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| Warrior Cats - Fairy Tale!! | |
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Welches Märchen gefiel euch? | Schneewittchen und die sieben Zwerg- Streuner | | 14% | [ 4 ] | Krabat | | 17% | [ 5 ] | Gevatter Knochenkralle | | 14% | [ 4 ] | Rumpelstilzchen | | 17% | [ 5 ] | Das Märchen von Himmelsschwinge dem Anführersohn, Feuervogel und Grauer Wolf | | 10% | [ 3 ] | Der kleine Muck | | 7% | [ 2 ] | Herz aus Flammen | | 21% | [ 6 ] |
| Stimmen insgesamt : 29 | | Umfrage beendet |
| Autor | Nachricht |
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Luzifer Admin
Anzahl der Beiträge : 13900 Anmeldedatum : 18.05.14 Alter : 33 Ort : (۶•̀ᴗ•́)۶ - Irgendwo, um die Weltherrschaft an sich zu reißen
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| Thema: Warrior Cats - Fairy Tale!! So 26 Mai - 17:30 | |
| Märchen treffen auf die Welt von Warrior Cats. Oder anderes herum? Wie das tapfere Schneiderlein sagen würde: "Sieben auf einem Streich." Denn auf euch warten sieben Beiträge zum Thema Märchen. Sieben, ebenso tapfere, User reichten ihre Version von bekannten und weniger bekannten Märchen ein und IHR dürft wählen, welche darunter unsere TOP 3 werden. Zum Wahlsystem:- Ihr Multiple-choice, sprich ihr habt die Möglichkeit auch für mehrere Märchen zu stimmen. - Ihr könnt eure Wahl NICHT rückgängig machen. - Bis zum 31.05. könnt ihr wählen. Alle eingereichten Märchen stehen nach dem Wettbewerb allen Usern zur Verfügung und dürft diese hier im RPG nutzen, wenn eure Katzen Märchen erzählen wollen. Hier nochmal die Erinnerung an das Copyright: Alle Märchen gehören irgendwie den Gebrüder Grimm und anderen diversen Autoren/Märchenschreibern/etc.(Obwohl es kein Copyright gibt, sonst hätte sich Disney nicht an so viele Märchen unerlaubt bedient) Warrior Cats gehört weiterhin Erin Hunter. Und die umgeschriebenen Märchen dem Verfasser. Das Veröffentlichen auf anderen Seiten benötigt daher Erlaubnis des Verfassers.Hier geht es zum Thread des Wettbewerbes, wo ihr nochmal die Regeln und die Preise findet. Viel spaß beim Lesen und wählt danach eure Favoriten. - 1. Schneewittchen und die sieben Zwerg- Streuner:
Verfasser: @Lost Original Märchen: Schneewittchen und die sieben Zwerge ----- Märchen beginnen immer gleich. Ebenso ihr Ende – ein Happy End. Was auch sonst? Die Guten gewinnen, die Bösen sterben. Alle leben glücklich bis heute, sofern sie nicht gestorben sind. Klare Grenzen, wer ist gut, wer ist böse, was ist rechtens, was ist unrechtens. Gute Prinzessinnen, böse Königinnen, gutmütige Helfer, tapfere Prinzen, mutige Ritter. Helden. Liebe. Doch das hier ist kein Märchen. Mag es euch in einigen Aspekten auch an eines erinnern – ich verspreche euch kein Happy End. Ihr müsst selbst entscheiden, was oder wer gut oder böse ist. Und ich schwöre es, ich werde es euch nicht leicht machten.
„Augen schwarz wie Ebenholz, Fell rot wie Blut, Krallen weiß wie Schnee.“ Stumpf lag die Kätzin auf der Seite, die Augen halb geschlossen, Krämpfe erschütterten ihre schmale Gestalt. Ihr Körper fühlte sich an als würde er brennen.Unglaubliche Schmerzen flossen durch ihn, doch ihre Schreie waren vor einiger Zeit bereits verstummt. Nur noch heiseres, brüchiges Wimmern erklang in der Schneelandschaft. Reinweiße Flocken fielen herab, bedeckten ihren geschundenen Körper wie eine Decke. Rasselnd, keuchend holte sie Luft, ihre bräunlichen Augen schlossen sich erschöpft. Ihr Kopf lag wie auf einem Kissen auf Schnee gebettet, ihr Körper ausgestreckt und kraftlos in weißen Flocken. Fern heulte der Wind, doch die Tanne neben und die Anhöhe hinter ihr schenkten ihr Schutz. Schutz der vergebens war. Sie würde hier sterben. Hilflos. Alleine. Ohne ihren Gefährten. Ohne ihren Clan. „Öffne deine Augen Tochter.“, erklang ihr eine unbekannte Stimme, sanft , aber dennoch bestimmt, „Öffne sie und sieht mich an.“ Keuchend holte sie erneut Luft, spürte wie sich ihr Brustkorb schmerzend langsam ausdehnte, bevor die Luft mit einem leisen Laut wieder entwich. Zögerlich öffnete sie ihre Augen wieder, kämpfte gegen die dumpfe Schwerelosigkeit, die sie dazu einlullte einfach einzuschlafen , aufzugeben und zu versinken im endlosen Schwarz und Nichts. Aufgeben… „Gut du bist wach.“ Langsam blinzelnd fokussierte sie ihre Umgebung wieder, ihre Augen fingen eine einzelne, strahlend helle Schneeflocke ein, die tanzend zu Boden fiel. „Du hast gesündigt Tochter.“, mahnte die Unbekannte. Sie konnte jedoch keine Pfotenschritte hören, aber es war ihr, als ob derjenige sich bewegte. Ein schimmerndes, leuchtendes Etwas trat in ihren Blickwinkel, gerade so außerhalb, dass sie es nicht genau erblicken konnte. Ihr Kopf bewegte sich einfach nicht, egal wie sehr sie gegen ihren eigenen Körper ankämpfte, doch mit einem weiteren Atemzug entspannte sie sich wieder, vergessen war ihr Vorhaben. Die Kälte war aus ihren Gliedern gewichen, eine sanfte, glühende Wärme breitete sich von innen aus. Sie versuchte ihr Maul zu öffnen, etwas zu sagen, zu schreien – warmes Blut quoll mit einem gurgeln hervor, rann ihr über die Mundwinkel, verfing sich in ihrem Fell und färbte den Schnee rot. Die Fremde bewegte sie erneut, beugte sich vor, über sie, erfasste ihre braunen Augen . Ein bestimmtes Funkeln in ihnen. Ein erstickter Laut entwich ihr, ihre eigenen Seelenspiegel weiteten sich erschrocken und eine Hinterpfote trat nutzlos in der Luft. „Keine Sorge, ich bin nicht hier, um dich zu verletzten.“ Sie beugte sich noch weiter nach vorne, bis sie sich fast berührten, so nah und doch so fern. „Ich bin hier, weil der Sternen Clan noch eine Aufgabe für dich hat. Wir brauchen dich noch.“ Die Kätzin hob eine Pfote, stützte sie sanft, aufmunternd auf ihrer Schulter ab, doch die Berührung war nicht zu spüren. Helle Sterne wirbelte wie Nebel um sie, ihre Augen leuchteten und ihre Gestalt war fast durchsichtig. Doch das Gewicht jener Tatze war genug, um sich auf ihren Rücken rollen zu lassen. Ihr Kopf fiel in den Nacken, dehnte schmerzhaft ihren Hals und ihre eigenen Augen verloren sich im endlosen Nachthimmel. Ihr Zittern stoppte. Vollkommen regungslos blieb sie liegen, ihre Brust hob und senkte sich nur noch zaghaft, kaum merklich. Der Schnee war gar nicht mehr kalt. „Hörst du sie nicht? Sie kommen-“ Sie versuchte zu lauschen, doch nur der Wind umspielte sie. Zeit verging, sie wusste nicht wie lange, ein fallendes Blatt, eine Sonnenstunde, ein Sonnenauf- und -untergang? „Du musst wach bleiben bis sie kommen- bleib wach! Nicht- Nur nicht einschlafen...“ Scheinbar war selbst der Sternen Clan machtlos gegen den Tod. Die schon vertraute Schwere ihrer Glieder wurde immer stärker, ihre Augen brannten und sie wollte nichts mehr als einfach die Augen zu schließen und aufzugeben. Sich auszuruhen – nur kurz. Direkt danach würde sie wieder die Augen aufmachen und weiter kämpfen, warten, den Worten der Sternen Clan Kätzin gehorchen. „Nicht. Einschlafen!“ Sie wollte versichern, dass sie doch wach war, wollte ihr Maul erneut öffnen um zu antworten, doch ein stechender Schmerz durchfuhr sie, erinnerte sie daran wo sie war, wer sie war und ließ ihren Geist für kurze Zeit wieder klar werden. „Hör mir zu! Hör mir zu! Dein Junges- es braucht dich! Wenn du jetzt stirbst, wird großes Übel deinem Clan widerfahren!“ Eine Welle der Belustigung durchfuhr sie. Selbst wenn sie leben sollte, wie könnte sie so etwas verhindern? Sie war doch schließlich keine tapfere Kriegerin, oder eine große Heldin… Wie von fern redete die Fremde immer noch weiter, doch die Worte erreichten sie nicht mehr alle. „Rot wie Blut.“ Nur einzelne Satzteile, „Weiß wie Schnee!“, schienen noch bei ihr anzukommen: „Schwarz wie Ebenholz“. Die Worte kamen, die Worte verklangen. Sie wurden in den Strudel des Leides, Schmerzes, der Verwirrung und der Müdigkeit gezogen. Und wie die Sternen Clan Kätzin ihr Maul öffnete und einen seelenlosen Schrei von sich gab, entspannte sie sich endgültig, atmete aus und- starb. Wie gesagt, in dieser Geschichte wird es vermutlich keine Helden geben. Oder zumindest nicht die Art von Helden, die ihr kennt. Denn wenn es sie gegeben hätte, so hätte die Kätzin vielleicht überlebt und ihren Clan beschützt. Dann hätte sie mutig und tapfer den Schmerz ertragen und hätte nicht einfach aufgegeben. Aber sie war keine Heldin. Und dies war der Anfang vom Ende…
Denn diese Kätzin, die in jener Nacht starb, war die Gefährtin eines Anführers eines großen Clans und die Mutter eines kleinen Jungen. Die Lücke, die sie hinterließ, sollte monatelang den Anführer in tiefe Trauer und Schmerz stürzen, wo nur seine Tochter zu ihm durchdringen sollen könnte. Erst knapp zwei Blattwechsel später, würde er eine Kätzin – eine Streunerin – treffen und sich erneut verlieben. Er sollte sie mit sich zum Clan nehmen, sie seiner Tochter vorstellen, sie zu seiner neuen Gefährtin ernennen, sie lieben und ehren. Und verraten werden. Seine Gefährtin, so liebevoll, so freundlich, so schön, sollte ihm in den Rücken fallen und ihn töten. Vermutlich. In Wirklichkeit tauchte er schlicht und ergreifend nie wieder auf. Vielleicht lief er auch weg, vielleicht begann er Selbstmord, vielleicht erlitt er einem Unfall. Vielleicht, vielleicht. Vielleicht auch nicht. Das Junge des Anführers sollte zu jener Zeit gerade einmal 8 Monde alt sein, eine junge Schülerin. Und als die neue Gefährtin sich zur Anführerin krönen und noch mehr Streuner als den Wäldern kamen, die Kontrolle über den Clan nahmen, diesen unterwarfen und demütigend und verletzten. Jenes Junge, nun Schülerin, wurde von ihren Pflichten entbunden und der Anführerin direkt unterstellt. Sie sollte nie wieder die Tätigkeiten eines Kriegers absolvieren, nie wieder jagen, nie wieder kämpfen. Zu groß war die Angst ihrer Stiefmutter, dass sie sie eines Tages stürzen könnte – und sich für ihren verschwunden Vater rächen würde. So sperrte sie die Kätzin ein, ließ sie verhätscheln und beschützen, ließ sie demütigen und verletzten. Die neue Gefährtin, selbst als Anführerin über allen. Und so verging Mond um Mond, bis die Anführerin eines Tages wieder in den Sternensee sehen würde…Langsam umrundete die Kätzin den Baum, ihre goldenen Augen überblickten die weiten Ebenen voller verdorrtem, schwarzem Gras. Die Blattgrüne jenes Jahres war eine zu heiße Sonne geschenkt worden und die Pflanzen ihres Waldes waren eingegangen. Nun im Blattfall machte sich dies vor allem durch wenig Beute und Wasser bemerkbar. Jeder Katze, der sie begegnete, sah man die Rippen durch das struppige Fell, und sie trugen stets ein abgehetzter und gejagter Blick in den Augen. Nicht so sie. Sie war… schön. Wie sie es schon immer gewesen war. Einst war ihr, und ihrer Schwester, gelehrt worden, dass das einzige - was eine Kätzin am Leben erhielt - ihr Aussehen war. Die Kater würden nie aufhören, auf Schönheit und Unschuld herein zu fallen. „Anführerin, sollen wir wirklich nicht mit Euch kommen?“ Ihr Kopf peitschte herum, eine Pfote setzte sie stolz vor, machte sich groß und mächtig. „Um dir zu gehorchen, müssen sie dich fürchten...“, flüsterte eine kleine Stimme in ihrem Kopf. „Was habe ich euch befohlen?“, fragte sie so mit leiser, gefährlich kalter Stimme. Der Streuner vor ihr senkte demütig seinen Kopf, die Augen auf den Boden gerichtet, seine Ohren angsterfüllt angelegt. Die anderen beiden, die sie begleiteten, standen einige Schritte von ihnen entfernt, den Kopf abgewandt, als ob sie nichts mitbekommen würde. „Und du weißt doch… Was sie nicht fürchten, töten sie.“ „Das wir hier bleiben sollen.“, wisperte der Kater ganz leise, Angst schwang in seiner Stimme mit. Bedeutungsvoll neigte sie den Kopf nach vorne, ihre eigenen Seelenspielge immer noch starr auf ihn gerichtet. „Es tut mir leid Anführerin. Mir steht es natürlich in keinster Weise zu, Eurer Wort in Frage zu stellen.“ Ein Teil von ihr, wollte es damit beruhen lassen, seine Worte, Worte sein lassen, sich umdrehen und gehen, die Situation vergessen. Doch sie spürte die Blicke der anderen beiden, neugierig, gespannt. Mochten sie auch so tun, als ob sie nichts mitbekämen, ihre Taten würden trotzdem unter den Streunern Runden machen. „Lass sie dich für schwach halten, und du bist tot.“ Und so gab sie nur einen verächtlichen Laut von sich, drehte sie elegant um und gerade als sie den erleichterten Seufzer hörte, erhob sie erneut ihre Stimme. „Bringt ihn um. Wer mir widerspricht, der verdient keine Gnade.“ Und mit den entsetzten Schreien jenes Katers, verließ sie die Baumgrenze, lief langsam über den hohen Hügel auf den einzelnen Baum zu, an dessen Fuße ein kleiner Teich lag. Der Sternensee. Seit Generationen der Ort, wo jede Katze, die mutig genug war, mit den Ahnen sprechen konnte. Doch wer zu schwach war, würde seine eigene Seele verlieren, sobald er eine Frage stellen sollte und sich auf ewig im See verlieren. Sie würde nie verstehen, wie ihr alter Gefährte seine Fragen überleben konnte, so schwach, so gutgläubig, so hilflos. Ihr eigenes Spiegelbild empfing sie, goldene Augen starrten sie aus der gebrochene Oberfläche an, sowie makelloses, strahlendes, weißes Fell. Vorsichtig holte sie tief Luft, lauschte für einen Moment ihrem eigenen Atem, ihrem pochenden Herzen, dem Senken und Heben ihres Brustkorbes. Sie lebte. „Sternensee, Sternensee unter der Weide, sag mir: Wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Und wie zu einer Antwort, kräuselte sich die Oberfläche des Wassers zu ihren Pfoten, Wellen brachen die davor glatte Ebene, Kreise breiteten sich aus. Ein Seufzen schien zu erklingen, dann erst sprach eine körperlose, süße Stimme: „Ihr meine Anführerin, Ihr seid die Schönste hier. Aber es wird eine kommen, die wird tausendmal schöner und jünger als Ihr sein.“ Vor Schock erstarrt, verharrte sie vor dem Wasser, ihr Geist aufgebracht, schreiend, klagend, jammernd. „Schönheit ist gleich macht Macht. Dein Todesurteil wurde gerade unterschrieben, glaubst du nicht? Genau wie bei deiner Schwester, vor all der Zeit… Tragisch, wahrhaft tragisch, nicht?“ Ein ekelhaftes Lachen in ihrem Kopf, erklang gleichzeitig mit ihrem wütenden Schrei, der über die malerischen Ebenen mit einst saftig, grünen Gras hallte. Und an jenem Tag kehrte die Anführerin mit ihren zwei Gefolgsleuten in das Lager zurück, durchquerte den Ort, wo einst das kleine, friedvolle Lager gewesen war und kehrte zurück in ihre eigene, geschützte und warme Höhle, wo nur die, die ihr dienten und ihre wenigen Vertrauten lebte. Sie sollte lange grübeln, bis die Sonne unter und wieder aufging, bis Gerüchte, dass sie ihren Verstand verloren hätte, im Clan kursierten. Die Stimme in ihrem Kopf würde nicht aufhören zu lachen, als sie versuchte zu verstehen, was geschehen war, wie jemand schöner – und damit in ihren Augen mächtiger – sein konnte als sie. Erst als am nächsten Tag die Sonne hoch am Himmel stand und eine kleine fast schwarze Kätzin betrat ihren privaten Höhlenteil, wo sie pflegte zu schlafen und zu fressen. Die kleine Kätzin sollte sie fragen, was den wäre, ihre Augen voller Angst, Sorge und Hass. Und der Anführerin sollte in jenem Moment klar werden was sie sah, wer es war und was die Lösung sein würde. Und so schickte sie die Kätzin fort, rief stattdessen einen der Streuner zu sich und befahl diesem in der folgenden Nacht in den Wald zu gehen, die Tochter des ehemaligen Anführers mit sich zu nehmen und sie zu töten. Als Beweis seiner Tat sollte er ihr die Lunge und die Leber von ihr mitbringen. Sie versprach ihm im Gegenzug Schutz und Beute für die kommende Blattleeren, was ein hoher Wert dafür war, dass viele an diesen beiden Sachen sterben würden. Und so ging der Streuner hinaus, sollte die Kätzin aufsuchen und sie mit sich nehmen, während die Anführerin zurück blieb und sich fragte was sie gerade getan hatte. Doch die Stimme lachte und die Schönheit war Macht und das Überleben ihr einziges Ziel. Sie hatte es schließlich versprochen.Mit großen Augen sah die kleine Kätzin sich um, betrachtete die verfallenen, verlassenen Baue um sich herum, den zertretenen Matschboden und und die umgefallenen Bäume, die die Lagerlichtung eingrenzten. „Schau nicht so.“, herrschte sie der massige Kater neben ihr sie an und warf ihr einen verächtlichen Blick zu, „Tu nicht so, als ob du nicht wüsstest, was geschehen ist.“ Ihre eigenen dunklen Augen fingen den Streuner voller Unschuld und Unwissen ein. Eine klare Frage stand in ihnen. Doch wenn sie eines gelernt hatte, so war es zu schweigen. Sie hatte in ihrem Leben viel geschwiegen. Geschwiegen und gelauscht, verwirrt, unwissend… Irgendwann war es mal anders gewesen, da hatte sie ein Leben voller Glück und Hoffnung geführt, doch das war vor langer Zeit vergangen. Manchmal kam es ihr nur noch wie ein Traum vor, den sie als Junges gelebt hatte, um die Kälte die in diesem Ort ewig zu wohnen schien, zu vergessen. „Oh komm schon.“ Der Kater drehte ihr den Kopf nun ganz zu, seine blauen Augen fingen ihre fest ein, „Der Krieg? Der Hunger? Die ewige, kalte Blattleere nur um von einer zu heißen Blattgrüne abgelöst zu werden? Und nun die nächste drohende Hungerszeit, wo es erneut dutzende von Tote geben wird? Warum glaubst du, ging die Anführerin die letzten Monde so oft zum Sternensee? Bestimmt nicht, weil ihr ihr Spiegelbild so gut gefällt...“ Ein verächtliches Schnurren erklang, vor allem als sie entsetzt Luft holte, als er so respektlos über die Anführerin sprach. Hatte er denn gar keine Angst vor ihr? Angst vor ihren Worte, Angst vor ihren Krallen, Angst vor ihren Vertrauten? Eine erwartungsvolle Stille lag zwischen ihnen, bis sie begriff das er wohl auf eine Antwort wartete. „Ich-“ Ihre Stimme verklang, erbärmlich leise und zart, rau vom Nichtgebrauch. „Ich frage nicht. Und ich komme nicht oft aus der Höhle hinaus… Das letzte Mal liegt schon viele Monde zurück, da sah es hier ganz anders aus...“ Vorsichtig löste sie ihre Augen von den seinen, und sah sich um. Sie betrachtete die letzten eingefallenen Dornenwände, die einst eine mächtige Schutzmauer gewesen waren und verließ den Ort, der einst Lager genannt wurde. Kurz blickte sie auf die sich entfernende Heimat zurück, doch dann versperrte ihr das Unterholz die Sicht und nur noch das leise, stetige Atmen von ihr und dem Kater erklangen in der sternlosen Nacht. „Nicht so schnell.“, bat sie schüchtern, leicht außer Atem, als sie versuchte mit den schnellen Schritten des Streuners mitzuhalten. Ihre kleinen Pfoten trommelten über den Waldboden, sie stolperte über Wurzeln und Grasbüschel – sofern es überhaupt noch Gras gab – und wusste das sie sich hoffnungslos verirrt hatte. Alleine würde sie niemals zurück finden, zurück zur Anführerin. „Stopp. Ich denke das reicht.“, knurrte er, drehte sich zu ihr um und betrachtete sie mit einem Ausdruck den sie nicht ganz deuten konnte. Mitleid? Trauer? Er zögerte, öffnete sein Maul, nur um es vergebens wieder zu schließen. Unsicher legte sie ihrerseits den Kopf schief, betrachtete ihn mit aufmerksam gespitzten Ohren. „Kann ich dir helfen?“, fragte sie schließlich zögerlich. Ihre Augen fingen die dunklen Krallen ein, die er ausgefahren hatte. Heftig atmend, schüttelte er den Kopf, die Augen weit aufgerissen, Zweifel in ihnen. „Schließ die Augen.“, befahl er ihr schließlich doch, brav folgte sie seinen Worten. Es war als ob sie die Außenwelt aussperrte, nur noch ihr Herz erklang heftig pochend in ihren eigenen Ohren, der Körper starr und steif, die Augenlider zusammen gekniffen. Ein leises Quietschen entkam ihr, als sie einen Lufthauch dicht an ihrem Hals spürte, und kurz darauf ein mächtiger Körper in sie krachte und sie mühelos zu Boden warf. Sie riss ihre dunklen Augen auf, starrte in die tief Blauen über ihr, heftig keuchend, die Pfoten abwehrend auf ihn gerichtet, doch hilflos in seinen mächtigen Griff. Irgendwo heulte eine einsame Eule. „Warum- warum will die Anführerin dich tot?“, zischte er ihr ins Ohr, Wut klang in seiner Stimme mit, Verzweiflung, „Warum?“ Langsam blinzelte sie, atmete vorsichtig aus und entspannte sich, nahm das unvermeidbare an. „Weil ich Schneewittchen bin. Sie hat Angst, dass ich glauben könnte, sie hätte Vater getötet und mich nun an ihr rächen wollen würde. Es ist in Ordnung, dass sie Angst hat und ich nehme es dir auch nicht übel, wenn du mich töten musst. Aber ich würde ihr niemals ein Haar krümmen, sie ist doch meine Mutter- wenn ich jetzt gehen könnte, würde ich laufen und ich verspreche, das du mich nie wieder sehen würdest.“, klagte sie leise, ängstlich, aber doch mit einer gewissen Sicherheit. Der Tod war keine neue Gefahr für sie. Und in diesen blauen Augen, sah sie die selbe Angst, die sie selbst verspürte. Er wollte sie nicht töten, vielleicht konnte er nichts mit dem Namen Schneewittchen anfangen, vielleicht wusste er nicht einmal das es einst einen Anführer vor der Anführerin gegeben hatte, doch dieser Kater, so jung, hatte noch nie eine andere Katze getötet. Und er konnte in ihr keine Beute sehen, zu dunkel ihre Augen, zu rot ihr Fell. „Ich werde jetzt einen Schritt zurück machen und kurz die Augen schließen. Wenn ich sie aufmache, wirst du weg sein.“, murmelte er leise, zögerte jedoch noch einen Moment über ihr. Es schien als ob er über etwas nachdenken würde, seine Augen schweiften zu dem dunkeln Wald um sie herum. Dann trat er zwei Schritte zurück, schloss seine Augen und blieb stehen. Die Kätzin – Schneewittchen – erhob sich, lief zögerlich an ihm vorbei und schielte vorsichtig in das fremde Gebiet. Doch selbst wenn sie gewollt hätte, würde sie den Weg zurück zur Höhle nicht finden. Und so betrat sie einen Pfad, abseits ihres Clanes, einen Weg, den ihre Eltern niemals für sie gewollt hätte. Doch diese waren nicht da. Tot. Verschwunden. Und so begann sie erst langsam, dann immer schneller zu laufen. Hinein in die Dunkelheit, durch den Wald, zwischen Bäumen hindurch, unter Büschen, über Hügel, wohin ihr Pfad sie auch führte. Der Kater hatte sie gehen lassen, wissend, dass dieser Wald sie töten würde. Streuner, Einzelläufer, Dachse, Füchse – alles was kreuchte und fleuchte hatte sich im Wald der Anführerin angesammelt, wartete auf einen kurzen Moment der Schwäche. Diese bangte derweil in ihrer Höhle auf die Rückkehr des Streuners, immer noch fragend ob sie das richtige tat. Der wieder rum lief im Wald herum, auf der Suche nach Beute, um eine Lunge und eine Leber für seine Königin zu finden.
Weit, weit weg begann ein junges Hauskätzchen seine Reise in die Wildnis, doch das muss uns nicht interessieren. Wir bleiben bei Schneewittchen. Vielleicht mögen die Geister später sagen, das ihre Pfoten selbstverständlich immer vom Sternen Clan geführt worden waren – nur Wissende würden lächeln und sagen, der Sternen Clan hätte in jener Zeit seine Macht verloren – und war einzig deshalb zu dieser Lichtung geführt worden. Eine alte verlassene Zweibeinerhütte, halb eingestürzt, kauerte zwischen zwei mächtigen Tannen und müde und erschöpft, beschloss Schneewittchen, dass dies ihre Übernachtungsmöglichkeit sein würde. Sie hatte noch nie von Dachsen oder Füchsen gehört. In jener Hütte, sollte sie sieben Nester aus Moos und sieben Mäuse als Nahrung finden. Der Gedanke, dass dies der Bau andere Katzen sein könnte, kam ihr nicht. Sie fraß zwei der Mäuse voller Hunger, danach streckte sie sich in einem der Nester aus, schloss ihre Augen und schlief ein. Es war wahrhaft eine gesengte Entscheidung, am nächsten Morgen, sollten sieben Einzelläufer vor ihr stehen, sie wecken und fragen, wer sie sei. Krallen und Zähne gebleckt, ein Fauchen und Knurren, und doch vertraute Gesichter.Die sieben Kater standen um sie herum, zwischen etwas älter als sie und alt genug um ein Ältester zu sein, war alles dabei. Sie waren mit Narben bedeckt, dem einen fehlte ein Bein, der andere hatte nur ein Auge. Es waren schmächtige, kleine Gestalten, von Hunger und Kälte durchdrungen und doch waren sie durch und durch ihr Land. Sie erinnerten sie an ihren Vater. Und Schneewittchen drehte sie um, betrachtete sie, dann senkte sie den Kopf und flüsterte: „Es tut mir leid. Ich wollte euch nicht eure Beute nehmen oder in einem eurer Nester schlafen. Aber, ich hatte so Hunger und ich war so müde...“ Die Streuner wollten alle gleichzeitig das Wort ergreifen, unzusammenhängende Satzfetzen erklangen, nur der Siebte schwieg und sah sie an. „Sag Kleines. Wie heißt du?“ Vorsichtig hob sie den Kopf, erfasste ihn mit dunklen Augen, er kam ihr so vertraut vor. So vertraut… „Schneewittchen.“, wisperte sie vorsichtig, fast misstrauisch für ihre Verhältnisse. Die Augen ihres Gegenüber weiteten sich. Er neigte leicht den Kopf nach vorne und seine Augen huschten an ihrer schmalen Gestalt auf und ab. „Schneewittchen...“, wiederholte er ihren Namen nachdenklich, seine Stimme ging fast in dem Geplapper der anderen sechs unter. „Ruhe!“, knurrte er plötzlich, richtete sich auf und schnappte drohend nach seinem Nachbarn, der daraufhin sofort verstummte. Sie ihrerseits zuckte zusammen, bei seiner lauten, harschen Stimme, vermied es nur knapp sich vor ihm zu ducken, doch ein nervöses Peitschen mit dem Schwanz konnte sie sich nicht verkneifen. Fast wie Welle bereitete sich das Schweigen aus, die fremden Kater verstummten, die Augen auf den Ältesten gerichtet. Zumindest vermutete sie, dass er der Älteste war, seine Schnauze säumten bereits graue Haare. Er wirkte am eingefallensten, kargsten und doch waren seine Augen die weisesten. „Ihr Name ist Schneewittchen.“, verkündete er laut, wissend, stolz? Ein „Ah!“ und ein „Oh!“ ertönte um sie herum, bis auf denjenigen der direkt hinter ihr stand, der nur verwirrt fragte was ein Schneewittchen denn bitte wäre. Ihre dunklen Augen huschten unsicher von Katze zu Katze. Kannten sie die Streuner? Waren es vielleicht auch Anhänger der Anführerin, die bereits einmal zu Gast in der Höhle gewesen waren? War sie in Gefahr? „Hab keine Angst vor uns. Wir wirken nur so grausig, in Wirklichkeit sind wir ganz zahm.“, brummte der Siebte, trat einen langsamen Schritt auf sie zu und betrachtete sie mit warmen Augen von oben. „Schneewittchen- ich- wir, wir kannten deinen Vater.“, erklärte er zurückhaltend mit fast trauriger Stimme, „Er war ein großer Anführer. Das was die böse Anführerin mit ihm getan hat, hatte er nicht verdient.“ Langsam blinzelnd erwiderte sie seinen Blick- böse Anführerin? War sie wirklich böse? „Was- Was soll sie denn mit Vater getan haben? Ich dachte er wäre einfach verschwunden und hätte den Clan im Stich gelassen?“ Ein empörtes Raunen wanderte durch die Streuner, wütende Rufe wurden lauter, ihr Name wurde herausfordernd einmal geschrien. „Ich-“ Verängstigt wollte sie einen Schritt zurückweichen, nicht wissend, was sie gerade getan hatte, doch hinter ihr war einer der Streuner, links neben ihr, rechts neben ihr, vor ihr stand der Siebte. „Ruhig. Keiner wird dir hier etwas tun. Dein Vater war der tapferste, ehrenhafteste und mutigste Kater, den ich jemals traf. Alleine um seines Willen, weil wir es nicht schafften ihn vor der bösen Anführerin zu beschützen, werden wir dir nichts tun. Wir schulden deinem Vater viel.“ Heftig pochte ihr Herz, ihr Atem erklang deutlich, Blut rauschte ihr in den Ohren. Laut atmete der Älteste vor ihr aus, seine grünen Augen ruhten nun fest auf ihren dunklen. „Was tust du hier, kleines Schneewittchen? Das letzte was ich von dir hörte, war, dass du als Schneepfote nun mit der bösen Anführerin in der Höhle lebst. Das du nun im Wald alleine umher irrst… Hast du denn gar keine Angst vor Füchsen, Dachsen oder fremden Katzen?“ Unsicher schüttelte die Kätzin den Kopf, senkte den Blick und scharrte verlegen mit den Pfoten über den Boden. Was mochten diese Katzen nur von ihr denken? „Die Anführerin- sie- sie hat mich fortgejagt mit einem der ihren, um mich zu töten. Er ließ mich jedoch gehen, für das Versprechen, dass ich nie wieder zurück kehren würde. Und hier bin ich.“ Die Augen des Katers ruhten schwer auf, erneute Stille war unter den Restlichen eingekehrt, etwas Nachdenkliches lag in der Luft. „Bleib bei uns.“, schlug der Älteste plötzlich vor, „Bleib bei uns. Wir sind fast eine ganze Tagesreise von der Höhle entfernt, und selbst wenn Streuner dich hier finden sollten, werden wir dich beschützen.“ „Aber Chef-“, meinte einer der Anderen, unsicher und doch vorwurfsvoll. „Nichts Chef. Wir schulden es ihrem Vater, wir schulden es ihrer Mutter. Und auch sie ist ein Opfer der bösen Anführerin, genau wie wir. Warum sie fortjagen und die böse Anführerin ein weiteres mal gewinnen lassen? Schneewittchen kannst du jagen?“, wand er sich mit seinen letzten Worten an sie. Beschämt schüttelte sie ihrerseits den Kopf. Zwar hatte sie vor langer Zeit einmal die Grundlagen kennen gelernt, doch… „Kannst du kämpfen Schneewittchen?“ Erneut musste sie den Kopf schütteln, kniff die Augen vor Scham zusammen. Sie war keine Hilfe. „Kennst du dich mit Kräutern aus? Kannst du heilen?“ Vermutlich hätte sie nie aufhören müssen, doch ihr Kopf zuckte immer noch von rechts nach links und zurück. „Willst du es lernen?“, fragte er am Ende leise, fast sanft, seine Schwanzspitze hob ihr Kinn vorsichtig an und sie spürte wie die ein oder andere Träne sich aus ihrem Augenwinkel löste. „Ja.“, flüsterte sie mit erstickter Stimme. Sie wollte. Mehr als alles andere. Nach dieser Nacht würde die Anführerin – ob böse oder nicht – eine erneute Reise zum Sternensee antreten und erneut ihre Frage die Ahnen stellen. Doch auch dieses Fall erfreute sie die Antwort eher weniger, denn wieder rief ihr Spiegelbild Schneewittchen als die Schönste aus. Voller Zorn rief sie den Streuner zu sich und brachte ihn um, für sein Versagen ihre Stieftochter zu töten. Gleichzeitig aber erblühte Schneewittchen bei den sieben Streunern, sie lernte das Jagen und Kämpfen von ihnen, suchte Kräuter, erkundete den Wald, lernte die Tierarten und die Pflanzen kennen und ihr kleiner, schmächtiger Körper erstarkte auf eine Art und Weise wie noch nie zuvor. Und wo die Anführerin – böse oder nicht – tobte, da lachte sie. Und wo die Anführerin – böse oder nicht – wütete, da war sie glücklich. Und wo die Anführerin – böse oder nicht – die Sternensee befragte, wieder und wieder, da lernte Schneewittchen das alles seinen Preis hatte.Ihre Pfoten trafen sanft auf dem Waldboden auf, ihre Zähne fanden inzwischen geübt den Nacken der Maus und ein befriedigendes Knacken ließ sie wissen, das ihre Jagd erfolgreich gewesen war. Es war eines der ersten Male, dass sie alleine hinaus den Wald gegangen war - um zu jagen, ohne, dass einer der sieben Streuner sie auf Schritt und Tritt verfolgte, ihre Jagdhaltung korrigierte oder sie aus dem Nichts heraus angriff, um ihr beizubringen immer auf Feinde zu lauschen und immer bereit zu sein, sich zu verteidigen. So war es fast entspannend einmal etwas Zeit für sich selbst zu haben, den Waldgeräuschen ohne Angst zuhören zu können und hoffentlich mit etwas Beute zurück in die Hütte kommen zu können, sodass der Siebte nicht zu grummelig sein würde, weil sie ohne Begleitung unterwegs gewesen war. Leise summend hob sie ihre Beute auf, näherte sich einem nicht weit entfernten Busch und wollte gerade dazu ansetzen, diese zu vergraben, als eine ihr fremde Stimme erklang: „Was tust du denn da?“ Erschrocken wirbelte sie herum, bleckte drohend die Zähen - wie Vier und Fünf es ihr gelehrt hatten und fuhr abwehrend die Krallen aus. „Du- du hast weiße Krallen?!“ Einige Schritte von ihr entfernt, stand ein junger Kater - nicht viel älter als sie, seine Augen leuchteten lebenslustig und er sah wie niemand aus, den sie je zuvor hier gesehen hatte. Die Kälte des Waldes schien kein Teil von ihm zu sein, wie sie es bisher bei jedem anderen gesehen hatte, stattdessen ging von ihm eine Wärme aus… „Wer bist du?“, fauchte sie drohend, nahm ihre Wache wieder auf, nachdem sie kurzzeitig in Gedanken versunken war. Fünf würde ihr dafür den Hals umdrehen, wenn er es jemals mitbekommen sollte. "Prinz. Und du? Was machst du hier? Wohnst du hier? Kennst du dich hier aus? Kannst du mir helfen?“ Aufgeregt wippte er auf den Pfoten, sein Schweif wirbelte hin und her, seine Ohren zuckten wie wild. „Ich-“ Unsicher richtete sie sich wieder auf, ließ die Krallen vorsichtshalber aber ausgefahren und den Kater behielt sie ebenso fest im Blick. „Schneewittchen. Ich lebe in diesem Wald ja. Und nein ich kann dir nicht helfen.“ „Wieso nicht?“ „Weil ich dich nicht kenne?“, spuckte sie zurück, halb verwirrt, halb wütend. Sieben hatte ihr immer und immer wieder gesagt, dass sie nicht mit Fremden sprechen durfte, dass alle Katzen, denen sie hier im Wald begegnen konnte, zur bösen Anführerin gehörten und diese sie immer noch versuchte umzubringen. Erst vor kurzem hatte eine Wurzel sich um ihren Hals geschlungen und versucht sie zu erwürgen und gestern erst hatte eine Schlange sie fast gebissen, obwohl Zwei felsenfest behauptete, dass es keine so großen Schlangen hier im Walde gab. Und von der Maus mit den Todesbeeren im Bauch musste sie gar nicht erst anfangen… „Du bist doch die, die mit diesen sieben Katern da in der Holzhütte lebt oder?“ Misstrauisch legte sie den Kopf schief und überlegte schnell, ob sie ihre Beute vielleicht lieber Beute sein lassen sollte. Doch wofür hatten Vier und Fünf ihr sonst beigebracht sich zu verteidigen, wenn sie jedes Mal mit eingeklemmten Schweif wieder zu ihnen gerannt kam? „Und wenn es so wäre?“ „Weißt du was man über diese sieben Streuner erzählt? Angeblich sollen sie einst Teil des Clan gewesen sein, der hier in der Nähe lebt, doch nachdem sie versuchten ihre Anführerin umzubringen, wurden sie verbannt.“ Er sah sie aus großen, wissbegierigen Augen neugierig an. „Stimmt das?“ Schneewittchen wollte bereits schreien, widersprechen, die Streuner verteidigen, doch sie zögerte. Was wusste sie schon über sie? Außer das sie ihren Vater kannten und jagen und kämpfen und heilen konnte. Was alles darauf zurück führen könnte, das sie einst Teil des Clans gewesen waren… „Und selbst wenn es so sein sollte. Die Anführerin ist böse, sie verdient es zu sterben! Sie hat meinen Vater umgebracht und den Clan zerstört!“, fluchte sie wütend und stapfte demonstrativ mit der Pfote auf. „Böse?“, echotete Prinz sie fragend. „Böse.“, sagte sie bestimmt. „Aber warum böse? Soweit ich weiß, lebte sie einst mit ihrer Schwester nicht weit von meinem Zuhause, doch nachdem diese von mehreren Katern getötet wurde, zog sie weg. Molly – die anderen Hauskatze meiner Zweibeiner – meinte, sie hätte damals versucht sich um sie zu kümmern, doch sie schaffte es nicht. Und ich bin hier, um die Anführerin zu finden, weil Molly sich wünschte, dass ich ihr sagen soll, dass sie inzwischen tot ist und ihr Geheimnis mit ins Grab genommen hat!“, aufgebracht zitterte der Kater und fuhr nun ebenfalls die Krallen aus. „Wenn Molly sagt, dass sie nicht böse ist, ist sie nicht böse!“ „Sie ist aber böse!“, schrie Schneewittchen zurück, „Mein Vater ist- ist- er ist-“, sie stockte und senkte den Kopf. Ihr Vater war nicht tot. Er war verschwunden. „Aber die Streuner...“ Ihr gegenüber entspannte sich Prinz selbstgefällig wieder, schüttelte sich einmal und setzte sich dann hin. „Kannst du mich nun zu ihr führen? Ich möchte ihr gerne Mollys Nachricht überbringen, ich habe schon viel zu lange gebraucht um hier hierher zu finden. Und ich mag diesen Wald nicht.“ „Den mag keiner.“, murmelte sie abgelenkt und traurig. „Er ist zu kalt. Angeblich soll er die Kälte im Herzen der bös- der Anführerin widerspiegeln.“ Ihr gegenüber schien der Kater sich nun auch wieder etwas zu entspannen. Seine Augen ruhten nicht auf ihr, wie sie es vom Siebten gewohnt war, sondern huschten durch den Wald und schienen Gespenster in den Schatten zu suchen. „Du solltest nicht zu ihr gehen. Vermutlich wird sie dich umbringen lassen, sie mag keine Fremden.“ „Also kennst du sie ja doch?!“ „Ich- Ich kannte sie mal, aber nachdem sie versucht hat mich zu töten, haben die sieben Streuner mich aufgenommen und nun lebe ich bei ihnen.“ Sie wagte es nicht, seine Augen mit ihren Seelenspiegeln einzufangen, zu unsicher was sie darin zu sehen bekommen würde. „Das tut mir leid. Das klingt nicht nach der Katze, von der Molly immer erzählt hat. Andersrum kannte Molly sie immer nur im Geschwisterpack mit Freya und nachdem Freya starb...“ Bedeutungsvoll neigte er den Kopf, doch Schneewittchen glaubte zu wissen, was er sagen wollte. Der Tod- oder das Verschwinden ihres Vaters hatte sie auch verändert und wenn sie überlegte, wie es gewesen wäre eine Schwester oder einen Bruder zu haben, der immer bei ihr gewesen wäre, ihr Leben lang und ihn dann zu verlieren… „Sie ist trotzdem böse.“, murmelte sie lahm, und drehte den Kopf weg. „Nö!“, Prinz klang viel zu fröhlich für ihre Verhältnisse, für diesen Wald, „Ist sie nicht! Eher die tragische Figur einer Geschichte… Genauso wie deine sieben Streuern und ihre Rebellion! Die Geschichte hat mir ein Streuner an der Waldgrenze gegen etwas Beute erzählt – und erst die Geschichte vom Sternensee! Stimmt es, dass man dort jede Frage stellen kann und sie vom Sternen Clan höchst persönlich beantwortet bekommt?“ Aufgeregt fing der Kater wieder an zu wippen, Wort um Wort kam aus seinem Mund, teilweise recht zusammenhangslos, sodass es Schneewittchen etwas schwer fiel, ihm folgen zu können. „Entweder das oder er lässt dich wahnsinnig werden… Und wenn du zu oft hinein siehst, tötet er dich.“, wiederholte sie die Worte, die ihr Vater ihr vor all den Monden eingebläut hatte. Doch Prinz schien ihr gar nicht zuzuhören. „Und erst die Geschichte um die Prophezeiung - Augen schwarz wie Ebenholz, Fell rot wie Blut, Krallen weiß wie Schnee. Die klingt richtig spannend!“ Verwirrt richtete sie ihre Augen wieder auf ihn, der sprach von Dingen die sie noch nie gehört hatte. Die Augen von Prinz weiteten sich und aufgeregt sah er sie an. „Die Beschreibung könnte fast auf dich zutreffen! Deine Augen sind schwarz wie Ebenholz-“ „Dunkelbraun.“, unterbrach ihn Schneewittchen kühl, „Meine Augen sind dunkelbraun.“ „Du hast Fell rot wie Blut und deine Krallen sind weiß wie Schnee!“ Verächtlich schüttelte sie den Kopf und warf dem Kater einen zweifelnden Blick zu. „Zum einen ist nur ein Teil meines Felles rot, der Rest ist schwarz, zum anderen – nein. Ich weiß zwar nicht wovon du sprichst, aber einfach nur nein.“ Die Gestalt ihr gegenüber sackte zusammen. Er ließ seine Ohren traurig senken und warf ihr einen bettelnden Blick von unten zu, der sie fast dazu gebracht hätte, ihre vorherige Aussage zu ändern, doch sie blieb standhaft. Sieben wäre begeistert… Vorausgesetzt sie würde hier gerade nicht mit einem Fremden sprechen… Andersrum, was wusste sie schon. Sie kannte die Sieben nicht, sie kannte Prinz nicht, aber irgendwie kannte sie auch weder die Anführerin, noch ihren Vater oder die anderen Katzen, die ihr gegenüber erwähnt wurden. „Ich kann dich bis zum Sternensee bringen-“, begann sie gedankenverloren, bevor sie bemerkte, was sie eigentlich gerade anbot, „Von dort aus, kann ich dir den Weg zur Anführerin zeigen, ohne , dass du dich verläufst. Aber direkt zu ihr bringe ich dich nicht, ob böse oder nicht, sie wollte mich immer noch töten. Vermutlich mehrmals. Man mag es kaum glauben, aber ich hänge an meinem Leben.“ Prinz richtete sich ruckartig auf, seine Augen begannen erneut voller Leben zu leuchten und er beugte sich wissbegierig vor. „Deal! Ich wollte schon immer mal diesen See sehen. Wusstest du das er angeblich Seelen verschlingt, wenn man zu lange rein sieht? Und was kann es schon schöneres geben, als wenn eine Einheimische einen herum führt! Los lass uns gehen, da lang? Oder doch hier?“ Der Jungkater sprang auf, umrundete sie auf flinken Pfoten einmal, dann stolperte er zielsicher in Richtung Wald. Einheimisch? „Andere Richtung, Prinz...“ Und fern sprach die Anführerin erneut: „Sternensee, Sternensee unter der Weide, sag mir: Wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Und wie zu einer Antwort kräuselte sich die Oberfläche: „Ihr meine Anführerin, Ihr seid die Schönste. Aber Schneewittchen, draußen im Walde, ist tausendmal schöner als Ihr.“ Und da entwich der Anführerin ein Schrei, voller Wut und Angst und Hass und Wahnsinn und die Stimme in ihrem Kopf, die begann erneut zu singen, nur das sie diesmal nicht mehr verstummen sollte.Schneewittchen und Prinz dagegen machten sich auf, durchquerten zusammen den Wald und suchten den Pfad zu den Wiesen und der alten Weide. Sie irrten ein wenig umher, sodass sie mehrere Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge brauchten, doch am Ende fanden sie den Weg und ließen die Baumgrenze hinter sich. Die sieben Streuner ließen sie im kalten Wald zurück, unwissend, bangend und suchend. Prinz kannte sie nicht und Schneewittchen hatte zu viel Angst, dass sie sie nicht gehen lassen würden. Ob Rebellion oder nicht, ob sie sie benutzen oder nicht, in ihrem Kopf war alles wirr und sie wusste nicht mehr weiter. Da war ein klares Ziel, wie das Finden des Sternensees, eindeutig angenehmer für sie. „Da ist er.“, miaute sie ruhig und genoss die warme Sonne, die ihr auf den Rücken schien und ihren kurzen Spaziergang über die Ebene mit ihrem Licht beschien. Prinz schien sich in den Sonnenstrahlen wie Zuhause zu fühlen, die klammernde Kälte, die gedroht hatte langsam selbst von ihm Besitz zu ergreifen, war sofort verloren gegangen und seine Lebenslust und Aktivität war in vollen Sprüngen zurück gekehrt – nicht unbedingt das beste an der ganzen Angelegenheit, fand Schneewittchen. Ihre dunklen Augen fixierten den riesigen Baum mit den tiefhängenden Ästen, an dessen Wurzeln ein kleiner runder See lag. Einige große Steine säumten seine Ufer und begrenzten ihn. An seiner Rückseite wuchs Schilf, sodass er nur von vorne angenehm zu erreichen war und allgemein sehr versteckt lag. „Das ist er… Der Sternensee.“, staunte sie leise. Seit sie sich erinnern konnte, hatte sie Geschichten und Legenden über ihn gehört. Das Sprachrohr zu den Ahnen, zum Sternen Clan. Jeder der mutig genug war, konnte hinein sehen und eine Frage stellen, auf die er eine Antwort bekäme. Doch jede Katze konnte ihr Leben lang nur eine Frage stellen – zwar beliebig oft, aber immer nur die selben Worte. Deshalb musste sie weise gewählt werden. Die Anführer kamen oft hier her und fragten um Rat und Hilfe. Es war ein Zeichen ihrer Stärke, wenn sie oft in die Sterne gesehen hatten, ohne dem Wahnsinn zu verfallen. Jeder zweite Anführer, der diese Prüfung nicht bestand, durfte gar nicht erst Anführer werden. Ihr Vater hatte damals gemeint, dass jeder Anführer eine selbstlose Frage, die nichts mit der eigenen Person zu tun hatte, stellen sollte, jedoch taten das laut ihm nicht mehr viele. Auf ihre Frage, welche Frage er selbst stelle, hatte er jedoch nie geantwortet… Und nun war er tot – ob er auch in diesem See schwamm? Sie vielleicht sogar beobachtete? Neben ihr hüpfte Prinz bereits voller Aufregung auf und ab. Sein Fell streifte leicht ihres, doch nach mehreren Tagen, die sie mit ihm verbracht hatte, war es merkwürdig vertraut. „Stimmt es, dass nur die verlorenen Seelen in diesem See sind? Die, die gesündigt haben und sich erst rein waschen müssen, bevor sie zum Sternen Clan dürfen?“, seine Stimme war voller Begeisterung ganz hoch, doch die Worte klar. Nachdenklich legte Schneewittchen den Kopf schief und überlegte, doch sie konnte sich an keine Geschichte erinnern, die dies erläuterte. „Ich weiß es nicht.“, stellte sie so fest, die Augen auf das Wasser gerichtet. „Hattest du jemals- jemals das Verlangen-?“ Der Kater neben ihr beruhigte sich wieder, seine Stimme senkte sich und seine Pfoten blieben am Boden. Sie ließ ihren Blick zu ihm wandern, ihre Seelenspiegel auf ihm ruhen. „Warum sollte ich?“, fragte sie ruhig, „Ich bin keine Anführerin.“ „Aber dein Vater war es. Steht es dir nicht als sein Erbe zu? Sein zweiter Anführer konnte es nie werden, warum also nicht seine Tochter? Du weißt, dass es nicht unüblich ist, dass Sohn nach Vater und Tochter nach Mutter herrschten.“ Seine Augen waren hell und klar, keinerlei Hintergedanken, keine Herausforderung. Einfach nur eine einfache Frage. Warum fiel es ihr also so schwer darauf zu antworten? „Die Königin wollte, dass ich möglichst unauffällig und leise bin. Die sieben Streuner wollten, dass ich jage und kämpfe und heile und ihre Freunde kennen lerne.“ „Und du?“ „Ich- Ich-“ Was hatte sie denn gewollt? Sie und nicht alle anderen? „Ich wollte meinen Clan beschützen?“ „Wenn es eine Frage ist, ist es keine Antwort.“ Sie hatte ihren Clan kaum kennen gelernt. Sie hatte Geschichten gehört, sie hatte die Höhle der Anführerin gesehen – woher sollte sie ihren Clan lieben? Er hatte sie nicht gerettet. Die sieben Streuner mochten ihn lieben und sie mochten glauben, das sie ihn liebte, aber… „Ich will leben.“ Eine Idee huschte ihr durch den Kopf und sie machte einen zögerlichen Schritt auf den See zu. Ihr Vater war mutig, ehrenvoll und tapfer gewesen. Ihr Vater war tot. Sie machte einen weiteren Schritt. Ihre Mutter war schön, sanft und liebevoll gewesen. Ihre Mutter war tot. Sie setzte ihre Pfoten schneller auf. Die Anführerin war kalt, gerissen und verzweifelt. Sie lebte noch, aber die Frage war, wie lange? Wenn sie leben wollte, musste sie etwas anderes sein. Jemand anderes. „Schwarz wie Ebenholz, Rot wie Blut, Weiß wie Schnee“ Sie stoppte, beugte sich vor und erblickte ihre eigenen dunklen Augen im Wasser. „Sternensee, Sternensee unter der Weide.“ Zitterte ihre Stimme? „Sag mir: Kann ich meinem Herzen vertrauen?“ All die Anführer hatten egoistische Fragen gestellt, eine bessere Person hätte vielleicht gefragt, wie sie ihren Clan retten konnte, wie sie den Wald retten konnte, oder sonst etwas. Schneewittchen war nicht besser. Schneewittchen wollte überleben. Und wie zu einer Antwort kräuselte sich die Oberfläche des Sees und eine Stimme erklang: „Natürlich Tochter. Es wurde durch Verrat und Trauer und Verlust geschmiedet. Und es wird erblühen und Kälte und Wärme, in Liebe und Hass und jenen Hoffnung schenken die es bereits verloren hatten.“ Und von weit fern her, erklang ein Schrei aus der Tiefe einer verlorenen Seele und wie Schneewittchen sich erhob, sich aufrichtete und im Licht der Sonnen zurück zu Prinz trat mit einem Funkeln in ihren dunkelbraunen Augen, das Leben und Hoffnung widerspiegelte. Ein ohrenbetäubendes Kreischen der Anführerin erklang in ihrer Höhle, in den tiefsten Schatten der Kätzin selbst. Sie schrie und schrie, bis auch der letzter der Streuner floh, bis ihre Stimme verklang und sie erstarrte, zu Stein, und tot umfiel. Und neben ihr sollte die eine Kätzin stehen, die einst vom Sternen Clan gesandt wurde, um nun den Kreis zu schließen.
Wir ich sagte, in dieser Geschichte sind die Helden etwas schwer zu finden… Es ist kein Märchen, es wird kein Happy End geben, es wird keine glückliche Wiedervereinigung mit dem Clan geben. Oder vielleicht doch? Dies ist dann aber eine andere Geschichte – ihr müsst selbst entscheiden, wer in dieser Geschichte gut oder böse ist, wer richtig oder falsch gehandelt hat. Ich kann es euch nicht sagen, ich weiß es nicht. Ich weiß nur eins: Es ist kein Märchen. Denn Märchen enden immer gut.
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| | | Luzifer Admin
Anzahl der Beiträge : 13900 Anmeldedatum : 18.05.14 Alter : 33 Ort : (۶•̀ᴗ•́)۶ - Irgendwo, um die Weltherrschaft an sich zu reißen
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! So 26 Mai - 17:30 | |
| - 2. Krabat:
Verfasser: @RabengeistOriginal Märchen: Der Zauberer (auch bekannt als Krabat) ----- Viele Geschichten beginnen mit ärmlichen Verhältnissen, heimatlosen Katzen und dem blanken Kampf um das Überleben, so wie es in jeder Blattleere normal ist. So ist es auch bei jener Katze, die den Ruf des Meisters hört und ihr zu folgen vermag. Jene Katze, deren Pfotenspuren wir heute folgen wollen, hat für die Nächte in der kalten, erbarmungslosen Blattleere nur selten einen warmen Platz. Manchmal findet sich ein Zweibeiner, der seine Pforten in der Nacht öffnet und sie dort schlafen lässt, ehe sie am morgen wieder aufbrechen muss. Wieder den Kampf ums Überleben beginnend. Den Platz, den sie am heutigen Abend hat, ist nur von kurzer Dauer. Und so kuschelte sich der Kater im schwarzen Pelz leidenschaftlich in sein Kissen und gab sich den Träumen hin, solange es ihm noch möglich war. Oft träumte der Kater, der den Namen Krabat trug, seltsame Sachen, doch so seltsam, wie der Traum in dieser Nacht, war noch keiner gewesen. So träumte er nicht von Mäusen und einem schnellen Lauf durch den Wald, sondern von Raben. Elf an der Zahl saßen sie auf einer alten, knorrigen Eiche. Vor ihnen ein großer, alter Kater dessen eisblaues Auge in die Seele Krabats blickte. Es fühlte sich so an, als würde der Kater direkt vor ihm sitzen und nicht mehr in seinem Nest liegen! „Krabat!“, hörte er die Stimme des Katers. „Komm in den Wald, zum Fluss, zum Koselbruch!“ Seine Stimme ging durch Mark und Bein und auch nach dem Erwachen fühlte sich Krabat so, als wäre er wirklich dort gewesen. Ihm war kalt, seine Glieder schmerzten. Ganz so, als wäre er wirklich an der alten Eiche gewesen. Doch der schwarze Kater schüttelte sich bloß und dachte sich: „Ein Traum ist ein Traum!“ Nichts, worüber man sich weiter Gedanken machen müsse! Schließlich hatte unser junger Freund gänzlich andere Sorgen. So musste er sich mit den ersten Sonnenstrahlen wieder auf den Weg machen. Die Beute wartete, der Magen knurrte. Einzig eine dürre Maus konnte seinen Magen ein wenig füllen. Mehr fand Krabat an diesem Tag nicht. Auch fand er keinen Zweibeiner, der ihn bei sich übernachten ließ. So blieb ihm nur eine kalte, feuchte Wurzelhöhle, in der sich Krabat zusammenrollte und sich wieder dem Schlaf hingab. Einzuschlafen war nicht schwer, denn der Kampf ums überleben zerrte an den Kräften. Und doch blieb der tiefe, traumlose Schlaf aus. Stattdessen fand sich Krabat ein weiteres Mal vor der knorrigen, alte Eiche wieder. Und wieder saßen die elf Raben auf dem Ast, hinter der alten, einäugigen Katze. „Komm zum Fluss, zum Koselbruch, Krabat. Es soll nicht zu deinem Schaden sein.“ Es fühlte sich an, als sei die Stimme bereits vertraut und als Krabat am nächsten Morgen aufwachte, noch immer müde und ausgelaugt, nahm er sich vor, dem Rufen zu folgen und den Koselbruch zu suchen! Die Suche war nicht schwer. Krabat fragte Hauskatzen und Streuner, die diesen Ort scheinbar mieden. „Meide den Koselbruch! Es ist dort nicht geheuer!“, wurde ihm gesagt. Wildkatzen, böse, seien dort unterwegs und angeblich machten sie keinen Halt vor verirrten Katzen. Verjagen würden sie sie, wenn nicht gleich auffressen! Doch eine Wegbeschreibung bekam der schwarze Kater. Die Warnungen verbannte er in seinen Hinterkopf, denn der Kater würde ihn ja nicht rufen, wenn er vorhatte, ihm zu schaden! Der Weg war lang, aber unser Freund gab nicht auf. Kalt war es und der Wind pfiff unbarmherzig durch sein dünnes Fell. Aber Krabat biss sich durch – und wurde belohnt. Still und dunkel lag der Fluss vor ihm, als Krabat sich durch den Wald kämpfte. Ganz so, als wäre der Fluss ein Raubtier, welches nur so auf seine Beute wartete! Es schüttelte dem schwarzen Kater am ganzen Leib, doch er setzte Pfote vor Pfote, bis er endlich am Flussufer ankam. Sein Spiegelbild war auf der glatten Oberfläche des Flusses zu sehen, welcher trotz der Kälte nicht zugefroren war. Es faszinierte den Kater und so war es doch eine große Überraschung, als plötzlich ein zweites Spiegelbild im Wasser auftauchte. Ihm gegenüber. Ein eisblaues, kaltes Auge starrte ihm entgegen und doch war es durch den Traum vertraut. Krabat, nicht minder eingeschüchtert, hob den Kopf und sah dem Fremden entgegen. „Ich bin hier der Meister!“, sagte der Kater. „Ich brauche noch einen Schüler! Ich nehme dich auf. Du magst doch?“ Wie von einer fremden Macht geleitet, spürte unser junger Freund, wie er nickte. „Ich mag.“ Seine Stimme wirkte so fremd und doch war es unweigerlich die Seine. „Und was soll ich dich lehren?“, fragte der Meister. „Das kämpfen und jagen – oder auch alles andere?“ Der Blick war herausfordernd und Krabat konnte seinen eigenen nicht abwenden. Keine Macht der Welt hätte dies geschafft! „Alles.“ Triumph blitze in dem Auge des Meisters auf, dann trat er zur Seite. „Dann komm her.“ Erst jetzt fiel Krabat auf, dass der fremde Kater auf der anderen Seite des Flusses stand. Das kalte Wasser zwischen ihnen wäre tödlich, sollte man hineinfallen und doch spürte Krabat, dass er es schaffen würde. So begab er sich in Sprungposition, spannte die Muskeln an und sprang. Leichtfüßig kam er neben dem Meister auf, der sich schlicht umdrehte und Krabat zeigte, er solle ihm doch folgen. Der Kater tat wie geheißen und folgte ihm. Der Weg führte sie in ein Lager, welches nach Katzen roch. Fremde Katzen, von der keiner zu sehen war. Der Meister zeigte ihm einen großen Bau und ein Nest, welches sich im Inneren befand. „Deines. Schlaf.“ Danach ging er und ließ Krabat in der Dunkelheit zurück. Merkwürdig, dachte sich der Kater, legte sich dann aber in das angedeutete Nest. Es roch nach einer fremden Katze, doch Krabat fühlte sich nicht unwohl. Seltsamer war es aber, dass das Nest bereits eingelegen war. Er brauchte sich nur in die Kuhle legen und fand die perfekte Schlafposition! Sogleich war der Kater einschlafen. Es folgte eine traumlose Nacht. Ein unsanfter Stupser weckte den Kater und müde blinzelte er. Das Gähnen unterdrückte er nicht, erhob sich aus seinem bequemen Nest und sah sich elf Katzen gegenüber. Alles Kater, wohlgemerkt. In ihrer Mitte stand ein brauner, windschnittiger Kater mit bernsteinfarbenen Augen. „Du bist der Neue! Willkommen!“ Täuschte sich Krabat, oder war es ein besorgter Blick der da auf ihm lag? „Mein Name ist Abendschwinge, ich bin der Älteste hier. Wenn du Fragen hast, kannst du stets zu mir kommen.“ Krabat nahm ihm beim Wort. Er klang vertrauensvoll und weise. Gemurmel kam auf und Abendschwinge schmunzelte kurz. „Viele sind wir, doch will ich sie dir kurz vorstellen…“ Es waren eine Menge Namen, seltsame Namen, die sich Krabat merken musste. Doch es gelang ihm nicht gleich. Schlimm war es aber nicht, denn Abendschwinge sagte sogleich, dass das Frühstück auf sie warte und gemeinsam traten sie ins Freie. Dort, in der Mitte des Lagers, lagen einige Beutestücke, von denen jede Katze satt werden würde. Krabat traute seinen Augen kaum! So viel Beute in der Blattleere! Das hatte er auch noch nicht gesehen! Die Kater sitzen sich und nahmen die Beute auf. Es wurde schweigend, aber eilend gefressen. Es störte Krabat nicht, denn er war sehr hungrig. Die Beute wurde mit Freuden aufgenommen! Dann trat der Meister zu ihnen. „Krabat! Komm mit mir!“, verlangte er und Krabat folgte ihm. Sie betraten eine kleine, finstere Höhle in der es nach strengen Kräutern roch. „Sortiere sie!“, verlangte der Meister wieder und ließ Krabat dann zurück. Ratlos blickte er dem Kater hinterher, doch was sollte er tun? Ungern wollte er wieder gehen, denn ihm war klar, dass es dann gänzlich und für immer sein würde. Also machte sich Krabat daran die Kräuter nach dem Geruch zu sortieren. Doch die Kräuter rochen alle Gleich und so ging er nach der Größe, bis er feststellte, dass es auch da keine Unterschiede gab. Lange befand sich Krabat in der Höhle und wusste nicht weiter. Tat einfach irgendwas, damit er nicht herumstand. Doch ihm war klar, dass der Meister damit nicht zufrieden sein würde. Krabat versuchte es weiter, lange und wurde Müde. Aufgeben wollte er aber nicht! „Na Krabat! Sag, wie kommst du voran?“ Eine muntere Stimme ertönte in der Höhle und Krabat erkannte in ihr Abendschwinge. Mitleidig sah der Ältere auf Krabat und die vielen Kräuter herab. „Mach dir nichts draus, Krabat. Niemanden erging es hier anders.“ Dann führte Abendschwinge Krabat aus der Höhle, drehte sich um und ließ seinen Schweif schwingen. Undeutliche Laute kamen aus seiner Kehle, dann lagen die Kräuter fein säuberlich gestapelt in der Höhle. Eindringlich sah Abendschwinge auf Krabat herab. „Zu niemanden ein Wort, hörst du? Erst recht nicht zu Azurauge!“ Die Aufgaben hier im Koselbruch waren anstrengend. Krabat musste vieles tun. Die Baue reinigen, den Wall auf Dornenranken ausbessern. Er musste Wasser holen und Kräuter sammeln. Äste ins Lager ziehen und manche Äste wieder in den Wald. Hin und wieder kam Abendschwinge vorbei und legte ihm den Schweif um die Schultern. Dann ging ihm die Arbeit leichter und Krabat schwor, niemanden etwas zu sagen. Nicht Bärenkralle und Fuchsglut, die beiden Brüder, nicht Erlenherz, der Spaßvogel. Auch nicht Frostbrand oder Splitterzahn, der einen kaputten Zahn hatte. Nicht Wolkenblitz oder Rebenschweif, nicht Wiesensturm und erst recht nicht dem dummen Zwielichtseele. Doch ganz bestimmt nicht Azurauge, der seine Augen wahrlich überall hatte. Der ungepflegte, weißgrauer Kater und mit den braunen Augen schlich im Lager umher, als sei er die Augen des Meisters und trug diesem auch jedes zu, was nicht ganz in Ordnung war. Krabat mochte ihn nicht, doch sagte er nichts dazu. Er mochte das Lager, auch wenn die Aufgaben nicht leicht waren. Die Beute lief reichlich und das Nest war warm. Und doch bekam Krabat nie mit, wie die Kater jagen gingen. Ob die Beute von Alleine ins Lager kam? Krabat hielt es mittlerweile für möglich. Nachts lag Krabat häufig alleine im Bau, doch wo die anderen Kater waren, wusste Krabat nicht. Auch nicht, als er Abendschwinge danach fragte. Der Kater schwieg eisern und meinte nur: „Irgendwann wirst du es wissen Krabat. Früher, als dir lieb ist.“ Danach kam das Thema nie wieder auf. Bis es endlich so weit war und Krabat Antworten erhalten sollte. Die Blattleere lag bereits hinter ihnen und die Blattfrische zeigte sich im Wald. Wieder lag der Kater in seinem Nest und schlief. Es waren immer traumlose Nächte gewesen, seitdem er hier war und der Kater hatte es auf die harte Arbeit geschoben. Doch in dieser Nacht war es anders. „Krabat. Komm.“ Erschrocken war der Kater aufgewacht. Er hatte die alte Eiche und die elf Raben gesehen. Der Meister saß vor ihnen. Ganz wie in seinem ersten Traum! Hellwach saß der Kater in seinem Nest. Die anderen Nester waren leer. „Krabat!“ Es war, als würde die Stimme in seinem Kopf erklingen. Krabat folgte. Wie im Traum führten ihn seine Pfoten. Unser junger Freund würde nun das kennenlernen, vor dem so manche Katze sich fürchtete, vor dem Abendschwinge warnte. Durch den Wald lief er, bis er am Fluss des Koselbruchs ankam. Flussabwärts lief er, bis das Flussbett breiter wurde und sich teilte. Dort befand sich eine große, alte Eiche. Elf Raben saßen auf einem Ast. „Tritt näher, Krabat.“, hörte er die Stimme des Meisters und Krabat watete durch den Fluss. Das Wasser war merkwürdig niedrig, nicht einmal kalt und als Krabat am anderen Ufer wieder aus dem Wasser trat, so war sein Fell warm und trocken. „Husch auf den Ast!“, ertönte wieder die tiefe Stimme des Meisters und Krabat spürte, wie sich sein Körper verformte. Angst verspürte er keine und schon wenig später erhob er sich mit seinen neuen Flügeln in die Luft, zog eine unförmige Schleife und landete dann neben den anderen elf Raben auf dem Ast der Eiche. „Seit der Blattleere bist du nun mein Schüler, Krabat. Es ist an der Zeit, dich auch in den anderen Künsten einzuweisen. Denn wisse, Krabat, in meinem Lager lernt ihr nicht nur das Überleben, sondern auch das Leben.“ Der Meister durchbohrte die Raben mit seinem einem Auge. „Dies ist eine schwarze Schule Krabat und ich lehre euch die Gaben der dunklen Kunst. Nun sollst auch du mein Schüler sein, Krabat, doch wisse, hintergehe mich nicht. Es wird dir nicht gut bekommen. Verstanden?“ „Verstanden“, krächzte Krabat, dann erhob sich der Meister. Dann fing der Meister an zu erklären. Er erzählte von der Kunst, wie man die Beute gefügig machen konnte. Er erklärte, wie man den Regen beeinflussen konnte und von anderen Dingen. Krabat hörte zu. So, wie es auch die anderen Schüler taten. Von diesem Tag an fiel es Krabat leichter, die Arbeiten im Lager zu verrichten. Bärenkralle unterwies ihn in der Kunst des Kämpfens und Fuchsglut zeigte ihm, wie man auch ohne die hohe Kunst jagen konnte. Krabat lernte eifrig und fühlte sich wie ein vollwertiges Mitglied der Schule. Und doch schien er noch keines zu sein. Denn eines Abends versammelten sich die Kater im Lager und der Meister stand am Lagereingang. „Ihr wisst was zu tun ist.“, sprach der Meister und teilte die Kater dann in Zweiergruppen auf. Krabat kam zu Abendschwinge, der ihn aus dem Lager führte. Den Weg über schwieg er und verlangte auch schweigen von Krabat. Sie setzten über den Fluss und liefen weiter. Unter einem alten Baum hielten sie dann an und setzten sich. „Einst starb hier jemand. Es ist Pflicht eine Nacht dort zu verbringen, wo eine Katze gewaltsam zu Tode kam. Leg dich hin und Schlaf Krabat.“, sagte Abendschwinge, dann rollte er sich zusammen und schlief. Krabat tat es ihm gleich und träumte. Doch dieses Mal träumte er nicht vom Meister oder dem Lager im Koselbruch. Nein, er träumte von einer Lichtung, auf welcher die Sterne zu tanzen schienen. Es war warm und Krabat fühlte sich sogleich geborgen. Und doch fühlte er sich wie ein körperloser Geist. Er konnte sich nicht bewegen, sich nicht bemerkbar machen, oder sonst etwas tun. Er war ein stiller Beobachter und sah, wie geisterhafte Katzen über die Lichtung traten. Eine von ihnen war so wunderschön, wie Krabat sich niemals hätte vorstellen können! Ihr Fell war reinweiß, ihr Auftreten anmutig und als sie in seine vermeintliche Richtung blickte, erkannte Krabat wunderschöne, hellblaue Augen. Der Kater war ihr sofort verfallen und war äußerst enttäuscht, als er erwachte und wieder Dunkelheit um ihn war. „Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen!“, riss ihn Abendschwinges Stimme aus seinen Gedanken und eilig erzählte Krabat ihm, was er geträumt hatte. Ernst trat in die Augen des Älteren und die Mahnung war voller Nachdruck. „Niemals darfst du dies erzählen Krabat. Niemals.“ Eingeschüchtert nickte Krabat. „Diese Träume sind nicht gut für uns. Der Meister mag es nicht. Jetzt komm.“ Der Rückweg verlief wie der Hinweg. Schweigend. Der ganze Wald schwieg. Einzig die leichte röte des Sonnenaufganges war anders, als am Abend. Am Lagereingang wartete der Meister und Abendschwinge kauerte sich vor diesem Nieder. „Bedenke, dass ich der Meister bin! Bedenke, dass du der Schüler bist!“, sagte er, dann ließ er Abendschwinge vorbei. Die anderen Kater waren bereits im Lager, Krabat war der Letzte. Auch er kauerte sich vor dem Meister nieder. „Bedenke, dass ich der Meister bin! Bedenke, dass du der Schüler bist!“ Dann durfte auch Krabat das Lager wieder betreten, wollte sich neben Abendschwinge setzen, doch dieser schüttelte den Kopf und Krabat blieb wo er war, drehte sich um und sah sich dem Meister gegenüber. „Als mein Schüler sollst du nun endlich gänzlich hier aufgenommen werden. Dein alter Name ist nicht mehr, stattdessen soll man dich nun Rabengeist nennen!“, sprach der Meister. Krabat hob überrascht den Kopf. Sicher, ihm war schon aufgefallen, dass sein Name anders war, wie die der Anderen, doch er wusste nicht, dass der Meister in der Lage war, die alten Namen zu nehmen und einen Neuen zu vergeben. Die Elf Katzen schwiegen, ebenso wie Krabat. „Hast du verstanden?“, hakte der Meister nach und Krabat, vielmehr nun Rabengeist genannt, nickte. „Gut. Dann geht schlafen. Schlaft viel, ihr wisst was morgen kommt.“ Damit wandte sich der alte Kater ab und ließ die Zwölf alleine. Rabengeist fühlte sich unwohl in seiner Haut, doch murrte er nicht. Es war das Reich des Meisters, er hatte zugestimmt, dass er sich den Forderungen des Meisters unterstellt. Der neue Name war eine dieser Forderungen. „Komm Rabengeist. Du hast den Meister gehört, wir müssen schlafen gehen.“ Sanft holte ihn die Stimme Abendschwinges aus den Gedanken. Rabengeist hatte gar nicht bemerkt, wie die anderen Kater bereits in ihre Nester gegangen waren. Noch einmal nickte der Schwarze langsam, dann folgte er Abendschwinge und legte sich schlafen. Lange schliefen sie und die Kater ließen es sich am Tag gut gehen. Sie lagen herum, gaben sich die Zunge, arbeiteten nicht. Auch der Meister blieb in seinem Bau und ließ sich den Tag über nicht blicken. Und doch herrschte am Tag eine trübe Stimmung. Warum konnte sich Rabengeist nicht denken, doch beließ er es dabei. Er wollte nicht, dass man ihm später Arbeit aufdrückte oder ähnliches. So suchte er einfach die Gesellschaft Zwielichtseeles, der unbedarft wie immer war. Normalerweise wollte Rabengeist zu Abendschwinge, doch dessen Laune war noch getrübter, als die der anderen. Rabengeist fragte aber nicht nach. Am Abend glaubte er die Erklärung für diese Stimmung gefunden zu haben, als eine fremde Katze ins Lager kam. Noch nie hatte Rabengeist einen solchen Kater gesehen. In seiner Gegenwart fühlte er sich klein und unwichtig. Das Auftreten des Fremden war imposant, obwohl sein Äußeres nach einem kranken Streuner schrie. Der dunkelgraue Pelz war ungepflegt, verfilzt. Die dunklen, fast schwarzen Augen, glasig, Eiter saß in den Augenwinkeln und die Nase triefte. Dennoch roch der Fremde gesund. Rabengeist wunderte sich. Die Anderen wirkten eingeschüchtert. Wortlos nahm der Fremde im Lager Platz und starrte die Katzen an. Nicht ein Wort kam aus der Kehle des Fremden und der Meister, ebenfalls sichtlich eingeschüchtert trat aus seinem Bau. „Jagt! Bringt jegliche Beute her!“, forderte er und die Kater rannten los. Rabengeist, von Abendschwinge gefordert, lief hinterher. Fragen wurden abgewinkt. „Jage einfach, Rabengeist. Tu was man dir sagt.“ Eine andere Antwort bekam er nicht. Also jagte Rabengeist. Die ganze Nacht. Jedes Stück Beute wurde ins Lager gebracht und der Fremde fraß sie. Ob Vogel oder Maus, ob Eichhörnchen oder Fisch. Der Fremde verschlang alles. Ein Völle gefühl kannte der Fremde scheinbar nicht, denn sobald man ihm Beute unter die Nase legte, fraß er sie. Die ganze Nacht und Rabengeist wurde mit jedem Stück Beute Erschöpfter. Schon lange nicht mehr hatte er das Gefühl der Erschöpfung gespürt. Nicht, seit er in diesem Lager ein neues Leben angefangen hatte, unter der Fittiche des Meisters. Es war ungewohnt, doch Rabengeist beklagte sich nicht, denn die Anderen taten es auch nicht. Und so kam es, dass er erst am Morgen mit dem ersten Schrei der Vögel Ruhe fand. Völlig ausgepowert und müde, rang der schwarze Kater um Luft – wie auch die Anderen. Mit dem Schrei des Vogels erhob sich der Fremde und verschwand wieder. Ganz so, als sei nie etwas gewesen. Antworten, wer dieser Kater war, bekam Rabengeist nicht. So seltsam diese Nacht auch war, danach kam alles wieder in den normalen Zustand zurück. Sie arbeiteten, schliefen, bekamen Beute und an manchen Tagen führte der Meister sie zur alten Eiche, auf deren Äste sie als Raben Platz nahmen und die dunklen Künste lehrten. Einzig Abendschwinges Stimmung blieb ähnlich. So freundlich er auch blieb, man bemerkte, dass es dem Kater nicht gut ging. Nur einige Tage später sank seine Laune gänzlich und er ging den Anderen, wie auch Rabengeist aus dem Weg. Am Abend vor einer Neumondnacht rief Abendschwinge Rabengeist zu sich. „Wundere dich nicht, Krabat. Tu so, als wäre alles wie immer. Du bist nicht alleine.“, sagte er ihm nur. Zwielichtseele war der Einzige, der Rabengeist hin und wieder noch beim alten Namen nannte. Er schob es auf seine Dummheit, doch wunderte sich Rabengeist, warum Abendschwinge seinen alten Namen nutze. Noch mehr wunderte er sich aber die Worte, auf die er keine weitere Antwort mehr bekam, denn Abendschwinge verschwand im Wald und kam erst am Abend zurück. Erde klebte an seinen Pfoten, dann legte er sich schlafen. Rabengeist tat es ihm nach, doch richtigen Schlaf fand er nicht. Ein schlimmes Gewitter suchte den Wald heim, es regnete stark und immer wieder durchbrach ein ohrenbetäubendes Donnern die nächtliche Stille des Waldes. Blitze zuckten am Himmel, dann folgte ein Krachen, ein Schrei und schlagartig war Stille. Der Regen stoppte, kein Donner war mehr zu hören und es blieb Finster. Erschrocken sprang Rabengeist aus seinem Nest, gefolgt von den Anderen. Auch wenn diese weniger überrascht wirkten, als sie einen heruntergestürzten Ast in der Mitte des Lager liegen sahen. Rabengeist riss die Augen auf, wollte ihnen nicht trauen, doch unter dem Ast lag Abendschwinge. Es war unmöglich, diesen Unfall überlebt zu haben, doch Rabengeist wollte dies nicht wahr haben. Entgeistert starrte er auf den leblosen Körper des Katers, welchen er seinen Freund genannt hatte. Immer wieder reif er seinen Namen, die Bitten seiner Kameraden ignorierend. „Ruhe!“, donnerte schließlich die Stimme des Meisters durch das Lager. Missbilligend blickte er mit seinem einen Auge auf Abendschwinge. „Schafft ihn weg!“, befahl er, drehte sich um und ging wieder. Für Rabengeist ein völliges Rätsel, war Abendschwinge doch sein bester Schüler gewesen! Die Kater folgten, zogen Abendschwinge unter dem Ast hervor und trugen ihn raus, Rabengeist traurig neben ihn. Seiner Verwunderung wich allerdings der Angst, als Bärenkralle und Fuchsglut Abendschwinges Leichnam in ein Loch warfen, welches frisch ausgehoben war. Zudem hing Abendschwinges Geruch an diesem. Bevor Rabengeist aber etwas sagen konnte, legte ihm Zwielichtseele den Schweif um die Nase. „Sag nichts.“ Dann wurde Abendschwinge begraben und sie kehrten ins Lager zurück. Niemand gab Rabengeist eine Antwort und somit häuften sich immer mehr die Fragen, auf die er keine Antwort bekam. Doch war Rabengeist nicht wie seine Brüder der dunklen Lehre. Er fragte sich weiterhin, obwohl es ihm verboten war zu fragen. Und noch immer träumte er von dieser wunderschönen Kätzin, über die er nicht sprechen durfte. Lange Zeit blieben sie nur Elf. Doch sie mussten Zwölf sein, um für den Fremden zu arbeiten. Denn nun kam er jede Vollmondnacht und sie mussten die Nacht über jagen. Da nun Abendschwinge fehlte, jagte der Meister mit ihnen. Er beklagte sich nicht, trieb die anderen elf Kater aber zu Höchstleistungen an. Rabengeist war Müde. Die Fragen wurden immer mehr und eines Tages kam Zwielichtseele zu ihm. „Komm Rabengeist, ich brauche neues Nestmaterial.“, sagte er und da Rabengeist froh war, das Lager zu meiden, folgte er dem dummen Kater. Sie gingen am Fluss entlang und irgendwann blieb der Dumme unter einer Buche stehen. Schweigend nahm er einen Ast auf und zog um sich und Rabengeist einen Kreis in den Boden. Dabei murmelte er unverständliche Wörter. „Was tust du?“, fragte Rabengeist. „Einen Schutzkreis. Damit uns der Meister vergisst.“ Rabengeist wunderte sich. Zum einen hatte er eine Antwort bekommen und zum anderen…war es eine normale Antwort. Und dann von Zwielichtseele! „Schau nicht so. Ich bin nicht so dumm, wie ich tue.“, miaute er. „Weißt du Krabat, ich mag dich.“ Und dann fing der Kater zu erzählen an. Er erzählte von der dunklen Lehre, von dem Meister und dem Fremden. Elf und Einer mussten sie stets sein, um den Fremden gütig zu stimmen. Denn er und der Meister haben einen Pakt geschlossen, solange der Fremde versorgt werden würde, würde dem Meister die Unsterblichkeit, wie auch die Gabe der Kunst zugute sein. Einmal in zwölf Monden, dem nächsten Neumond nach der Aufnahme eines neuen Schülers, müsste einer der alten Schüler sterben. Die Seele bekommt der Fremde. Wer einmal im Dienste des Meisters war, der würde auch nie entfliehen können. Abendschwinge aber, war der Beste und somit wollte der Fremde ihn als Opfer haben. Dieses Opfer führte er in den Wald der Finsternis, wo ewige Qualen auf ihn warten würden. Auch erzählte Zwielichtseele, dass er selber besser als Abendschwinge in der Kunst der Künste war, doch verbarg es sein Können, um weiter leben zu können. Rabengeist verstand langsam. Und der Hass in ihm gegen den Meister begann zu wachsen. Das hatte er niemals gewollt! So erzählte Rabengeist seinem neuen Gefährten von seinen Träumen und überraschte ihn damit. „Hast du es sonst jemanden erzählt?“, fragte der Kater und Rabengeist nannte nur Abendschwinges Name. Er war der Einzige, der davon wusste, doch sein Wissen würde ihm nichts mehr bringen. Erleichterung machte sich im Gesicht des vermeintlich Dummen breit. „Gut. Sehr gut. Denn damit…ja damit können wir dem Meister sein Handwerk legen…“ Der SternenClan. Jener Ort, an dem die tugendhaften Seelen der Verstorbenen ihren Platz fanden. Jene, die in ihrem Leben fleißig gearbeiteten hatten und stets gut waren. Kein Ort für all die, die es sich leicht machten. Die sich der dunklen Kunst verschrieben hatten. So wie Rabengeist es getan hatte. In dem Lager des Meisters wurde der SternenClan nie erwähnt und somit gab es auch keinen Glauben, der die Katzen bestärkte. Rabengeist würde es ändern wollen. Denn wenn er Glauben an den SternenClan existieren würde, so würde der Meister seine Macht verlieren und seinen Tribut an dem Fremden zahlen müssen. Mit der Hilfe seines neuen Freundes wollte Rabengeist dies umsetzen. Wofür er aber Hilfe brauchte. Hilfe, welche er bekommen sollte. Denn der Traum kam jede Nacht. Sobald der Kater der dunklen Schule schlief, sah er die hübsche Kätzin auf der Sternenlichtung sitzen. Durch den deutlichen Entschluss mit ihr zu sprechen, konnte Rabengeist diesen Traum nun endlich beeinflussen. Er sollte seine Hilfe bekommen. Die Sonne stand hoch am nächsten Morgen, als Zwielichtseele und Rabengeist dem dunklen Treiben in dem Lager am Fluss des Koselbruchs endlich ein Ende bereiten wollten. Sie riefen ihre Brüder zu sich, in deren Augen Misstrauen und Skepsis lag. Die Geschichte verwirrte sie, doch wussten auch sie von den grausamen Toden, die in regelmäßigen Abständen stattfanden. „Na und?“, unterbrach Azurauge sie. „Dann brauchen wir nur einen Dummen, der sich als Opfer hinstellt und schon gehört uns allen das ewige Leben!“ Unverständliches Gemurmel erhob sich, dann trat der Meister zu ihnen. „Was höre ich da? Einen Verrat? Erhebt ihr euch gegen das Wort des Meister“, donnerte er und fixierte sie alle mit seinem eisblauen Auge. „Geschworen habt, mir zu gehorchen!“ „Das war einmal!“, stellte sich Rabengeist dem Meister gegenüber. „Das war einmal, denn ich will auf den SternenClan hören! Ich will kein leichtes Leben, wenn ich dafür immer einen meiner Brüder verlieren muss!“ So unsicher er sich auch fühlte, der Glaube bestärkte ihn. Die Katze hatte ihm ihr Wort gegeben. Sie würden Helfen! Sie würden zeigen, dass der Glauben ihnen helfen wird, sich aus den Fängen des Meisters zu befreien! Denn wenn das nicht funktionieren würde, so würde Rabengeist heute derjenige sein, der heute sein Grab ausheben müsse. Zwielichtseele stellte sich neben den Schwarzen, der Meister lachte. „Der SternenClan, ja? Aberglaube! Dumm, wie ihr Beide!“ Hohn lag in seiner Stimme und…unsicherheit? Fürchtete er den SternenClan? Es war eine Blöße, die er sich gegeben hat, denn nun zweifelten auch die Brüder. Bis auf Azurauge, welcher noch auf der Seite des Meisters stand. „Bist du dir sicher, Rabengeist? Gibt es diesen SternenClan wirklich? Kann uns sein Glaube aus dem Lager führen?“ Bärenkralle erhob seine Stimme. Trauer lag in seinen Augen. „Ich will meinen Bruder nicht zu Grabe tragen. Wenn es wirklich eine Möglichkeit gibt, dem hier zu entfliehen, dann will ich sie nutzen!“ Fuchsglut nickte eifrig, wie auch die Anderen. „Ja, dem ist so.“ Eine glockenhelle, sanfte, aber starke Stimme erhob sich und ein strahlendes Licht erschien. Der Meister kniff sein Auge zusammen, fauchte, Azurauge war Überrascht. Wie auch die Anderen. Rabengeist seufzte erleichtert. Sie hat Wort gehalten. Der Traum war kein bloßer Traum gewesen. Die Katze aus seinem Traum war echt. Sie gehörte zum SternenClan. „Ich war überrascht, als ich angesprochen wurde. Doch wer Hilfe sucht, der soll sie auch bekommen. Wer an den SternenClan glaubt, der ist nie allein.“ Sanft blickte die hübsche Kätzin die Brüder an, ihr Blick zum Meister war allerdings kühl. „Doch nicht jeder verdient diese Hilfe. So wie du. Denn du verbirgst unsere Existenz. Lass du die Kater ziehen und wir lassen dich ziehen.“ „Nur werde ich ihn nicht ziehen lassen.“ Eiseskälte machte sich im Lager breit und das Auge des Meisters weitete sich Angsterfüllt. Der Fremde betrat das Lager, hatte er aber nur Augen für den Meister. „Wir hatten eine Abmachung. Und nun wird es Zeit, dass du deinen Tribut bezahlst.“ Der Fremde peitschte mit dem Schweif, der Meister kauerte sich nieder. Seine Angst roch man im ganzen Lager. Die SternenClan Katze wandte sich an die Brüder. „Geht. Geht. Ich schenke euch Vergessen und ein neues Leben. Behaltet euren Glauben an uns, dann wird euer neues Leben reich sein.“, sprach sie feierlich und erntete nicken. Selbst von Azurauge, der der Erste war, der aus dem Lager sprintete. Gefolgt von Erlenherz, Frostbrand und Splitterzahn. Auch Wolkenblitz, Wiesensturm und Rebenschweif gingen. Zweilichtseele und Rabengeist standen noch in der Mitte, als Bärenkralle und Fuchsglut auf sie zu kamen. „Danke.“, sagten sie, neigten auch vor der SternenClan Katze ihre Häupter und gingen ebenfalls. Ganz zum Schluss wandten sich auch Rabengeist und Zwielichtseele um. „Ja. Hab vielen Dank, SternenClan.“, miaute der schwarze Kater. „Es war mir eine Ehre. Dein Glaube wird uns verbinden. Wir bleiben bei euch. Nun geht.“ Und sie gingen. Ließen den Fremden, den Meister und die SternenClan Katze hinter sich. Setzten über den Fluss und liefen weiter. Und je weiter sie liefen, umso stärker setzte das Vergessen ein. Geleitet wurden sie vom SternenClan, der sie in ein besseres Leben führte. Und der Meister? Der wurde vom Fremden mitgenommen. Ein Feuer entbrannte im Lager und verschlang den alten Kater. Seine Seele fand ihren Platz im Wald der Finsternis, so wie es sich für ihn gehörte. Die SternenClan Katze hielt ihr Wort. Krabat, welcher noch immer den Namen Rabengeist trug, ohne zu wissen, woher er diesen Namen hatte, fand ein neues Leben bei den Wildkatzen, die in Clanen lebten. Sie vertraten den festen Glauben an den SternenClan und ermöglichten den Katzen ein neues Leben. Ein Leben, fernab von jeglicher dunklen Kunst. So, wie es sich für einen Krieger gehörte. Arbeit war nie einfach, aber wer sich Mühe gab, der würde belohnt werden. So wie auch Rabengeist, der nun ein erfülltes Leben im Clan führte, begleitet vom SternenClan.
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| | | Luzifer Admin
Anzahl der Beiträge : 13900 Anmeldedatum : 18.05.14 Alter : 33 Ort : (۶•̀ᴗ•́)۶ - Irgendwo, um die Weltherrschaft an sich zu reißen
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! So 26 Mai - 17:30 | |
| - 3. Gevatter Knochenkralle:
Verfasser: @LuziferOriginal Märchen: Gevatter Tod -Designvorlage von Knochenkralles Fellmuster------ Wie jedes Märchen beginnt auch diese mit dem bekannten Satz: Es war einmal... Denn vor sehr vielen Blattwenden gab es eins eine große Hungersnot die mit Krankheiten den Wald und deren Clans heimsuchte. So auch den DonnerClan, der Tief versteckt im Teil des Waldes lebte, wo es breite Laubbäume und hochgewachsene Nadelbäume gab. Sträucher mit roten und schwarzen Beeren schmückten das Gebiet und schenkten Pflanzenfresser genug Fressen. Doch trotz reicher Früchte und Nüsse gab es zu wenig Vögel und Nager im Territorium des DonnerClans. Eine kleine graubraune Waldmaus wagte sich aus ihrem Versteck und suchte sich am Fuße eines Baumes nach Samen und Nüssen. Aus ihren Augenwinkel huschte ein Schatten und packte sie zwischen den Zähnen. Ein schlanker Kater beendete das Leben des Nagetieres und bedankte sich im Stillen bei den Ahnen im SternenClan. Er selbst war ein erfahrener Krieger des DonnerClans gewesen. Sein Fell war wie das der Maus graubraun, sehr dünn und seine Knochen waren bereits darunter gut zu erkennen. Mit der erlegten Beute machte sich der Kater auf dem Weg zurück in das Lager und wurde mit abwertenden Blicken begrüßt. Mit eingezogenen Hauptes begab er sich zum Rande des Lagers, wo elf weitere Katzen vor einem Bau sich unterhielten und spielten. Drei von ihnen waren auch erwachsene Krieger und die Wurfgeschwister des Kriegers gewesen, während vier weitere jüngere Krieger waren und die restlichen vier gerade erst Schüler wurden und miteinander spielten. Ein lautes Mauzen eines Junges kam aus dem Bau und die Blicke der zwölf Geschwister wanderten zum Eingang des Baus. „Noch ein Junges“, miaute eine der Schülerinnen. Sie war staubgrau und auch an ihr waren die Spuren des Hungers zu erkennen. „Das dreizehnte Junge und noch ein Mäuler, das Futter brauch“, fügte der Älteste und ließ die Maus vor sich fallen. Zustimmen erklang und ein alter goldbrauner Kater mit dunkler Tigerung verließ verzweifelt den Bau. „I-Ich weiß nicht mehr weiter“, begann er hustend und schaute mit glasigen hellblauen Augen zu seinen Kindern auf. Eins der Jüngeren trat hervor und flehte zu ihm: „Heubart. Wir haben haben hunger!“ „Alle im Clan haben hunger! Siehst du nicht das Vater verzweifelt ist. Wir sind jetzt dreizehn“, fügte einer der Krieger hinzu, während er dem Jüngeren einen Klaps mit der Pfote gegen den Hinterkopf gab, worauf dieser in Tränen ausbrach. Der Anblick zerbrach dem Ältesten fast das Herz und verließ im Stillen die Familie, um nach weiteren Futter zu suchen. „Beim SternenClan, wieso nur muss es denn noch ein Junges geben. Wir leiden doch selbst an Hunger, wie soll ich da denn noch ein weiteres Fellbündel ernähren? Hätte es sich keinen anderen Zeitpunkt auswählen können?“, klagte der alte Kater außerhalb des Lagers. „Das Junge trifft keine Schuld, Heubart“, erklang aus dem Nichts eine weibliche wunderschöne Stimme. Überraschte schaute sich der Älteste um, doch niemand war in seiner Nähe gewesen. Erst als die Stimme erneut sprach tauchte eine weiße Kätzin mit hellen graublauen Augen auf. Ihre Erscheinung war leicht durchsichtig und Sternenstaub funkelte in ihrem Fell: „Verzage nicht, Heubart. Ich werde das Junge hüten und beschützen. Ihm ein Mentor auf seinem Wege sein.“ „Mentor? Sagt mir erst einmal wer ihr seid“, bestand der graubraune Kater und traute seinen Augen nicht. „Ich bin Federschwinge. Eine Katze vom SternenClan höchst persönlich gesandt“, stellte sich die Heilige vor und lächelte dem verzweifelten DonnerClaner zu. „SternenClan? Das ich nicht lache. Ihr Ahnen habt ausgedient. Wer braucht heutzutage noch den SternenClan? Zumindest unsereiner nicht. Ihr macht die Anführer und Hochrangigen immer mächtiger und uns immer schwächer. Während die Großen die Beute bekommen, müssen wir nach Segen fehlen. Doch den einzigen Segen, den ihr uns schenkt ist der Jungensegen! Verschwinde Sternenkatze! Meine Familie und Ich brauchen unsere Ahnen nicht mehr!“, wütete der Kater und scheuchte Federschwinge weg von sich. „Ihr wendet euch weiter von uns ab... wie schade.“ Mit traurigen Blick löste sich die weiße Kätzin auf und ließ Heubart allein zurück, der schwer hustend weiter nach Beute suchte. Die Suche blieb für Heubart leer aus. Wenn ihm der SternenClan schon solch ein Angebot machte, wieso halfen sie ihm dann nicht bei der Suche nach Futter? Ihr Nichtstun brachte den kater weiter in die Verzweiflung. „Ich kann so viele hungrige Mäuler nicht versorgen. Ich muss wem finden, der sich wenigstens um das Neugeborene kümmert“, miaute er kränklich und hielt sich gerade so noch auf allen Vieren. Der Hunger brachte Krankheit und Krankheit brachte oft den Tod mit. Davor wollte er seine zwölf Kinder beschützen, doch er selbst war im DonnerClan nicht besonders angesehen. Er war kein guter Krieger gewesen und schon beim zweiten Wurf seiner Gefährtin musste er sich anhören, dass der Clan an Hunger litt und weitere Jungen diesen nicht beseitigen würden. Nach dem dritten Wurf lebte die Familie im Schatten des Clans und mussten mit dem Leben was sie fanden. Nun gab es einen weiteren Wurf. Zwar nur mit einem Jungen, doch auch das wollte fressen. „Soll ich mich darum kümmern?“, hauchte eine bedrohliche kalte Stimme hinter dem alten Kater und brachte ihm abrupt zum Stehen. Ein Schwarzer Nebel umkreiste ihn und manifestierte sich in der Gestalt eines etwas durchsichtigen pechschwarzen Katers. Ein kräftiger Kurzhaar, dessen weißes Fellmuster an das eines Skelettes erinnerte. Eine animalischen bernsteinfarbenen Augen hatten einen roten Schimmer und ließen ihn dämonisch wirken, als wäre er der Tod persönlich. „Wer bist du? Und was willst du?“, wagte Heubart zu fragen und wich ein paar Pfotenschritte zurück. Geschmeidig näherte sich der dunkle Kater und beantwortete die Frage des DonnerClaners: „Ich habe dich gefragt, ob es dir recht wäre, wenn ich mich um das Neugeborene kümmere.“ Unsicher bedankte sich der Älteste, doch ihm war immer noch nicht bewusst, wer der fremde Kater vor ihm war und erkundigte sich erneut nach dem Namen des Fremden. „Ich bin Knochenkralle. Ein Gesandter aus dem Wald der Finsternis und gewiss auch dein Freund, Heubart“, stellte sich der schwarze Kater mit dem ungewöhnlichen Muster vor. Seine tiefe Stimme klang dabei erfreut, doch diese Freude traf nicht auf den goldbraunen Kater. „Niemals! Der Wald... der Finsternis?! Du willst mich töten, nicht wahr?“ „Natürlich. Genau deshalb bin ich hier, du alter Flohfänger. Ich habe auch sonst keine anderen Aufgaben, als alte kranke und sterbe Katzen zu holen“, konterte Düstere amüsiert, während seine Augen sich nur rollten und sah wie sein Gegenüber durch das Unterholz verschwinden wollte. „Das meine Zeit gekommen ist, ist mir schon klar. Aber ich werde keine Katze aus dem Wald der Finsternis zum Mentor meines Sohnes machen“, fauchte der Alte nur und spürte wie ihm die dunkle Gestalt verfolgte, daraufhin überholte und erneut zum Stehen brachte. „Nun warte, mein Freund. Ich muss dir ein Kompliment machen, denn ich fand es sehr amüsant... wie du der SternenClanKatze eine Abfuhr erteilt hast. Die alten Ahnen da oben sind sehr ungerecht geworden... Im Gegensatz zu uns, die in der Finsternis verweilen. Wir behandeln alle Katzen gleich“, sprach er zu Heubart und erkannte in dessen Blick, wie seine Worte für dem Anderen nach Wahrheit klang. „Zu Recht. Der Wald der Finsternis macht keinen Unterschied, ob wer ein mächtiger Anführer ist oder ein Krieger mit Hauskätzchenblut. Dort werden alle gleich behandelt.“ „Wenn du mich zum Mentor deines neugeborenen Sohnes machst, verspreche ich dir, dass dieser auf nichts im Leben verzichten muss. Ich werde es mit Glück überhäufen“, versprach Knochenkralle und reichte dem kranken Kater die Pfote als Zeichen des Angebotes. Zum ersten Mal nach langer Zeit zeigte Heubart Zufriedenheit und berührte die Pfote des Anderen, während er sprach und gegen den Husten kämpfte: „Wenn mein Junges durch euch ein glücklicheres Leben führt, dann bin ich zufrieden und gebe mich meinem Schicksal hin. Seit so freundlich, Knochenkralle und kümmert euch um das Junge, damit er ein besseres Leben kann.“ Geschwächt von Hunger und Krankheit verließen dem alten Kater mehr und mehr die Kräfte, bis er selbst sich auf die alte Erde legte und schweren Atmens dem Anderen zuhörte. „Gewiss. Doch zuerst werde ich mich um dich kümmern und dich in mein Reich begleiten.“ Der schwarze Kater legte seine schwarze Pranke auf die Flanke des Alten und blieb bis dieser seinen letzten Atemzug machte, um darauf im Nichts zu verschwinden. Monde vergingen und aus dem neugeborenen Jungen wurde ein aufrichtiger Kater im Schüleralter. Sein Name lautete Haselpfote. Ein rotbrauner Kater, dessen Rücken fast vollständig braun war, während seine Pfoten einen helleren Nuance aufwiesen, die auch von der Schnauze bis zum Bauch zu finden waren. Sein Fell war dicht und mittellang und sein Schweif war buschig und leicht geschwungen. Seine Augen ähnelten von der Farbe her, der seiner Mutter, und wiesen ein wunderschönes klares Türkis auf. Doch auch wenn der Kater ein hübsches Aussehen hatte, so war ihm das Glück bisher noch nicht erschien. Seine Ausbildung erfolgte nur beschwerlich, da alle eingeteilten Krieger ihn nicht ausbilden wollten. Auch er selbst zeigte wenig Talent beim Jagen und Kämpfen. Von seiner Familie selbst blieb ihm niemand erhalten, da Hunger und Krankheit alle trafen und aus dem Leben rissen. Mühsam versuchte der junge Kater einen Vogel zu erlegen, doch das gefiederte Tier entkam ihm und Gelächter von anderen anwesenden Schülern erklangen. „Ach seid doch still!“, fauchte der rotbraune Kater verärgert und entfernte sich von der Gruppe, um fernab sein Glück erneut zu probieren. „Die halten sich alle für etwas besseres. Als würden ihnen die Beute freiwillig sind Maul springen“, schimpfte Haselpfote weiter und stieß einen kleinen Kieselstein von sich weg. „Beruhige dich, mein Schüler“, sprach eine Stimme zu ihm und eine finstere Gestalt näherte sich dem jungen Kater. Die bernsteinfarbenen Augen blitzten in die Richtung des Jüngeren auf, während die tiefe kalte Stimme weiter zu ihm sprach: „Ich werde dir helfen, dass niemand im Wald es wagen würde sich je wieder lustig über dich zu machen.“ „Wer bist du?“, wollte Haselpfote erfahren und verspürte in der Gegenwart der gespenstischen Gestalt keine Furcht. „Ich bin Knochenkralle. Ein Gesandter vom Wald der Finsternis.“ „Der Wald der Finsternis“, kam es empört von dem Schüler, der sofort in Angriffsstellung ging und weitersprach: „Ihr und der SternenClan habt mir bereits alles genommen. Meinen Vater. Meine Mutter. Meine Geschwister. Ist das euch immer noch nicht genug? Lasst mich in ruhe und verschwindet!“ Doch der schwarze Kater verschwand nicht auf die Worte des Jüngeren und begann diesen zu umkreisen. „Ob es dir nun gefällt oder nicht, dein Vater – Heubart, bat mich darum dein Mentor zu sein“, gab er dem Schüler zu verstehen, der unglaubwürdig die Worte Mentor wiederholte. „Richtig. Dein Vater hatte mich vor seinem Ableben darum gebeten.“ „Mein Vater? Wirklich?“ Knochenkralle nickte und setzte sich nur eine Mauslänge entfernt von Haselpfote hin. Der Rotbraune jedoch seufzte belustigt auf und wendete seinen Blick von dem Kater aus dem Reich der Finsternis ab. „Als wäre einer wie du dazu in der Lage. Jeder weiß, dass ihr Katzen aus dem Wald der Finsternis nur böse Absichten habt“, stellte der Jüngere klar und wurde vom Kater unterbrochen: „Das ist eine reine Glaubenssache zwischen Gut und Böse. Licht und Schatten. Aber ich frage dich: Was willst du? Genügt es dir bis zum Rest deines Lebens ausgegrenzt zu sein wie ein Hauskätzchen?“ „Fuchsdung! Ich habe es satt, dass der DonnerClan mich wie ein nichtsnutziges Hauskätzchen behandelt!“, reif der Schüler empört auf und schaute dabei dem Anderen direkt in die animalischen goldenen Augen. Ein Lächeln zierte das Gesicht des Dunklen, der seinen Schützling zum Glück verhelfen wollte. „Siehst du. Ich werde dir helfen einen anderen Lebensweg einzuschlagen. So sage mir... was begehrst du? Stärke? Macht?“, fragte er ihn und war überrascht, als der Jüngere keines der Genannten wollte: „Nichts der Gleichen! Ich will kein Krieger werden! Ich will helfen und Kranke wieder gesund machen. Diese Krankheit hat alle meine Geschwister dahingerafft!“ Verdutzt schaute Knochenkralle Haselpfote an und schaute kurz zur Seite. „Ich weiß nicht ob es das Richtige wäre“, fügte er unsicher hinzu und lächelte seinen Schützling an. „Doch wenn ich es mir richtig überlege, als Heiler würdest du genug Anerkennung bekommen. Nun denn... Nimm das, mein Schüler.“ Kurz darauf holte der düstere Kater aus den Schatten eine wunderschöne Pflanze zum Vorschein. Die gelbe Blüte der Pflanze sah aus wie ein Stern und Haselpfote bildete sich ein beim Anblick ein Leuchten wahrgenommen zu haben als er das Kraut entgegennahm. „Der Leuchtende Stern. Dieses Heilkraut lindert jeden Schmerz und heilen jede Krankheit. Die Katze muss nur das Kraut kauen und schlucken und wird sofort genesen.“ Einige Monde vergingen und aus Haselpfote wurde, wie es sich wünschte, ein anstrebender Heilerschüler. Anfangs war der Kater noch recht scheu und unsicher mit seiner Aufgabe gewesen. Er bezweifelte an der Wirkung des Krautes, doch nachdem sein erster Patient sofort genest war, erkannte Haselpfote die Kraft des Leuchtenden Sternes an. Allerdings hatte seine Dasein als Heiler einen Haken. Knochenkralle, der ihn wie ein Schatten begleitete, hatte eine Voraussetzung gemacht: „Du darfst die Katzen nur heilen, wenn ich in Kopfrichtung ihres Nestes stehe.“ So lautete der erste Teil. Niemand, außer Haselpfote, konnte den schwarzen Kater sehen, der am Kopf des Patienten saß und die Handlungen des Schülers mit seinen animalischen Augen verfolgte. „Bin ich bei den Hinterbeinen der Katze, so gehören ihre Seelen dem Wald der Finsternis“, lautete der zweite Teil. Diese Erfahrung machte der Heiler in Ausbildung früh, als er einen Ältesten im Bau besuchte und an dessen Pfotenende des Nestes Knochenkralle erkannte, der sich geduldig die Pfoten putzte. „Sag ihm, dass du ihm nicht helfen kannst, Haselpfote“, forderte er seinen Schützling auf, worauf dieser wortlos und mit gekränkten Hauptes dem kranken Alten die Hilfe verweigerte und den Bau verließ. Der Wind wehte dem Heilerschüler entgegen, während sein Blick auf zum Himmel wanderte. Sein Blick fiel zurück als plötzlich der schwarze Kater hinter ihm auftauchte und die geisterhafte Gestalte seine Flanke streifte und lobende Worte folgten: „Gut gemacht. Du wirst ein hervorragender Heiler werden.“ Weitere Monde vergingen und aus dem Heilerschüler wurde ein vollständiger Heiler namens Haselglut. Sein Ruf als der Heiler, der jeden Kranken mit jeder noch so schlimmen Krankheit heilte, war im gesamten Wald bekannt, weshalb selbst andere Clans nach ihm riefen und zu sich wünschten. Auf dem Weg ins Territorium des WindClans erschien ihm sein Mentor und Vertrauter, der ihn freudig begrüßte: „Wie ich sehe, führst du ein gutes Leben, Haselglut. Dein Ruf eilt dir voraus.“ „Ja. Nochmals vielen Dank für das Heilkraut. Doch ich wünschte, ich hätte es schon früher gehabt, dann würden meine Geschwister noch leben“, begann der rotbraune Kater und zuckte mit den Ohren, als Knochenkralle belustigt aufseufzte. „Weichhirn. Hör auf an die Vergangenheit zu denken und blicke nach vorne. Weitere Kranke warten auf dich.“ Nach diesen Worten verschwand der Kater aus dem Wald der Finsternis und ließ den Heiler auf seine Reise allein, der kurz danach von einer Gruppe WindClanKatzen begrüßt wurde: „Du musst der Heiler sein. Bitte folge uns. Der WindClan braucht dich, denn unser Heiler weiß nicht mehr weiter“, sprach eine zierliche schmale Kätzin und eskortierte mit dem Rest den Heiler zum Lager. Im WindClan Lager angekommen, ließ die Gruppe den Heiler am Eingang zurück und gingen in Richtung des Anführerbau, um ihrem Anführer über die Ankunft zur informieren. Haselglut schaute sich um. Dem WindClan erging es so wie es vor einiger Zeit auch seinem Clan erging. Magere kranke Katzen. Drei kleine Jungen stürmten auf ihm zu, stupsten seine Pfoten an und flehten ihm in die Kinderstube zu gehen. Wortlos folgte er dem Wunsch und erblickte dort eine kranke Königin, die sofort liebevoll von ihren drei Jungen getröstet wurde. „Der Heiler ist hier, Mama. Gleich wird es dir besser gehen“, miaute eins der Jungen, doch bekam es keine Antwort von der Königin. Das zweite Junge drehte sich zu Haselglut und flehte ihn an: „Bitte rette sie! Bitte!“ „Keine Sorge. Ich werd-“, begann der Rotbraune und brach sofort ab, als seine türkisfarbenen Augen Knochenkralle am Ende des Nestes entdeckte. Lass mich sie heilen, dachte Haselglut und sah nur wie sein düsterer Mentor den Kopf schüttelte. „Erinnere dich an die Regeln. Brichst du sie, wird es dir schlecht ergehen“, ermahnte der Kater mit bedrohlicher Stimme und fuhr mit einer ausgefahrenen Kralle an seinem eigenen Hals entlang. Verängstigt von den Worten legte Haselglut seine Ohren an und entfernte sich vom Nest der Königin, während die Jungen noch lauter nach Hilfe fehlten. Es tut mir, wollte der Kater sagen, doch seine Stimme fand keine Kraft es auszusprechen. Enttäuscht und wütend über sich selbst verließ er die Kinderstube und fauchte auf, als er den Schatten neben sich erkannte. Seine Augen schauten nur kurz auf und wanderten dann wieder zu Erde, als er das zufriedene Gesicht von Knochenkralle erkannte. „Was ist los mit dir? Warum bist du so wütend, Haselglut?“, erkundigte sich der schwarze Kater und wich seinem Schüler nicht von der Seite. Selbst als dieser sich wutentbrannt zum Anderen drehte und seinen Zorn aussprach: „Beim SternenClan. Als wüsstest du die Antwort nicht! Ich bin ein Heiler und ich darf trotzdem nicht alle Katzen so behandeln, wie ich es will.“ Gelassen blickte der finstere Kater auf den Jüngeren herab und erklärte ihm, dass er noch die Chance hätte alles aufzugeben, dies jedoch weitere Tote für die Clans bedeuten würde. Wortlos entfernte sich Haselglut und schaute verwirrt auf, als ihm einige WindClaner zu sich riefen. „Eichenstern?“, wiederholte Haselglut trocken und lauschte einem weißen Kater zu, der ihn über die Lage des Anführers berichtete: „Wir alle... Wir alle bitten dich Eichenstern wieder gesund zu machen. Wir würden dir auch alles geben. Fressen, Kräuter und auch eine Bleibe hier im Lager. Der Anführer würde eine Heiler, wie dich, in unseren Reihen willkommen heißen!“ „Im WindClan leben? Vergisst nicht, dass ich aus dem DonnerClan komme und schon dort meine Familie keinen guten Ruf hatte. Würde der WindClan wirklich einen wie mich aufnehmen?“, löcherte der Rotbraune desinteressiert weiter. Jeder Clan wollte ihn zum Heiler haben, weil die eigenen die Krankheiten nicht so erfolgreich bekämpften, wie er. Doch Haselglut stimmte zu und folgte dem weißen Kater zum Bau des Anführers. Kaum dort angekommen lächelte ihm sein Mentor schon entgegen, der bereits hinter dem dunkelbraunen Kater stand und zu dessen Hinterbeinen ging. Wieso kann ich nicht ganz normal als Heiler meine Pflichten erfüllen und nicht als dein Handlanger, fragte sich der DonnerClaner und ging zögerlich zum Nest des kranken Anführers. „Tze... Wie kannst du nur so etwas denken, mein Schüler? Die Entscheidung, ob wer stirbt oder mit dem Leben davon kommt, liegt nicht in meinen Pfoten. Ich bin selbst nur ein Handlanger, der das tut was das Schicksal verlangt und der die Seelen einsammelt“, erklärte ihm der Kater mit dem auffälligen Fellmuster. Der weiße Kater holte Haselglut zurück ins Geschehen und sprach zum Anführer, der wie auch die Königin in der Kinderstube, keine Reaktion zeigte. Der rotbraune junge Kater dachte währenddessen nach, wie er seinen Mentor reinlegen könnte, um dem WindClaner zu retten und zu zeigen, dass er ein richtiger Heiler war. Ihm kam eine Idee und zog den weißen Kater zu sich und bat ihn nach draußen, wo Knochenkralle beide Katzen nicht hören konnte. Neugierig schaute der schwarze Kater zu seinem Schützling und erinnerte ihn erneut daran sich an die Regeln zu halten und den Anführer sterben zu lassen. Doch nach einigen Herzschlägen kamen beide Katzen nicht zurück, was Knochenkralle etwas ungeduldig machte. Gerade als er selbst nach Haselglut schauen wollte, kam dieser mit dem weißen Kater und einer weiteren Katze zurück in den Bau. „Ich dachte schon, ich müsse hier Wurzeln schlagen“, schimpfte der Kater in gespenstischer Gestalt und schrak auf, als die beiden WindClan auf Befehl des Heilers den Anführer packten und umdrehten, so das dieser mit dem Kopf in der Richtung von Knochenkralle lag. Eilig verabreichte Haselglut Eichenstern das Kraut und schaute triumphierend auf. Während der Dunkelbraune zur Kräften kam, verspürte der Heiler einen stechenden Schmerz und vernahm die bedrohliche Stimme von Knochenkralle: „Fuchsdung! Ist dir eigentlich klar, was du da getan hast?! Ich sollte sofort dein Leben, statt das des Anführers nehmen!“ Der Schmerz zwang Haselglut auf die Erde, zeitgleich setzte sein düsterer Anführer mit ausgefahrenen Krallen an seinen Hals und drückte diese dagegen. „Bitte nicht. Ich verspreche, dass ich es nicht nochmal tun. Ich schwöre“, wimmerte der Kater und atmete erleichtert auf, als der Schmerz ihn verließ und die spitzen Krallen seinem Hals fern waren. „Gut, als dein Mentor vergebe ich dir. Aber solltest du es noch einmal wagen, wird auf dich der Wald der Finsternis warten!“ Nach diesen Worten löste sich der schwarze Kater auf. Zurück blieb Haselglut, der schwer nach Luft japste und ein Anführer, der sich herzlich bei dem Heiler bedankte. Verzweifelt zog der junge Kater weiter. Von Clan zu Clan. Er führte seine Pflicht im Beisein von Knochenkralle weiter durch. Immer mit dem Gedanken, was passieren würde, würde er sich diesem widersetzen. Bei seiner Rückkehr in den DonnerClan wurde er bereits erwartet und sofort zum Anführer gerufen, dessen Tochter an Grünen Husten erkrankt war. „Du musst ihr helfen. Ich fehle dich an, Haselglut. Rehpfote ist doch noch so jung“, sprach der Anführer des DonnerClans und führte den Jüngeren zum Heilerbau, wo die Schülerin lag. „Ich muss sie zuerst sehen. Davor kann ich noch nicht sagen, ob ich sie retten kann“, beichtete er unsicher und vernahm das Keuchen der Schülerin im Inneren des Baus. Mit dem Anführer an der Seite betrat der Heiler den Bau und entdeckte die schwerkranke Kätzin, dessen kurz hellbraunes Fell vor Kälte zitterte. Haselglut traute sich kaum sein Blick im Bau schweifen zu lassen, zumal er die frostige Aura bereits vernahm und seine Schnurrhaare deswegen ununterbrochen zuckten. Langsam schaute er zum Kopf der Schülerin, doch dort tauchte Knochenkralle nicht auf. Seine türkisfarbenen Augen, die mit Angst gefüllt waren, schauten hinab zum Schweif der Kätzin, wo sich die düstere Gestalt manifestierte und wortlos den Schützling begrüßte. Ein kaltes Lächeln zierte das Gesicht des schwarzen Katers, dessen weißes Knochenmuster in der Dunkelheit herausstach. „Ich kann nicht“, flüsterte der Heiler verzweifelt und war dabei den Bau zu verlassen, als sich ihm der Anführer in den Weg stellte und erneut zu ihm sprach: „Sieh sie dir genauer an, Haselglut. Ich weiß, du kannst sie retten.“ Hin und her gerissen von Pflicht, Vernunft und Angst, wich der Rotbraune dem Älteren aus und erschrak als die Schülerin mit schwacher Stimme zu ihrem Vater sprach: „Ich will nicht sterben, Vater.“ „Ich doch auch nicht“, fügte Haselglut verbissen hinzu und näherte sich der Schülerin. Keine zehn Monde war sie, vielleicht gerade mal acht Monde. Noch so jung und doch sollte ihr Leben hier und jetzt enden. Schon viele Katzen musste der Heiler auf Wunsch von Knochenkralle sterben lassen: Krieger, Älteste, Königinnen und Hochrangige. Doch hier lag eine junge Schülerin vor ihm, die noch nicht einmal alle vier Blattwechsel gesehen und miterlebt hatte. Das Gewissen im Kopf des Katers wurde lauter und kurz darauf reichte er seinem Anführer das Heilkraut mit den Worten es der Schülerin sofort zu verabreichen. Empört fauchte Knochenkralle auf, während der Heiler die Schülerin am Nacken packte und im Nest umdrehte. „Du wagst es...“, begann der schwarze Kater und zog seinen Schüler zu sich in die Schatten. Alles um Haselglut war in Dunkelheit gehüllt. Seine Augen brauchten bis sie sich an die Finsternis gewöhnt hatten und seine Umgebung offenbarten. Der rotbraune schöne Kater fand sich in einer Höhle wieder, die mit blau leuchtenden Kristallen an den Wänden geschmückt waren. Sie ähnelten den bekannten Mondstein, der Clankatzen ermöglichte mit den Ahnen zu kommunizieren und wo Anführer ihre neun Leben empfingen. Das Rauschen eines Flusses lockte den Kater tiefer in die Grotte und viele kleine Lichter schwammen im pechschwarzen Gewässer. Bei genaueren Hinsehen erkannte Haselglut das dort viele kristallähnliche Dinge im Wasser waren, die die Höhle mit einer Kälte füllten, die der Blattleere ähnelten. Mit Neugier näherte er sich dem Wasser und berührte eins der Kristalle mit der Pfote, die er prompt zurück zog. „Kalt wie Eis“, stellte er fest, obwohl eine kleine Flamme im Inneren wütete. „Blitzmerker. Das ist auch Eis“, bestätigte die tiefe Stimme von Knochenkralle, der neben dem Rotbraunen erschien und vom Fluss zurück zog. „Wie ist das möglich... und das Feuer und wo bin ich hier?“, kam es nur verwirrt von dem Heiler, der unter den strengen Augen seines Mentors kleinlaut blieb. „Das sind die Lebenslichter. Jedes Einzelne davon gehört einem Leben. Die Größe des Eises zeigt an wie lange eine Katze noch zu leben hat“, erklärte er seinem Schützling und deute dabei auf ein fast weggeschmolzenem Eis, wo auch das Feuer dabei war zu erlöschen. „Das ist das Lebenslicht der Schülerin, Rehpfote.“ „Was... aber dann wird sie doch bald sterben“, unterbrach der Kater den Anderen. „Richtig, nach dem Gesetz des Schicksals müsste sie das, doch du bist dafür verantwortlich das sie weiterlebt“, sprach Knochenkralle und fischte geschickt mit der Pfote das Stück Eis aus dem schwarzen Fluss. Freude zeichnete sich auf Haselglut's Gesicht ab und erfragte weiter, ob sein Mentor die Schülerin wirklich am Leben ließe. Der schwarze Kater aus dem Wald der Finsternis nickte und sprach: „Sie wird leben, doch dafür werde ich ihr Eis auf dieses legen.“ Gesagt, getan. Kurz darauf legte er das kleine Stück auf ein größeres Eis, welche sich sofort verbanden. Ein heftiger Stich durchfuhr das Herz des Heilers, der augenblicklich zusammenbrach. „Was hast du getan?“ Keuchend versuchte der Rotbraune aufzustehen, doch seine Pfoten gaben immer wieder nach. „Weichhirn, das war dein Lebenslicht. Dafür das die Schülerin weiter leben darf, muss ein anderer sterben“, sprach der düstere Kater, dessen Aura so kalt wie das Eis war. „Du hättest mich nicht betrügen sollen. Es war abgemacht. Stehe ich am Kopf des Kranken, magst du ihn heilen. Stehe ich bei den Hinterbeinen, so ist die Zeit abgelaufen.“ „Aber sie war doch eine junge Kätzin“, flüsterte Haselglut mit einem bettelnden Ton. „Ich dachte, du hättest es begriffen: Minerale verwittern. Pflanzen verdorren. Beute verwest. Warum solltet ihr Katzen darüber stehen? Der Tod ist der letzte Gnadenstoß der Natur. Du kannst den Tod nicht überlisten, Haselglut.“ Nach den Worten vernahm Knochenkralle ein amüsantes Seufzen von dem Kater, der vor ihm lag. „Ich wusste es“, hauchte der Heiler mit letzter Kraft und sah wie seine Worte den Anderen überraschte. „Du wusstest, das du sterben wirst?“, miaute der Größere und beugte sich nach unten. „Als würdest du es verstehen. Wie solltest du auch? Und selbst wenn... Ich bereue mein Handeln nicht. Denn ich... Ich habe endlich als Heiler gehandelt“, erklärte der Jüngere und schloss die glasigen Augen, während er selbst im Nichts verschwand. Zurück blieb der schwarze Kater dessen Blick kurz weich wurde und kurz darauf auch in den Schatten verschwand. Nach vielen Blattwenden trug man die Geschichte im Wald weiter, doch niemand wusste wo genau Haselglut am Ende war. Ob ihm der SternenClan zu sich holte oder seine Geist im Wald der Finsternis keine Erlösung und Ruhe fand. Auch der leuchtenden Stern erhielt durch die Geschichte den Ruf jede Krankheit heilen zu können, doch dessen Fundort blieb bis heute unbekannt. Einige Katzen, die dem Tod entkamen, berichteten über eine gespenstische Katze, doch ob es wirklich Knochenkralle war? Vielleicht hat jede Katze, die dem eigenen Tod entkam, auch einen persönlichen Schutzgeist vom SternenClan gehabt. Entscheidet selbst ob es nur ein Märchen ist oder doch eine wahre Begebenheit.
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! So 26 Mai - 17:31 | |
| - 4. Rumpelstilzchen:
Verfasser: @SchneeleopardenzahnOriginal Märchen: Rumpelstilzchen ----- Es war einmal ein alter dreibeiniger Streuner, der kaum mehr als Haut und Knochen war und in einer alten Scheune nahe des Lagers des DonnerClans lebte. Das einzig wichtige in seinem Leben war seine Tochter, die sich um ihn kümmerte so gut es ihr möglich war. Doch leider waren weder ihr Vater noch sie in der Lager zu jagen - er konnte es rein körperlich nicht mehr und sie hatte es nie gelernt. Deshalb waren die Beiden auf die Beute anderer Katzen angewiesen, was sich nicht immer als einfach herausstellte, denn wer gab schon gerne einen Teil seiner Beute an einen alten Kater mit drei Beinen ab, der kaum für sich selbst sorgen konnte? So kam es, dass sich der alte Kater eines Tages in das Lager des DonnerClans begab, um mit dessen Anführer zu sprechen. Das Gespräch wurde ihm auch gewährt, doch als er schon beinahe bettelte, dass sie ihm doch ein paar Stücke ihrer Beute abgeben sollten, wurde er nur ausgelacht. “Warum sollte ich meine Beute an jemanden verschwenden, wenn dieser sich sowieso bald seinen Ahnen anschließen wird, geschweige denn mir eine Gegenleistung für das bieten kann, was ich ihm gebe?”, sprach der Anführer und war schon in Bezug sich umzudrehen und den armen Streuner alleine zurück zu lassen, da sprach dieser: “Ich habe eine wunderschöne und kräftige Tochter. Sie hat zwar nie gelernt zu jagen oder zu kämpfen, aber…. aber sie kann aus einfachen Blättern einer Eiche ein mächtiges Heilkraut herstellen, das mich schon mehr als nur einmal vor dem Tod bewahrt hat.” Mit diesen Worten hatte er die Aufmerksamkeit des Anführers zurück gewonnen, denn sogleich drehte er sich wieder zu dem Streuner um und miaute: “Wenn deine Worte der Wahrheit entsprechen, dann bring sie mir morgen in mein Lager, da will ich sie auf die Probe stellen.” Die schöne Tochter wurde bei Sonnenuntergang im DonnerClan willkommen geheißen, jedoch sofort wie eine Gefangene behandelt und in einen Bau geleitet, wo sie vollkommen einsam sein sollte. Das Einzige, was sie darin vorfand, waren haufenweise Eichenblätter. Sie war verwirrt und erfragte den Grund dafür, der Anführer antwortete ihr: “Ich möchte, dass du aus diesen Blättern das Kraut erschaffst, das deinen lieben Vater schon so oft vor dem Tod bewahrt hat. Solltest du das nicht bis Sonnenaufgang fertig gebracht habe, wirst du sterben müssen.” So wurde sie wieder alleine gelassen mit einer Aufgabe, die sie unmöglich bewältigen konnte. Die schöne Streuner wusste sich keinen Rat und so wuchs ihre Angst vor dem Morgengrauen, an welchem man entdecken würde, dass sie diese einfachen Blätter nicht zu einem Heilkraut werden lassen konnte. Im Moment ihrer größten Angst erschien ihr ein Kater, das Fell so schwarz wie die Nacht, die Augen voller Finsternis und Bösartigkeit. Vor Schreck hätte sie beinahe geschrien, doch noch bevor dies geschehen konnte, legte der Fremde ihr den Schweif über die Schnauze, um sie so zum Schweigen zu bringen. “Ich habe deine Furcht und Unwissenheit gespürt, meine Schöne. Was bedrückt dich derartig, dass dein Herz erfüllt von Angst ist?”, fragte der nachtschwarze Kater und richtete seinen finsteren Augen direkt auf sie. Die schöne Streunerin seufzte. “Weißt du, ich soll auf Befehl des Anführers diese Blätter einer Eiche in ein Heilkraut verwandeln, das angeblich vor dem Tod retten soll. Doch ich weiß nicht wie man so etwas macht.” Da sprach der Fremde: “Was würdest du mir als Gegenleistung dafür geben, wenn ich es für dich tue?” Die Augen der Streunerin weiteten sich und sie sah sich hektisch nach etwas um, das sie dem schwarzen Kater geben konnte. Doch leider befand sich in ihrem Gefängnis nur wenig, was sie ihm darbieten konnte, also miaute sie schweren Herzens: “Ich gebe dir das Halsband meiner Mutter.” Sie nahm es behutsam ab und reichte es dem Kater weiter, der daraufhin verlangte, dass sie sich umdrehte und ihren Blick abschirmte. Er begann laut zu schnurren und mit den Krallen über die Erde zu scharren. Es dauerte bis kurz vor Sonnenaufgang, doch dann war es vollbracht und ihr geheimnisvoller Helfer verschwunden. Erleichtert atmete die schöne Katze auf und nur wenige Herzschläge später betrat auch schon der Anführer ihren Bau. Als er die Mengen an Heilkraut sah, die dort neben ihr lagen, war er sichtlich erfreut, doch sein gieriges Herz verlangte nach mehr. So geschah es, dass sie auch an diesem Abend wieder die Blätter einer Eiche in ihren Bau gelegt bekam, wenn es auch mehr waren als die Nacht zuvor. Auch heute befahl ihr der Anführer diese zu dem Heilkraut werden zu lassen, wenn ihr das Leben lieb wäre. Wieder einmal wusste sich die Tochter nicht zu helfen und bangte um ihre Existenz, während sie innerlich auf das erneute Erscheinen des dunklen Katers hoffte. Wie auch das Mal zuvor erschien er ihr wenige Augenblicke später und fragte: “Was wirst du mir heute geben, wenn ich dir wieder dabei helfe diese Eichenblätter umzuwandeln?” Die schöne Streunerin sah sich abermal in ihrem Bau um, doch es lag sogar noch weniger darin als die Nacht zuvor. Also gab sie ihm das einzige, was sie noch am Leibe trug. “Ich werde dir den Glücksbringer meines Vaters geben.”, sprach sie und durchtrennte die dünne Schnur, die sie um ihren Hals trug. An dieser hing die Kralle eines Vogels, den ihr Vater einst erlegt und somit seine Familie beschützt hatte. Der schwarze Kater nahm auch dieses Geschenk an, dann begann er wieder damit zu schnurren und mit den Krallen über den Boden zu scharren. Am nächsten Morgen war die Tat vollbracht und der Fremde abermals verschwunden, doch das Leben der Streuner gerettet. Der Anführer freute sich über die Massen an Heilkraut, doch es war ihm noch immer nicht genug, weshalb er die Streunerin in einen größeren Bau brachte und diesen mit Eichenblättern füllen ließ. Dann sprach er: “Die musst du noch in dieser Nacht umwandeln, gelingt dir diese Tat, so sollst du meine Gefährtin werden.” Kaum wurde sie alleine gelassen, erschien ihr die Gestalt des schwarzen Katers zum dritten Male und sprach: “Was gibst du mir, wenn ich dir noch diese Mal die Blätter in Kräuter umwandle?” - “Ich habe nichts mehr, das ich geben könnte.”, sprach die schöne Streunerin und wirkte verzweifelt. “So versprich mir, wenn du die Gefährtin des Anführers wirst, dein erstes Junges.”, säuselte der Fremde und die Streunerin wusste sich in der Not nicht anders zu helfen; sie versprach also dem finsteren Kater, was er verlangte, und er schnurrte und scharrte die gesamte Nacht hindurch, bis die Sonne den Horizont berührte und ihre Strahlen über das Land schickte. Als dann der Anführer kam und alles fand, was er sich gewünscht hatte, nahm er sich die schöne Katze zur Gefährtin und feierte dies auch mit all seinen Clankameraden. Weit über ein Jahr danach brachte die schöne Gemahlin ein Junges zur Welt und dachte gar nicht mehr an den schwarzen Kater, da trat er plötzlich in die Kinderstube und sprach: “Nun gib mir, was du versprochen hast.” Die Königin erschrak und bot dem finsteren Gesellen alle Heilkräuter und Beute dar, die es im Territorium ihres Gefährten gab, wenn er ihr das Junge lassen wollte. Doch er sprach: “Nein, etwas Lebendes ist mir lieber als alle Schätze dieses Waldes.” Da fing die Königin so an zu jammern und zu weinen, dass der Kater Mitleid mit ihr hatte: “Drei Tage will ich dir Zeit lassen,” sprach er, “wenn du bis dahin meinen Namen weißt, dann sollst du dein Junges behalten.” Nun besann sich die Königin die ganze Nacht über auf alle Namen, die sie jemals gehört hatte, und schickte einen Krieger über Land, der sollte sich erkundigen weit und breit, was es sonst noch für Namen gäbe. Als am anderen Tag der Kater kam, fing sie an mit Kaspar, Melchior, Balthasar und sagte alle Namen, die sie wusste, der Reihe nach auf, doch bei jedem sprach der Fremde: “So heiß ich nicht.” Den zweiten Tag ließ sie bei den Katzen des DonnerClans herumfragen, wie die Katzen der Vergangenheit genannt wurden, und sagte dem finsteren Kater die ungewöhnlichsten und seltsamsten Namen vor. “Heißt du vielleicht Zoisitbein oder Pechzahn oder Humpelbein?” Aber er antwortete immer: “So heiß ich nicht.” Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte: “Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen, so sah ich da einen kleinen Bau, und vor dem Bau lag ein großer Haufen Beute, und um den Beutehaufen sprang ein gar zu lächerlicher Kater, hüpfte von einem Bein auf das andere und schrie: ”Heute jag ich, Morgen töt ich, Übermorgen hol ich der Königin ihr Kind; Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß!” Da könnt ihr denken, wie die schöne Königin froh war, als sie den Namen hörte, und als bald hernach der finstere Kater wieder in die Kinderstube hereintrat und fragte: “Nun, meine Schöne, wie heiß ich?” fragte sie erst: “Heißt du Kunz?” - “Nein.” - “Heißt du Heinz?” - “Nein.” - “Heißt du etwa Rumpelstilzchen?” Da wurden die Augen des schwarzen Katers groß wie Monde und fletschte die Zähne. “Das hat dir der Tod gesagt, das hat dir der Tod gesagt!”, schrie er und stieß mit den Hinterpfoten vor Zorn so tief in die Erde, dass er bis zur Hüfte darin steckte, dann packte er in der Wut sein Gesicht mit beiden Vorderpfote und riss sich selbst mitten entzwei.
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! So 26 Mai - 17:31 | |
| - 5. Das Märchen von Himmelsschwinge dem Anführersohn, Feuervogel und Grauer Wolf:
Verfasser: @SumpfohrOriginal Märchen: Iwan Zarewitsch, der Feuervogel und der graue Wolf ----- Das Märchen von Himmelsschwinge dem Anführersohn, Feuervogel und Grauer WolfChapter IVor vielen, vielen Monden lebte einmal der Anführer Löwenstern. Er hatte drei Söhne und besaß zudem ein prächtiges Reich, welches als "Goldener Clan" in die Geschichten eingehen sollte. Denn so war sein Territorium wahrlich, schon damals neideten viele ihm dieses prächtige Gebiet. Die Sonne schimmerte in warmen Farben durch das Blattwerk, auf die dichten, grünen Wiesen. Alles hier schien vor Kraft zu strotzen, uralte Bäume wölbten sich begrünt wie eh und je zum Himmel hervor, während sogar die Beutetiere sich sicher zu fühlen schienen und munter durch das satte Gras stromerten. Die schönsten Mäuse, Eichhörnchen und Vögel soll Löwenstern besessen haben, sogar Fische standen seinen Clankatzen zur Verführung, weshalb sie alle leben konnten, wie sonst wohl nur der SternenClan. Ein so unbesorgtes Leben gewohnt, war die Verwunderung umso größer, als eines Tages die Diebstähle begannen. Diebstähle der Beute und auch wenn des Nachts nicht viel verschwand, reichte es um aufzufallen. Nicht, dass es Löwenstern oder dem Goldenen Clan schadete, immerhin hatten die Katzen genug und dennoch gab es bereits damals den Urinstinkt, den jede Katze in sich trug und der heute fest im Gesetz der Krieger verankert ist: Niemand ließ sich gerne Beute stehen. Jeder war seinem Clan der Nächste und Fremde hatten die Territorien zu akzeptieren, mussten sie doch in ein anderes Reich gehören, als in das des Goldenen Clans. Die Patrouillen wurden verstärkt, doch schnell war klar, dass die Diebstähle ausschließlich in der Nacht geschahen. Auch zur späten Stunde durchstreiften fortan also Patrouillen das Territorium, doch selbst die besten Fährtenleser des Clans schafften es nicht, dem geheimnisvollen Beutedieb auf die Spur zu kommen. Löwenstern stürzte dies in tiefstes Trübsal, er fand keine Ruhe mehr und hörte sogar gänzlich auf zu essen und zu trinken. Letztendlich rief er seine Söhne zu sich und sprach zu ihnen: "Schon lange genug sucht der Dieb uns heim. Dem von euch, der es schafft ihn zu fangen, werde ich die Hälfte des Territoriums schenken." Von diesem Versprechen angespornt, durchstreifte zunächst der älteste Sohn Greifenfeder das Gebiet, hatte er doch schon so lange davon geträumt, selbst Anführer zu sein! Und mit der Hälfte des Territoriums war durchaus noch einiges anzufangen, so groß wie es war! Aber deshalb war es auch schwierig dem Fremden auf die Schliche zu kommen... Dennoch hatte er die Hoffnung, den Dieb zu fangen, da die Beute immer nur aus einem bestimmten Bereich verschwunden war. Am Abend legte Greifenfeder sich nur kurz hin - doch sogleich schlief er fest ein und erwachte bis zum nächsten Morgen nicht. Als er zum Bau seines Vaters zurückkehrte, fragte dieser ihn: "Hast du denn den Dieb gesehen?" "Nein, Vater, die ganze Nacht habe ich kein Auge zugetan und auf ihn gewartet. Doch gesehen habe ich ihn nicht." Löwenstern verfolgte den Plan jedoch weiter und setzte seine Hoffnung nun in seinen zweitältesten Sohn Kältewind, der in der folgenden Nacht zur Wache geschickt wurde. Die ersten Stunden überstand er, dann holte aber auch ihn der Schlaf ein und er kehrte unverrichteter Dinge zurück, um zu berichten, er habe den Dieb ebenfalls nicht gesehen. Die letzte Hoffnung trug nun also Himmelsschwinge, welcher sich nicht wagte auch nur hinzulegen, zu sehr befürchtete er, ebenfalls von der Müdigkeit übermannt zu werden. Wurden seine Lider schwer, so befeuchtete er sein Gesicht mit dem Tau des Grases. Zu dem Zeitpunkt, an welchem der Mond hätte hoch am Himmel stehen müssen - wäre nicht gerade Neumond gewesen - begann in weiter Ferne ein Licht zu flimmern. Stetig näherte sich dieses Leuchten und tauchte sogar den umgrenzenden Wald in einen hellen Schimmer. Das Licht ging aus von Feuervogel, einer grazilen Kätzin, die sich lautlos und schnell, elegant und geheimnisvoll durch das Territorium hindurch bewegte. Direkt auf eine Lücke unterhalb einiger Wurzeln zu, unter denen Mäuse Unterschlupf gefunden haben mussten. Gerade als sie sich hinunter duckte, schlich sich Himmelsschwinge von hinten an und versuchte sie schließlich zu packen, doch blitzschnell reagierte Feuervogel, entwand sich ihm, bevor er sie richtig in die Pfoten bekommen hatte und war verschwunden. Einzig einige Härchen ihres feurigen Fells waren in seinen Krallen zurückgeblieben und schienen noch immer in die dunkle Nacht zu leuchten. Gleich am morgen berichtete der junge Krieger seinem Vater, wer der Dieb war und zeigte ihm die zurückgeblieben Härchen, die von der Schuldigkeit der geheimnisvollen Kätzin zeugten. Von da an blieb sie von dem goldenen Territorium fern. Die leuchtenden Bestandteile ihres Felles jedoch betrachtete der Anführer immer und immer wieder, bis er davon zu träumen begann, die mystische Kätzin zu fangen, sie in seinen Clan zu bringen. Erneut rief er seine Söhne zu sich und sprach: "So macht euch auf den Weg und fangt Feuervogel. Bringt sie hierher, so muss sie nicht mehr stehlen und wir profitieren von ihren Fertigkeiten." Alle drei Söhne begaben sich also auf die Suche. Greifenfeder in die eine Richtung, Kältewind in die andere und Himmelsschwinge in eine Dritte. Nach einiger Zeit wurde das grün um ihn herum dichter und dichter, nur ein einziger schmaler Pfad blieb, auf dem er weiter voran schreiten konnte. Und eben dieser Pfad teilte sich irgendwann in drei. Der Kater nahm Witterung auf und der bleiernde Geruch von Blut stieg ihm sowohl von dem rechten als auch von dem linken Weg in die Nase. Gerade wollte er also den Weg direkt vor ihm einschlagen, als er eine Stimme wispern hörte: "Der Weg vor dir wird Hunger und Leid über deine Familie bringen." Eilig drehte er sich zu der Stimme um, sah aber nur einen dunklen Pelz lautlos im Dickicht verschwinden. "Wirst du den rechten Weg einschlagen, findet ein unschuldiges Wesen den Tod." Da war sie wieder, die Stimme! Doch so sehr sich Himmelsschwinge auch bemühte, konnte er sie nicht mehr ausfindig machen. "Dem Linken wiederum wird dein eigenes Leben zu Opfer fallen." Der Kater lauschte in die folgende Stille hinein, musste aber einsehen, dass niemand mehr da zu sein schien. Weiter musste er, doch welchem Pfad sollte er folgen? Es dauerte seine Zeit, in der er überlegte. Sein eigener Tod würde weniger bringen, als wenn er zurückkehrte und er war zum Wohle seines Clans ausgeschickt worden. Von daher kam nur der Weg zu seiner Rechten in Frage, so schwer ihm das nagende Schuldgefühl auch zusetzte. Drei Tage dauerte es, in denen der Kater mit jedem Schritt hoffte, man habe sich nur einen dummen Scherz mit ihm erlaubt, bevor er ein herzzerreißendes Winseln hörte, das abrupt mit einem Schrei verstummte. Sofort stürzte er in die entsprechende Richtung, fand jedoch nur noch eine Blutlache am Fuße eines Baumes vor und erblickte in weiter Ferne einen grauen Pelz. Ein Jaulen stieg in seiner Kehle auf, trauernd setzte er sich neben die Stelle, wo soeben jemand seinen Tod gefunden haben musste. Wissend, dass er Schuld daran war. Lange saß Himmelsschwinge schluchzend an dieser Stelle und verfiel ins Grübeln über seine Entscheidung. Irgendwann - der Kater vermochte die Zeit nicht abzuschätzen - schob sich ein eigentlich recht unmarkanter grauer Pelz seitlich in sein Sichtfeld und dennoch hätte er ihn unter tausenden wiedererkannt. Hatte er ihn doch flüchten sehen, nach dem ungerechten Mord! "Warum bist du denn so traurig?" Fragte der fremde Graue, mit dem dichten Pelz und einer bemerkenswert großen Statur. "Wie soll ich denn nicht traurig sein?" Beklagte sich der Krieger, "ein Unschuldiger hat wegen mir seinen Tod gefunden. Nein, so kann ich kein guter Krieger mehr sein." "Den Weg hast du dir selber ausgesucht. Aber du tust mir Leid und ich werde dir helfen." "Aber wie sollte ich dir trauen, wenn ich nicht einmal weiß, wer du bist und dennoch in dem Wissen bin, dass du die Pflichten ein jeder Clankatze ignorierst?" Himmelsschwinge konnte dem Fremden kein Vertrauen schenken, nachdem er zum einen Nichts und zum Anderen zu viel über dessen Herkunft und Absichten erfahren hatte. "Mein Name lautet Grauer Wolf und ich lebe in einem Stamm. Dieser unterscheidet sich nun einmal von dem, was du kennst." Kurz zögerte der trauernde Kater noch, dann erzählte er dem Fremden von Feuervogel. Als er geendet hatte, erhob Grauer Wolf die Stimme: "Durch mich musstest du hier lange warten und ohnehin bräuchtest du ewig, die brennende Kätzin zu finden. Ich alleine weiß den Weg zu ihr und werde ihn dir zeigen." Chapter IIHimmelsschwinge und Grauer Wolf machten sich also gemeinsam auf den Weg und während der Clankater so neben dem Größeren her lief, beschleunigten sie ihre Schritte mehr und mehr, die Welt zog immer schneller an ihnen vorbei. Doch was er zunächst als Illusion abtat, musste er doch als Realität einsehen. Seen flogen nur so an ihnen vorbei, ganze Wälder durchquerten sie in wenigen Herzschlägen. Aber wie war so etwas möglich? Er konnte es sich nicht erklären. Kaum waren sie losgelaufen - oder vielmehr losgeflogen? - als sie auch schon vor einer Mauer halt machen mussten. "Es ist soweit. Habe keine Bedenken, die Zweibeiner sind zu dieser Zeit fort. Also, klettere über die Mauer! Hinter ihr wirst du Feuervogel finden und auch wenn es nicht einfach wird, versuche sie zu überzeugen, dich zu begleiten. Aber rühre nicht die Leine an, mit welcher ihre Zweibeiner sie festgemacht haben, sonst wird ein Unheil geschehen!" Der Krieger sprang also über die Mauer und sofort entdeckte er die markant leuchtende Kätzin. Ihre Gestalt war weitaus jugendhafter, als ich zuletzt aufgefallen war, auch war sie bedeutend kleiner als er. Sie mochte erst einige Monde das Kriegeralter erreicht haben und dennoch strahlte sie eine Anmut und Erfahrenheit aus, wie er es noch nie erlebt hatte. Er begann auf sie einzureden, ohne eine Antwort zu erhalten und nachdem er bereits eine ganze Zeit so dort verharrte, fiel sein Blick auf das Band, welches sich um ihrem Hals befand und welches sonst nur Hunde trugen. Daran befestigt war die sogenannte "Leine", wie Grauer Wolf es bezeichnet hatte. Es würde so viel einfacher sein, die Kätzin sicher mitnehmen zu können. Denn wer garantierte ihm auch, dass sie sich andernfalls nicht auch einfach irgendwann aus dem Staub machen würde? Nein, dass wollte er nicht riskieren. Wäre Grauer Wolf nicht mehr an seiner Seite, würde es Monde dauern, wieder hierher zurückzukehren. Somit hatte Himmelsschwinge sich entschieden und versuchte die Leine von dem Pflock zu lösen, an welchem sie befestigt war. Mit einem lauten Fauchen sprang die Rote auf ihn zu und mehrere ausgewachsene, aber beinahe ebenso hell leuchtende Katzen tauchten hinter Sträuchern und Büschen auf, liefen auf ihn zu und brachten ihn zu ihrem Anführer. "Wer bist du und wo kommst du her?" Fragte ihn dieser erbost. "Mein Name ist Himmelsschwinge, ich bin der Sohn von Löwenstern." "Der Sohn eines Anführers, der es nötig hat, sich Clanmitglieder zu entführen?!" "Dann sagt mir, warum Feuervogel von uns Beute stiehlt", hielt der Jüngere trocken dagegen. Ohne auf die eigentliche Frage zu antworten, begann der Anführer seicht den Kopf zu schütteln: "Hättest du doch nur gefragt, ob sie euch begleiten könne. Sie ist eine neugierige Kätzin und wäre dir sicherlich freiwillig gefolgt, wenn ich es ihr erlaubt hätte. Feuervogel würde ihren Clan nicht im Stich lassen. Nun aber muss ich allen davon berichten, dass du im Namen deines Clans Katzen entführst. Nur wenn du mir einen Gefallen tust, werde ich davon absehen und Feuervogel erlauben, dich zu begleiten. Im Clan des grünen Wachstums gibt es äußerst seltene Kräuter, welches bei uns als "Leuchtender Stern" bezeichnet wird. Besorge mir davon eine Pflanze mitsamt Wurzeln, damit auch wir das wertvolle Heilmittel nutzen können." Mit leicht hängendem Kopf machte sich Himmelsschwinge auf den Weg zurück zu Grauer Wolf. Wie einfach doch alles hätte sein können! Die Stammeskatze aber sprach: "Ich sagte dir doch, du darfst die Leine nicht anrühren. Warum hast du mir dies nicht einfach geglaubt?" "Verzeih mir", erwiderte Himmelsschwinge ein wenig beschämt. "Nun gut, lass uns weiterziehen." Gemeinsam rannten die beiden los, fort von dem seltsamen Clan, der bei Zweibeinern lebte und wieder dauerte es nur Sekunden, ehe sie verschiedenste Landschaften durchquert hatten und an der Grenze zum nächsten Territorium standen. Chapter IIIRuhigen Schrittes ging Himmelsschwinge alleine weiter und durchquerte das fremde Territorium auf der Suche nach dem leuchtenden Stern. Plötzlich hörte er Pfotenschritte und ehe er sich hätte verstecken können, trat ein fremder Kater in sein Sichtfeld und musterte ihn aufmerksam. Selbst aus der Entfernung von mehreren Fuchslängen konnte der Krieger den kräftigen Kräutergeruch wittern, der im Pelz seines Gegenübers hing. Respektvoll senkte er den Kopf und sprach den vermeintlichen Heiler an: "Sei gegrüßt", begann er, "ich bin auf der Suche nach einem Kraut, dem leuchtenden Stern. Bitte erlaube mir, eine Pflanze samt Wurzeln an mich zu nehmen." Der andere musterte ihn einen Moment lang. "Da du mich danach fragst, so erlaube ich es dir auch. Folge mir und pflücke eine einzige Pflanze. Eine Einzige. Das wird reichen, damit ihr sie in eurem Territorium mehren könnt." Dankbar und guten Mutes folgte Himmelsschwinge dem Heiler, dessen schneeweißer Pelz in dem unendlich wirkenden Grün, in welches die Umgebung getaucht war, gut zu erkennen war. Er war sich mittlerweile sicher, dass er - gänzlich unbewandert in Kräutern - niemals selbst das Gesuchte gefunden hätte. Als der Heiler schließlich stehen blieb und auf eine Pflanze deutete, erkannte Himmelsschwinge sofort, dass Tausende von ihnen überall standen. Ob er sich nicht doch ein zweites Exemplar für seinen Clan mitnehmen könnte? Ein Junges war seit einiger Zeit mit einer unbekannten Krankheit behaftet, gegen die selbst ihr Heiler nichts ausrichten konnte. Außerdem, was machte es diesem Clan schon aus, wenn er nicht eine sondern zwei Pflanzen von Tausenden nahm? Lächerlich klein war der Verlust und viel größer wäre der Gewinn für seinen Clan. Zwar hatte der Heiler extra darauf hingewiesen, nur eine Pflanze zu erlauben, doch im Notfall würde er mit ihm schon fertig werden! Mit den Pfoten begann Himmelsschwinge also die Erde zur Seite zu scharren, um dann auch die Wurzeln der beiden Pflänzchen ohne große Verluste aus dem Erdreich entnehmen zu können. In dem Moment, als er sie bereits davon tragen wollte, wurde der Heiler auf ihn aufmerksam, der zuvor selbst wieder im Grün verschwunden war und ihm sich selbst überlassen hatte. Es kam wie es kommen musste und auch hier stieß der Heiler einen simplen Ruf aus. Mittlerweile klüger als vor seiner Reise - aber nicht klug genug sich an die Anweisungen zuvor zu halten - begann der Krieger zu rennen, wurde jedoch wieder von fremden Kriegern überrascht und zum Anführer des Clans gebracht. "Wer bist du und wo kommst du her?" Fragte dieser ihn erbost. "Mein Name ist Himmelsschwinge, ich bin der Sohn von Löwenstern." "Wie kannst du es Clankatze wagen, dich dem Befehl eines Heilers zu widersetzen? Schäme dich dafür! Nur unter einer Bedingung werde ich dir Verzeihen. Krieger des Clans der eisigen Herzen entführten vor einem Mond ein Junges aus unserem Clan. Befreie es und bringe es hier her, dann wirst du den leuchtenden Stern mitnehmen dürfen!" Niedergeschlagen trottete der Helle also zurück zu seinem Weggefährten, der bereits mitbekommen hatte, was geschehen war. Woher, darüber wunderte er sich in seiner misslichen Lage nicht. Und obwohl Grauer Wolf alles andere als begeistert war, verzieh er Himmelsschwinge erneut und begleitete ihn zum neuen Ziel. Am Rande des Territoriums begann er zu sprechen: "Dieses Mal werde ich mich um alles kümmern. Tritt schon einmal den Rückweg an, ich werde dich mitsamt dem Jungen ganz mühelos einholen." Wissend, das die Stammeskatze mit ihren letzten Worten recht hatte, zog er also los und vertraute ganz darauf, dass der Kater nichts Böses im Schilde führte. Warum auch, er hatte ihm schließlich die ganze Zeit zur Seite gestanden! Dass die Geschichte damit begonnen hatte, dass er einem Unschuldigen das Leben nahm, war längst vergessen. Doch er hielt Wort und als die Gelegenheit günstig war, stibitzte er das gestohlene Junge und holte dann zu Himmelsschwinge auf. Zu dritt gingen sie nun also weiter und während sie so liefen wuchs das Kleine dem Krieger mehr und mehr ans Herz. Abwechselnd trugen sie es und als die beiden eine Pause machten, spielte er ganz herrlich mit dem kleinen Fellbündel. Dass er also betrübt war, als sie in die Nähe des Territoriums vom Clan des grünen Wachstums kamen, wunderte nur noch Grauer Wolf. "Wo drückt die Pfote, Himmelsschwinge? Du wirkst schon wieder betrübt", fragte dieser. "Wie sollte ich nicht traurig sein, nun wo ich den Kleinen gehen lassen muss? Nicht einmal sicher sein, dass sie sich gut um ihn kümmern, kann ich. Die Krieger wirkten alle kalt, als würden sie dem Clan der eisigen Herzen und nicht dem des grünen Wachstums entspringen." Er seufzte. "Na schön, ich werde dir helfen. Ich werde mich in das Junge verwandeln, welchem du deine Liebe geschenkt hast." Noch bevor er es als schlechten Witz hätte abtun können, begann der Pelz von Grauer Wolf bläulich hell zu leuchten, Sterne kristallisierten sich heraus, wurden heller und heller, so dass Himmelsschwinge den Blick abwenden musste. Als er vorsichtig wieder zu seinem Freund blinzelte, lag dort eine exakte Kopie des paar Monde alten Katers. Chapter IVDas echte Junge legte Himmelsschwinge gut geschützt am Fuße eines Baumes ab, baute ihm eine kleine Höhle und erklärte ihm viele Male, dass es hier nun etwas warten müsste. Als er sich sicher war, dass nichts passieren konnte, nahm er Grauen Wolf am Nackenfell hoch und lief in die Richtung, in der er das Lager des Clans vermutete. Von einigen Kriegern begleitet fand er es schließlich und legte das Fellbündel vor sich ab, welches daraufhin mit argwöhnischen, emotionslosen Augen gemustert wurde. Absolut keiner machte Anstalten, sich ihm anzunehmen, erst kurz bevor er wieder ging, hob eine Königin es hoch und verschwand wieder in einem Bau. Doch auch bei ihr war nichts von Freude zu erkennen. Himmelsschwinge erhielt jedoch wie versprochen eine Pflanze des leuchtenden Sterns und machte sich auf den Rückweg zu seinem neuen Familienmitglied. Erdjunges taufte er ihn ganz ohne Hintergedanken, nur auf Grund des erdfarbenen, ebenso gemusterten Pelzes. Im Clan war kaum die Nacht angebrochen, doch als sich fast alle in ihre Baue begeben hatten, verwandelte Grauer Wolf sich in der Kinderstube zurück. Damit weckte er die Königin, die sich ihrem vermeidlichen Sohn leicht widerwillig angenommen hatte und ihn nun erschrocken anstarrte. Blitzschnell verschwand er durch den Ausgang, preschte an den Nachtwachen vorbei und schüttelte noch auf dem Weg durch das Territorium seine Verfolger ab. Wenig später hatte er auch zu dem neuen Vater-Sohn-Gespann aufgeholt. "Was ist denn nun wieder los?" Fragte er, da er ein besonderes Gespür für die Emotionen anderer hatte. "Ach, was soll ich sagen... So sehr hatte ich gehofft Wasserjunges eine der Pflanzen mitnehmen zu können. Sie ist gerade einmal 5 Monde alt und hat Leiden, die sich nicht einmal unser Heiler erklären kann. Doch mit so einem Wunderkraut, damit wäre ihr geholfen!" "Du hast ein gutes Herz, erneut werde ich dich nicht im Stich lassen." Es folgte erneut die gespenstisch anmutende Verwandlung, bevor nun ein weiteres Kraut vor Himmelsschwinge lag. Es folgte ein ähnliches Prozedere wie beim Mal zuvor, bei welchem er sich zunächst um Erdjunges Sicherheit kümmerte, die erste Pflanze sicher lagerte und dann die Zweite ganz vorsichtig hochnahm, um sie zu dem Clan zu bringen, in dem endlich Feuervogel auf ihn warten würde. Und tatsächlich wirkte die junge Kätzin begeistert ein neues Abenteuer antreten zu dürfen. Er trieb sie zur Eile an, das Territorium zu verlassen und sie ließ sich bereitwillig darauf ein. Denn in dem Moment, in welchem der Heiler des Clans das wertvolle Kraut an sich nehmen wollte, verwandelte Grauer Wolf sich zurück und rannte unter lauten Rufen des Clans davon. Indessen hatten Feuervogel und Himmelsschwinge Erdjunges erreicht und die feurige Kätzin bestand darauf, ihn den ersten Teil des Weges zu tragen. Kurz überlegend stimmte der Ziehvater schließlich zu, nahm selbst den echten leuchtenden Stern an sich und so liefen sie los. Nachdem der Stammeskater wieder zu ihnen gestoßen war, sprach er auch schon: "So, Himmelsschwinge. Hier war der Ort, an welchem sich unsere Wege kreuzten und hier ist der Ort, von welchem aus du nun alleine - mit Feuervogel und Erdjunges - weiterreisen musst." Respektvoll verneigte der Krieger sich einmal vor dem grauen Kater, den er mittlerweile als Freund ansah. "Ich bin froh, deine Bekanntschaft gemacht zu haben." "Verabschiede dich nicht für immer", unterbrach dieser seine Abschiedsworte, "ich werde dir wohl noch einmal nützlich sein." Und auch wenn der helle Kater sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, bei was, wusste er über die Richtigkeit der Worte Bescheid. Lange schon hatte er erkannt, dass Grauer Wolf nur vom SternenClan selbst auf diese Welt geschickt worden sein konnte. Wusste er doch über alles Bescheid, was geschah und verfügte über wundersame Fähigkeiten. Ebenso wie Feuervogel. Die Reise ohne die Kräfte von Grauer Wolf war beschwerlich, immer mal wieder mussten die drei Katzen eine Pause einlegen, in der sie Erdjunges etwas von der Welt zeigten, jagten und ihre müden Pfoten ausruhten. So auch als das Territorium in keiner großen Entfernung mehr vor ihnen lag. Unter einem Baum legten sie sich zum Schlafen nieder, Feuervogel dicht an Himmelsschwinge geschmiegt, da die beiden sich lieb gewonnen hatten und zwischen ihnen, in ihre Pelze eingekuschelt, Erdjunges. Schlafend bemerkte keiner von ihnen die Ankunft von Greifenfeder und Kältewind, die sich vollkommen still angeschlichen hatten. Auch die beiden waren weit gereist um Feuervogel zu finden, mussten aber mit lehren Pfoten zurückkehren. Nun aber sahen sie welchen Erfolg ihr jüngerer Bruder zu verzeichnen hatte. Vom Neid zerfressen entschieden sie ihn zu töten und wenige Krallenhiebe später war der Plan in die Tat umgesetzt. Sie schnappten sich den verängstigten Erdjunges, sowie den leuchtenden Stern und zwangen Feuervogel beim Leben des Kleinen mitzukommen. Und nur dieses Junges sollte es auch sein, was sie daran hindern sollte, Löwenstern die Wahrheit zu sagen. Himmelsschwinge lag nun also tot auf der weiten Ebene und über ihm begannen die Krähen ihre Kreise zu ziehen. Plötzlich aber preschte Grauer Wolf vor, schnappte sich eine Krähe und ein Krähenküken. "Na los, Krähe, flieg und hole mir das tote und das lebendige Wasser, sonst bringe ich dein Küken um!" Befahl er und wartete auf die Rückkehr des gefiederten Boten. Ob bald, ob lang, kehrte die Krähe mit dem toten und dem lebendigen Wasser zurück. Zunächst goss der Stammeskater das tote Wasser über die Wunden des Hellen, die sich daraufhin wieder verschlossen. Dann beträufelte er ihn mit dem lebendigen Wasser, welches ihm neues Leben einhauchte und ihn gähnend erwachen ließ: "Habe ich fest geschlafen." "Ohne mich wärst du gar nicht wieder aufgewacht. Deine eigenen Brüder brachten dich um, nahmen deine Familie und den leuchtenden Stern an sich!" Mit Hilfe der Schnelligkeit von Grauer Wolf, machten die beiden sich endgültig auf den Weg zum Lager des goldenen Clans. Vor diesem stoppte der Größere und miaute: "Nun ist die Zeit zum Abschied gekommen. Für immer." Als Himmelsschwinge kurz darauf das Lager betrat, wurde gerade zur Clanversammlung gerufen. Aus den Katzen sprach muntere Begeisterung und der Krieger war sich sicher, dass nun das von Löwenstern versprochene Territorium an seine Brüder aufgeteilt werden sollte. Verwundert blickte man sich zu ihm um, als sie ihn erst registriert hatten. Doch die Erste, die wirklich reagierte, war Feuervogel, welche gerade aus der Kinderstube trat. "Himmelsschwinge!" Rief sie begeistert und überglücklich aus, lief zu ihm und drückte ihre Nase in seinen Pelz, während Erdjunges freudig um seinen Vater herum sprang. "Das ist derjenige, der mich wirklich hierher brachte", verkündete sie dem Clan und damit auch Löwenstern, der unlängst auf dem Versammlungsfels stand. Gemeinsam berichteten sie Himmelsschwinges Vater, was sich tatsächlich zugetragen hatte und der helle Kater erfuhr des Weiteren, dass Wasserjunges Mutter wenige Tage nachdem er losgegangen war, grausam zugerichtet aufgefunden worden war. Entsetzt verbannte Löwenstern Greifenfeder und Kältewind, ehe er seinem jüngsten Sohn ein eigenes Territorium vermachte. Himmelsstern zog mit Feuervogel, dem frisch ernannten Erdpfote und Wasserpfote, die vom leuchtenden Stern geheilt werden konnte, unendlich glücklich darüber war und für die er sich nach dem Tod ihrer Mutter verantwortlich fühlte, in das neue Gebiet. Sie wurden eine Familie und mit dem eigenen Nachwuchs von der roten Kätzin und dem hellen Kater wuchsen sie zum Clan. "Aber, Erdstreif, eines verstehe ich nicht", miaute Wasserfell lange Zeit später auf der Jagd zu ihrem Ziehbruder, "warum leuchtete der Pelz unserer Mutter angeblich wie die Sonne?" "Ich glaube, Himmelsschwinge kam es einfach nur so vor", antwortete dieser, "weil er sie schon damals liebte."
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| | | Luzifer Admin
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! So 26 Mai - 17:32 | |
| - 6. Der kleine Muck:
Verfasser: @KatnissOriginal Märchen: Der kleine Muck ----- In einem weit, weit entfernten Land, wo es selten Bäume gab und die Sonne heißer schien, als sonst wo, lebte eine Gruppe Katzen. Jeder dieser Katzen hatte einen eigen Bau, entweder für sich alleine oder mit Familie. Und in so einem Bau wurde Muck geboren. Seine Mutter, die früh verstarb, liebte ihren Sohn über alles. Und eines Tages fragte sie Muck, was er gerne machen möchte. Muck antwortete darauf. „Das Glück suchen!“ „ Aber dies ist doch nichts für dich“, mischte sich nun sein Vater ein, ein großer schwarzer Kater „ du solltest etwas Vernünftiges werden, als nur dem Glück hinter her zu jagen. Werde ein Krieger so wie ich es bin!“ Aber Muck wollte dies nicht, dann verstarb die Mutter und Muck blieb mit seinem Vater allein zurück. Lange Zeit lebten Vater und Sohn zusammen, bis der Zeitpunkt kam, wo Muck endlich ein Krieger werden sollte. Der kleine schwarz-weiße Kater mit seinen blauen Augen war es gar nicht recht.Jetzt saß der alte kater von einer Gruppe von jungen Katzen, die in seinem Bau waren. Seine Pfoten unter seinem Körper, schaute er die jungen Katzen an,die gespannt auf seine Geschichte warteten. So erzählte Muck erst mal von seiner Kindheit und auch warum sie ihn immer hinter riefen „ Kleiner Muck“. Ja dies war wirklich so, Muck war von Anfang ein sehr kleiner Kater gewesen. Dies hat sich auch nicht geändert, als er später älter wurde. Kurz schloss Muck die Augen und fing dann an zu erzählen. Jetzt herrschte Ruhe in der Katzenrunde und die jungen Katzen hörten gespannt Muck zu. Mein Vater bestand darauf das ich ein Krieger werden sollte,aber ich wollte unbedingt das Glück suchen, von welchem meine Mutter mir erzählt hatte. So machte ich meine Ausbildung zum Krieger, was mich aber nicht unbedingt gefiel.Nachdem ich mit der Ausbildung fertig war, sah ich immer noch aus, wie ein Schüler und wurde auch immer von den älteren Krieger geneckt. Als mein Vater dann starb, verließ ich mein Zuhause, sowie auch die Katzengruppe und wollte unbedingt das Glück suchen. Lage irrte ich durch die Gegend und wusste nicht, wie lange ich gelaufen war. Tag und Nacht lösten sich ab, bis ich endlich wieder ein Lager voller Katzen fand. Dort wollte ich als erstes nach dem Glück suchen. Bei einem Bau blieb ich stehen und höflich fragte ich dort eine Kätzin, ob ich bei ihr übernachten konnte. Die Kätzin war sehr nett und nahm mich auf. So betrat ich den Bau, wusste aber nicht was mich dort erwartete. Es stellte sich heraus, dass die Kätzin eine Heilerin war und sich viel mit dem Sternenclan unterhielt und dadurch auch nie da war. Sie brauchte Jemanden, der sich um ihre Tiere kümmern sollte. Nur waren diese Tiere keine Mäuse, sondern Ratten, die sie als Haustiere hielt. Ich sagte zu und war zufrieden, ein Dach über den Kopf zu haben. Und vielleicht konnte ich hier das Glück finden. Aber weit gefehlt, wie ich im Nachhinein feststellen musste. Von Morgens bis Abends musste ich mich um die Ratten kümmern, sie etwas zu fressen geben,mit ihnen spielen und den Bau sauber halten. Die alte Heilerin war zu dieser Zeit nie zu Hause. Dann passierte das Unglück, einer ihrer Ratten zerstörte das Nest der Heilerin, aber so, dass man es nicht wieder in Ordnung machen konnte. Ich versuchte die Materialien zusammen zu bekommen. Nur fand ich in ihrem Bau nicht alles und so suchte ich weiter. Da die Heilerin noch ein Bau hatte, wo aber keiner rein durfte, betrat ich diesen in der Absicht dort alles zu finden, um das Nest wieder in Ordnung zu bringen. Ich bekam große Augen, als ich sah, was die Heilerin dort angehäuft hatte. Unter ihren Schätzen befand sich ein Halsband mit kleinen Steinen und ein kleines Stöckchen, welches man bequem im Maul tragen konnte. Ein solches Halsband hatte ich noch nie gesehen, als ich es mir genauer anschaute, sah ich das etwas auf dem Band geschrieben stand.„[size=13]Lauf mit mir fort, zu fernem Ort. Endet dein Lauf, ist Glück dein Kauf.“ Die Worte verstand ich nicht so ganz, aber ich prägte sie mir ein und da ich das Halsband schick fand, legte ich es mir an. Es war gar nicht so einfach, ein Halsband an zu legen, aber irgendwie schaffte ich es. Die Steine auf dem Halsband, waren jetzt an der rechten Seite und irgendwie dachte ich dies kann doch nicht ganz richtig sein. Da ich mal gesehen habe, dass eine fremde Katze , die auch solch ein Halsband trug , die Steine vorne getragen hatte, so das sie jeder sehen konnte. Aber da war noch das Stöckchen, welches mir auch noch gefiel. Ich nahm es in meine Pfote und drehte es hin und her, um zu schauen, ob sich dort auch noch eine Inschrift befand, aber leider fand ich nichts. Und da ich Neugierig geworden bin, was das Halsband nun machte. Drehte ich das Halsband mit den Steinen nach vorne und sagte dabei den Spruch auf.“ Lauf mit mir fort, zu fernem Ort. Endet dein Lauf, ist Glück dein Kauf.“ Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, liefen meine Pfote so schnell sie konnten. Ich lief durch eine Wüste, die am Tage so heiß ist, dass sie meine Pfoten versengen konnte und in der Nacht so kalt, dass ich mein Pelz hätte aufstellen können. Nur wusste ich leider nicht wie ich anhalten konnte, dies hatte mir das Halsband nicht verraten. Und so kam ich wieder an einem Clan an. Total verzweifelt, weil ich einfach nicht wusste wie ich halten konnte, blieb ich auf einmal in einem Busch hängen. Was auch für mich ein Glück war, denn jetzt wusste ich, wie ich halten konnte. Das Halsband verdrehte sich wieder und blieb auf der rechten Seite mit seinen Steinen. Erleichtert befreite ich mich aus dem Busch. Nicht noch einmal wollte ich das Halsband drehen, als ging ich nun langsam voran und traf dabei einen Kater, der sich bei mir vorstellte, als Murad. Der graue Kater begrüßte mich freundlich und erzählte mir, Er sei der schnellste Läufer und wollte sich bei dem Anführer aus diesem Clan anschließen. Ich nickte nur und machte Murad den Vorschlag zusammen zum Anführer zu gehen. Damit war der graue Kater einverstanden und so gingen wir gemeinsam los. Am Lager angekommen, wollten uns die Krieger nicht durch lassen. So entfernte ich mich etwas drehte an meinem Halsband und lief wie der Wind an die Krieger vorbei, ohne dabei auf Murad zu achten. Aber Murad hatte es doch irgendwie geschafft, ins Lager zu kommen, als ich dort erfuhr, dass die Tochter vom Anführer entführt werden sollte. Ich traf auf die Kätzin Amarza, die die Tochter vom Anführer war. Die weiße, wunderschöne Amarza dachte ich wollte sie entführen, was für mich natürlich unverständlich war. Erst jetzt nahmen mich die Krieger war und wollten mich schon aus dem Lager verweisen. Ich schlug dem Anführer eine Wette vor. Wer der schnellste Läufer im Lager war. Der Anführer, ein hellgrauer Kater, der stolz seinen Kopf hocherhoben trug und sehr groß war, willigte ein. Ich wusste aber nicht, dass ich gegen Murad laufen musste, denn ich ja schon vorher kennengelernt hatte. Der Anführer ließ sich auf die Wette ein und erhöhte dies noch, in dem er sagte. Wer diesen Lauf gewinnt, kann im Lager bleiben.Dann startet der Lauf und ich musste gegen Murad laufen. Ich drehte mein Halsband wieder nach vorne und schon liefen meine Pfote von ganz alleine. Runde um Runde um das Lager und ich überholte Murad laufend. Mir tat der Kater leid, als der Lauf zu ende war und der Kater aus dem Lager verwiesen wurde und ich dafür behalten wurde. Erst jetzt erfuhr ich, was sich wirklich in diesem Clan abspielte. Es ging Amarza und Hassan, dem zweiten Anführer. Die sich beide unsterblich verliebt hatten und, wo auch die Väter eine Übereinkunft geschlossen hatte, dass diese beiden wenn sie Krieger waren Gefährten werden sollten. Damit war aber ein anderer Kater nicht einverstanden. Der Kater hieß Wasil und war ein alter Kater mit zerzaustem Fell und aus einem anderen Clan. Er wollte unbedingt Amarza, als seine Gefährtin haben, weil er sich dadurch erhoffte, dass sein Gebiet größer wurde. Nur wollte Amarza den alten Kater nicht und ging jeden Tag zu dem Heiler und fragte ihm , was der Sternenclan dazu sagt und ob diese einverstanden waren. Der Heiler schüttelte immer nur mit dem Kopf, denn auch er wusste nicht alles. Aber in diesem Lager war es nun so, dass es kaum noch Beute gab und der Anführer nicht mehr wusste, wie er seinen Clan satt bekommen sollte. Ich ließ mich nicht lange bitten. So nahm ich mein Stöckchen und machte mich damit auf die Suche. Lange brauchte ich nicht zu laufen, als mein Stöckchen anfing, wie wild in meinem Maul zu wackel. Ich ließ es los und schon tanzte es über den Boden wie wild. Hier also muss es Beute geben, dachte ich mir und machte mich sofort auf die Suche. Und tatsächlich fand ich Beute im Überfluss.. Ich tötet einige Mäuse und ging dann zurück ins Lager, legte sie dem Anführer vor die Pfoten. Er nahm sie auch, nur wusste ich nicht, dass mir einer der Krieger auf dem Befehl des Anführers gefolgt war und mit angesehen hat, was ich tat. Der Anführer entließ mich und ging aus seinem Bau. Es dauerte auch nicht lange, da wurde ich von seinen Kriegern überrascht. Ich wusste in diesem Augenblick nicht was los, war, da der Anführer mich doch entlassen hatte, konnte ich ja nicht falsch gemacht haben. Aber so war es nicht, der Krieger hatte dem Kater alles erzählt, was er gesehen hatte. Und nun war guter Rat teuer. Was sollte ich machen? Zu Schulden hatte ich mir nichts kommen lassen, also ging ich mit. Ja klar ich hätte ja auch weglaufen können mit meinem Halsband, aber dies wollte ich nicht. Nun stand ich vor dem Anführer, der in seinem Nest lag und mich mit seinen gelben Augen ansah. Die aber so böse funkelten, dass mein Nackenhaar sich aufstellte. Der Anführer stand auf und ging aus seinem Nest näher zu mir heran. Ohne eine Wort zu sagen, nahm er mir einfach mein Halsband ab und mein Stöckchen,welches ich am Boden abgelegt hatte und ging dann wieder in sein Nest. Auf ein Zeichen von ihm nahmen mich die Krieger in ihre Mitte und führten mich aus das Lager mit den Worten“ Lass dich hier nie wieder blicken!“Traurig und mit hängenden Kopf verließ ich die Gegend und wanderte ziellos umher. Wo sollte ich noch hingehen. Ein Zuhause hatte ich nicht mehr und das Glück hatte ich auch noch nicht gefunden. Gab es dies überhaupt? Dachte ich und gab die Suche nach dem Glück einfach auf, es hatte kein Zweck danach zu suchen. Bevor ich aber das Lager verließ, hörte ich noch, wie sich die Katzen darüber unterhielt, dass ein anderen Clananführer, diesen Clan aushelfen sollte mit Beute und sie ihn dann zum dank die Tochter vom Anführer zur Gefährtin geben wollte. Ich kannte zwar Bajazid nicht und wusste auch nicht, wie der Kater aussah.Aber eins wusste ich dies war nicht Rechtens an Amarza und ich musste dies irgendwie ändern. Zwar wusste ich noch nicht, wie ich es ändern konnte, aber da würde mir schon etwas einfallen. Und so ging ich weiter durch eine Sandwüste, meine Pfoten taten mir weh und ich wusste einfach nicht wo ich hingehen sollte. In der Ferne sah ich sah ich einen hellen Streifen auf dem ich nun zu ging. Es dauerte noch eine Weile bis ich merkte, dass dies ein kleiner See war an dessen Ufern Gras wuchs. Erleichtert lief ich auf den kleinen See zu und ließ mich auf das weiche Gras nieder. Ich wollte gerade meine Augen schließen, als ich in meiner Nähe Blumen stehen sah, die so wunderschön aussahen, dass ich meine Müdigkeit vergaß und zu den Blumen ging. Meine Neugier war nun geweckt und ich roch an einer Blumen, als ich merkte,wie schlecht mir wurde und sich alles um mich herum drehte. Ich fiel auf den weichen Grasteppich und schlief ein. Nach einer Weile wachte ich wieder auf und bemerkte, dass etwas nicht an mir stimmte. So schlich ich zum Wasser und schaute hinein. Erschrocken wich ich zurück, als ich feststellte, dass ich auf einmal Hasenohren hatte. Wo waren nur meine Ohren geblieben, auf die ich doch so stolz war? So miaute ich zu mir selber,.“ Ja du bist eine Hase und läufst vor allem weg, aber zu einem richtigen Hasen fehlt dir aber noch vieles.“ Ich verzog mich vom Wasser und suchte jetzt auf der Wiese nach einer Blume, die dieses vielleicht wieder ändern könnte. Und ich fand sie, gleich neben der Blume, an der ich gerochen hatte. So tat ich das gleiche, wie bei der ersten Blume, ich roch daran und wieder wurde mir schwindelig und ich fiel ins Gras. Aber als ich jetzt aufwachte, waren die Hasenohren verschwunden und ich hatte meine richtigen Ohren. Glücklich darüber, kam mir eine Idee, wie ich den Anführer eins Auswischen konnte, so pflückte ich ein paar Blumen, die mir die Hasenohren verschafften und gelb aussahen und ich nahm dann auch noch die anderen Blumen mit, die im Unterschied zwischen den gelben Blumen in der mit eine orange Farbe hatten. Wer wohl nicht gleich darauf achtete, so wie ich, dem konnte es wohl passieren. Und mein Plan war nun vollkommen, mit diesen Blumen würde ich den Anführer es heimzahlen. Ich machte mich nun wieder auf in die Gegend zu gehen, wo man mich raus geworfen hatte. Damit ich aber nicht gleich erkannt werde, musste ich mir überlegen, wie ich es machen konnte. So traf ich auf Hassan dem zweiten Anführer, der mir auch gleich erzählte, dass Amarza´s Vater Bajazid den Vorrang gibt und seine Tochter soll die Gefährtin von diesem Kater weder. Als sich aber Hassan deswegen aufgeregt habe, hatte man ihn einfach davon gejagt. Und nun irre er umher und weiß nicht was er machen solle. Dabei ließ der Kater den Kopf hängen und trauerte um seine Liebe Amarza. Ich konnte den Kater gut verstehen, sie wurden damals als Junge versprochen und nun hielt der Anführer nicht sein Wort und gab seine Tochter einfach einen anderen Kater zur Gefährtin. Ich musste Hassan helfen und weiht ihn in meinen Plan ein. Vielleicht konnte mir Hassan helfen ins Lager zu kommen, ohne gesehen zu werden. Hassan schaute mich eine Weile an und miaute dann zu mir. „ Mit deinem weiß-schwarzen Fell bist du zu auffällig, da müsste man etwas ändern. Und ich weiß auch schon wie!“ Er führte mich an ein Moderloch und meinte noch.“ Wälze dich darin umher, bis deine weiße Fellfarbe nicht mehr zu sehen ist,danach wird dich keiner mehr erkennen.“ Gesagt getan, ich wälzte mich in dieser Drecklock und wirklich ich selber erkannte mich nicht mal selber. Dann fügte Hassan noch hinzu.“ Da du so groß wie ein Schüler bis, kommst du leichter an die Wachen vorbei, wenn du sagst, du bist der neue Heilerschlüer.“ Ich nickte dazu nur und machte mich mit meinen Blumen auf den Weg zum Lager. Kurz vor dem Eingang des Lagers, musste ich erst mal kurz durchatmen und hoffte, dass der Plan von Hassan auch gelang. Die Krieger, die dort standen, schaute mich nur an und fragten mich kurz, wo ich wolle. „ Ich bin der neue Heilerschüler“, miaute ich und man ließ mich durch. So machte ich mich auf den Weg zum Heilerbau,aber kurz vorher bog ich ab und ging zum Bau des Anführer. Dort blieb ich vor dem Eingang stehen. Schnell musste ich mir überlegen, warum ich nun diesen Bau betreten würde, schließlich hatte ich daran nicht gedacht, wie ich dem Anführer die Blume überbringen sollte.Über Krankheiten hatte ich absolut keine Ahnung gehabt. Aber dann hatte ich eine Idee, die ich auch gleich in der tat umsetzte. So betrat ich den Anführerbau, neigte meinen Kopf tief vor dem Anführer und miaute mit verstellter Stimme.“ Dies Blumen habe ich für Amarza gepflückt, diese Blumen sollen ihr Glück bringen, nur leider habe ich sie nicht gefunden und wollte nun fragen, ob ich die Blumen bei ihnen lassen kann!“ Innerlich musste ich lachen, denn genau diese Blumen hatten einen Namen und Hassan hatte mir auch den Namen genannt. Sie hießen Osterglocken hatte ich nun den Anführer übergeben und ich wusste genau was passieren würde. Danach verabschiedete ich mich und ging aus dem Bau. Trotzdem verließ ich nicht gleich das Lager, ich musste ja unbedingt wissen, ob es auch klappte. Ich war kaum draußen, da hörte ich schon die Stimmen der Kater,die im Bau waren. Es war nur noch ein Fluchen zu hören und die tiefe Stimme vom Anführer. „Was soll das? Warum habe ich Ohren , wie ein Hase? Wo ist der Übeltäter?“ Dies tut mir aber nicht leid, du hast nur das bekommen, was dir zu steht, ging es mir durch den Kopf und schnell verließ ich das Lager und lief zum Treffpunkt, wo ich mich mit Hassan treffen wollte. Dort angekommen, lief Hassan schon aufgeregt umher und als er mich sah, kam er sofort auf mich zu.“ Hat alles geklappt?“ Ich nickte nur und fiel in ein Lachkrampf.“ Du hättest mal sehen sollen, was der Anführer von sich gab. Und es war nicht nur er da, sondern auch Bajazid.“ Auf seine Frage , ob die Tochter auch da war, verneinte ich dies. „Jetzt müssen wir uns nur noch etwas einfallen lassen, wie wir dich jetzt wieder ins Lager bekommen, damit du sie wieder heilen kannst?“ „Warum sollte ich so schnell wieder ins Lager gehen? Lass sie ruhig noch eine Weile mit ihren Hasenohren durch das Lager laufen“, erwiderte ich.Sofort hatte Hassan auch gleich wieder eine Idee. Diesmal sollte ich mich in deine Dreckloch gehen, sondern Hassan führte mich zu einem Ort,der Zweibeiner gehörte. Dort kannte der Kater jemanden, der mir helfen konnte. Aber bevor wir dort ankamen, fiel über mich ein komisches Ding und ließ weiße Farbe über mein Fell laufen. Nun sah ich nicht mehr schwarz-weiß aus, sondern nur noch weiß. So schnell wir konnten verließen wir wieder diesen Ort und machten dann erst halt, als wir wieder an unserem Versteck waren, wo ich die anderen Blumen hatte. Dies nahm ich dann und ging wieder zum Lager und dieser mal hatte ich eine Ausrede. Ich blieb vor den Kriegern stehen und miaute mit sehr tiefer Stimme.“ Ich komme aus einem anderen Clan und habe gehört, dass in diesem Clan eine besondere Krankheit ausgebrochen sei und euer Heiler kann sie nicht heilen, weil er nicht mal weiß, was es sein könnte und er auch nicht das richtige Kraut dazu hat.“ Ohne ein Widerwort ließen mich die Krieger ins Lager und ich ging diesmal auf direkten Weg zu Bau des Anführers. „ Darf ich eintreten“, miaute ich wieder im sehr tiefer Stimme und ich hörte von drinnen nur.“ Komm herein!“ So betrat ich den Anführerbau und sah den Anführer so wie auch Bajazid, wie sie so da saßen und Blätter um die Ohren hatten, damit diese wieder zurück gingen. Aber anscheint hatte dies alles nicht geholfen und der Heiler von diesem Clan strich mit seinen Pfoten immer wieder auf die Ohren herum. Aber all dies half einfach nicht. Ich trat näher heran und hielt die andere Blume in meiner Hand von der ich nun auch noch den Namen erfahren hatte. Sie Narzisse und war wie gesagt in der Mitte orange. Ich hielt dem Anführer die Blume unter die Nase, damit er den Duft der Blume einatmete. Er tat wie ihm geheißen und atmete tief ein und auf einmal verschwanden seine Hasenohren. Da ich aber nur eine Blume mitgebracht hatte und sie nun den Anführer gegeben hatte, blieb für Bajazid keine mehr übrig. Und was machte dieser Kater, als er sah, dass ich nichts für ihn hatte. Er streckte seine Pfote nach mir, an dem seine Krallen jetzt hervor kamen Mit die er mich angreifen wollte. Genau in diesem Moment kam Hassan in den Bau gestürmt und eilte mir zur Hilfe. Hinter ihm waren da noch die Krieger , die vor dem Eingang standen und hinter Hassan hergelaufen sind. Sofort griff Hassan in das Geschehen ein und kämpfte mit Bajazid. Während des ganzen Kampfes beobachtet ich die beiden Kater, bis Bajazid unglücklich fiel und sich die Krieger auf ihn stürzten.. Jetzt sah auch der Anführer, dass er seine Tochter keinen besseren Gefährten geben konnte , als Hassan. Der alles für seinen Clan tun würde und auch mich schaute er jetzt mit seinen klaren Augen an. Gemeinsam verließen Hassan und Amarza den Bau ihres Vaters und waren von jetzt an glücklich. Hier endete die Geschichte vom kleinen Muck und der alte Kater, der immer noch in der Runde Jungen saß, schaute jetzt in die Runde. Mustafa, der Kater, der immer gerne Muck geärgert hatte und hinter dem alten Kater hinter gerufen hatte. War von dieser Geschichte so ergriffen. Wie ein Kater das Glück suchen konnte und es doch nicht gefunden hatte.Aber nun hatte der kleine Kater begriffen, dass man andere nicht ärgern sollte, nur weil sie anders aussahen oder nicht groß waren. Jubelnd verließen die Jungen zusammen mit Muck den Bau und als sie an ein paar Krieger vorbei kamen. Die wieder anfingen, sich über Muck lustig zu machen, trat Mustafa, der kleine Kater sofort für seinen Freund ein. Muck lachte nur und miaute den kleinen Kerl zu.“ Ach lass sie doch. Sie kennen sie die Geschichte vom kleinen Muck nicht.“
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| | | Luzifer Admin
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! So 26 Mai - 17:34 | |
| Aufgrund der übertriebenen Länge musste das Märchen geteilt werden. - 7. Herz aus Flammen [Teil 1]:
Verfasser: @GepardenblitzOriginal Märchen: Der Jüngling im Feuer und die drei goldenen Federn -Dieses Märchen wurde in Spoiler bzw. Kapiteln eingeteilt------ Herz aus Flammen - Prolog:
Das lichte, kaum vorhandene Unterholz, lag in Dunkeln, tiefen Schatten. Einer dieser finsteren Phänomene bewegte sich lautlos, geschmeidig, huschte durch seines gleichen. Plötzlich schnellte er vor, stürzte sich auf etwas kleines, unschuldiges. Schlug die Krallen hinein. Kito, ein Kater schwarz, mit einem kleinen weißen Fleck mitten auf der Brust hatte endlich wieder eine Maus gefangen! Nach zwei Tagen, hatte er frische Beute gefunden und sprühte nur so vor Glück. Ein jubelndes jaulen entfuhr seiner Kehle. Endlich! Jetzt muss ich nur noch etwas finden! Beschwingt von seinem Erfolg sah er sich um, seine Augen weit vor begeisterter Aufregung, die Ohren gespitzt. Er prüfte die Luft, es musste hier doch irgendwo noch ein Beutetier geben und wenn es noch so winzig war. Besser als nichts. Aber es gab nichts mehr. Der Wald war so gut wie tot. Grün wuchs am Boden nur noch vereinzelt, zwischen verkrüppelten und verwelkten Pflanzen. Ab und zu bekam Kito die Reste eines verwesenden Tieres zu sehen, meistens Kleintieren, Mäusen, Vögeln. Doch oft bekam er gar nichts zu sehen. Kein einziges Leben regte sich hier in der unheimlichen Stille. Nur der Wind heulte manchmal durch die kranken Äste, durch das Laub, dass sich doch noch jede Blattfrische aus den Knospen hervor an das Sonnenlicht kämpfte. Warum der Wald so krank war, wusste Kito nicht. Alles was die Katzen wusste war, dass er es war und jemand ihn vergiftet hatte. Aber mit was, blieb ebenfalls ein mysteriöses Rätsel. Langsam und aufmerksam schlich er auf lautlosen Pfoten über den Boden. Jedoch fand er nichts, bis auf ... Er hob den Kopf, die Augen diese Mal starr vor Entsetzen. Ein roter Pelz blitzte im nächsten Moment vor seinen Augen auf. Ein schmerzerfülltes Jaulen zerriss die Luft. Blut tropfte auf den versuchten Waldboden. Ein knurren, tief und rau erfüllte die Stille nach dem Schrei. Kito taumelte nach hinten. Der Fuchs hatte ihn überrascht, in seiner Euphorie, hatte er auf Beute, aber nicht auf Feinde geachtet. Der Fuchs schnappte nach ihm , immer und immer wieder. Seine Zähne trafen mit einem todbringenden Geräusch aufeinander. Angst packte den Kater, sein Fell stand in alle Richtungen ab, er wirkte doppelt so groß wie normal, aber das schreckte seinen Feind nicht. Der Fuchs war ausgehungert, wie jedes Tier in diesem Wald, war gefährlicher als alles was Kito kannte. Außer vielleicht Dachsen, dachte er scherzhaft bei sich. Ein verzweifelter Versuch seine Angst loszuwerden, doch er war kein guter Kämpfer. Panisch versuchte er sich zu wehren, bis er einfach davonrannte. Aber er war nicht schnell genug. Der Fuchs sprang auf ihm packte ihm im Nacken. Der schwarze Kater schrie, Gewissheit packte ihn, Entsetzen ergriff seinen Geist und Angst erfüllte seine Adern. Da sah er sie. Orchidee ... Er wollte sprechen, etwas sagen, aber der Fuchs bis ihm so fest in den Nacken, dass ihm sämtliche Luft wegblieb. Tränen glitzerten in seinen Augen, die golden gelb vor Schmerz glühten. Leb wohl, meine Geliebte. Er konnte nur hoffen, dass die schwachen Bewegungen seiner Lippen, seine Augen, diesen Satz aussprachen, denn seine Kraft schwand dahin, zerfloss wie ein eine einzelne Träne auf einem Stein. Dann sackte sein Körper in sich zusammen, hang leblos im Maul des rotbraunen Raubtieres. Sein Geist trennte sich von seinem Körper und würde nie wieder dorthin zurückkehren. Der Fuchs hatte genug mit dem Kater und dessen Beute. Er nahm beides und verschwand. Die Kätzin blieb mit entsetztem Gesicht zurück. Allein und verlassen. Mit einer tiefen Wunde, die niemand mehr würde heilen können. Alles war so gut gewesen, sie und Kito hatten sich geliebt, waren ein Herz, eine Seele. Nein, mehr als das! Es war etwas gewesen, das niemand hätte in Worte fassen können. Sie hatten das Licht ihres Lebens gefunden, ihr Junges. Es hatte sie beide so glücklich gemacht, es hatte ihr hartes Leben, erleichtert, ihnen einen Sinn gegeben. Ihr Überleben schien plötzlich leichter zu sein, da sie einfach glücklich waren. Ein Junges war mehr als sie sich hier je erträumt hatten, bisher hatten sie es sogar einigermaßen gut ernähren können und jetzt? Jetzt war alles vorbei. Innerhalb von Sekunden brach alles in sich zusammen. Orchidee brach zusammen und weinte. Als sie endlich zu Funke zurückkehrte, verklebten ihr getrocknete Tränen die Wangen. Selbst auf ihr Brust war ihr Fell salzig und auch auf ihren Pfoten war das Fell verklebt und unordentlich. Aber das interessierte Orchidee nun alles nicht mehr. Funke schlief, sie legte sich zu ihm. Ihr Blick ruhte sanft auf dem kleinen Kater, der gerade mal vier Monde alt war. Mit gebrochenem Herzen sah sie zu, wie sich die Flanken ihres Sohnes sanft hoben und senkten. Er spielte fröhlich in der heilen Welt der Träume, ohne zu wissen was passiert war. Orchidee schlief, das Geräusch der gleichmäßigen und ruhigen Atemzüge ihres Sohnes, schweren Herzens ein. Als Funke erwachte, sah er auf Orchidee. Ob Dad schon wieder da ist? Er sah sich um und hielt nach seinem Vater Kito Ausschau. Er sah nichts und auch roch er keinen frischen Geruch von Kito. Der kleine zuckte mit der Schweifspitze. Außerdem bemerkte er nicht die seltsam unordentlichen Stellen im Fell seiner Mutter, durch den Schlaf war ihr Pelz leicht zerwuschelt und er zu jung, um auf so etwas zu achten. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, abgesehen vom Tod seines Vaters und der zerrissenen Seele seiner Mutter war, dass die Kätzin an seiner Seite nicht mehr die Willenskraft hatte, zu leben. Die Wunde in ihrem Herzen war zu groß und zu brutal hineingerissen worden, da konnte auch der Funken ihres Lebenslichts nicht helfen.
- Rückkehr:
Ein harter Schlag traf ihn in die Seite. Er schnappte nach Luft, während er davonhuschte, nur um am Schweif gepackt zu werden, zurückgezogen zu werden. Er wollte sich losreisen, seine Gegner ließ los und er fiel auf die Schnauze. Was jetzt?! Panisch versuchte er sich zu erinnern. Wegrollen! Zur Seite.Doch es war bereits zu spät. Schläge hagelten auf ihn hinab und er trat wild um sich, das einzige, was ihm einfiel. "Au!", schrie eine Stimme. Er musste die Katze erwischt haben. Schnell huschte er davon, wirbelte herum und griff an. Ein Schlag, gezielt auf die Schulter einer wunderschönen Schildplattkätzin mit dem mondförmigen, schwarzen Fleck an der Seite ihres Halses, deren Augen saphirblau loderten. Sie war voll und ganz bei der Sache und hatte Talent ... im Gegensatz zu ihm. Sie wich ihm geschickt aus, schlug seine Pfote beiseite, dabei nach einer anderen und er fiel. Sie trat ihn weg, er krachte hart gegen die Wurzel eines Baumes, was nur nicht danach aussah und so sprang die Kätzin sofort auf ihn zu, mit gefletschten Zähnen. Schnell rappelte er sich auf, flitzte flink wie er war, unter der springenden Katze hindurch und stieß gegen ihren Bauch. Viel zu schwach. Weder gab sie einen Laut von sich, noch kam sie von ihrer Flugbahn ab, im Gegenteil, sie drehte sich noch kurz vor der Landung, rannte auf ihn zu, täuscht an, links vorbei zu rennen. Plötzlich hielt sie aber vor ihm inne und schlug mit beiden Vorderpfote auf seine Nase ein. Sie stand dabei so sicher auf den Hinterpfoten, wie nur möglich. "Au, au, au, ...!" jeder einzelne Schlag wurde mit einem "Au" erwidert, aber Funke kam schon gar nicht mehr hinterher, so schnell wurde seine Nase terrorisiert! Er rannte davon, denn es tat langsam wirklich weh. Von einem Moment auf den andern, spürte er einen leichten Windzug. Ein Gewicht auf seinem Rücken, dann einen Stein am Boden, auf den er gedrückt wurde. "Au! Da ist ein Stein am Boden!", beschwerte er sich. Die Kätzin ließ triumphierend von ihm ab. "Oh, das tut mir leid. Aber ich konnte dich doch nicht entkommen lassen", sie lächelte ihn lieb an, aber ihre Augen blitzten nur so vor Frechheit. Mühsam rappelte sich Funke wieder auf und schüttelte sich den Dreck aus dem Fell. "Sehr witzig", entgegnete der schwarze Kater, mit den feuerfarbenen Tigerstreifen und Flecken. Von oben bis unten zerzaust standen sie beide da. Funke keuchend und die Kätzin namens Nachtmond kaum außer Atem. "Du bist immer noch nicht viel besser", stellte sie fest und musterte ihn, "Es ist als würden wir noch spielen wie früher." Bei diesem Gedanken zeichnete sich ein ehrliches Lächeln auf ihrer sanften Miene ab und Funke wurde warm ums Herz. "Du weißt, dass ich einfach kein Kämpfer bin. Deshalb hat dein Vater mich auch als Wächter aufgenommen." Nachtmond seufzte. "Schade, wir könnten mehr Zeit verbringen, wärst du ein richtiger Krieger." Funke zuckte nur mit der Schweifspitze und starrte sie an. Die Sonne brachte ihr Fell zum Leuchten, sprenkelte den Boden um sie herum mit goldenen Flecken, der Wals schimmerte grün im Laub der Bäume. Im dichten Unterholz raschelte es überall und der Wind pfiff ein leises Lied in den Spitzen der Bäume, begleitet von dem fröhlichen Gezwitscher der Vögel. Diese Kätzin war seine heimliche Liebe. Nein, es war ihre geheime Liebe. Von beiden. Es war, als würde nicht ganze vier Blattwechsel zwischen ihren Geburten liegen. Als er geboren wurde, war es Anfang Blattgrüne und genau vier Blattwechsel darauf wurde sie geboren. Für ihn gab es kein Leben ohne Nachtmond. Doch sie hatten Angst davor, was der Vater der Kätzin dazu sagen würde. Zumindest hatte Funke Angst. Er war immer noch kein vollwertiger Krieger, nicht mal mehr ein Schüler. Ihr Vater hatte sich etwas einfallen lassen, weil Nachtmond Mitleid mit ihm gehabt hatte und am Tag ihrer Kriegerzeremonie darum gebeten hatte und sie fand er könne ihr einen Gefallen tun, als Beweis wie stolz er war und wie sehr er sie liebte. Trotzdem musste erst Nachtmonds Mutter auch ein gutes Wort einlegen, sonst würde Funke nicht einmal mehr im Territorium des FlammenClans leben. Letztlich hatte auch Nachtmonds Mutter es nur mit der Unterstützung der Heilerkatze geschafft. Runenfleck war als Heilerin anders und sie konnte es nicht zulassen, dass er mit 4 Monden, als er hier auftauchte, verhungerte. Sie half ihm auf die Pfoten zukommen und brachte ihm die Reste des Frischbeutehaufens, bis eben Nachtmond aus dem Lager gehen durfte. Von da an hat sie dies übernommen, mit ihm gespielt und ihm versucht Jagen und Kämpfen beizubringen - woran sie immer noch kläglich scheiterte. Aber bis zum Tag von Nachtmonds Kriegerzeremonie konnte er es halbwegs so gut, dass ihr Vater, der Anführer des Clans zustimmte. jedoch teilte er ihm nur die Aufgabe zu, auf die Jungen aufzupassen, um die Königinnen zu entlasten. Der Anführer hatte es als 'Wächter' bezeichnet. Funke wusste, es war nur eine schöne Beschreibung für eine Demütigung und ein Zeichen dafür, dass Nachtmonds Vater ihn nur für ein dummes Junges hielt. Noch dazu kam natürlich, dass er ein Streunerjunges war. Glücklicherweise gab es gerade keine Jungen und er konnte wieder mit Nachtmond in den Wald hinaus. Sie schüttelte sich und stand auf, wodurch sie Funke aus seinen Erinnerungen riss. Funke - er hatte nicht einmal einen Kriegernamen erhalten. Damit drückte ihr Vater aus, dass er ihn immer für einen Streuner halten würde. Dabei waren die Katzen des Clans zu seiner Freude inzwischen freundlich gestimmt und sie verstanden sich nun mit ihm. "Lass und zurückkehren, Funke, bevor jemand nach uns sucht", meinte sie, nicht ohne einen wehmütigen Blick in den Wald. Auch sie wollte noch nicht gehen, wollte mehr Zeit mit Funke. Aber der Kater nickte und Seite an Seite gingen sie zum Lager zurück, nur kurz vor dem Lager liefen sie hintereinander. Nachtmond schlüpfte elegant und flink ins Lager, dicht gefolgt von Funke. Fast wäre er in sie hineingeknallt. Als es ihr auffiel machte sie Platz und er sah warum sie - warum alle - in die Lagermitte starrten. Da stand ein großer, muskulöser brauner Kater, am Rücken einen schwarzen Streifen, der sich sogar über seinen Kopf zog und auf der Stirn aufhörte. Schwarze streifen zogen sich von diesem über sein Fell, wie giftige Schlangen. Seine Pfoten waren von einem unschuldigen weiß, wie seine Ohren und das Fell um seine rosa Nase. Funke kannte ihn nicht. Wer das wohl ist, wenn sie ihn alle so anstarren? Denn der Rest des Clans schien ihn zu kennen und als könnte Nachtmond Gedanken lesen flüsterte sie leise - wahrscheinlich hörte es niemand außer Funke: "Vipernstreif." Verblüffung schwang in ihrer Stimme mit, dann winkte ihr Vater, der Viperstreif gegenüberstand sie mit dem Schweif her und miaute zu seiner Tochter: "Viperstreif ist zurück, er konnte den Zweibeinern, die ihn gefangen genommen haben entkommen, nach etlichen Monden, in denen sie ihn eingesperrt hatten. Wie man sieht hat er hart gekämpft, um zu uns zurück zu kehren. Du kennst ihn doch noch?" Nachtmond nickte auf die Frage Klauensterns, der daraufhin Vipernstreif zunickte und solgleich wandte sich der braune Kater zu ihr. Widerwillig sah Nachtmond Vipernstreif an. "Nachtmond, es freut mich, dich zu sehen, du bist noch schöner geworden, als in meiner Erinnerung." Er lächelte freundlich und seine Augen leuchteten, sogar etwas sanft, wenn Funke das richtig sah. Nachtmond verdrehte nur die Augen, bis ihr der Mund offen stehen blieb. "Ich will dich zu Gefährtin nehmen, Nachtmond, schon damals hatte ich ein Auge auf dich geworfen, deshalb will ich dich jetzt ..." "Niemals!", fauchte sie dem Kater ins Gesicht und wirbelte zu ihrem Vater herum, der schon den Mund geöffnet hatte, um etwas zu sagen. "Nein! versuch es erst gar nicht! Das würde dir so passen! Es gibt nur eine Katze die ich jemals als Gefährten will!" In ihrer Wut sagte sie, was sie schon lange fühlte und Funke wollte sich plötzlich einfach nur unsichtbar werden lassen. Von der Stelle verschwinden. Aber er bleib stehen, abgesehen davon, dass er sich sowieso vor Anspannung nicht rühren konnte. Klauenstern sah sie überrascht an, zu überrumpelt, um wütend zu werden. "Und das wäre?" Nachtmond deutete mit dem Schweif auf den schwarz und feuerfarbenen, getigerten Kater. "Funke." Jetzt konnte der eben genannte Kater mitansehen wie ein Sturm losbrach. Langsam, Stück für Stück, wurden Klauensterns Augen dunkler, verengten sich zu schlitzen, blitzten aber umso heller und gefährlicher. Sein Nackenfell stellte sich auf und in der plötzlichen, atemlosen Stille, schnitt seine leise Stimme wie eine unglaublich scharfe Kralle durch die Luft: "Wie kannst du es wagen, nach alldem, was ich für dich getan habe, nachdem ich dich aufgenommen habe", seine Stimme wurde lauter, "nachdem ich dir Beute gestattet habe, obwohl du nichts kannst, meine Tochter zu lieben!" Als er schrie, hatte Funke das Gefühl, sein Trommelfell würde zerplatzen, so schrill und dröhnend war Klauensterns Stimme zu gleich, ein seltsamer Widerspruch in sich. Funke legte die Ohren an und wollte sich verteidigen. So wie meine Stimme zittern wird, wird das grauenvoll ... Aber darüber brauchte er sich keine Gedanken machen, da er gar nicht erst dazu kam. "Morgen werden ein paar Krieger dich fortbringen. Zur Feuerstelle der Zweibeiner", hallte Klauensterns eiskalte Stimme über den Platz. "Niemand ist mit meiner Tochter zusammen, ohne dass ich es erlaube!" Und mir hättest du es nie erlaubt. - In den Flammen:
Die Stimmung des Tages war bedrückt. Keine Katze lachte, oder freute sich heute und Funke saß einsam und allein in einer Ecke. Keine Katze wagte sich zum ihm, kaum einer sah überhaupt zu dem Häufchen Elend, das er war. Er würde heute sterben und Nachtmond durfte er nicht einmal mehr sprechen. Erst kurz vor der Abenddämmerung, würde er von den Katzen in das Feuer geworfen werden. Es lief ihm eiskalt den Rücken hinab. Ein Schauer jagte durch jedes seiner Glieder. Er wollte sich die Qualen, die ihm bevorstanden, nicht vorstellen, doch er konnte nicht anders und so ging ihm eine Szene, schmerzhafter als die andere durch den Kopf. Irgendwann konnte er nicht mehr still sitzen bleiben, er schloss sich einer Jagdpatroullie an. Das darf ich, aber mir Beute nehmen nicht, wäre ja verschwendet, wenn ich dem Feuer als Leckerbissen hingeworfen werde. Bitter tappte er den schweigenden Katzen mit etwas Abstand hinterher. Auch Vipernstreif war dabei, er passte ganz genau auf Funke auf, in seinem Blick lag unverhohlener Hass. Aber Funke ignorierte den Kater einfach, was ihm durch seine düsteren Gedanken leicht fiel. Eigentlich hatte er auch nicht vor zu jagen, er wollte nur ein wenig Bewegung, ein letztes Mal den Wald um sich herum spüren. Nachdem jede Katze etwas gefangen hatte - bis auf er - gingen sie zurück und er wieder in seine Ecke. es war erst kurz nach Sonnenhoch und er schloss seufzend die Augen. Irgendwann dämmerte er weg.
Ein See, so groß, dass er dessen Ende nicht einmal erahnen konnte glitzerte vor Funke. Er saß auf einer unendlichen Wiese, voller Blumen, Insekten, dem rascheln kleiner Tiere und hier und da Bäumen und Büschen. Weit entfernt zeichnete sich ein Wald vor dem Horizont ab. Alles war voller Leben und plötzlich stand eine alte Katze bei ihm. "Schön, nicht wahr?", fragte der alte Kater. Funke nickte, den Blick immer noch auf dem Wald, der Kater fuhr fort: "Du trägst Sorge im Herzen, mein junger Krieger." Verwundert sah Funke ihn an. Er nennt mich Krieger? Aber er nickte erneut. "Lass sie los, du brauchst sie nicht. Denn ein Funke ist mehr, als das, was er scheint. Denn aus einem Funken wird eine Flamme und aus Flammen, wird das Feuer geboren, in der die wahre Seele zum Vorschein kommen wird." Daraufhin sah Funke, der Kater, den Alten an, als wäre er bekloppt. "Was willst du ..." Verwirrt sah Funke sich um. Toll, verschwindet einfach. Na vielen Dank aber auch! Kopfschüttelnd saß er da ... und wachte auf.
Warte, das war ein Traum? Der auffällig getigerte Kater setzte sich auf, nachdem er sich den Schlaf aus den Augen geblinzelt hatte, die Dämmerung brach herein. Da viel ihm etwas auf. Hatte der Kater nicht Sterne im Pelz, oder so etwas ähnliches? Doch, ich bilde mir ein das hatte er! Aber ich soll mir keine Sorgen machen ... der ist gut. Funke schnaubte. Wenn er nicht sogar mehr als mäusehirnig und spatzenhirnig zusammen ist. Die Krieger, die Klauenstern am treusten waren und ihn auch nicht mochten, kamen zu ihm. Er stand auf. Lass sie los. Lass sie los. Immer wieder hallten ihm die Worte durch den Kopf, aber er konnte sie nicht ganz loslassen, doch irgendwie spürte er, dass der Kater ihm die Wahrhit sagte. Dass er ihm vertrauen konnte, nein, musste. Lächeln, vielleicht macht kein Zweibeiner Feuer und der SterenClan-Kater weiß das. Klauenstern ging voran, die Krieger mit Funke folgten. Um sie herum murmelten die Katzen mitfühlend und zutiefst schockiert von ihrem Anführer. Als Funke Nachtmond entdeckte, lächelte er ihr zu. Das entlockte auch ihr ein Lächeln und als Funke - er wusste nicht ganz warum - ich komme wieder mit den Lippen formte und eine seltsame Entschlossenheit in seinen Augen lag, verschwand die Trauer aus ihren Augen und sie nickte. Sie vertraute ihm. Kurz darauf folgte der Clan. Hoffentlich enttäusche ich Nachtmond nicht. Aber ich muss dem Alten vertrauen. Er gehört zum SternenClan! Als sie die Wiese mit den seltsamen Pelznester der Zweibeiner am Rand des Waldes und des FlammenClan-Terrritorium erreichten, sahen sie nur wenige dieser komischen, grellbunten Nester. Sie schubsten Funke in Richtung eines von Steinen umgebenen Feuers, dass dort bereits vor sich hin flackerte. Für Funke sah es aus wie ein hungriges Monster. Zumindest sollte es dies. Aber so war es nicht, es sah ... irgendwie faszinierend aus. Die Flammen wanden sich um sich selbst, ineinander, umeinander, tanzten in flackernden Lichtschein, hell und warm. Die Glut unter ihnen glühte freundlich, Muster sausten leuchten rotorange über schwarzes Holz, nie gleich. Er bemerkte gar nicht, dass Viperstreif losrannte sich ein Zweibeineretwas schnappte und davonrannte. Sofort sprangen die Zweibeiner auf und versuchten den Kater zu erwischen und ihre Ding zurück zu bekommen. Ein weiterer Krieger machte das gleiche in der Nähe, um auch alle Zweibeiner, die ihnen vielleicht zusehen würde, abzulenken. Es war nichts neues für die Krieger, denn es gab nicht viele Verräter, doch sie übten dies unter Klauenstern schon immer, denn so wurden, seit er Anführer war im FlammenClan Verräter bestraft. Wahrscheinlich findet Klauenstern, es passt perfekt zum Namen des Clans und dann kann er dabei auch noch seine Grausamkeit ausleben. Eine seltsame Ironie, die Klauenstern hatte. Als es so weit war packten ihn zwei Krieger an den Schultern. Sie bissen einfach hinein und Funke sog scharf die Luft ein. Ihr Biss war fest, zu fest, um ganz ehrlich zu sein. "Ich kann auch selbst rein gehen", miaute er und die anderen hätten ihn fast fallen gelassen, weil sie beinahe gelacht hätten. Klauenstern übernahm das mit einem schrecklichen, höhnischen Geräusch. Die Krieger warfen ihn in das Feuer und schlichen in sicherer Entfernung um die Steine, um ihn auch darin zu halten, aber dem Feuer nicht zu nahe zu kommen. Der Clan war inzwischen auch da, um zuzusehen. Da lag Funke, von Feuer und Flammen umgeben. Aber keine seiner Vorstellungen konnte mit dem mithalten, was er fühlte. Er lachte und schnurrte. Das Feuer strich sanft um ihn herum, aber es sein Fell blieb heil. Das Feuer versengte nicht einmal eines seiner Schnurrhaare. Angenehme Wärme umfing ihn. Das Feuer war nicht sein Feind, es war mehr als ein Freund, es war ein Teil von ihm, er konnte es förmlich spüren, das wilde, zerstörerische, dass im Moment kaum im Charakter des Feuers brannte und das Licht, die Wärme, die dass Feuer brachte, das Leben, dass es erhalten konnte. Sein Blick streifte den Nachtmonds, die voller Unglauben zu ihm starrte, voller Freude, die ihr mit Tränen in den Augen stand. Danke SternenClan! Auch wenn er es nur in Gedanken rief, Funke war sich sicher, die Ahnen des Clans würden ihn hören. Nachtmond und er sahen sich in die Augen. Da kam ein Jaulen. Der Warnruf. Die Zweibeiner würden kommen. "Nehmt ihn mit!", befahl Klauenstern und seine Krieger waren etwas überfordert, wie sollten sie in das Feuer, aber Funke sprang grinsend zu ihnen. Der Clan freute sich, doch niemand traute sich, seine Freude hinauszujubeln. Alle folgten sie Klauenstern, der offensichtlich weitere Pläne hatte und dem die Wut in Gestik und Memik nicht nur anzusehen war, letztlich konnte jede Katze sie in der Luft spüren. Der weiß gelb gescheckte Anführer brachte sie zum Zweibeinerort, nicht weit entfernt, ein Straße voller Monster direkt am Rand. "Werft ihn ...", fing der Anführer an, doch dann erregte irgendetwas seine Aufmerksamkeit. Er schnippte mit dem Schweif und ging zu einem Zweibeinernest, von dem ein Teil Feuer gefangen hatte. Warum gibt es solche Zufälle, immer, wenn man sie nicht brauchen kann? Aber Funke verspürte nun keine Angst mehr. Klauensterns Züge verzerrte ein - wahrscheinlich sollte es das zumindest darstellen - Lächeln. "Bringt ihn dort rein und sperrt ihn in etwas, das brennbar aussieht." In seiner Stimme lag die Gewissheit, dass Funke dies nicht überleben konnte. Inzwischen nahm das Feuer zu. Also beeilten sich die Krieger und scheuchten Funke hinein. Ihnen war nicht wohl dabei, im Gegensatz zu ihrem Gefangenen. Sie fanden einen Raum, in dem etwas aus Holz offen war, schubsten Funke hinein, der sich seltsamen bunten, runden ... es sah fast aus wie ein komisches Blatt, dass sich nach oben bog, nur dass es oben genau rund war und eben ganz glatt, aber man hätte darin sicher Wasser rein tun können, ohne dass es davon floss. Wie auch immer, er landete darin - später in seinem Leben fand er heraus, dass man es Schüssel nannte. Draußen stemmten die Krieger etwas dagegen und dann hörte Funke ihre schnellen, gehetzten Pfotenschritte, als sie aus dem Zweibeinernest flohen. Bald hörte er draußen etwas heulen, es macht Tatütata oder so ähnlich, jedenfalls nervte ihn das Geräusch, während er geduldig wartete. Das Feuer loderte längst um ihn herum, und irgendwann lullte ihn das stetige Knistern in einen ruhigen Schlaf, so verrück es auch klang. Dabei machte auch der Rauch des Feuers ihm keine Probleme. Als er aufwachte, beschäftigte er sich mit den Schüsseln, bis es ihm langweilig wurde, aber jetzt war auch sein Gefängnis aufgebrannt und er erkundete einfach mal das Zweibeinernest. Er fand sämtliche komische Dinge. Wozu die das wohl alles brauchen? Nur das meiste sieht auch ziemlich mitgenommen aus. Er war sich nicht sicher was noch seine normale Form hatte, oder vom Feuer verändert wurde, oder verbrannt. Allerdings wirkte das meiste auf ihn nicht normal. Das Feuer flammte ab. Irgendwann ließ es nur noch Glut übrig, das Nest war aus Stein und deshalb nicht in sich zusammengefallen, aber ein Loch in der Wand, seltsam gleichmäßig, führte nach draußen. Er sprang hinauf, sah sich um und entdeckte seine Clan-Gefährten. Die Katzen brachen in Jubel aus. Freudige Rufe und das begeisterte Jaulen wehten zu Funke hinüber. Eine sanfte Briese zauste sein Fell. Manche riefen: "Der SternenClan hat ihn gerettet!" So konnte Klauenstern ihm schlecht die Kehle aufschlitzen, so sehr man ihm auch ansah, wie gern er dies getan hätte. Aber da kam ihm eine Idee: "Gut, du sollst im Clan bleiben und Nachtmond zur Gefährtin nehmen, aber nur", er machte eine bedeutende Pause, "Wenn du mir drei goldene federn, des goldenen Adlers bringst." Seine Augen blitzten finster. Funke zuckte mit dem Schweif, auch wenn sich bei dem Gedanken an die Aufgabe, alles in ihm zusammenzog. "Der SternenClan ist auf meiner Seite", gab er zurück. Vielleicht auch, um sich selbst zu überzeugen, denn nur weil er eine Katze des Feuers war hieß das nicht, dass Adler keine Katzen fraßen. Der zumindest tat dies angeblich. Und so stand er da, Angst im Nacken, mit geschwellter Brust, wie der edelste Anführer des SternenClans höchst persönlich, die Pfoten umspielt vom Glühen und Flackern der Glut. Sein Pelz schwarz und rotorange, leuchtete wie Glut und Feuer selbst und seine ohnehin schönen Züge, hatte die wilden Flammen des Infernos nur noch perfekter gemacht. Für Nachtmond.
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! So 26 Mai - 17:35 | |
| - 7. Herz aus Flammen [Teil 2]:
- Reise:
Funke hatte nicht lange gewartet. Trotz seines Grauens, mit dem er seinem Weg entgegensah, war er mit einem letzten, langen Blick in Nachtmonds strahlend blaue Augen, von der Glut gesprungen der untergehenden Sonne entgegen. Dabei wurde ihm erst bewusst, dass die Sonne ja gerade unterging. Das musste bedeuten, das Zweibeinernest musste die ganze Nacht hindurch und auch noch den ganzen Tag gebrannt haben. Kein Wunder, dass es irgendwann so langweilig war. Unter seinen Pfotenballen spürte er das weiche Gras, das sich grün und kräftig im Wind wiegte. Aber die Halme waren noch kurz, sie kitzelten noch nicht einmal sein Bauchfell, so kurz nach der Blattleere. Immer weiter und weiter lief er, bis er in ein fremdes Territorium eindringen musste. Vielleicht sollte ich außen herum? Aber wer weiß wie groß es ist? Nein, ich muss es riskieren. Noch mehr Zeit, als er sowieso schon brauchte, wollte er nicht verschwenden, denn während seiner Reise überkam ihn eine tiefe Entschlossenheit. Trotz seiner Angst. Er überquerte die Grenze, betrat das Territorium, prüfte sorgfältig die Luft mit gespitzten Ohren. Niemand da. Also tappte er weiter. Leise und immer im Schutz eines Busches, kleinen Baumes oder gar Felsens schlich er voran. Ein Knurren ließ ihn herumwirbeln, ein zweites brachte ihn dazu sich nach rechts zu drehen und ein drittes führte dazu, dass er während einer verzweifelten Drehung über seine eigenen Pfoten stolperte. Hab ich ja gut hingekriegt. Er lächelte, was mehr als gezwungen wirkte und die drei Katzen standen um ihn herum. Sie blickten sich gegenseitig an, als wüssten sie nicht ganz, was sie mit einer so tollpatschigen Katze anfangen sollten. Ihr seid bestimmt auch schon mal hingefallen. Da ergriff einer von ihnen das Wort: „Am besten du verschwindest, so schnell du kannst, bevor wir nachhelfen. Du befindest dich im Territorium des BlitzClans und wir lassen nicht zu, dass irgendwelche Streuner hier in unserem Territorium herumstreunen.“ Bei seinem letzten Satz machte er eine Geste mit seinem Schweif, die so ziemlich auf alles deutete und bei der Erwähnung von Streunern mischte sich ein abfälliger Ton in seine Stimme. „Ich bin kein Streuner“, stellte Funke klar, „Zumindest nicht ganz.“ Der Kater, der gesprochen hatte, runzelte dir Stirn, ihm war anzusehen wie seltsam diese Wort auf ihn wirken mussten. Doch bevor er fragen konnte, erklärte Funke: „Ich gehöre zum FlammenClan und damit ich ganz dazugehören darf muss ich den goldenen Adler finden. Ich will nur so schnell wir möglich zum Wassernest der Sonne, denn von dort aus komme ich zu ihm. Deshalb gehe ich nur durch euer Territorium, so schnell ich kann und dann bin ich für immer verschwunden – abgesehen davon das ich noch zurück muss.“ Letzteres fiel ihm noch gerade so ein und Nachtmond erwähnte er nicht, schließlich wäre dies alles noch komplizierter zu erklären. Die Zeit wollte er sich nicht nehmen. Erneut sahen sich die Katzen gegenseitig an. Sie nickten sich zu und bedeuteten Funke ihnen zu folgen. Dabei fand er eine ganze Menge über diesen BlitzClan heraus, unter anderem, dass die Katzen dieses Clans fast ausnahmslos getigert waren und ihre Streifen auch so gut wie immer eher gezackt waren, wie Blitze eben. Nur vereinzelt sah er hier und da eine Ausnahme. Außerdem fand er, von ihrem Anführer Ginsterblitz heraus – dort hießen die Anführer allem Anschein nach nicht stern sondern blitz, dafür ihr ‚oberster‘ Heiler aber immer stern -, dass der Clan seit Anfang der Blattfrische an Beutemangel litt, weil die Tiere fast alle erkrank waren und sie kaum gesunde Beute finden konnten. Die Katzen wollten also, dass Funke den Adler fragte, was sie dagegen tun konnten, denn als Herrscher des Himmels musste der Adler überall hinfliegen können und sie hofften er hätte das Problem des BlitzClans erspäht und auch eine Lösung gleich mit dazu. Dabei fand Funke den Gedanken eher gruselig, da dies bedeuten würde, der Alder könnte auch jeder Zeit herabstürzen, einen von ihnen mit seinen riesigen und scharfen Klauen packen und sie mit in den Himmel reißen und als Beute verschleppen. Schnell verdrängte Funke diese Gedanken wieder, stimmte zu und machte sich weiter auf den Weg, nachdem er trotz der Notlage des Clans noch eine kleine Maus bekommen hatte.
Bis der junge Kater am Wassernest der Sonne ankam, kam er noch durch das Territorium zweier anderen Clans. Niemals hätte er gedacht, dass es noch so viele gab. Der erste Clan, nannte sich der HöhlenClan und wie ihr Name sagte, lebten sie in Höhlen, die sich in einem großen Felsen befanden, der aber noch lang kein Berg war, aber mehr als ein Hügel irgendwie auch. Funke wusste nicht ganz, wie er es hätte ein ordnen sollen. Jedenfalls sollte er auch für diesen Clan - bei dem seiner Meinung nach zum Glück die Anführer wieder normal hießen – eine Frage Stellen. Hier stürzten ab und zu ständig Gesteinsbrocken auf die Katzen, obwohl die Höhle immer noch stabil aussah und schon seit unzähligen Blattwechseln stabil war. Funke sollte den Grund herausfinden, zwar bezweifelte er ein wenig, dass der Adler das alles wissen sollte, aber er erklärte sich auch hier wieder dazu bereit zu fragen. Nur deswegen war ja das Moos noch nicht vergammelt. Bei dem letzten Clan, dem DiamantClan, der den MondClan anstelle des DiamantClans anbetete, was Funke völlig verwirrend fand, da die Anführer trotzdem wie immer hießen, kam es schon wieder zu einer Frage. Langsam fand Funke den Zufall doch echt seltsam, aber so war es nun mal, so komisch er es auch fand. Diese Katzen hatte das Problem, dass der Teiche, der den Großteil ihres Lagers darstellte ausgetrocknet war. Beinahe hätte Funke gesagt, dass er es so viel sinnvoller fand, wenn man die ganzen Felsen mitten in dem ausgetrockneten Teich weggeschoben hätte, falls das möglich wäre. Auch wenn das viel Arbeit bedeutete. Es gab große und kleine Steine und Felsen in dem Teich, über die die DiamantClan-Katzen leichtfüßig hin und her sprangen. Darum herum befand sich ein Streifen von vielleicht zwei oder drei Fuchslängen und dann dahinter die Baue. Unnötige Platz Einnahme dieser Teich. Aber bitte, wenn es ihnen gefällt. Natürlich sollte er fragen, wie der Teich wieder voll wurde, damit er ihrem Namen wieder Ehre machte. Sie behaupteten der Teich würde funkeln wie tausend Diamanten. Das konnte Funke sich jetzt wenigstens mal vorstellen, aber sonst fand er diese Katzen wirklich mäusehirnig. Er willigte ein, um möglichst schnell wieder weiter zu kommen und dann einige Sonnenaufgänge später erreichte er endlich das Wassernest der Sonne. Vor ihm funkelten endlose Wassermassen in feurigen Farben, die Sonne stand dahinter und tauchte alles in einen golden Schein. Ihr Licht tanzte auf den sanften Wellen, der zarte Wind streichelte über sein Fell. Dann entdeckte er eine Katze, so riesig, wie er noch nie eine gesehen hatte. Funke nannte sie die Riesenkatze. Sie war bestimmt zehn Mal so groß. „Hey, kleiner, willst du rüber?“ „Wo rüber?“, fragte Funke völlig verwirrt. „Na, über das Wassernest der Sonne.“ „Achso! Ja, natürlich! Ich suche den goldenen Adler!“ Du dumme Katze Funke. „Du bist ja vielleicht verrückt“, erwiderte die Riesenkatze, „Aber bitte, dein Problem, wenn du gefressen wirst. Aaaaber, wenn du schon dabei bist, fragt doch gleich, ob er eine Idee hat wie ich von dieser fischhirnigen Aufgabe hier loskomme, Katzen – oder andere Tiere ab und zu – über das Wassernest tragen zu müssen. Langsam nervt die Aufgabe wirklich und sie ist so was von langweilig!“ Die Riesenkatze unterstrich das Ganze mit einem Schnauben, was Funkes ganzen Pelz zerzauste, aber er war schon ein wenig über den Ärger dieser Riesenkatze amüsiert. Während sie ihn hinüber trug, unterhielten sie sich und er musste nicht selten lachen. Eine Katze, die sich so gerne beschwerte, einfach über alles und jeden, hatte er auch noch nicht getroffen. Einmal angekommen, auf der anderen Seite, fand er schnell das Nest des Adlers. Aber es lag hoch oben auf einem Berg und er musste sich einen Weg die steile Felswand hinauf suchen. Er nutzte kleine Felsvorsprünge, hier und da einen winzigen Pfad von Tieren, die in den Felsen lebten und an manchen Stellen das spärliche, dürre Gestrüpp. Es war mühsam und zeitaufwendig. Immer wieder drohte Funke abzurutschen und das Herz blieb ihn nicht selten stehen. Er beruhigte sich wieder und setzte sein Kletterabenteuer fort. Stück für Stück kam er voran, doch wenn wer glaubte er müsste bald oben sein, hinaufsah und das Adlernest versuchte zu erspähen, lag es immer noch in scheinbar unerreichbarer Entfernung. Aber er gab nicht auf und zog sich weiter. Seine Pfoten waren längst aufgescheuert, obwohl sie im Laufe der Reise härter und robuster geworden waren. Seine Muskeln brannten und schmerzten und es wunderte ihn, dass sie die Tortour noch mitmachten. Aber dann, nachdem er schon glauben wollte, er würde es heute nie mehr erreichen, kam er an seinem ziel an. Geschafft! Das Adlernest! Freude durchfuhr ihn, bis wieder die Gewissheit in sein bewusstsein drang, dass er hier zwar sein Ziel erreicht hatte, aber ihm das schlimmste noch bevorstand. Er kletterte so, dass er in das Nest sehen konnte. Doch dort war nur ein weiblicher Adler. Er wollte sich verstecken, doch sie entdeckte ihn. „Hey du“, krächzte sie und der Kater sah sie überrascht an. Ihre schwarzen Augen blitzten belustigt: „Ja, ich sprechen kann, deine Sprache, Katze. Aber du nicht hier sein solltest. Mein Gefährte gefährlich.“ „Ich weiß“, entgegnete Funke, „aber mir bleibt nichts anderes übrig, als zu bleiben. Ich brauche drei Federn von ihm und muss sie zu dem Anführer des FlammenClans bringen, damit ich mit seiner Tochter Nachtmond zusammen sein kann.“ Bei dem Gedanken an die Kätzin zog sich ihm die Brust zusammen. So weit weg war er von ihr entfernt und wusste nicht, ob er hier doch noch sterben würde, so kurz vor seinem Ziel. Aber in seinen Augen musste die tiefe Wärme seiner Liebe aufgeglommen sein, denn der große Vogel legte den Kopf schief und ihre Stimme klang sanft und gerührt: „Du nehmen so viel auf dich? Nur um Gefährte mit ihr zu sein können? Das ist … ich nicht wissen, süß!“ Der Kater hatte das Gefühle, hätte sie mit ihrem Schnabel lächeln können, hätte sie es getan. „Ich dir helfen, versprochen! Wenn du so viel auf sich nehmen für jemanden, dann es ist wahre Liebe und du haben es verdient, erst recht, um demjenigen der dich hergeschickt, eines zu wischen aus, grausame Katz das sein muss!“
- Die Adler:
Der weibliche Adler hatte ein paar äste aus dem Horst, damit er in das Loch klettern konnte. Vorher hatte sie ihm eine Maus gebracht, die sie gefangen hatte und danach hatte sie das loch wieder sorgfältig verschlossen, damit er nicht auffiel. Er miaute noch hinaus: „Ach ja, bevor ich es vergesse, ich hätte da noch ein paar Fragen.“ „Dann du losschießen“, sagte sie. „Beim BlitzClan gibt es nur noch kranke Beute, woran liegt das und was kann man dagegen tun? Weiter gibt es da den HöhlenClan und ihnen fällt die Höhle langsam Stein für Stein ins Nest und dann wäre da noch der DiamantClan, dessen Teich ausgetrocknet ist und sie wollen, dass wieder Wasser darin ist“, teilte er alle Fragen mit und als der große Vogel schon antworten wollte fiel ihm noch ein, „Ach ja, da ist noch eine gigantisch große Katze, die von der Aufgabe, Tier über das Wassernest transportieren zu müssen erlöst werden will. Sie will wissen, wie das geht.“ Nun, nachdem Funke endlich geendet hatte, meinte sie: „Mir leid tun, ich nicht wissen. Aber ich fragen werde und dir morgen Antworten sagen.“ „Danke“, schnurrte Funke und wartete ab jetzt schweigend auf die Ankunft des goldenen Adlers. Nach Einbruch der Dunkelheit tauchte dieser endlich auf. Er hatte glänzende, goldene Feder, nur eine an seinem Kopf war schwarz, oder vielleicht auch braun, in der Finsternis, ließ sich dies nicht sagen. Der goldgefiederte Herrscher der Lüfte krächzte irgendetwas, dass Funke nicht verstehen konnte. Auch seine Gefährtin antwortete in der Sprache der Vögel, also schlief der kleine Kater bald ein. Als er einen Vogelschrei hörte, schreckte er aus seinem ohnehin unruhigen Schlaf. Die Adler schienen sich wieder zu unterhalten. Das passierte ganze drei Mal in dieser Nacht und ganze drei Mal, wurde nicht nur der stolze, große Adler von dem weiblichen Raubvogel geweckt, sondern auch der getigerte Kater, der die ganze Zeit Angst hatte, doch noch entdeckt zu werden. Als endlich der Morgen anbrach, redeten die Adler noch einmal kurz miteinander, weshalb Funke aufwachte. Kurz darauf flog das Männchen der beiden davon, seine Federn reflektierten das Morgenlicht der Sonne und strahlten, als wäre selbst der Adler eine zweite Sonne. Fasziniert starrte der Kater dem riesigen Goldvogel hinterher, gleichzeitig lief ihm ein Schauder den Pelz hinab, über seinen Rücken, bis in die Schweifspitze. Nachdem der Vogel nicht mehr längst nicht mehr zu sehen war, flog auch das Weibchen davon und Funke hatte schon Angst sie hätte ihn vergessen, doch sie kam mit Beute wieder, befreite ihn, indem sie die Äste wieder entfernte. Flink kletterte er aus dem Loch in das Adlernest, das groß genug für den ganzen Kriegerbau gewesen wäre. Der Vogel warf ihm eine Maus hin und er biss herzhaft und hungrig hinein. Schweigend aßen sie bis ihm ein Gedanke kam, der ihm keine Ruhe ließ. „Warum frisst du mich eigentlich nicht? Ich bin eigentlich auch nicht viel größer wie ein großer Hase.“ Hoffentlich bringe ich sie nicht auf dumme Gedanken. Aber dafür war es nun zu spät. Sie sah ihn von der Seite mit ihren schwarzen, kleinen Augen an. Es dauerte ein paar schreckliche Atemzüge lang, bis sie zu einer Antwort ansetzte. „Weil“, es folgte eine bedächtige, kurze Pause – für Funke eine Ewigkeit, in der er aus Versehen vergaß zu atmen, „du kannst sprechen. Ich essen keine Tiere, die ich kann verstehen. Anders als Gefährte von mir.“ Die Luft strömte erleichtert aus Funkes Lungen und erst jetzt fiel ihm auf, dass er das Atmen vor lauter Anspannung vergessen hatte. Er nickte, da er das gut nachvollziehen konnte und aß auf. Danach gab sie ihm die drei Federn. „Hier, ich habe in Nacht immer wieder eins ausgerupft.“ Manchmal hatte Funke das Gefühl, der Adler sprach mal besser mal schlechter, letztlich aber war es eine Katastrophe, drauf wies er sie aber lieber nicht hin. Stattdessen nickte er dankbar und miaute freundlich: „Danke, ich weiß nicht, wie ich es allein angestellt hätte.“ „Ich gerne gemacht“, gab sie zurück. „Aber du brauchen noch die Antworten auf Fragen.“ Funke nickte wieder und sah sie gespannt an. Ob es ihr gelungen ist Lösungen für die Probleme heraus zu finden? Nun fuhr der Vogel fort: „Also, bei BlitzClan, Zweibeiner haben Müll in Nähe ihres Territoriums, der nicht gut für Beute und Beute krank macht. Zweibeiner Müll verseucht. Clan muss wegschaffen, den Müll. Dann Beute sich erholen kann.“ Funke war verwirrt. Was ist Müll? Ich hab noch nice von so etwas gehört? Aber wenn es etwas von Zweibeiner ist, dann erkennt man es normalerweise. Der Kater, wollte die Adlerdame nicht unterbrechen und außer dem nicht völlig mäusehirnig wirken. Vielleicht wusste ja jeder Adler was Müll sein sollte und es wäre peinlich. Wobei ihm das eigentlich auch egal sein konnte, denn er würde hier nicht mehr herkommen, aber er wollte auch so schnell wie möglich zu Nachtmond zurück und nicht mehr Zeit als nötig dafür verschwenden. Am Ende würde der Raubvogel ihm noch ausführliche erklären, was dies sein sollte, so ließ er sie aber weiterreden: „Was HöhlenClan angeht, die Höhle nicht Steine von Decke werfen, wenn Katzen wilde Hunde vertreiben, weil Hunde, die von Zweibeiner weggelaufen über Höhle springen. Aber keine besonders schlauen Hunde. Bei DiamantClan, ein Felsen hat Quelle verdeckt. Stürmischer Sturm hat Stein umgeweht, auf Loch, durch das zuvor Wasser kam. Stein wieder wegschieben, Wasser wird zurückkommen.“ Funke merkte sich alles ganz genau und nickte wieder und der Adler kam nun zur letzten Frage: „Bei Riesenkatze, du ihr sagen musst, sie jemanden mitten in Wassernest der Sonne absetzen muss. Dann sie erlöst ist.“ Auch dieses Mal nickte Funke, um zu zeigen, dass er aufmerksam zuhörte. Das sag ich der Riesenkatze wohl lieber erst hinter her … sonst setzt sie am Ende mich mitten ins Wasser. Bei der Vorstellung schauderte es ihn mal wieder. „Danke! Du hast viel für mich getan, das werde ich dir nicht vergessen und auch der Clan wird von dir Erfahren und unsere ältesten werden noch in unzähligen Blattwechseln von der Gefährtin des goldenen Adlers erzählen.“ Aber der Vogel schüttelte – auf eine seltsame Art, wie der Kater fand – den Kopf: „Nein. Du nicht erzählen von uns. Katzen es vergessen sollen. Nie wieder eine böse Katze, gute Katze schicken hierher.“ Funke war erst verwirrt, als sie nein sagte, doch dann verstand er. Nickend miaute er: „Ich werde schweigen, damit so etwas nicht wieder geschieht.“ Tatsächlich wünschte er dies keiner Katze, auch wenn er es bis hierher geschafft hatte. Nun nahm er die Federn und wollte sich auf den Weg machen, als sie mit den Flügeln schlug, die Luft aufwirbelte und ihn plötzlich Klauen packten. Der Griff war fest und beinahe bekam er Panik, doch der Griff verletzte ihn nicht und die Klauen taten ihm auch nicht weh. Dann hörte er das Krächzen des weiblichen, braungefiederten Adlers: „Ich dich hinunterfliegen, Abstieg bestimmt anstrengend für Katze!“ Erleichterung durchströmte Funke und er entspannte sich. Bis er hinuntersah. Der Atem blieb ihm in der Kehle stecken. Der Boden war so weit weg. Mehr Fuchslängen. Als er hätte zählen können. Bäume waren nicht größer als eine kleine Ameise. Alles war nicht größer als eine Ameise! Würde er fallen, dann wäre er nicht mehr als ein Häufchen Fell und Knochen neben ein paar zerschmetterten fleischlichen Resten. Aber als er seinen ersten Schock, sein erstes Entsetzen überwunden hatte, sah er sie. Die Herrlichkeit. Die Schönheit die unter ihm, unzählige Fuchslängen unter ihm dahinglitt, scheinbar unerreichbar. Die Berge hinter ihm, grau und spitz, wie die Zähne eines riesigen Kiefers. Obwohl sie aussahen, als würde sie darauf warten, dass Beute in ihre Fänge flog, strahlten sie im Glanz der Sonne. Der Schnee glitzerte auf den höchsten Gipfeln wie tausende Kristalle und Diamanten zusammen. Unter ihm lag ein sanfter grüner Mantel über der weiten Welt, gesprenkelt von dunkleren flecken und bunten Flächen. Das Gras war wie grünes Fell, die Blumenwiesen Flecken, Tupfen und Streifen mit dunklen Punkten, die Bäume und Büsche sein mussten. Funke begriff einfach nicht was er sah. Es war … so viel mehr als er sich vorstellen konnte! Die Welt, die er kannte, war klein und elend gewesen, aber hier oben schien alles möglich. Die Welt öffnete sich ihm. Er sah sie. Die Weite, die Unendlichkeit, die in Wahrheit irgendwo da draußen sein musste. Die auf ihn zu warten schien. Nachtmond wartet auf mich. Ein Gefühl schoss durch seine Adern, das er nicht beschreiben konnte, es war mehr als Glück, mehr als Freude, es war … er würde zurückkehren und er würde zu Nachtmond zurückkehren! Er jaulte seine Freude hinaus in den Wind, schrie so laut er es noch nie getan hatte. Fliegen war unbeschreiblich, hier oben konnte er sein wie er wollte. Vielleicht hatte er auf dieser Reise mehr gefunden, als drei Federn. Der Boden kam näher und näher, aber jetzt machte ihm die Höhe keine Angst mehr, er fühlte sich einfach nur frei. Als der Adler ruhig zu Boden glitt und schnell mit den Flügeln schlug, um knapp über dem Gras in der Luft zu stehen und Funke halbwegs sanft abzusetzen. Danach landete sie kurz neben ihm und schüttelte ihr Gefieder. Dann hob sie den Flügel und steckte den Kopf darunter. Etwas verdutzt und auch neugierig sah Funke zu, um festzustellen, dass sie ihre Federn orderte oder putzte oder ähnliches. Nachdem sie kurz darauf fertig war krächzte sie: „Leb wohl kleiner Kater!“ Damit erhob sie sich in die Luft, während Funke durch die drei Feder ein unverständliches, „Danke, du auch!“, murmelte. Einer Weile sah er zu, wie sie kreisend weiter aufstieg, ihre Kreise immer größer wurden und sie zu einem winzigen schwarzen punkt schrumpfte. Nun machte sich auch der kleine, schwarz-feuerfarben getigerte Kater wieder auf den Weg, zurück zum Wassernest der Sonne. Als er es erreichte war die Riesenkatze nicht da, also beschloss er zu jagen. Er musste nur kurz die Luft prüfen und er fand eine Fährte. Die Maus lief ihm wortwörtlich in die Pfoten, da es hier selten oder nie eine Katze zu geben schien. Genüsslich aß er sie auf und sonnte sich im goldgelben Sand am Wassernest, das stetige, sanfte und leise Schwappen der Wellen begleitete ihn in einen angenehmen Schlummer. Bis ihn eine mürrische Stimme aus dem Schlaf riss. „Ich hätte echt nicht gedacht, dass du es schaffst.“ Als Funke blinzelte war alles erst hell und dann plötzlich viel dunkler. Aber er erkannte den Grund, sobald er die Augen ganz öffnete. Ah die Riesenkatze. „Ich dachte du kommst heute nicht mehr“, gab er zurück, aber meinte es nicht ernst. „Sehr lustig, kleiner. Das hier ist meine Aufgabe, ich bin aber lieber drüben als hier und da ich spüre, wenn hier jemand wartet, geht das ja. Hast du eigentlich gefragt?“ Ihr riesiger Schatten lag direkt über ihm. „Ja, hab ich, aber bring mich rüber, ich will schnell nach Hause“, er lächelte. Warum muss sie so schnell zur Sache kommen? Er konnte aber lange genug ablenken, auch wenn es ihm einiges an Anstrengung kostete. Letztlich erzählte er einfach von der Gefährtin des Adlers und dehnte die Geschichte möglichst lange aus, so gut es ging, ohne sie zu verfälschen, damit brachte er einen Großteil der Zeit tatsächlich um. Trotzdem war er unendlich erleichtert, als er am anderen Ufer abgesetzt wurde. „Danke“, miaute er zu der Riesenkatze. „Aber ich glaub bevor ich gehen sollte ich dir die Lösung für dein Problem verraten.“ „Wäre nicht schlecht. Ich hab schon langsam daran gezweifelt, dass du eine hast“, gab die Kätzin zu, „Dachte mir, dass du nicht weist wie du es mir sagen sollst. Aber ist ja gut, wenn es eine gibt, also rück raus mit der Sprache!“ Sie sah ihn erwartungsvoll aus ihren großen Bernsteinaugen an. „Du musst nur jemanden, den du hinüber trägst, einfach mitten drin im Wassernest der Sonne absetzen“, erwiderte er. Die Riesenkatze stieß ein Schnauben aus, zerzaust damit mal wieder Funkes ganzen pelz. „Das hättest du natürlich nicht vorher sagen können … aber der nächste wird dann eben mittendrin abgesetzt, also trotzdem danke. Irgendwie kann ich ja verstehen, dass du nicht unbedingt mitten im Wassernest …“ „Gern geschehen! Auf wiedersehen, Riesenkatze!“, unterbrach er sie einfach, damit sie nicht in einen Redeschwall verfiel und er hier noch ewig stand, denn wenn sie jetzt so viel reden würde wie bei ihrer Überquerung immer mal wieder, kam er am Ende nie an. „Auf wiedersehen“, entgegnete sie und er drehte sich mir freudig zuckender Schweifspitze um und ging.
- Weiter Weg:
Der Rückweg kam Funke unendlich lange vor. Nicht zuletzt, dass es inzwischen schon so warm wurde, dass er sich Mittags in die Schatten zurückzog. Am liebsten hätte er zu dieser Zeit gejagt und gegessen, aber auch die Beute wollte um diese Zeit nicht hinaus aus ihren Bauen und außerdem blieb er ein miserabler Jäger. Das auf der anderen Seite des Wassernests der Sonne war einfach Glück gewesen. Der SternenClan ist immer noch auf meiner Seite. Der Gedanke tröstete ihn, denn die lange Wanderung, die seine Ballen wund und hart werden ließ, zermürbte doch langsam seine Stimmung. Aber er klammerte sich an den Gedanken an Nachtmond und so ignorierte er die brennenden Ballen, schmerzenden Pfote und trockene Kehle, wenn er mal wieder keinen Wasserlauf in der Nähe fand. Er hatte viel Zeit zum Adlernest der Sonne gebraucht. Jetzt musste er alles wieder zurück laufen. Geradehatte er die Grenze zum DiamantClan überquert. Bald stieß er auf die ersten Katzen, die ihn erkannten. „Hast du was herausgefunden?“, fragte ihn eine Katze, während ein Schüler wissen wollte: „Wie sah der Adler aus? Was hast du gemacht? War es sehr gefährlich?...“ Der junge Kater wollte noch mehr von Funke wissen, doch er erzählte was er wusste, nur um es dann nochmal vor dem ganzen Clan verkünden zu müssen. „Die Lösung ist gar nicht so schwierig. Anscheinend ist nur ein Felsen auf der eigentlichen Quelle eures Teiches gelandet und ihr müsst ihn einfach wieder runter schieben, dann füllt sich euer Teich schon wieder“, erklärte er den Katzen, die sich gleich eifrig daran machten, den richtigen Stein zu finden. Letztlich fand ihn ein kleines Junges, dass daraufhin nur so vor Stolz platzte. Funke half den Katzen, den Stein beiseite zuschieben. Eine nicht leichte Aufgabe, der Fels war so hoch wie zwei Katzen und breit genug, dass sie zu fünft bis zu sechst gegen ihn drücken konnten. Doch so viele Katzen wie möglich stemmten sich irgendwie möglich, notfalls auf Hinterpfoten und mit den Vorderpfoten am Stein noch zusätzlich dagegen. Mit aller Kraft schafften sie es schließlich, wobei Funke danach die Schulter schmerzte, als hätte ein ganzer Clan darauf eingeschlagen. Das Wasser sprudelte sanft und ruhig zurück in den Teich, bis er sich ganz füllen würde, mussten die DiamantClan-Krieger wohl Geduld aufweisen für ein paar Sonnenaufgänge. Aber schon jetzt konnte Funke nicht leugnen, dass dieses Wasser tatsächlich kristallklar war und wie Diamanten schimmerte. Der Clan hatte seinen Namen nicht umsonst. Sie bedankten sich und ein Schüler erklärte sich bereit mit ihm zu gehen. Der Clan hatte mitbekommen, wie schlecht es um Funkes Jagdkünste stand und ihm somit einen Schüler an seine Seite gegeben. Der jungen Katze machte es nichts aus. Es war der Schüler, der ihn zuvor so wild ausgefragt hatte. „Mein Eltern sind vor einem Mond gestorben und vor einem halben meine Schwester, aber sie war schon immer sehr kränklich gewesen …“, Traurigkeit lag in der Stimme des jungen Katers, „Seit dem fühle ich mich hier fehl am Platz und ich kann als Danke für den Clan mit dir gehen.“ Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Schülers und Funke nahm ihn mit. Der kleine wuchs ihm schnell ans Herz, während sie weiterreisten. Als Falkenpfote sieben Sonnenaufgänge, nachdem sie seinen Clan verlassen hatte, vom Jagen zu Funke zurückkam, fragte er: „Darf ich eine Feder haben? Wenigstens bis wir bei deinem Clan ankommen?“ Funke sah ihn an, überlegte kurz, aber was machte es schon. Er nickte. „Warum nicht?“ Er hängte sie dem Schüler, auf dessen Wunsch hin ins Fell und der goldene Glanz der Feder spiegelte sich in den bernstein und golden gemischten Augen des Schülers wider. Dann erreichten sie irgendwann den HöhlenClan. Funke fühlte Erleichterung, denn jetzt hatte er den Großteil geschafft und bisher war noch alles gut verlaufen, doch es konnte immer noch alles schief gehen, vor allem, wenn ihn der Clan auch um Hilfe bitten würde. Die Krieger diese Clans brachten sie eilig in ihre Höhlen. Funke sah das Staunen in Falkenpfotes Augen schimmern und grinste innerlich, da es ihm beim ersten Mal genauso ergangen war. Die Höhlen waren eindrucksvoll und seltsam gemütlich, obwohl sie düster waren. Leben wollte er hier aber trotzdem nicht. Er berichtete von den Hunden und fragte sich insgeheim, wie die HöhlenClan.Katze, dies nicht bemerkt hatten, aber Regenstern, die Anführerin des Clans beantwortete ihm die Frage ohne, dass er sie hätte stellen müssen: „Wir hätten unser Territorium doch über die Höhlen erweitern sollen. Wisst ihr, wir haben es bisher nie für nötig gehalten, weil uns die Beute unterhalb des Hügelbergs immer gereicht hat. Aber jetzt werden wir die Hunde vertreiben und darauf achten, dass dort niemand mehr hinkommt. Helft ihr beide uns?“ Erwartungsvoll sah Falkenpfote Funke an, der zögerte. Genau das hab ich befürchtet … „Also, äm, ich weiß nicht, ich bin … nicht gerade der beste Kämpfer. Um ehrlich zu sein habe ich noch nicht mal einen Übungskampf gewonnen“, gab er etwas peinlich berührt zu. Regenstern reagierte zunächst verdutzt, aber dann lächelte sie. „Nun gut, Funke, dann werden wir es auch ohne euch schaffen. Die Hund sind dem Adler nach ja nicht besonders klug und der HöhlenClan ist stark. Wir danken dir aber zutiefst, wobei ich mich dafür entschuldigen sollte, dass wir dich beauftragt haben, anstatt auf die einfache Idee zukommen, über unseren Höhlen nachzusehen“, gestand die Anführerin und zuckte mit der Schweifspitze. „Man denkt eben selten an das einfachste, wahrscheinlich hatte wir einfach Angst, so ein Gesteinsbrocken kann eine Katze schwer verletzen.“ Funke fiel auf, dass sie nicht töten sagte, es war wohl etwas, das sie nicht aussprechen wollte. „Wir haben uns lange überlegt, was wir dir dafür geben könnten“, fuhr sie fort, „es war schwer, etwas zu finden, doch nun weiß ich, dass ich keine bessere Wahl hätte treffen können. Ich stelle dir einen Krieger an deine Seite. Ahornpelz ist ein ausgezeichneter Kämpfer und wünscht ohnehin den FlammenClan zu sehen. Er möchte sich euch anschließen, weil seine Vorfahren von deinem Clan stammen. Zumindest ein Teil. Es gab eine Kätzin aus eurem Clan und einen Streuner, die ihre Jungen zu uns gegeben haben. Sie sind Ahornpelz‘ Großeltern. Er würde gern seine Verwandtschaft kennenlernen, hier hat er leider keine mehr.“ Und so ging Funke in Begleitung zweier Katzen weiter. Falkenpfote jagte für sie. Sein Blick war so scharf, dass ihn Funke wohl den Kriegernamen Falkenauge gegeben hätte, wäre er Anführer. Schließlich war der Kleine stolz darauf, wie gut er sah. Das entging Funke nicht. Zur Belustigung des schwarzrot getigerten Katers, wetteten der strake HöhlenClan-Krieger mit dem jungen Schüler und Ahornpelz verlor, weshalb Falkenpfot ihm eine der goldenen federn in den pelz steckte und sich Funke das lachen bei Ahornpelz grimmiger Miene darüber wirklich verkneifen musste. Beim BlitzClan berichteten sie also auch wieder. Hier war das ganze etwas schwieriger. Sie sollten helfen, doch dort waren inzwischen unzählige Ratten. Es kam zu einem Kampf mit den Viechern. Doch ein paar BlitzClan-Krieger schafften es dafür den zweibeinerdreck wegzuräumen. Der Gestank davon biss und brannte ihn Funkes Nase und er war froh, dass er weg war. Eine Ratte jedoch wollte während des Kampfes eine Kätzin anfallen. Funke rannte – unabsichtlich – dazwischen, wurde in die Schulter gebissen. Der Schmerz explodierte, die kleinen, nadelspitzen, scharfen Zähne gruben sich tief in ihn, doch die Kätzin hätte es an der Kehle, nicht an ihrer Schulter getroffen. So hatte er sie, ohne es zu beabsichtigen gerettet. Vor lauter Dank wollte ihm Ginsterblitz ein Geschenk machen, genau wie die Kätzin. Funke wollte schon ablehnen, aber es nützte nichts. Die Kätzin war Königin. Sie hatte nur ein einziges Junges und so ließ Ginsterblitz sie gehen. Die Mutter und ihr Junges. Funke seufzte innerlich, aber er fand es gut nicht mehr allein zu reißen, sondern mit dreieinhalb Katzen. Das Junge konnte nämlich noch nicht lange laufen und so trugen es abwechselnd auf ihren Rücken. Natürlich wollte Zedernjunges auch eine Feder und Ahornpelz wurde seine zu dessen Freude, an Sanftkralle, die Mutter des Jungen los. Nach unzähligen Sonnenaufgängen erreichten sie dann endlich das FalmmenClan-Territorium.
- Ungewissheit:
Funke betrat mit seinen neuen Freunden das Lager. Sie hatten ihm die Federn zurückgegeben und nun trug er sie ins Lager. Den ganzen Weg über hatte er schreckliche Sorgen gehabt. Was mach ich, wenn Klauenstern, trotzdem wieder nein sagt? Dann wäre alles umsonst gewesen! Somit stand die wahre Prüfung erst bevor. Zumindest für Funke. Er hatte das alles auf sich genommen, um mit Nachtmond zusammen zu sein, aber Klauenstern war für Funke unberechenbar, der Anführer hasste ihn. Noch mehr, seit er wusste, dass er und Nachtmond sich liebten. Am Ende hat er nur gedacht, ich werde sowieso nicht zurückkehren und lässt sich jetzt noch was einfallen. Das wäre Funkes schlimmster Albtraum. Außerdem machte er sich auch noch Sorgen, was der Clan zu den anderen Katzen sagen würde, auch wenn es gute Krieger waren. Normalerweise gab kein Clan Krieger her, da auch niemand gehen wollte und aufnehmen wollte auch immer kein Clan Streuner, das wusste er selbst nur zu gut. Er hatte es gespürt, spürte es immer noch. Aber das hier waren Clan-Katzen, dennoch trotzdem Fremde. Mit gemischten Gefühlen machte er also nach so langer Zeit seine ersten Pfotenschritte ins Lager des FlammenClans. Er hörte einen überraschten Aufschrei. Eine ihm allzu vertraute Stimme und noch bevor er sie sah, riss sie ihn vor lauter Begeisterung zu Boden. Sie rollten ein Stück über die festgetretene Erde, bis sie zu liegen kamen. Nachtmond sah zu ihm hinunter. Sie strahlte vor Freude. Ihre Augen glühten heller als jedes Feuer und lösten in Funke eine Wärme aus, wie sonst nicht auf dieser Welte. Er hatte so viel gesehen und nun erlebt, aber Nachtmond sah immer noch so wunderschön aus wie zuvor. Nein. Noch hübscher. Für ihn glänzte sie mehr als sämtliche goldene Adler mit ihren blöden Federn. Sie sahen sich einfach nur an. Worte waren nutzlos, überflüssig. Plötzlich riss ihn Kälte aus diesem Gefühl. Riss seinen Blick mit brutaler schärfe von ihren schimmernden Augen, in denen sich Tränen sammelten. Ein Schauder jagte ihm durch den ganzen Pelz. Klauenstern. „Wo“, fragte der eisige Anführer, „sind meine goldenen Federn?“ Nachtmond ging schnell von Funke runter und er kam auf die Pfoten. Die Federn hatte er bei Nachtmonds überraschendem überfall verloren, aber er sammelte sie schnell ein und überreichte sie Klauenstern, der mit sichtlich zorniger Miene dem feurigen Tigerkater folgte. Dem grausamen Anführer war anzusehen, dass es ihm nicht gefiel, dass der junge Kater zurück war, auf die anderen Katzen achtete er noch nicht einmal. Aber als Funke ihm die Federn hinhielt, sah er doch ein wenig verdutzt darauf. Funke traute sich kaum zu atmen, während Klauenstern auf diese Federn starrte. Vorsichtig nahm Klauenstern sie und sah zu seiner Tochter. Dann wieder zu Funke. „Willkommen zurück Funkenfeuer“, verkündete Klauenstern und trat ein paar Pfotenschritte zurück und nickte. Etwas daran, dass Funkenfeuer es geschafft hatte, musste in Klauenstern etwas gelöst haben, plötzlich sah er älter aus und es lag Reue in seinem Blick. Aber das war jetzt alles nicht mehr wichtig. Nachtmond und er rannten wieder zueinander und sie schmiegten sich eng in den warmen Pelz des anderen. Ihr Schnurren laut genug, um es och am anderen Ende des Lagers hören zu können. Funke wusste nicht, wann er jemals so glücklich war. Es war besser noch als das Gefühl des Fliegens. Denn erst jetzt fühlte es sich richtig danach an. Nur mit Nachtmond gab es dieses Gefühl.
- Epilog:
Klauenstern lag im Sterben. Funkenfeuer und Nachtmond kauerten neben ihn, ihre Jungen spielten draußen auf der Lichtung. Erst gestern war ihr zweiter Anführer an grünem Husten gestorben und in die Ränge des SternenClans aufgestiegen. Auch ihren Anführer hatte es erwischt und er lag mit seinem letzten Leben und rasselndem Atem in seinem Nest. Sein Fell war durcheinander und matt, er selbst abgemagert wegen der Blattleere. In den Letzten Monden, vor allem nach der Geburt von Nachtmonds wunderbaren Jungen, war Klauenstern mehr wie ein Vater geworden, als Funkenfeuer es sich je erträumt hätte. Die kleinen haben das Herz des Alten endgültig aufgewärmt und jetzt schmerzte es Funkenfeuer, wie er zusehen musste, dass sein Anführer starb. Auch die Augen seiner Gefährtin waren feucht, aber sie weinte nicht, sie saß still da, während die Heilerkatze um sie herumwuselte. Aber sie alle wussten, heute war für Klauenstern das letzte Mal die Sonne aufgegangen. Zedernharz, ihr neuer Heilerschüler kam gerade in den Anführerbau herein. Funkenfeuer lächelte der Kätzin schwach zu. Sie hatte sich mit den anderen drei Katzen gut eingelebt und zur Überraschung aller, hatte Klauenstern sie ohne Widerworte akzeptiert und aufgenommen. In dem Moment, als er ihr zulächelte, wollte Klauenstern ihnen etwas sagen. Sie alle sahen zu ihm, doch er schaffte es nicht. Ein leises, schwaches Krächzen und er musste es sein lassen. Nochmal versuchte er es. Nachtmond flüsterte ihm sanft zu: „Nein, Vater, versuch es nicht weiter, wenn es nicht geht, wir sind bei dir.“ Aber ihr Vater probierte es nochmal, sein Atem ging stoß weise. Funkenfeuer hatte das Gefühl, es war Klauenstern sehr wichtig, sonst würde er es nicht so verzweifelt versuchen und er warf Nachtmond einen besorgten Blick zu, den sie nur erwiderte. Schweigend sahen sie zu. Nachtmond lehnte sich an ihn. Dann hörte Klauensterns Herz auf zu schlagen, ein letztes Mal verließ sein Atem seine Lungen. Qualvoll und von tiefer Trauer geprägt hallte Nachtmonds Jaulen durch das Lager.
Die Katzen hatten die Totenwache für ihren Anführer gehalten, als die Sonne aufging trugen die Ältesten seinen Leichnam fort und es blieb eine unausgesprochene Frage in der Luft hängen. Betreten sahen sich die Katzen an, oder auf ihre Pfoten. Sie hatten keinen Anführer mehr. „Will niemand was sagen?“, brach Zedernharz das Schweigen, nur damit die Katzen weiter schwiegen, mit dem Unterschied, dass sie alle die junge Kätzin ansahen. „Schaut mich nicht so an. Ich bin Heilerkatze, ich weiß aber nicht mehr als ihr.“ Kein Zeichen vom SternenClan? Das erregte Funkenfeuers Besorgnis, aber er wartete. Doch irgendwie schien es, als wollten die Katzen warte, dass sich jemand breit erklärte, zu sagen was zu tun war. Einen kurzen Moment lang glaubte er, Klauenstern zu sehen, nur jünger und stärker. Er schüttelte den Kopf. Aber der alte Anführer hatte ihm knapp zu genickt, falls es nicht Einbildung war. Hatte Klauenstern uns das noch sagen wollen? Funkenfeuer schluckte. Wenn Nachtmonds Vater, das erwartete, würde er es tun, aber die Aufgabe kam ihm nicht leicht vor. Dennoch miaute er: „Ich mach’s. Ich werde uns anführen.“ Tödliche Stille folgte und Funkenfeuer dachte er hatte das falsche getan. Doch plötzlich rief der Clan seinen zukünftigen Namen: „Funkenstern! Funkenstern!“ Damit fiel ein schweres Gewicht von seinen Schultern, nur damit sich das der Verantwortung darauflegen konnte. Aber Klauenstern stand nur unter den Katzen und nickte anerkennend. Funkenstern lächelte ihm zu, denn Klauenstern hatte recht, als seine Stimme in seinem Kopf erklang: Du hast Nachtmond an deiner Seite.
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| | | Luzifer Admin
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! Fr 31 Mai - 13:09 | |
| Letzter Tag der Abstimmung!! |
| | | Luzifer Admin
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! Sa 1 Jun - 18:22 | |
| Die Umfrage ist vorbei und unsere drei Gewinner stehen fest! Ich muss dazu erwähnen, dass zwei Leute 5 Stimmen bekamen ich daraufhin eine Münze geworfen habe, wer Platz 2 und wer Platz 3 wird. Das Schicksal hat es so gewollt und ich hätte eigentlich wirklich mehr Stimmen erwartet, dafür das wir ein Forum mit knapp 30 Usern täglich sind... Nur sehe ich keine 60+ abgegeben Stimmen.. noch nicht einmal 30. XD (Schade über die, die nicht gewählt haben)Platz 1: @Gepardenblitz mit "Herz aus Flammen" Sie kommt ein Szenenbild von ihrem Märchen(von @Luzifer) und eine Postvorlage(von @Rabengeist) Platz 2: @Rabengeist mit "Krabat" Sie bekommt ein Fullbody(von @Luzifer) und ein Headshot(von @Kamiika-Akiyo) Platz 3: @Schneeleopardenzahn mit "Rumpelstilzchen" Sie bekommt ein Headshot(von @Luzifer) und ein Headshot(von @Schneeherz) Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner und vielen Dank an alle Teilnehmer. Ab jetzt kann und darf jeder hier sein Feedback hinterlassen, sei es zu den Märchen oder generell zum Wettbewerb. Außerdem dürft ihr Vorschläge für den nächsten Schreibwettbewerb und/oder für eins aus der Liste voten. Themen für den nächsten Schreibwettbewerb:Gedichte Serien/Filme bestimmten Events: Weihnachten, Ostern, Halloween Bücher |
| | | Rabengeist Junger Krieger
Anzahl der Beiträge : 430 Anmeldedatum : 24.01.19 Alter : 28
| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! Sa 1 Jun - 19:47 | |
| Na dann will ich doch direkt mal meinen Senf dazugeben!
Es war ein wirklich spaßiger Wettbewerb, gerade, da es auch ein schönes Thema war. Bislang hab ich mir Märchen noch nie aus der Sicht der WaCa vorgestellt, oder allgemein Geschichten der WaCa. Da sie aber an den SternenClan glauben und auch sonst eine große Tradition und alles haben, wäre es nur natürlich, wenn sie auch Legenden und Märchen hätten. Ich finds schön, dass wir jetzt auch ein paar solcher Geschichten haben, die wir im RPG nutzen können. Gerade für die Ältesten ist es Spannend, da sie den Jungen so auch mal andere Sachen erzählen können, statt nur Geschichten aus der eigenen Zeit. Das gibt dem Inplay wieder was Neues und ich hoffe, dass man ihnen auch wirklich mal begegnet c:
So bin ich einem weiteren Wettbewerb natürlich nicht abgeneigt und würde mich sehr über einen weiteren freuen! Das hält die Freude am Schreiben auch aufrecht, da man so Abwechslung hat. Ich bin allgemein jemand, der auf Dauer die Lust verliert, wenn es immer nur das Gleiche ist, worüber geschrieben wird. Abwechslung hält die Motivation aufrecht, die durch die schönen Gewinne auch nochmal angestachelt wird. Btw ich freue mich sehr über den zweiten Platz >: PNs gehen auch raus, sobald ich mich über die Charas im Klaren bin, hue.
Als Thema würde ich Bücher vorziehen, wobei die Frage ist, ob es ne einfache FanFiktion werden soll oder auch wieder was ähnliches wie das jetzige Thema. Also aus der Sicht der WaCa. Wenn es sowas sein soll, würde ich vielleicht auch als Thema allgemein Übernatürliches, Legenden und Sagen aufnehmen, allerdings ohne Vorlage. Weitere Legenden für die Clans, die ganz den kreativen Köpfen der Schreiber hier entspringen können o/ |
| | | Gepardenblitz Ältester
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! Sa 1 Jun - 23:21 | |
| Also gut, ich schließ mich auch mal an. Aber Rabengeist hat schon das meiste gesagt. xD Sogar mir - obwohl ich Märchen immer noch nicht ausstehen kann - hat das schreiben dann doch Spaß gemacht. Immer hin konnte ich ja das drum herum alles schön umschreiben. Bei weiteren Wettbewerben wäre ich auch dabei.^^ (Es sind dann keine Märchen, ja! xD) Ich bedanke mich bei meinen lieben Lesern und freu mich, dass ihr die Geschichte mochtet. ^^
Zu Ravens Idee, mal einfach selbst Legenden für die Clans zu erfinden: Das fänd ich richtig toll! :DD Da kommen mir gleich ganz viele Ideen. Das sollten wir unbedingt mal machen... nur dann schreib ich wahrscheinlich noch mehr, als dieses Mal ... xD
✨⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣✨ |
| | | Luzifer Admin
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! Mi 5 Jun - 23:44 | |
| So jetzt bin ich wieder da und kann endlich auch mein Feedback dazu geben. Der Wettbewerb an sich war sehr spontan, vor allem das Thema Märchen, was mir nur einfiel weil ich König Drosselbart gesehen hatte XD Doch dafür verlief es recht gut. 7 von 9 Teilnehmern reichten ihr Beitrag ein und wow alle waren super. Die Abstimmung war etwas kurz, das gebe ich zu. Bei der Länge einiger Märchen hätte man vielleicht auf 10 bis 14 Tage machen sollen, statt eine Woche. Trotzdem würde ich mich auf eine weitere Runde freuen. Eventuell mit dem Sisterforum @Lost Dreams. Für das Thema Sagen und Legenden wäre ich auch, aber auch für Bücher :D Und die Gewinner sollten nicht vergessen mir ihre Wünsche zu nennen. Bisher habe ich nur eine PN von Gepardenblitz erhalten. |
| | | Schneeleopardenzahn SternenClan Krieger
Anzahl der Beiträge : 5683 Anmeldedatum : 04.06.15
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! Di 11 Jun - 19:00 | |
| Ich bedanke mich bei allen, denen meine Geschichte gefallen hat, ich persönlich hätte nicht damit gerechnet den 3. Platz zu machen XD Auch die anderen Märchen waren wirklich toll und @Gepardenblitz ein wirklich verdienter 1. Platz ;3 Das Thema Legenden/Übernatürliches fände ich für den nächsten Wettbewerb auch sehr interessant @Luzifer @SchneeherzIch würde mich in den nächsten Tagen bei euch melden ^^ ✨⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣✨ - Meine Charaktere:
HauptRPG* Krähenlied - WolkenClan - vergeben (♡ Aschenfeuer) * Ruby - Streuner - Verplant * Finkenpfote - DonnerClan - Single * Wespengift - FlussClan - Verplant NebenRPG* Harley - AmazonenClan - Verplant * Zoria - AmazonenClan - Single
- Vielen Dank @Luzifer ^^:
Amadeus & Ruby
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| | | Gepardenblitz Ältester
Anzahl der Beiträge : 3073 Anmeldedatum : 15.03.19 Ort : just in my own magical world
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! Di 11 Jun - 19:35 | |
| Oh! Danke @Schneeleopardenzahn, wie lieb von dir. :3 Eure Geschichten waren aber auch echt alle toll. ;) Selbst wenn man die Märchen kannte waren sie interessant, vorallem die Ideen, wie es eben mit WaCa umgesetzt wurde. ^^ ✨⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣✨ |
| | | Sumpfohr Moderator
Anzahl der Beiträge : 3584 Anmeldedatum : 04.05.16 Alter : 21 Ort : Hier! Wo? Da!
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| Thema: Re: Warrior Cats - Fairy Tale!! Mi 12 Jun - 16:13 | |
| Ich wollte auch den Gewinnern gratulieren, ihr habt eure Stimmen echt 100% verdient gekriegt <3 Der Wettbewerb hat wirklich Spaß gemacht und bei einer weiteren Runde wäre ich auch auf jeden Fall dabei! Was ich auch ganz interessant fände, wäre als Thema je ein Gedicht oder ein Sprichwort o.ä. vorzugeben, dass dann quasi in eine Geschichte gefasst wird. Ich hoffe man versteht einigermaßen, was ich meine ^^'
Auch toll wären irgendwelche Prompts, seien es Zitate, die eingebaut werden müssen :D ✨⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣⌢⌣✨ Auf der Suche nach Relations für den Wiedereinstieg. Affären, Beziehungen, Freunde, Kritiker, Schützlinge u.v.m... Mehr dazu hier. <3 |
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