese bildeten immer eine Ausnahme.
„Guten Morgen Lunara. Ich wünschte dein Cousin würde ebenfalls so ruhig sein wie du. Seit Tagen liegt er uns in den Ohren, dass er bald nach Hogwarts gehen wird.“ Genervt verdrehte ihre Tante die Augen.
„Ich schaue mich schon einmal nach einem Abteil um, kommst du mit, Luna?“, versuchte sich der dunkelhaarige Junge von den Erwachsenen abzusetzen.

Was antwortet Luna?
A) Sie entscheidet sich dafür, mit ihm mitzugehen.
B) Sie entscheidet sich dafür, bei ihrer Familie zu bleiben.
C) Sie entscheidet sich dafür, auf eigene Faust (ohne Sirius) nach einem Abteil zu suchen

„Kommt Kinder, beeilt euch. Ihr wollt doch nicht zu spät da sein, oder?“
Eine dunkelhaarige Frau mittleren Alters hastete über den Bahnsteig, an dem sich viele morgendliche Pendler drängten, in nur wenigen Sekunden würde ihr Zug einfahren.
„Mum!“, stöhnte ein Mädchen genervt, das nicht viel älter als elf Jahre sein konnte. Ihre schulterlangen schwarzen Haare wehten im Wind, als sie hinter ihrer Mutter hereilte. „Der Hogwarts-Express fährt doch erst um elf Uhr ab. Wir haben noch fast zwei Stunden Zeit!“
Mit etwas Abstand folgte ein Junge, dessen Haar ebenso schwarz war, wie das des Mädchens. Doch nicht nur seine Haare ähnelten ihrer Gestalt, auch seine Gesichtszüge und Augen waren den ihren sehr gleich.
„Kuo, etwas schneller, wenn ich bitten darf.“, ordnete die Frau an, als sie einen Blick hinter sich warf, den Einwand ihrer Tochter vollkommen ignorierend.
Kuo, der Junge der ein eher gelassenes Tempo angeschlagen hatte, beschleunigte augenverdrehend seine Schritte, bis er das Mädchen, seine Zwillingsschwester, eingeholt hatte. Die beiden Geschwister tauschten einen vielsagenden Blick. Sie waren sich einig, dass ihre Mutter übergeschnappt war. Niemand, der bei gesundem Menschenverstand war, traf zwei Stunden vor der Abfahrt seines Zuges am Gleis ein, niemand, außer natürlich ihre überdisziplinierte Mutter.
Nun musste man aber auch bedenken, dass die Frau sich mit einem Zauberer eingelassen hatte, also ganz in Ordnung war in der Familie sowieso nichts.
„Ich kann es immer noch nicht fassen, dass sich Dad nicht einmal für ein paar Stunden für unseren ersten Schultag von seiner verfluchten Arbeit lösen kann.“, murmelte das dunkelhaarige Mädchen, deutlich verärgert über das unangemessene Verhalten ihres Vaters.
„Das hat dich doch nicht wirklich überrascht?
Skeptisch betrachtete Kuo seine Schwester mit hochgezogener Braue, er war nach all den Jahren bereits daran gewöhnt, dass sein „Vater“ sich keine Zeit für sie nahm. Und er hatte geglaubt, seine Schwester hätte ebenso wie er die Hoffnung aufgegeben, dass sie jemals etwas zusammen unternehmen würden.
„Dich etwa nicht?“, stellte sie die überflüssige Gegenfrage. Es war klar, dass Kuo das schon hatte kommen sehen.
Doch anstatt dem Mädchen eine Antwort zu geben, blieb Kuo plötzlich stehen. „Mum? Wo willst du hin?! Zum Gleis geht es hier entlang.“
Der Junge deutete auf eine Mauer, an der die Frau gerade vorbeigehen wollte. „Ich wusste doch, dass ich den Weg nicht finden würde, murmelte diese bloß und kehrte um.
„Also, euer Vater meinte-“, setzte sie an, wurde aber von ihrer Tochter unterbrochen.
„Dass wir durch die Mauer gehen müssen, jaja, wissen wir schon.“
„Wenn ihr das schon wisst, können wir ja gehen.“, meinte die etwas korpulentere, dennoch recht attraktive Frau und deutete mit ihrer Handbewegung an, dass sie ihren Kindern den Vortritt ließ.
Während das Mädchen nur kopfschüttelnd dastand, schnappte sich Kuo seinen Gepäckwagen und ging selbstbewusst und sicheren Schrittes auf die Mauer zu, die als geheimer Durchgang zu dem, vor den Muggeln magisch verstecktem, Gleis 9 ¾ diente, von welchem der Hogwarts-Express hunderte von jungen Hexen und Zauberern zu dem in Schottland liegenden Internat transportieren würde.
Je näher er der Mauer kam, desto schneller schien sein Herz zu schlagen, bis er das Gefühl hatte, es würde ihm jede Sekunde aus der Brust springen, obwohl er sich nach außen hin nichts von seiner Nervosität anmerken ließ.
In nur wenigen Sekunden hatte er die Barriere durchschritten und was ihn auf der anderen Seite am Gleis erwartete, drohte ihn fast zu überwältigen.

Was erregt zuerst Kuos Aufmerksamkeit?
A) Die Lokomotive
B) Tiere von anderen Schülern/Familien
C) Schüler/Familien

Zurück in ihrem Abteil, erwartete Hannah bereits eine neue Überraschung. Neben dem braungelockten Mädchen, das in ein Buch vertieft am Fenster saß, befand sich nun ein weiterer Schüler. Seine blonden Haare waren so kurz, dass sie ihm nicht einmal in die Stirn fielen und auf seinem Schoß hockte eine Kröte, die er beruhigend streichelte. Da er selbst sehr nervös wirkte, schien er die Kröte eher zur eigenen Beschwichtigung und Entspannung zu streicheln.
"Hey.", begrüßte Hannah den fremden Jungen höflich, aber sehr zurückhaltend. Es war überraschend, dass überhaupt ein Ton ihre Lippen verließ. Der Krötenjunge hob seinen Kopf und schaute der kleinen Rothaarigen in ihre tiefgehenden, blauen Augen, die eine beruhigende Wirkung auf ihn hatten. Trotzdem zitterte seine Stimme, als er leise stotternd erwiderte:
"H-Hallo, i-ich bin N-Nev-ville L-Longb-Bottom."
Aber sein Nachname ging in dem lauten Pfiff unter, den die Dampflok in dem Moment ausstieß und sich langsam in Bewegung setzte. Hannah stürzte zum Fenster und starrte aufgeregt hinaus, auf der Bahnhofsplattform versuchte sie ihre Familie auszumachen, was jedoch, in der Masse von winkenden und rufenden Familienangehörigen, schier unmöglich war.
Als der Zug aus dem Bahnhof Kings Cross in London rausgefahren war, ließ sie sich auf ihren Platz fallen und Anubis, ihre graugetigerte Katze sprang sofort auf ihren Schoß. Doch anstelle sich hinzulegen, fixierte der sitzende Vierbeiner die Kröte Nevilles, welche sich unter dem intensiven Blick unwohl fühlte und durch die noch offen stehende Abteiltür entfloh.
Neville sprang entsetzt auf und wollte direkt hinterher, um sein Haustier wieder einzufangen, doch er stolperte über seinen Umhang und fiel der Nase nach hin. Er konnte nur noch das empörte Quaken des verschwindenden Tieres hören, bevor auch dieses verstummte. Schnell rappelte er sich auf und rannte seiner Kröte hinterher.

Was wird Hannah tun?

A) Sich Nevilles Suche anschließen und ihm helfen, Trevor wieder zu finden.
B) Im Abteil sitzen bleiben, die Kröte kann ja nicht weit gekommen sein.

Es dauerte ein paar Sekunden bis Hannah begriffen hatte, was geschehen war. Abgelenkt von der Abfahrt des Zuges vom Bahnhof Kings Cross, hatte sie gar nicht mehr daran gedacht, die Abteiltür hinter sich zu schließen und nun war die Kröte Nevilles durch die offenstehende Tür entflohen.
Ohne noch länger zu zögern sprang sie auf und rannte dem blonden Jungen hinterher, der bereits ein paar Abteile weiter ein paar Mädchen fragte, ob sie sein Haustier gesehen hatten. Kurzerhand beschloss die Rothaarige in die andere Richtung zu gehen, schließlich war es sinnlos, wenn sie ihm die ganze Zeit hinterherrannte, so würde sie ihm definitiv keine Hilfe sein.
So kam es, dass sie ein Abteil nach dem nächsten öffnete, etliche Hexen und Zauberer befragte, ob sie eine Kröte gesehen hätten und den gesamten Zug durchkämmte, ohne auch nur eine Spur zu finden.
Niedergeschlagen machte sie sich gerade auf den Rückweg, in Gedanken schon nach Worten suchend, um sich bei dem Jungen zu entschuldigen, als sie lautes Gelächter aus einem naheliegenden Abteil wahrnahm. Dort hatte sie erst vor ein paar Minuten höflich angeklopft und dann nachgefragt, ob die Kröte gesehen worden war, doch anstelle einer hilfreichen Antwort hatte sie bloß Spott geerntet. Eigentlich wollte sie nur schnell vorbeigehen, doch als sie ein plötzliches Quaken hörte, blieb sie abrupt stehen.
Ein verstohlener Blick durch die Scheibe, die das Abteil von dem Gang trennte, bestätigte ihre Vermutung. Die Jungs, die sich in dem Abteil aufhielten, hatten die Kröte versteckt gehalten und übten nun Magie - oder sonst was - an ihr aus. Sofort stieg Wut in Hannah auf, wie konnten sie es wagen, das arme Tier so zu quälen?
Ihre Hände zu Fäusten geballt, überlegte sie fieberhaft, was sie tun sollte. Sie würde sich niemals trauen, allein die Jungs zur Rede zu stellen, obwohl die Wut ihr unglaublich viel Selbstbewusstsein verlieh, aber wer weiß, was in der Zeit, in der sie nach Verstärkung suchen würde, geschehen würde?

Wofür entscheidet sich Hannah?

A) Reingehen und die Jungs zur Rede stellen.
B) Verstärkung holen.

Es dauerte nur etwa einen Herzschlag, da befand sich der Junge auch schon auf einem Gleis, das im ziemlichen Kontrast zu denen in der Muggelwelt stand. Allein schon die Atmosphäre unterschied sich von Grund auf. Während er sich bei den Muggel total unwohl fühlte und alle gestresst von einem Ort zum nächsten hetzten, gab ihm das versteckte Gleis 9 ¾ ein heimisches Gefühl, als würde er von einer langen Reise nach Hause zurückkehren. Doch es lag noch etwas anderes in der Luft, etwas ungewöhnliches, magisches, geheimnisvolles. Etwas, dass den Elfjährigen faszinierte und in seinen Bann zog.
Staunend sah sich Kuo um, die riesige Dampflok war natürlich nicht zu übersehen, doch Stimmen in seiner Nähe zogen seine Aufmerksamkeit auf sich und sofort wandte er sich diesen zu.
Ein paar Kinder in seinem Alter standen in einem Kreis und unterhielten sich aufgeregt, mit etwas Abstand zu ihnen befanden sich ihre Eltern. Sein Blick begegnete dem eines braunhaarigen Mädchens, das ihm freundlich zulächelte und mit einem unauffälligen Kopfnicken bedeutete, sich zu ihnen zu gesellen. Unsicher wandte er seinen Blick ab, er redete nicht so gerne und die Gruppe von Schülern war ihm schon zu viel auf einmal.
Ohne einen weiteren Gedanken daran verschwenden zu können, was er tun sollte, wurde er schon von seiner Schwester angestupst, die ihm mittlerweile durch die Barriere auf das Gleis gefolgt war und sich, ähnlich wie er zuvor, mit großen Augen umschaute. Doch anders als ihr Bruder ließ sich seine Zwillingsschwester nicht von dem Geschwätz anderer Hexen und Zauberer ablenken, sondern saugte begierig jedes kleinste Detail an dem Bahnsteig in sich auf, bevor sie sich wieder in Bewegung setzte und ihren Wagen ein Stück weiterschob. Dabei warf sie einen Blick zurück, um sicher zu stellen, dass ihr Bruder ihr auch folgte.

Was macht Kuo?
A) Er folgt seiner Schwester.
B) Er folgt der „Einladung“ des Mädchens und begibt sich zu der Gruppe.

Einen Moment lang haderte Kuo mit sich selbst. Sollte er die Kinder, besonders das Mädchen, nicht doch einmal begrüßen? Aber eigentlich war seine Schwester Liz die Extrovertierte der beiden, Kuo war schon immer, trotz der guten Beziehung zu seinem Zwilling, ein Einzelgänger gewesen, hatte bereits in jungen Jahren die Ruhe des Alleinseins genossen.
Und dennoch konnte er in diesem Moment gegen seine Neugier nicht ankommen, die langsam die Überhand über ihn gewann und ihn dazu bewegte, seine Schwester zu versetzen. Es war ja nicht so, als würde sie ihn dringend an ihrer Seite benötigen. Sicher wäre sie selbst in ein paar Minuten mit anderen Schülern in ein Gespräch vertieft, würde neue Kontakte knüpfen und höchstwahrscheinlich direkt Freunde finden.
„Ich komme gleich nach.“, informierte er Liz und wandte sich von dem Mädchen, das ihm so ähnlich sah, ab und gesellte sich unauffällig zu der kleinen Gruppe dazu, wobei die Braunhaarige das natürlich sofort merkte.
„Hey, du bist doch auch Erstklässler, richtig? Ich bin Noemi Tremblay und wie heißt du?“
Mit einem freundlichen Lächeln und Augen, die nur vor Aufregung so strahlten, schaute sie ihn neugierig und voller Erwartungen an. Dadurch, dass sie ihre Stimme etwas dämpfte, bemerkte kaum jemand aus der Gruppe, dass ein neuer Junge bei ihnen stand, wodurch er auch nicht in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt war.
Erleichtert atmete er aus und merkte erst jetzt, dass er sehr angespannt und nervös gewesen war, doch ein bisschen seiner Nervosität fiel nun ab, als er in die aufrichtigen grünen Augen Noemis blickte, die ihn ein wenig zu beruhigen schienen.
Doch es waren nicht nur ihre Augen, generell das Mädchen strahlte so eine Ruhe und ein Selbstbewusstsein aus, dass Kuo sich in ihrer Gegenwart sogar relativ wohl fühlte.
Vorsichtig erwiderte er schließlich ihr Lächeln und stellte sich ebenfalls vor.
„Mein Name ist Kuo, Kuo Taylor, und ja, ich fahre dieses Jahr zum ersten Mal nach Hogwarts.“
Sein Blick fiel auf die Gleichaltrigen, die eine angeregte Diskussion darüber führten, wie Hogwarts wohl aussehen möge, in welches Haus sie eingeteilt werden würden und wer der neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste sein konnte.
„Kennt ihr euch alle schon?“, fragte er Noemi interessiert, welche daraufhin kurz lachte.
„Nein, nicht alle. Die zwei-“, sie deutete auf zwei Mädchen, eine hatte kinnlange, blonde Haare, die andere hatte ihre schwarze Mähne in einen Zopf geflochten, „kenne ich schon einige Jahre, wir leben in der gleichen Straße, weshalb wir uns öfter begegnet sind und uns dann eben angefreundet haben.“ Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen, doch sie redete fast sofort weiter. „Ihn-“, dieses Mal zeigte Noemi auf einen dunkelblonden Jungen, der sich mit zwei weiteren Jungs unterhielt, „habe ich erst zufällig in der Winkelgasse getroffen, als ich die Sachen und Bücher, kurz nach meinem elften Geburtstag besorgt habe. Und die anderen sind einfach gerade spontan zu uns gestoßen, so wie du. Kennst du schon jemanden aus unserem Jahrgang?“

Was antwortet Kuo?
A) Er kennt niemanden außer seiner Schwester.
B) Er kennt einen der Buchcharaktere.
D) Er hat schon ein paar Kontakte, aber keine wirklichen Freunde.
E) Er kennt eine oder mehrere Personen (keine Buchcharaktere).

Als Antwort schüttelte der Schwarzhaarige seinen Kopf, wodurch ihm ein paar Haarsträhnen ins Gesicht flogen, die er sogleich wegstrich.
„Ich kenne niemanden, bis auf meine Schwester.“, sagte er und beobachtete genau ihre Reaktion.
„Na dann hast du ja wenigstens schon einmal jemanden.“, lächelte sie optimistisch, bevor sie fortfuhr, „Hier sind bestimmt nicht wenige Schüler, gerade von den Muggelstämmigen, die überhaupt niemanden kennen. Aber ich denke, es ist einfach in Hogwarts Freunde zu finden, weil du an so vielen verschiedenen Plätzen, jederzeit unterschiedliche Personen antreffen kannst“
In ihre Augen war ein euphorisches Funkeln getreten und vor Aufregung redete sie immer schneller.
„Überleg nur mal, allein schon im Zug musst du dir ein Abteil mit anderen teilen, dann ist da der Haustisch in der Großen Halle, wo du zu Mittag neben anderen sitzen wirst, als du es beim Frühstück tust; im Schlafsaal begegnest du wieder anderen Schülern…
Es gibt so viele Möglichkeiten, ich bin ja gespannt, was Hogwarts für uns bereithält.“

Kuo hatte nicht damit gerechnet, dass sie so weit ausholen würde, dass sie wie ein Wasserfall die Wörter auf ihn einprasseln ließe.
Er verstand jedoch nicht, wie sich ein menschliches Wesen so sehr darauf freuen konnte, ständig von so vielen Hexen und Zauberern umgeben zu sein. Allein beim Gedanken daran wurde ihm unwohl und plötzlich wollte er, seine Schwester wäre bei ihm. Doch das Mädchen war nett und wirkte sympathisch auf ihn. Ungern wollte er jetzt einfach gehen, mal abgesehen davon war er neugierig, woher sie ihr ganzes Wissen über das Zauberinternat nahm.
„Woher weißt du so viel über Hogwarts?“, fragte er also.
„Das hat mir mein großer Bruder alles erzählt. Er hat bereits seinen Abschluss, weshalb er heute leider nicht hier sein kann. Er muss arbeiten.“
Für einen Augenblick senkte sie ihren Kopf und ein trauriger Ausdruck überschattete ihr Gesicht. Offenbar hatte sie eine gute Beziehung zu ihrem Bruder und hätte ihn gerne an ihrem großen Tag dabei gehabt, doch das war leider nicht möglich gewesen.
Unbeholfen stand Kuo da, nicht wissend, was er tun konnte, damit es ihr besser ging, doch so schnell wie die Trauer gekommen war, war sie auch wieder verschwunden und das aufgeregte Funkeln kehrte in ihre grünen Augen zurück.
„Worauf freust du dich am meisten?“, wollte sie nun wissen und stürzte ihn damit ins Gedankenchaos.

Worauf freut sich Kuo am meisten?
A) Alles über Hexerei und Zauberei zu erlernen (=wissbegierig was den Unterricht betrifft)
B) Das Gelände zu erkunden (Schloss + Ländereien)
C) Magische Tierwesen
D) Hogsmeade
E) Quidditch