Froststern

Anführer | SC | 7J5M

Hatte diese Kätzin eigentlich auch einen Ausschaltknopf? Wenn nur für jedes Mal, dass Staubträne mir eine Standpauke hielt, eine WindClan Katze tot vom Himmel fiel, wäre mein Leben nun um einiges leichter. Und der WindClan wohl Geschichte. Ja, ja, ich hatte es doch längst begriffen, dass es sich um meine Jungen handelte, ungeduldig zuckte deswegen mein Schwanz bis die Kätzin endlich fertig gesprochen hatte. Oh meine Jungen sollen genau so werden wie ich. Aber Tundrajunges ist ein Weibchen, nie wird sie die Größe und Stärke eines Katers haben. kreisten meine Gedanken, während ich Staubträne nur mit einem Ohr zuhörte. "Sind..." setzte ich an und biss mir auf die Zunge, da ich mich über mich selbst ärgerte - man durfte sich doch um das Wohl der eigenen Jungen kümmern... und dies auch zeigen? - "... sind sie gesund?" fragte ich die Mutter meiner Jungen schließlich. Meine Stimme war zwar ein gutes Stück davon entfernt besorgt zu klingen, doch der Ernst war mir ins Gesicht geschrieben.
Schließlich kam meine Tochter zu mir. Da ich meine Kraft unterschätzt hatte bzw eigentlich ihre Gebrechlichkeit, stieß ich sie unsanft, was mir sofort -und aufrichtig!- leid tat. Deswegen bückte ich mich zur kleinen Kätzin runter und atmete erleichtert aus, dass es ihr scheinbar nichts gemacht zu haben schien. Ganz im Gegenteil, sie wirkte fast umso aufgeweckter. Und dann war sie auch schon an meiner Wange, deutlich spürte ich ihren warmen und weichen Pelz. Und sie nannte mich Papa. Überrascht von der plötzlichen Zuneigung blinzelte ich ein paar Mal und hob dann unbeholfen meinen Kopf ein wenig, so dass sie diese peinliche Berührung nicht wiederholen konnte. "Ja, ihr seid die Jungen eines wahrlich großen Anführers!" antwortete ich Tundrajunges also, zu was anderem war ich nicht in der Lage. Bei ihrer anschließenden Bemerkung zuckte mein Ohr, weil ich mir nicht sicher war, was sie meinte. Sie sei so wie ich? Oder... sie wollte so werden wie ich? Obwohl es sich um meine Tochter handelte, die aufgrund ihres Geschlechts nie in meine Pfotenstapfen treten können würde, erfasste mich kurz ein leichtes Gefühl von Stolz. Und in dem Moment kümmerte es mich nicht mal, ob man mir dies in den Augen ablesen könnte. Doch der Moment wurde unterbrochen, als schon wieder etwas gegen mich prallte, diesmal handelte es sich um die kleine Version von mir selbst. Seine klägliche Art zu laufen hatte ich nicht mitbekommen, da ich auf Tundrajunges fixiert gewesen war, doch als ich nun den kleinen Kater musterte, kniff ich skeptisch die Augen zusammen. Etwas stimmte nicht. "Was ist mit ihm?" fragte ich die Mutter der Jungen also, und diesmal war erneut keine Sorge in meiner Stimme, sondern eher eine gewisse Wut. Schließlich machte auch mein anderer Sohn auf sich aufmerksam, er fiepte, dass ich Tundrajunges nicht weh tun sollte. Ich beugte mich zu ihm runter, nicht so nah wie bei seiner Schwester vorhin, aber so dass ich ihn anschauen konnte ohne ihm zu nahe zu kommen. "Ja, so ist es richtig, deine Schwester zu verteidigen. Aus dir wird sicher mal ein großer Krieger." sprach ich also zu Polarjunges. Doch man hatte keine Sekunde Ruhe mit diesem Haufen, waren Junge immer so? Tundrajunges meldete sich erneut, sie forderte mich erneut auf, mit ihr zu Spielen. Ohne großartig drüber nachzudenken, legte ich also meinen Schwanz vorne zwischen den Jungen ab und zuckte leicht mit der Schwanzspitze. Automatisch musste ich an die Zeit zurück denken, in der Buchenherz, meine Mutter, so mit Hauchlied und mir gespielt hatte. Doch meine Mutter war tot und Hauchleid quasi, da sie als miese Verräterin dem WindClan diente. Ob es diesen Jungen wohl auch mal so gehen würde? Ich war die ganze Zeit so mit meinen eigenen Jungen beschäftigt, dass ich Kupferjunges immer noch nur am Rande bemerkte.

Angesprochen: Staubträne @katniss, Tundrajunges @Efeuherz, Polarjunges @Igelnacht
Erwähnt: Gletscherjunges, Kupferjunges, Nebelhauch
Ort: in der Kinderstube