Eine neue Geschichte cx Diesmal ne Kurzgeschichte. Sie handelt von meinem Oc Kat, die sich verletzt hat, ins Krankenhaus kommt und regelmäßig von Aidan Turner, Dean O'Gorman und Richard Armitage besucht wird. Jedoch kommt in der Geschichte nur ein Besuch und ihre Entlassung vor (Kurzgeschichte halt xD) Es existiert nur das Pairing Kat x Aidan Turner.
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Tick, Tack, Tick, Tack. Das Geräusch der lauten Uhr dröhnte in meinen Ohren, schlug auf mein Hirn, ging mir auf die Nerven. Ich kniff die Augen zusammen und drehte mich in meinem Bett zur anderen Seite, zog mein Kissen über meinen Kopf und grunzte. Die Uhr wurde leiser, dumpfer, ruhiger; Endlich. Der Raum wurde erhellt, als die Tür knarzend geöffnet wurde. „Sie schläft.“, murmelte Jemand und kam ein paar Schritte hinein, das Licht verblasste wieder. Das Kissen wurde weggedrückt, mein Kopf leicht angehoben und wieder auf den Federn platziert. Ich wagte einen Blick über meine Schulter und erkannte den Iren und den Neuseeländer sofort. Aidan und Dean, Beide an die Wand gelehnt, in ein leises, kaum hörbares Gespräch verwickelt. Langsam setzte ich mich auf, mein Rücken stieß an das Metallgitter des weißen Krankenbettes und klirrte. „Was macht ihr hier?“, murmelte ich und rieb mir vorsichtig die Augen. Ich war nun seit ein paar Tagen im Krankenhaus, nachdem ich mir bei der Arbeit auf dem Hobbit-Set das Bein gebrochen hatte, als ein Scheinwerfer darauf fiel. Bei der Erinnerung daran zuckte ich zusammen. Ich wandte meinen Blick den Beiden Schauspielern zu und lächelte fahl, obwohl mir klar war, dass sie es wahrscheinlich nicht sahen. Ich hatte nichts getan als Schlafen, Paracetamol nehmen und wieder Schlafen. Manchmal hatte ich mich sogar etwas bewegt „Wir sollen schauen, ob du wach bist oder nicht. Sie wollen dein Bein heute überprüfen.“, gab Aidan nach einer längeren Pause zurück und kam näher zu meiner Bettkante, kniete sich hin und stützte sich an ihr ab. Dean wagte ebenfalls ein paar Schritte zu uns, setzte sich auf den Stuhl, der neben meinem Bett stand und beobachtete mich aufmerksam. „Das bedeutet, ich kann bald wieder gehen?“, murrte ich verschlafen und streckte die Arme. Bevor Jemand antwortete, fügte ich noch hinzu: „Könnt ihr die Vorhänge aufziehen? Mir ist‘s hier zu dunkel drin.“ Aidan stand, bevor Dean überhaupt reagieren konnte, auf, zog sie auseinander, was dazu führte, dass ich meine Augen zuhalten musste, um nicht zu erblinden. Als ich sie wieder öffnete, war Aidan an seinen alten Platz zurückgekehrt. „Bestimmt.“, gab Dean zurück und kratzte sich am Hinterkopf. „Naja“, er wandte mir seinen Blick zu und lächelte leicht „Das kommt auf deine Gesundheit an. Wie fühlst du dich?“ Ich überlegte kurz. Jedenfalls besser als am Tag, an dem ich hier eingeliefert wurde, trotzdem protestierten meine Muskeln bei jeder Anstrengung. „Ausgelaugt, als wurde mir meine Kraft ausgesaugt. So Vampirmäßig, weißt du?“ Ich schaute kurz zu Aidan, der am Grinsen war. Ich hatte vor kurzem Being Human geschaut, wo er den Vampir John Mitchell gespielt hatte und dem Iren war bewusst, dass ich die Serie liebte. „Trotzdem will ich Heim. Meine Katzen vermissen mich bestimmt.“, scherzte ich schwach und strich mir die Haare aus dem Gesicht. „Dean, Aidan, seid ihr fertig?“, ertönte eine dumpfe Stimme von draußen. „Gleich.“, antwortete dem Störenfried Aidan und stand auf, drückte meine Hand. „Du kommst bestimmt bald raus. Solange kümmern wir uns um die Beiden.“ Er stieß Dean gegen die Schulter, der sich ebenfalls erhoben hatte. „Und wir haben dir ein paar Sachen aus deinem Fach mitgebracht.“ Er zog einen Beutel hervor und legte ihn neben mich auf das Laken. ‘Da kommen sie ja früh drauf.‘, knurrte ich in Gedanken, nahm es ihnen aber nicht übel. „Danke.“ Ich wank die Beiden mit einem Kopfnicken näher zu mir und umarmte sie herzlich, kniff jedoch die Augen zusammen, als mein Rücken zwickte. „Ihr seid die Einzigen die mich besuchen. Danke auch dafür.“, murmelte ich ihnen ins Ohr und zog mich zurück. Beide lächelten und verließen dann stumm den Raum. Mit einem Seufzen ließ ich mich tiefer unter die Decke rutschen und kramte anschließend in dem Beute herum. Kopfhörer, Mp3-Player, Kleidung und ein Umschlag. Neugierig zog ich ihn heraus und schob den Beutel weg. Ich musterte ihn eindringlich. Warum ein Umschlag? Ich öffnete ihn vorsichtig und als ich ihn umdrehte, um die Rückseite zu begutachten, fielen viele Bilder und Zettel hinaus. Ich zuckte mit der Augenbraue und hob eines der Bilder auf. Aidan zusammen mit Dean, eine Grimasse ziehend, die mich Lächeln ließ, waren darauf abgebildet. Sie kamen, seitdem sie Brüder spielten, super miteinander aus. Das war fast zu perfekt. Aber warum gaben sie mir Bilder von sich? Als mir andere Bilder in die Hand fielen, waren es größtenteils welche vom kompletten Cast: Lee Pace, Richard Armitage, Adam Brown und viele weitere. Ich kramte die Zettel heraus und las ein paar. "Damit du uns nicht vergisst" "Freue mich auf ‘ne SMS", dahinter eine lange Nummer. Ich war mir im Unklaren, ob es Deans oder Aidans war, denn ich kannte keine von Beiden. Vielleicht war sie aber auch von keinem von ihnen. Ich las etwas verdutzt weiter:" Werd‘ schnell gesund", "Ich brauch dich hier.", "Es ist so langweilig, wenn man dich nicht anschauen kann." Etwas ungläubig riss ich die Augen auf und legte die Zettel und Bilder beiseite. Die Einzige Möglichkeit, um herauszufinden, von wem die Zettel waren, war, die Nummer anzuschreiben oder anzurufen. Oder Beides. Ich griff nach meinem Handy und tippte schnell die Nummer ein, hielt mir das Handy aufgeregt ans Ohr. Aber zu meiner Enttäuschung piepte es Ewigkeiten und nicht mal die Mailbox sprang an. Ich rollte mit den Augen und entschloss, eine SMS zu schreiben.
"Hi :) Hab die Zettel gelesen. Wer bist du?"-K.
Ich wartete ungeduldig und kratzte meine Finger über das Display, bis ein befreiendes Vibrieren kam.
"Geheim. Wmd?"-Unterdrückt
Machte er oder sie einen auf Undercover? War es so schwer, es mir einfach zu sagen?
"Auch geheim. Sag mir, wer du bist."-K.
"Nope. Sonst wärs Lw ;)"-Unterdrückt
Genervt legte ich mein Handy weg und drückte meinen Kopf tiefer in mein Kissen. Doch Ruhe war das, was folgte, jedenfalls nicht. Es vibrierte alle zwei Minuten, näherte sich durch sie Bewegung der Kante des Tisches. Rasch nahm ich es wieder an mich und betrachtete es. "5 neue Nachrichten", stand stolz auf dem Display geschrieben und ließ mich seufzen.
"Warum antwortest du nicht? "
" Ignorierst du mich? "
"Du ignorierst mich."
" Ich bin enttäuscht von dir :("
"Antworte mir. Vielleicht geh ich ja ans Handy, wenn du anrufst. ;)"
Er oder sie provozierte mich. Unerhört. Ich knurrte leise und tippte:
"Ich rede nicht mit Fremden."-K.
Schon nach wenigen Sekunden kam eine Antwort, als wurde die Nachricht schon eingetippt.
"In deinen Augen bin ich fremd, aber dich kenne ich besser, als du dich selbst."-Unterdrückt
"Schönes Zitat."-K.
"Ist kein Zitat. Habs erfunden :) Extra für dich"-Unterdrückt
Natürlich. Mister "Ich bin ganz geheim und oberschlau" ist auch ein literarisches Genie, trotzdem wurde es langsam gruselig. Ich räumte die Bilder und Zettel zusammen, verschloss den Umschlag und legte ihn mitsamt Handy in eine Schublade. Ich hatte keine Lust, weiter zu diskutieren. Außerdem hatte ich nachher noch ein paar Tests für mein Bein, die meine Laune noch mehr runterzogen. Es klopfte, dann wurde die Tür geöffnet und mein Arzt trat ein, schüttelte mir kurz die Hand. "Wahrscheinlich haben Mr. Turner und Mr. O'Gorman Ihnen schon mitgeteilt, dass wir heute Tests machen werden, um zu überprüfen, ob sich Ihr Bein verbessert hat." Ich nickte und drehte mich so, dass meine Beine über meine Bettkante hingen. Er tastete das gebrochene ab, testete Reaktion und Dinge, die ich namentlich nicht kannte. "Stellen Sie sich hin.", wies er mich freundlich an und ich gehorchte. Es zog zwar, aber immerhin konnte ich ohne Hilfe stehen. "Gehen Sie ein paar Schritte." Unsicher taumelte ich nach vorne, musste mich jedoch an der Fensterbank festhalten und die eingezogene Luft auszischen, sobald ich an ihr ankam. Als ich mich umdrehte, murmelte er etwas, was ich nicht verstand uns rückte seine Brille zurecht. "Wir haben zwei Möglichkeiten. Entweder Sie bleiben weiterhin hier oder Sie gehen mit Krücken auf die Arbeit. Sie werden dafür von mir entschuldigt, dass Sie kaum etwas tun können. Doch wir müssen Ihnen zwei Leute arrangieren, die Sie immer begleiten und durch die Gegend fahren. Zumindest einer sollte regelmäßig bei Ihnen sein." Ich nickte ein weiteres Mal und schaute stumm die Wand an. Ein Babysitter sozusagen, hm. Mir fiel niemand ein, dessen Nummer ich hatte, oder eher, der mich länger als einen Tag aushielt. "Wenn Sie keine Idee haben, könnte ich mich auf Ihrer Arbeit umhören. Da findet sich bestimmt Jemand.", schlug er vor und brach die Stille wieder. "Ja, gute Idee.", sagte ich dumpf und humpelte in mein Bett zurück, setzte mich an die Kante und betrachtete den Mann im weißen Kittel. Dieser erwiderte den Blick und signalisierte mir, dass er nun gehen würde, da er aufstand. Er verabschiedete sich mit einem Lächeln und verließ den Raum ohne weiteres Lebewohl. Also konnte ich nun endlich wieder hier raus. Ich seufzte erleichtert und schloss die Augen, ließ mich nach hinten sinken und lag nun halb im Bett, saß halb an der Kante. Mir schossen die Bilder wieder durch den Kopf und meine Gedanken wollten zu meinem Handy, dem Fremdling antworten, aber mein gesunder Menschenverstand gewann im Kampf die Oberhand, wodurch ich still liegen blieb. Und da war es wieder: Tick, Tack, Tick, Tack. Das letzte Geräusch, das mir in die Ohren drang, bevor ich in die Traumwelt glitt.
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Jemand tätschelte meine Schulter und ich zögerte eine Weile, bevor ich meine braunen Augen wieder aufschlug. Mir entgegen blinzelten ein Paar von braunen und blauen Augen. Ich musterte meine Gegenüber und setzte mich wieder auf. Aidan war erneut da, diesmal jedoch in von Richard Armitage, der ebenfalls einen Schauspieler verkörperte. "Wir sind wohl für die nächste Zeit deine Eltern.", scherzte Aidan herzlich und grinste. Richard warf ihm einen schnellen Blick zu und musterte dann mein Bein. "Wir haben deine Krücken schon geholt. Es ist jetzt", er schaute auf seine Armbanduhr, "fünf Uhr. Wir fahren dich nachhause und holen dich Morgen um sechs ab." Ich nickte und gähnte rasch. Aidan hielt mir die blauen Krücken entgegen, die ich ihm widerwillig abnahm und mit ihnen als Beinersatz aufstand. Es fühlte sich komisch an, nun mit vier Beinen herumzustehen. "Lauf dich ein wenig ein, ich rede noch mit dem Arzt.", sagte Richard noch, bevor die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Rasch nahm Aidan alle meine Sachen aus den Schränken und packte sie in eine breite Tasche, setzte sich wieder. Unsicher ging ich ein paar Schritte im Raum auf und ab, immer wieder, bis ich realisierte, dass er mich anstarrte. "Wie läuft‘s mit den Krücken? Geht es, oder soll ich helfen?", fragte er und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Helfen inwiefern?" "Ich kann dich auch tragen.", lächelte er und lehnte sich im Stuhl zurück. Ich fühlte die Röte in meine Wangen steigen und wandte scheu den Blick von ihm ab, setzte meinen zuletzt ausgeführte Übung fort. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging die weiße Tür zum letzten Mal auf und Richard betrat den Raum wieder. "Du sollst vor dem Schlafen irgendwelche Tabletten nehmen und wir sollen überprüfen, ob du auch in Ruhe schläfst, was so viel bedeutete, dass einer von uns bei dir bleiben muss. Du hattest die letzte Nacht Durchblutungsstörungen." Waren das jetzt gute oder schlechte Neuigkeiten? Ich zuckte mit den Schultern und warf ihm meinen Blick zu. "Mein Sofa ist frei." Er nickte und hielt mir dann die Tür auf. Noch etwas wackelig auf den neuen Beinen verließ ich den Raum und nickte dem Arzt zu, der an die Wand gelehnt dastand und mich beobachtete. Richard überholte mich, öffnete mir alle Türen und Aidan flankierte mich, für den Fall, dass ich stolpern würde. Doch als wir das Krankenhaus verlassen hatten, blieb ich stehen und zog die Luft tief ein, hauchte sie laut wieder aus und genoss die Frischluft. Die im Krankenhaus hatte nach Medikamenten gestunken, eine Qual für Geist und Nase. Ich spürte eine Hand an meinem Rücken und drehte mich zur Seite. "Jetzt bist du ja draußen.", meinte Aidan und schenkte mir ein liebliches Lächeln. Ich versank einen Moment in seinem Blick, bevor ich mich wieder aufraffte und Richard folgte, der bereits an seinem Auto stand. Vorsichtig gab ich ihm die Krücken und hielt mich an der Tür fest, kämpfte mich auf den Rücksitz und machte es mir so gemütlich wie möglich. Richard schloss die Tür und wand sich Aidan zu. Mein Bein war nur durch einen dicken Verband geschützt, eine knielange Hose darüber und eine simple karierte Bluse mit weißem Top als Abschluss. Meine braunen Haare waren locker zusammengebunden. Ein Blick aus dem Fenster verriet, dass Aidan mir immer wieder einen scheuen Blick zuwarf. Dann öffnete er die Tür wieder und setzte sich neben mich aufs Polster. Richard selbst stieg als letztes ein und startete sofort den Motor. Das Krankenhaus wurde hinter uns rasch kleiner und verschwand schließlich. Keiner redete, alles war still und nur das knurren des Autos war zu hören. Ich schaute stumm aus dem Fenster, meine Augen folgten jeden Laternenmast, an dem wir vorbeifuhren, jedem Schild und jeder Ampel, bis wir letztlich vor meiner Wohnung parkten. Etwas entsetzt stellte ich fest, dass ich mehrere Treppen steigen musste. Unser Gebäude enthielt keinen Aufzug. "Verdammt.", zischte ich und seufzte laut. "Was?", fragte Aidan und folgte meinem Blick zum Gebäude. "Treppen." Er verließ das Auto und half mir, ebenso auszusteigen. Ich stolperte fast, als ich den Asphalt betrat, doch Aidan hielt mich fest, ein scheues Lächeln aufgesetzt. Seine braunen Augen glitzerten im roten Licht der Sonne, vergleichbar mit Rubinen. Er gab mir die Krücken und ich humpelte bereits vor, er selbst blieb zurück und redete mit Richard. "Hey!", hörte ich den Älteren rufen und schaute über meine Schulter zu ihm. "Aidan bleibt die Nacht bei dir." Er winkte mir zu und etwas unbeholfen tat ich dasselbe. Ich wandte den Blick ab und riss die Augen auf. Warum er? So konnte ich ganz sicher nicht schlafen, wenn ich wusste, dass der perfekte Mann in meinem Wohnzimmer auf meinem alten Sofa lag. Aidan trabte wieder auf mich zu, einen Blick auf die Haustür werfend. "Weißt du was?", sagte er und stahl meine Aufmerksamkeit. Ohne weitere Erklärung legte er einen Arm unter meine Kniekehlen und hob mich hoch wie eine Braut. Etwas verdutzt hielt ich die Krücken und den Schlüssel fest in meiner Hand. Aidans anderer Arm stützte meinen Rücken. Zu meiner Verwunderung hielt er mich genau so fest, dass mein Bein keine Anstalten machte, Schmerzen zu zeigen. Er trug mich zur Tür, die ich dann mit Komplikationen öffnete. Ich schaute ihn stumm an, jedoch war der Ire darauf fixiert, nicht zu stolpern und mich ohne weitere Verletzungen die Treppe hochzutragen, warum sein Blick auf von mir abgewandt war. Ich blinzelte mehrmals und lächelte leicht, richtete meine Augen dann wieder nach vorne. Es dauerte nicht lange, bis ich ihn zum Stoppen brachte. "Hier sind wir.", murmelte ich und reckte mich, um den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Doch dank meines aufgeregten Zitterns rutschte er mir aus der Hand. Ich machte mich darauf gefasst, das laute Klirren zu hören, doch es ertönte erst, als Aidan ihn fest umklammert hielt und mir sanft zulächelte. Er schloss meine Haustür auf und bevor ich ihn warnen konnte, wurden wir von lautem Miauen begrüßt. "Hey ihr!", rief ich meiner braunen und meiner orangenen Katze zu, die aufgeregt auf der Türschwelle rumsprangen. Mein Träger zwang sich an den Beiden vorbei, schloss die Tür mit dem Fuß und setzte mich auf dem Sofa ab. Ich drückte mich tief ins Weiche und nahm mir eines der Kissen, drückte es mir gegen die Brust und warf meinen schnurrenden Katzen einen Blick zu. Die Beiden rieben sich fröhlich an Aidans Beinen, was mich schmunzeln ließ. "Wie heißen die zwei Stubentiger denn?", fragte er und nahm den braunen Kater auf den Schoß, kraulte ihn hinterm Ohr. "Ironischerweise hast du gerade Kili auf dem Schoß. Fili streicht dir um die Beine. Scheint, als wissen sie, dass sie etwas mit dir zu tun haben.", lachte ich leise und strich mir ein paar Haare aus dem Gesicht. "Ach?", gab er amüsiert zurück und schaute mich an. "Ich fühle mich geehrt." Schüchtern hob ich Fili hoch und streichelte langsam über seinen Rücken. Es war wieder still, nur das Schnurren der Kater war zu hören. Doch dann rückte mir ein gähnen heraus, welches Aidan sofort bemerkte. Er setzte seinen Fast-Namenspartner ab und nahm mich wieder auf den Arm, trug mich in mein Schlafzimmer und setzte mich auf meinem Bett ab. Es war noch immer unordentlich wie am Tag, am dem ich ins Krankenhaus gebracht wurde. "Hast du Hunger?", fragte er und öffnete meinen Schrank, zog provisorisch ein simples Top und eine kurze gemütliche Hose heraus, legte sie mir ebenfalls aufs Bett. Ich nickte stumm und beobachtete ihn. Seine Muskeln spielten bei jeder Bewegung majestätisch unter seinem engen T-Shirt, ließen mich in dem Anblick versinken. Warum war mir das nicht vorher aufgefallen? Ich wollte einfach meine Arme um ihn werfen, mich an ihn drücken. "Hast du zufällig ein großes T-Shirt und eine gemütliche Hose, die mir passen könnte?" "Such Mal im Schrank, eine Hose dürfte da sein." Er wandte sich ab und wühlte in meinem Hosenfach herum, fischte eine Jogginghose heraus. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als entweder immer das gleiche Oberteil zu tragen oder ohne eins zu schlafen. Nicht, dass mich das stören würde.
"Du...kannst dich im Bad fertigmachen, fühl dich wie zu Hause. Du kannst übrigens das Sofa ausziehen, es ist ein Schlafsofa. ", murmelte ich und zeigte in die Richtung des stillen Ortes. Sofort lief er aus dem Raum, die Hose an sich gedrückt. Mit einem Seufzten legte ich den Kopf in den Nacken, lehnte mich nach hinten und meine Gedanken versanken im Kissen. Ich lag stumm da, starrte die weiße Decke an, bis ich den Kampf gegen meine. Augenlider verlor und sie zufallen ließ. Doch da kam mir das Handy wieder in den Sinn. Seitdem Aidan und Richard mich abgeholt hatten, war es bewegungslos gewesen. Ich schaute zum Wohnzimmer, wo die Tasche stand, in dem es verstaut war. Sollte ich es holen? Die Krücken standen daneben. Ich rutschte ans Kopfende des Bettes und zog mich angestrengt an der Wand hoch. Mit unsicheren Schritten zog ich mich am Beton entlang, arbeitete mich an Möbeln und anderen Hindernissen vorbei, stoppte an der Tür und lauschte. Ich hörte, wie meine Duschtüre aufgezogen wurde und grinste. Er ging voll und ganz auf mein Angebot ein. Langsam kämpfte ich mich weiter. Es fühlte sich an, als würde mein Zuhause mich davon abhalten wollen, herauszufinden, wer der Unbekannte war, denn schon nach wenigen Schritten zuckte heißer Schmerz durch mein Bein, schlug sich durch meinen Rücken hinauf in mein Hirn. Ich grunzte und ballte meine Hand zu einer Faust. Nur noch ein kleiner Abstand zwischen mir und der Offenbarung. Ich ließ mich auf den Boden sinken und robbte auf die Tasche zu, keuchte erleichtert, als ich den Reißverschluss zwischen meinen Fingern spürte und zerrte ihn auf. Neugierig beäugte ich den Inhalt der Tasche: Mein Kram aus dem Krankenhaus, Medikamente und dort: Mein silbernes Handy. Ich zog es hinaus und musste entsetzt feststellen, dass der Akku leer war. In mir baute sich ein Schrei auf, den ich herzlich über meine Lippen ziehen ließ, bereute es aber schnell wieder. Ich benahm mich wie ein kleines Mädchen.
Sofort hörte ich, wie die Badezimmertür aufgerissene wurde und Aidan auf mich zu sprintete. "Alles klar, Kat?", fragte er außer Atem. Ich drehte mich leicht zu ihm und stellte fest, dass er nichts als ein weißes Handtuch trug, welches fest um seine Hüften gewickelt war. Das Wasser der Dusche tropfte von seinen Haaren, lief über sein Gesicht, hinunter über seinen muskulösen Rücken und seine weich behaarte Brust. Sein leicht errötetes Gesicht durch die Hitze verdeckte vermutlich den Scham, der sich in seinem Körper aufbaute. Er räusperte sich und ich schaute rot anlaufend wieder weg. Rasch verschwand er wieder im Bad, kehrte in Jogginghose wieder zu mir zurück und kniete sich vor mich. "Warum bist du hier? Oder eher: Wie bist du hier überhaupt hingekommen?" Ich schaute ihm in die braunen Augen und fühlte mich so sicher und geborgen wie nie zuvor. "Ich bin nicht ganz so hilflos, wie ich aussehe, weißt du?", grinste ich und streckte ihm kurz die Zunge heraus, um die schlechte Lüge zu verdecken. Ich war sichtlich hilflos, wenn er in meiner Nähe war. Doch dann passierte etwas, was ich mir nur in meinen Träumen hätte erahnen können. Aidan näherte sich mir, legte seine Hand an meine Wange, strich seinen Daumen mit kreisenden Bewegungen über meine Haut. Sein sanfter Duft stieß in meine Nase, sein warmer Atem traf auf meine Lippen, als er nur noch Millimeter von meinem Gesicht entfernt war. Ich schlug meine Augen zu, als unsere Münder sich trafen. Seine Lippen waren weich, warm, fühlten sich an wie von Engeln gegeben. Ohne Widerstand ließ ich meine Zunge am Spiel teilhaben, suchte das Gegenstück, tanzte mit ihr einen langsamen Rhythmus. Das überwältigende Gefühl von Zuneigung überkam mich, was dazu führte, dass ich meine Arme um seinen Hals legte und mich erst von Aidan trennte, als mein Körper mich dazu zwang. Ich blinzelte gedankenverloren und schaute ihm ins Gesicht, verlor mich wieder in seinen wunderschönen Augen, erkannte mich selbst darin. Eine junge Frau, braunes Haar, braune Augen. Ein Lächeln umspielte meine Lippen. "Ich glaube, ich liebe dich.", hauchte ich aus und lehnte mich an ihn. Seine Hand streichelte meine Haare, in einem beruhigenden Takt. "Ich dich auch.", flüsterte er sanft und küsste meinen Scheitel.